⚜Prolog⚜
Einen Moment der Stille.
Ein Moment so kostbar wie noch keiner.
Ein Moment des Abschieds.
So sacht wie nur möglich hielt eine Mutter ihr Baby in ihrem Arm. Ganz sacht wiegte sie es hin und her und summte eine leise Melodie. Das Kleine blickte seine Mutter voller Vertrauen mit seinen tief blauen Augen an. Es war ganz ruhig und lauschte der Melodie. Als es merkte, wie die Müdigkeit in sich aufkam, griff es nach dem langen grazilen Finger seiner Mutter und spielte mit ihrem goldenen Ring.
Dieser spiegelte sich in den kleinen Augen wider, welche nun konzentrierter auf diesem goldenen glänzenden Ding lagen. Seine Mutter lächelte sanft und doch hatte dieses Lächel etwas Trauriges an sich. Davon bekam das Kleine nicht viel mit. Seine Augen wurden immer kleiner, bis sie sich schlussendlich schlossen.
Das Summen der Mutter wurde leiser und als ihre sanfte Stimme soeben vollends verklungen war, öffnete sich leise die Tür. Ein Mann im mittleren Alter und einem längeren Bart trat ein. Seine Augen richteten sich fragend auf die junge Mutter. Sein Gesicht war ernst und nur an seinen Augen, konnte man bedauern erkennen. Die junge Mutter wich seinen Blick nicht aus. Mit feuchten Augen blickte sie zu ihm. Ihre vorherige Maske schien zu bröckeln. Sie wusste, dass dies nicht geschehen sollte, solange ihr kleines Wunder in ihrem Armen schlief. So nickte sie still. So lautlos wie ihr Nicken rannen nun salziges Tränen ihren Wangen hinab. Es war unmöglich, diese jetzt noch zurückzuhalten. Der Mann senkte mitfühlend seinen Blick und trat auf die beiden zu.
Die junge Frau blickte zu ihrem Kind und beugte sich zu seinem kleinen Gesicht. Es war noch so unschuldig und so friedlich, als würde die Welt vollkommen in Ordnung sein. Nur die beiden Erwachsene wussten, dass es nicht mehr so sein wird. Sanft legten sich ihre Lippen auf die weiche Stirn von ihrem kleinen Engel. "Dein Vater und ich, wir beide lieben dich so sehr..." Sie schluckte.
Der Mann drängte sie nicht, sondern wartete geduldig und ließ ihr, die Zeit, welche sie brauchte, um Abschied zu nehmen. Ihre Stimme wurde von Minute zu Minute immer brüchiger. "Bleib stark und...auf Nimmerwiedersehen mein Engel." Ihre letzten Worte waren nicht mehr als ein Hauchen. Nur mit Mühe konnte sie noch ein Schluchzen unterdrücken. Sie musste noch einen Augenblick stark sein. Nur noch einen winzig kleinen.
Sie reicht dem Mann mit zittrigen Armen das kleine Bündel. Dieser nahm es vorsichtig entgegen. "Ich werde sie mit meinem Leben beschützen.", versicherte dieser ihr. Die Frau nickte schwach und nahm nun ihre Halskette ab und legte diese dem kleinen Mädchen um. Nun wandte sie sich ab und stützte sich auf dem Tisch. Ein Zeichen für den Mann zu gehen. Noch ein letztes Mal sah er zu ihr. Es war ein unerträglicher Anblick, sie so verletzt und traurig zu sehen. Sie zitterte am ganzen Leib. Sie war so unendlich stark, das wusste er und war beeindruckt. Er hoffte, sie möge es doch schaffen. Doch tief in seinem Inneren, wusste er, dass dies beinahe unmöglich war. So drehte er sich um.
Kaum war er aus dem Raum getreten, kam eine Wache auf ihm zu. "Sie sind im Schloss." sprach er außer Atem. "Der Mann nickte nur und sah zu von hier zu verschwunden. In dem Moment als der Mann, mit dem Baby, um die Ecke verschwunden war, kam die Mutter mit einem Schwert heraus. Sie würde ihr Zuhause so gut sie konnte beschützen.
Die hektischen Schritte des Mannes halten von den Wänden wieder. Immer wenn er näher zu den Hauptgängen gelangte, war das Klirren und die Geräusche des blutigen Kampfes zu hören. Viele seiner Freunde, würden gerade ihre Leben opfern, damit er fliehen konnte...wie ein Freig... Er schluckte und schüttelte seinen Kopf. Daran fürchte er nicht denken. Schließlich hatte er eine wichtige Aufgabe zu erledigen. Er muss dieses Kind in Sicherheit bringen. So setzte er seinen Weg unbeirrt fort. In seinem Armen schlief noch immer vollkommen friedlich das Kind.
Kühle Abendluft schlug ihm entgegen, als er nach draußen trat. Er drückte, dass ihm anvertraute Bündel enger an seinem Körper. Bis jetzt lief alles gut. Nun musste er nur noch aus der Stadt entkommen. Mit schnellen schlich er sich zu dem bereits gesattelten, schwarzen Pferd. Ein Wachmann half ihm beim Aufsteigen. Die beiden nickten sich nur zu. Sollte doch keiner erfahren, dass sie hier sind und fliehen wollten. Kaum saß er auf dem stattlichen Pferd, trieb er es an.
Die Kampfgeräusche wurden nun lauter. Der Mann wusste, dass nun der gefährlichste Part ihrer Flucht kommen würde und sie nur mit großer Wahrscheinlichkeit gesehen werden.
So trieb er das Pferd in einem schnellen Galopp und jagte durch die Straßen der Stadt. Es blieb so wie er bereits vorher ahnte nicht unbemerkt. Selbst wenn er leiser gewesen wäre. Es waren zu viele Feinde, welche eingedrungen waren. Dennoch schien der Herr im Himmel ihm gnädig zu sein. Lediglich zwei feindlich Soldaten waren in der Nähe und wurden auf ihm aufmerksam. Sogleich schossen sie mit Pfeilen auf sie. In einem Punkt hatte der Mann auf dem Pferd noch Glück. Seine Feinde hatten bis zu diesem Zeitpunkt, das kleine Baby noch nicht in seinem Arm bemerkt.
Plötzlich erklang ein markerschütternder Schrei. Das bis eben noch friedlich schlafende Baby, war erwacht. Der Grund war ein Pfeil, welcher das kleine Wesen an der Schulter gestreift hatte. Doch auch der Mann kam nicht unverletzt davon. Rote Flüssigkeit tropfte auf dem bitterlich weinenden Baby hinab. Der Mann drückte es dichter an sich und trieb sein Pferd noch mehr an. Er musste hier weg. Nun wussten sie, dass er das Kind hatte. Während er seinen Weg trotz schmerzenden Wunden fortsetzen, holten seine Feinde Pferde, um ihn verfolgen zu können.
Ab da an war er nicht nur einfach auf der Flucht.
Nein, er war ein Gejagter.
Nun hieß es durchhalten.
Kurz ging sein Blick auf das Baby, welches sich wimmernd an ihm drückte.
Jetzt musste er stark sein. So stark wie die Mutter dieses kleinen Wunders.
"Keine Sorge. Ich werde dich beschützen."
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