Kapitel 34 ~ Nicht dein Ernst
P.O.V. Hermine:
Meine Augen öffnen sich und ich spüre eine Hand um mich. Was zur...? Ich erinnere mich an die Geschehnisse vom vorherigen Abend. Nachdem Draco in der Nacht zu Bewusstsein gekommen ist, zog er mich zu sich ins Bett. Ich habe mich zu ihm gekuschelt und so haben wir dann den Rest der Nacht geschlafen. Ich wecke Draco mit einem Kuss auf und er öffnet die Augen. Er lächelt mich verschlafen an.
,,Jetzt verstehe ich, wieso du im Raum der Wünsche schlafen willst. Es ist toll so aufgeweckt zu werden" Ich muss bei seinen Worten kichern. Als ich aufstehen will, zieht er mich zu sich zurück und ein Lächeln bildet sich auf meinem Mund
,,Draco...wir müssen jetzt aufstehen, ich muss mich umziehen und dann frühstücken gehen. Wir müssen nämlich in den Unterricht", nörgle ich gespielt, damit er mich endlich loslässt und auch selbst aufsteht.
,,Okay, wie wäre es damit. Du gehst dich umziehen, während ich uns von der Küche Frühstück hole und wir treffen uns dann im Raum der Wünsche?", sein Vorschlag hört sich wirklich perfekt an und ich will auch wirklich bei ihm bleiben, weil ich heute kein einziges Fach mit ihm zusammen habe.
,,Aber musst du dich nicht auch umziehen?", frage ich ihn, bevor ich ohne schlechtem Gewissen zustimmen kann.
,,Ah Mister Malfoy und Miss Granger, Sie beide sind ja schon wach. Ach Mister Malfoy, Ihre Sachen liegen getrocknet, hinter dem Einkleidevorhang", teilt uns Madam Pomfrey mit. Warum mussten Dracos Sachen getrocknet werden?
,,Siehst du, meine Sachen sind-"
,,Warum war deine Kleidung nass?", platzt die Frage aus meinem Mund heraus. Ich merke, wie Draco nervös wird.
,,Ich wurde im Jungenbad..., also es hat dort stattgefunden und ich glaube eine Wasserrohre ist auch geplatzt, der Boden war mit... naja Wasser und... Mine", sagt er weich und wischt mir eine Träne von der Wange. Ich habe nicht einmal gemerkt, dass sie mir entwischt ist. Wieso sollte jemand einfach in das Jungenbad gehen, um Draco mit einem Fluch überraschen zu wollen und so ein Duell anzetteln?
,,Wer war es?", flüstere ich in seine Hand. Er nimmt die Hand von meiner Wange.
,,Mine", sagt er in einem vorwurfsvollen Ton.
,,Wieso willst du es mir nicht sagen?!", sage ich laut.
,,Weil es nichts bringt! Wieso muss ich dich verletzen?", entgegnet er genauso laut wie ich. ,,Ich will dir nicht weh tun. Das kann und will ich nicht. Versprich mir, dass du aufhörst nachzufragen. Nicht nur mich, sondern auch andere. Bitte, versprich es mir", flüstert er. Seine Hände umfangen mein Gesicht und er stützt seine Stirn auf meine. Es kann nur einer meiner Freunde gewesen sein. Ginny hat ihn schon liebgewonnen, glaube ich jedenfalls. Ron, kennt auf keinen Fall solche Flüche, geschweige denn könnte sie richtig ausführen. Und Harry? Ja, Harry hat so einiges gegen Draco, aber Harry würde mir niemals, so weh tun. Er weiß, wie viel mir Draco bedeutet, dass ich mich in ihn verliebt habe. Harry ist mein bester Freund, mein Bruder, er könnte so etwas nicht, nicht wahr? Nein, meine besten Freunde könnten es nicht sein. Aber wer könnte es sonst sein? Egal diese Person könnte unmöglich, ohne Bestrafung davon kommen, also werde ich es wahrscheinlich früher oder später sowieso erfahren. Ich nicke und verspreche Draco so, nicht wieder nachzufragen und zwar bei niemanden. Ich gebe Draco noch einen leichten Kuss auf die Wange und gehe in mein Gemeinschaftsraum. Als ich in mein Zimmer will, öffnet sich die Tür.
