▪︎○•°🦇 Draußen ist Freiheit🩸 °•○▪︎
Der Mond scheint hell. Obwohl er noch nicht mal halb zu sehen ist, wirkt er heller als sonst. Die Ruhe die hier eingekehrt ist, wirkt friedlich und doch könnte sie nicht trügerischer sein. Langsam öffne ich die Haupttür des Wirtshauses und gehe hinaus.
Die Schneebedeckte Landschaft wirkt friedlich und doch ist sie alles andere als das. Trügerisch und falsch, sie wie alles was in den letzten Tagen und Stunden geschah. Meine Gedanken machen mir zu schaffen - Tae will niemanden sehen und schon gar nicht mit jemanden reden und Jimin, muss leider Gottes früh schlafen gehen da er in nur wenigen Stunden schon wieder aufstehen muss.
Meine Gedanken bringen mich um - was ich in jener Nacht sah war kein Mensch, obwohl es wie einer aussah. Vielleicht verkleidet doch ... welch normaler Mensch verkleidet sich ohne triftigen Anlass als Vampir und lebt es dann noch so echt aus das er einen anderen Menschen anfallen würde. Mein Redebedarf wächst ins unermessliche doch ein niemand ist da mit dem ich reden kann. Ich setze mich auf die Bank vor dem Haus und schaue hoch zu den Sternen.
Mama, wenn du dir je eine Zukunft für mich ausgemalt hättest - wie würde dieses dann aussehen? So? Es ist eine Frage die nur die Vergangenheit zu beantworten mag doch wäre ich auch hier wenn Mama nie von uns gegangen wäre? Ich weiß es nicht doch würde ich es mir so sehr wünschen.
Ich seufze.
Was nützt mir schon ein Wunsch der in der Vergangenheit spielt.
Seit ihrem Tod, trage ich eben jenen Wunsch in mir.
Ich setze mich auf die Bank vor dem Haus und schaue hinauf zu den Sternen, trotz der Kälte die langsam aber sicher meinen Körper empor wandert. ,,Bist du dort oben Mama?" Murmel ich doch meine Worte werden zu einem Flüstern, was in die kalte Nacht getragen wird. Wie sehr der kleine Junge in mir sie doch vermisst, während die Hülle in der es lebt, nicht einmal mehr weiß wie es war jemanden zu haben der sich um einen sorgt. Doch meine
Ich seufze, eine kleine Wolke bildet sich aus meinem Atem und zieht in die Dunkelheit. Drei Tage noch, dann geht unser Flug zurück. In nur 3 Tagen kehre ich zurück in das Leben was ich nie wollte, es jedoch ohne zu jammern, akzeptieren muss - das war der Deal.
Das knarren der Tür, reißt mich aus meinen Gedanken. Ich drehe mich um und sehe Taehyung der vorsichtig hinaus kommt. Will er fliehen? Will er wirklich zu dem Schloss? Er trägt dicke Klamotten und eine grüne Beanie die seinen, der Luftfeuchte zu verdanken, leicht lockigen Haare fast komplett versteckt. ,,Tae." sage ich leise, dennoch zuckt der angesprochene zusammen. Nervös schaut er erst zu mir, dann zurück zum Haus und schlussendlich in die Dunkelheit hinein - so als ob er überprüfen will ob niemand anderes noch wach ist.
,,Was machst du hier?" frage ich und starre nahe zu geschockt auf den kleinen roten Rucksack den er hinter sich verstecken zu versucht. Schmerzhaft zieht sich mein Magen zusammen und ich springe von der Bank auf. ,,Du willst doch nicht etwa" ,,Sei einfach still." zischt er, seine Stimmung trieft nur so vor Anspannung. ,,Tae, du kannst doch nicht abhauen. Was, wenn" ,,Ich gehöre nicht hierher, Kook." Unterbricht er mich erneuert und ich halte inne. Seine Stimme zittert, hat dennoch eine Entschlossenheit in sich die mir eine Gänsehaut beschert. ,,Der Graf hat mich eingeladen. Es gibt bald einen Ball."
„Einen Ball?" frage ich ungläubig. „Bei diesem ... bei diesem Ding?" Taehyung presst die Lippen zusammen, er wirkt wütend und doch ziert keine Sorgenfalte sein Engelsgleiches Gesicht. „Er ist kein Ding." murmelt er. „Dann lass mich mitkommen." schlage ich vor doch energisch schüttelt er den Kopf.
