1.Kapitel
Die Sonne sickerte in die Kinderstube und schien direkt auf eine hübsche gestreifte Kätzin. Tannenjunges gähnte und öffnete langsam ihre Augen. Neben ihr lag Herbstjunges. Die kleine Kätzin atmete flach und sie konnte erkennen, dass sie schlief. Blinzeld sah sie sich um und er der hintersten Ecke des Baus erblickte sie Tupfenpelz die sich beunruhigt umblickte. Dann, als sie Tannenjunges sah, tapste sie auf sie zu. "Hast du Dachs- und Hundejunges gesehen, als ich aufgewacht bin waren sie verschwunden." Die Königin klang besorgt. Tannenjunges setzte sich auf, schüttelte den Kopf und begann sanft ihr Fell zu lecken. "Angriff!" Tannenjunges wurde zu Boden gerissen. Als sie aufblickte erkannte sie das schwarz weiße Fell von Dachsjunges der sich auf sie gestürtzt hatte. Sie versuchte sich zu befreien, aber dann kam auch noch Hundejunges und sie wusste, sie hatte keine Chance. Also blieb sie ruhig liegen und ihre Muskeln entspannten sich allmählich. Auf einmal ließ das Gewicht nach, Tupfenpelz hatte die beiden Unruhestifter am Nackenfell gepackt und von ihr gehoben. Schnell rappelte sie sich auf die Pfoten und konnte ein amüsiertes Schnurren nicht unterdrücken. Die beiden baumelten hilflos im Maul ihrer Mutter und zappelten wild umher. "Hey ihr beiden, was habt ihr euch nur dabei gedacht, ich habe mir Sorgen um euch gemacht.", drang Tupfenpelz sanfte Stimme gedämpft durch das Fell ihrer Jungen. Sie trug sie zu ihrem Nest und setzte sie dicht neben ihr ab. Die beiden wechselten nur einen kurzen Blick, dann kuschelten sie sich eng an ihre Mutter. Tannenjunges drehte sich um stieß ihre Schwester mit einer Pfote in die Seite." Aufwachen. " Herbstjunges schlug ihre Augen auf und blinzelte. "Tannenjunges?" Die Kätzin streckte sich und blickte ihre Schwester mit strahlenden Augen an. "Was wollen wir heute machen?" "Psst." Tannenjunges gab ihrer Schwester mit dem Schwanz ein Zeichen ihr zu folgen. "Wir werden das Lager erkunden." "Juhu", piepste Herbstjunges aufgeregt. Die beiden Schwestern spazierten auf den Ausgang zu, als eine Stimme sie tadelte:"Ihr werdet nirgendwo hingehen!" Plötzlich wurde sie am Nackenfell gepackt und der süße Duft ihrer Mutter überströmte sie, doch als sie das verärgerte Gesicht der Königin sah wurde ihr ganz heiß vor Verlegenheit. "Wir wollten doch bloß das Lager erkunden.", nuschelete Tannenjunges und senkte niedergeschlagen den Kopf, wobei sie dem Blick bon Herbstjunges begegnete die sie mit weit aufgerissenen Augen ansah. "Lass sie doch, Mauseherz. Irgendwann werden sie es sowieso tun." Tupfenpelz hatte das Wort ergriffen und sah die beiden Jungen liebevoll an. "Aber nicht heute." bestimmte Mauseherz, drehte sich um und lief zurück zu ihrem Nest. Tannenjunges wollte sich losreißen aber ihre Mutter hielt sie fest mit den Zähnen gepackt. Herbstjunges trottete gehorsam hinter ihrer Mutter her und ließ dabei missmutig den Schwanz über den Boden schleifen. Irgendwann werden wir es schaffen, versprach sich Tannenjunges im Stillen. Mauseherz ließ sie ins Nest plumpsen und leckte ihr zärtlich den Kopf. Immer wieder hatten sie versucht sich heimlich aus der Kinderstube zu schleichen, aber immer waren sie erwischt worden. "Dürfen wir wenigstens mit Dachs- und Hundejunges spielen?",bettelte sie ihre Mutter an. "" Nagut.", gab diese sich geschlagen. "Tannenjunges sprang auf die Pfoten und rannte eilig zum Nest ihrer Spielkameraden. Dachs- und Hundejunges waren nur einen Mond älter als sie und hatten das Lager bereits sehr früh erkundet. Immer wieder haben sie davon erzählt wie schön es da draußen wäre, aber Tannenjunges hatte es nie selber sehen dürfen. Bald würden sie die Kinderstube verlassen und dann hätten sie niemanden mehr zum spielen. " Habt ihr Lust mit uns zu spielen? " "Na klar!", Dachsjunges kam aus seinem Nest gehoppelt und hüpfte fröhlich umher. "Lasst uns trainieren." Er warf sich auf den Rücken und ruderte mit den Pfoten in der Luft. "Na schön,wenn du es so haben willst." Tannenjunges kauerte sich auf den Boden und fuhr ihre winzigen Krallen aus. Dann stürzte sie sich auf ihn und bearbeitete seinen Bauch mit den Krallen. Hundejunges kam angeprescht und stieß ihr in die Seite, sodass sie von Dachsjunges runterpurzelte. Dieser sprang sofort auf und wollte seine scharfen Krallen in ihre Schulter bohren, aber Tannenjunges rollte sich zur Seite und rappelte sich auf die Pfoten. Sie biss ihm ins Hinterbein und er heulte vor Schmerz auf als sie Blut schmeckte. Etwas geschockt von sich selber ließ sie von ihm ab und begann sich ihre blutigen Pfoten zu lecken. Doch Dachsjunges hatte noch nicht genug und sprang auf sie, dann bohrte er seine Krallen in ihr Genick und Tannenjunges durchschoss ein heftiger Schmerz, so heftig, dass sie die die Luft anhalten musste um nicht gleich laut loszuschreien. Statt dessen entwich ihr nur ein leises Winseln. "Es reicht.", Tupfenpelz hatte sich auf die Pfoten erhoben und zog ihren Sohn vorsichtig von der geschwächten Tannenjunges weg. Er verpasste ihr einen letzten Hieb, bevor die Welt um Tannenjunges herum verblasste. Sie sah nur noch die besorgten Gesichter dreier Katzen, darunter ihre Mutter und Herbstjunges, dann wurde sie von tiefer Finsternis eingehüllt.
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