„Mine! Wie geht's dir? Wie geht es Draco?", fragt mich Ginny. Ich bin etwas verwirrt. Ich habe Ginny nicht erzählt, was mir Severus erzählt hat. Ich bin einfach dort geblieben.
„Äh... ja es geht ihm gut, er ist in der Nacht zu Bewusstsein gekommen." Ginny Gesicht wird weiß und in ihren Augen steht Schock geschrieben.
„Er war nicht bei Bewusstsein?", ich schüttle den Kopf. Was ist los? „Ich kann nicht fassen, dass er einen so starken Fluch benutzt hat", sagt Ginny mehr zu sich selbst als zu mir. Warte. Was? Hat sie er gesagt? Wer?! Weiß sie, wer es war? Was genau passiert ist?
„Du weißt, wer es war?", Ginny schaut mich mit gerunzelter Stirn an und nickt.
„Du etwa nicht?", ich schüttle den Kopf. „Draco hat es dir nicht erzählt?"
„Nein, er will nicht einmal, dass ich jemand anderen frage. Ich musste es ihm versprechen", seufze ich und setze mich auf mein Bett.
„Das hätte ich jetzt nicht gedacht", sagt sie überlegend. Ginny will auf mich warten, doch ich sage ihr, dass ich mit Draco frühstücken werde. Fertig angezogen eile ich zum Raum der Wünsche. Als ich eintrete, rieche ich frische Pfannkuchen. Wir frühstücken und Draco begleitet mich zum Unterricht. Vor dem Raum für Verwandlung bleiben wir stehen, einige Schüler starren uns an, erst Recht die aus meinem Jahrgang. Immerhin weiß niemand, dass ich und Draco einander versprochen sind. Obwohl ich mir denken kann, dass Ellie und Blaise tatsächlich einen Fanclub eröffnet haben. Als McGonagall den Raum aufsperrt und uns beide sieht, sind ihre Augen geweitet, doch dann sieht sich Dracos Arm um meine Taille und lächelt uns dann an. Wahrscheinlich hat sie gedacht, dass wir uns beide jetzt bekriegen werden. Aber hat sie uns nicht schon auf dem Winterball gemeinsam gesehen? Oder war sie nicht dort gewesen? Naja egal, Draco gibt mir einen Kuss auf die Wange und verabschiedet sich. Ich werde sofort rot, weil mich jeder anstarrt, dann gehe ich in das Klassenzimmer und setze mich neben Harry.
„Begleitet er dich neuerdings zum Klassenzimmer?", fragt mich Harry leise, damit Ron ihn nicht hört, und mit einem etwas missfallenden Ton.
„Wir haben gemeinsam gefrühstückt, deswegen hat er mich begleitet", antworte ich genauso leise. Harry mustert lange mein Gesicht, dann schaue ich ihn fragend an. Was ist los? Harry wendet den Blick ab und konzentriert sich nun auf den Unterricht.
Endlich ist der Tag vorüber und wir sitzen zum Abendessen am Tisch. Ich schaue durch die ganze Halle und versuche zu erkennen, wer nicht da ist oder einen besorgten Gesichtsausdruck hat. Ginny setzt sich zu mir. Wo sind Harry und Ron abgeblieben? Es gibt Fleischpastete, Ron würde sich das doch nie entgehen lassen.
„Ich kann nicht fassen, dass dir Snape eine Strafe ausdenken darf", sagt Ron wütend zu Harry. Was hat Harry diesmal angestellt? Harry setzt sich neben mich und Ron neben seine Schwester. Harry blickt zu Ginny auf uns beide werden sofort rot. Okay, noch einmal! WAS zum Inferno passiert hier?!
„Okay, was habe ich verpasst?", frage ich an alle gerichtet und mit etwas wütender Stimme, weil jeder über etwas Bescheid weiß, außer ich! „Warum bekommst du eine Strafe und wieso seid ihr beide rot geworden?", frage ich, damit es hier keine Verwirrungen gibt.