„Das kannst du nicht. Es ist ... nichts für dich." ,,Tae, bitte. Mein Leben wird in nur drei Tagen zur Hölle auf Erden werden, nie wieder Freiheit, nie wieder diese Gespräche die wir auf deinem Balkon führten und schon gar kein Wiedersehen. Ich will dich nur nicht alleine da rausgehen lassen weil ich Angst habe das dir etwas passiert. Also bitte, lass mich dich ein letztes und erstes mal begleiten."
Er mustert mich lange, dann seufzt er und nickt. „Gut. Aber wenn du mitkommst, hältst du dich im Hintergrund. Du redest mit niemandem, du machst nichts Unüberlegtes." ,,In Ordnung." Gemeinsam treten wir in die schneebedeckte Nacht hinaus, der Wind peitscht gnadenlos in mein Gesicht während dies Taehyung nicht besonders zu stören scheint.
„Warum willst du unbedingt zu diesem Ball?" frage ich nach einer Weile, mehr um die drückende Stille zu vertreiben als aus echtem Interesse.
„Er hat mich eingeladen," sagt Taehyung. ,,Der Vampir?" frage ich und plötzlich bleibt Taehyung stehen. Fragend schaue ich ihn an, während er mir direkt in die Augen blickt. Einen Moment ist er still, dann schüttelt er den Kopf. ,,Du verstehst es nicht. Er ... er gibt mir das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Nicht nur eine Waise, die gezwungen ist bei seinem Bruder in einem kleinen unbedeutenden Dorf inmitten von nichts zu sein sondern ... jemand."
Was soll ich darauf antworten? Ich will es, ringe um Worte um ihn klar zu machen das dieses kleine trostlose Dorf und deren Bewohner für mich mehr eine Zuhause waren als es London jemals sein könnte, doch vermutlich ist dies genau das was Taehyung meint. So wenig wie London meine Heimat ist, ist dieses Dorf seine. Ich floh und nun will er ebenso fliehen. ,,Verstehe." Ist das einzige was ich sage.
Wir gehen weiter, bis Taehyung plötzlich erneut stehen bleibt. Wieder gucke ich ihn fragend an doch da schlägt er sich schon seine behandschuhte Hand, gegen die Stirn. „Verdammt," murmelt er.
„Was ist?" frage ich. „Ich habe mein Ladekabel vergessen. Ohne das geht mein Handy aus und ich brauche es." Ich starre ihn fassungslos an. Ist das nicht das erste was man einpackt wenn man wo über Nacht hingeht? „Dein Ernst?"
„Kook, bitte. Hol es schnell für mich, ja? Es liegt auf meinem Nachttisch. Ich warte hier." Überrumpelt schaue ich zu ihm doch seine funkelnden, bittenden Teddy Augen, stimmen mich schlussendlich doch um. Widerwillig drehe ich mich um und eile zurück.
Doch kaum bin ich wieder im Wirtshaus und in seinem Zimmer, bemerke ich meinen Fehler. Ohne auf die Schlafenden zu achten, trample ich durch den Flur und die Treppe hinunter um dann die Haustür aufzureißen und niemanden vorzufinden. ,,Tae?" rufe ich in die Stille hinein doch er antwortet nicht was meine Vermutung bewahrheitet.
„Verdammt!" fluche ich und schreie erneut seinen Namen. Wut und Enttäuschung breiten sich in mir aus.
,,Was ist los?" fragt Jin der mit einer müden Hwasa an seiner Seite zu mir getrottet kommt. ,,Taehyung, er ist abgehauen." Sofort ist der Wirtsherr hell wach, sein Miene verdunkelt sich und er fordert mich auf, erneut zu sagen was ich sagte: ,,Taehyung ist abgehauen."
,,Dieses zu groß geratene Kind. Ich prügle ihn Windelweich. Ich gehe ihn suchen." sagt er und zieht sich seine Jacke und Hose an. ,,Aber Jin," beginnt Hwasa und eilt auf ihren Mann zu. ,,du kannst nicht einfach os daraus. Du willst ihn hinterher zum Schloss? Das ist gefährlich!" schreit sie zum Ende voller Panik. Doch Jins Wut, verwandelt sich in Sorge. ,,Er ist mein Bruder, der einzige noch lebende Verwandte meiner Familie. Bleib du hier und halte an meiner Stelle alles am laufen. Ich komme wieder." sagt er, hängt sich eine Knoblauchkette um den Hals und stapft dann in die Dunkelheit hinein, bis er verschwunden ist ...
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