„Kannst du es fassen, dass Snape Harry eine Strafe aussuchen darf, weil Harry mit Malfoy ein Duell hatte und nur weil er ihn auch verletzt hat? Malfoy hätte ihn auch verletzen können und er wird keine Strafe bekommen!", erklärt Ron. In meinen Ohren ringt es. Harry war das? Und ich dachte Harry würde das nie tun!
„Du hast ihn fast umgebracht?", fauche ich ihn an.
„Ich verstehe Hermines Wut, du hättest ihn richtig umbringen sollen Harry, dann hätte sie ihn vom Hals", sagt Ron komplett bescheuert.
„Okay, ein aller letztes Mal, für beide", fauche ich und zeige auf Harry und Ron. „Ich will ihn weder tot noch verletzt sehen, habt ihr das verstanden?"
„Wieso?", fragt Ron mich verwirrt.
„Oh mein G'tt! Bist du zu blöd dafür, um es nicht zu verstehen, oder willst du es nicht verstehen?!", ich stehe ohne es zu merken schnell von meinem Platz. „Ich liebe ihn, du Idiot!", schreie ich ihn an. Eine Träne entwischt mir und ich gehe schnell aus der Halle. Ich höre noch irgendjemanden meinen Namen rufen.
Ich lehne mich an die Wand einer Nische und Rutsche sie schluchzend hinunter. Ich hätte nie gedacht, dass Harry mir jemals so etwas antun würde. Wieso? Ich dachte er ist mein bester Freund, mein Bruder? Ich lege meinen Kopf in meine Knie. Ich höre Schritte, aber ich schaue nicht auf. Dann sehe ich jemanden neben mir Knien. Ich versuche mich langsam zu beruhigen. Ich spüre eine Hand an meiner Wange, die mich sanft dazu zwingt aufzuschauen. Ich sehe in Dracos besorgtes Gesicht. Er schüttelt leicht den Kopf und wischt mir die Tränen von den Wangen und ich stürze mich schluchzend auf ihn. Er streichelt mir meinen Rücken, aber sagt kein Wort, keiner von uns tut es. Ich höre wieder Schritte.
„Fass sie nicht an, Malfoy!", ruft Ron. Harry neben ihn. Ron will auf uns zu, aber Harry hält ihn auf.
„Mine, es tut mir Leid. Ich habe nicht nachgedacht, als ich das getan habe. Ich wusste nicht einmal, was dieser Fluch verursacht. Ich habe in dem Moment vergessen, was du für ihn empfindest. In dem Moment habe ich nur an Katie Bells Auftauchen, selben Blick und meine Annahmen gedacht. Ich weiß, wie falsch sich das anhört, wenn ich das sage, aber nimm es nicht auf die Falsche Art. Ich habe dich und deine Gefühle in dem Augenblick vergessen. Ich habe alles um mich herum vergessen. Es war ein Impuls und es tut mir Leid. Wenn ich richtig nachgedacht hätte, hätte ich das nie getan. Mine, ich hätte dir das niemals angetan, glaube mir. Ich würde dich niemals so verletzen wollen und doch habe ich es getan. Bitte verzeihe mir, Mine", beendet Harry seine Rede. Ich bin ihm böse, aber dieses Jahr war so anstrengend. ich habe Menschen verloren, gefunden und dann wieder verloren. Ich kann Harry nicht verlieren, sonst würde ich die einzige Person, die von Anfang an da war, auch nicht verlieren und das könnte ich nicht. Draco lässt mich nicht los und ich lasse ihn nicht los. Wir sitzen noch immer in einer Art von Umarmung da.
„Weißt du Harry, du hast ihn fast getötet und er hat mir nicht einmal gesagt, dass du es warst. Ich weiß, er wollte mich zwar so beschützen, aber wenn du richtig hinschaust, hat er dich damit auch beschützt. Obwohl er doch nicht wirklich mag, hat er deine Freundschaft gerettet Harry. Deswegen wenn du wieder so ein Impuls hast Harry, denk daran, dass er dich nicht in Lebensgefahr bringen oder dich richtig verletzen würde", sage ich und Draco drückt mich stärker an sich. Harry nickt. Ich sehe ich auch wieder Ron an und ich würde fast auflachen, wenn mein Herz nicht gerade dabei wäre geflickt zu werden. Rons Mund steht weit offen, seine Augen sind aufgerissen und er ist etwas nach vor gebeugt. Ich glaube, er versteht die Welt nicht mehr. Harry gibt Ron eine Hand auf die Schulter und will ihn so bewegen, zu gehen.
„Potter", hält Draco ihn auf und löst sich von der Umarmung. „Ich habe dich schon einmal gewarnt. Wenn sie noch einmal wegen dir oder Weasley weint, seid ihr beiden tot, Das war jetzt das zweite Mal, ein drittes Mal will und werde ich nicht mehr tolerieren", sagt Draco in einem strengen Ton. Mein Mund steht geschockt offen. Er hatte das zwar schon einmal gesagt, aber das hört sich jetzt sehr ernst an. Beim ersten Mal, habe ich gedacht, er will einfach nur zeigen, dass er sich um mich kümmert, aber jetzt sehe ich, dass er es ernst meint. Er legt einen Arm um mich und drückt mich so gegen seinen Oberkörper. Harry nickt wieder und dreht sich um und zieht Ron mit sich.
„Was ist eigentlich gerade passiert?", fragt Ron Harry geschockt und ich muss tatsächlich an Dracos Brust etwas kichern.
„Ich liebe dich auch", sagt er und gibt mir ein Kuss auf mein Haar. Kurz bin ich etwas verwirrt. Wieso auch? Aber dann erinnere ich mich an das, was ich vorhin in der Großen Halle gesagt habe. Es herrscht kurz Stille.
„Draco, ich habe mein Versprechen nicht gebrochen, ich habe nicht nachgefragt", sage ich leise.
„Ich weiß", flüstert er in mein Haar.
Am Mittwoch morgen, kommt Snape auf uns zu und Harry zuckt neben mir auf. Wow, die Strafe muss wohl wirklich hart gewesen sein. Ja, Harry und ich haben uns ausgesprochen und es ist wieder alles in Ordnung. Severus kommt auf mich zu mit einem Pergament.
„Du musst hier unterschreiben", sagt er leise, zeigt auf das Ende des Pergaments und gibt mir seine Feder. Ich unterschreibe und gebe ihm die Feder wieder zurück. Er lächelt mich kurz etwas an. „Nun Miss DeLuca, dann werde ich einmal gehen", verabschiedet er sich und macht sich auf den Weg zu meiner Grandma.
„DeLuca?", fragt Ginny grinsend nach.
„Ich bin jetzt offiziell Hermine DeLuca", sage ich stolz. Harry und Ron schauen mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Meine Großmutter hat Geburtstag und ich habe es erst am Sonntag erfahren, ich konnte kein Geschenk für sie kaufen und Snape hat das vorgeschlagen. Ich fand das als das perfekte Geschenk. Ich wollte meinen Vornamen nicht ändern, denn ich bin und bleibe Hermine", sage ich und lächle meine Freunde an. Harry und Ginny lächeln zurück. Ron sieht noch immer etwas verwirrt aus.
„Wieso hat dir das aber Snape vorgeschlagen? Wieso schlägt er dir überhaupt irgendetwas vor?", oh... Ron weiß es ja gar nicht.
„Ähm... weil.... naja Snape ist... naja Snape ist..."
„Snape ist der Cousin ihrer Mutter gewesen und ist ihr Pate. Obwohl Mines Großmutter väterlicherseits ist, kümmert er sich um sie, weil sie sonst niemanden hat, also bis jetzt natürlich", erklärt Harry für mich.
„Du bist mit Snape verwandt?" Ich nicke und dann war Ron plötzlich nicht mehr zusehen. Er ist in Ohnmacht gefallen und zur Seite gekippt. Ich verziehe den Mund und Harry Augen weiten sich.
„Ron konnte noch nie gut mit Schock umgehen", sagt Ginny, zuckte mit den Schultern und widmet ihre Aufmerksamkeit wieder dem Frühstück. Harry und ich sehen uns nur an.
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Ein weiteres Kapitel
Was hält ihr davon?
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