Spurensuche

„Hier ist es", sprach Koga und ließ sich wieder auf seine Füße sinken. Sie befanden sich auf einer Ebene östlich der Orsed-Brücke, wo der Strand des Hylia-Flusses in festes Land überging. Auch noch jetzt noch, drei Tage nach Ende der Verheerung, gab es deutliche Spuren eines Kampfes: Yiga-Masken, die auf der Erde lagen, fallengelassene Kopfsammler und die Überreste einiger Monster. „Hier hat sich Supah für dich geopfert?", erkundigte sich Link vorsichtig. „Nein, die Stelle ist noch ein Stück weiter nördlich, hier hat alles angefangen aus dem Ruder zu laufen. Plötzlich kamen Ganons Flüche, sowie Astors Phantome mit Verstärkung auf dem Schlachtfeld an und fügten uns schwere Verluste zu. Auf einmal starben meine Begleiter, meine Männer wie die Fliegen und ich konnte nichts dagegen tun, ich konnte nur zusehen, bis Supah und ich die Letzten waren", erklärte Koga und musste dabei schluchzten, er hatte den Moment noch genau vor Augen.

Langsam gingen sie über das Schlachtfeld, bis sie auf einige Bokblins stießen, die anscheinend gerade in den Überresten der Schlacht nach etwas essbarem suchten. Noch bevor Link oder Mipha überhaupt von ihrem Pferd steigen konnten, hatte Koga bereits die Tasche mit dem Proviant fallengelassen und war mit gezogenem Dämonenring auf die Monster losgegangen. „Seid ihr etwa immer noch hungrig?", fragte er wütend, „Dann fresst doch das hier!" Leicht irritiert drehten sich die Bokblins zu Koga um, doch bevor auch nur einer reagieren konnte, hatte Koga bereits zwei von ihnen niedergestreckt und schlug weiter um sich. Erst als er eine Hand auf seiner Schulter spürte hielt er inne

„Es reicht Koga! Du hast sie alle erwischt", es war Links Stimme. Koga hatte weder gemerkt, dass dieser von seinem Pferd gestiegen war, noch dass er tatsächlich bereits alle Bokblins erschlagen hatte. „Es tut mir leid Link, ich weiß nicht was in mich gefahren ist", sprach Koga. „Ich schon", meinte Mipha, die immer noch auf dem Pferd saß, „du bist wütend geworden, weil diese Monster den Ort geschändet haben, an dem so viele deiner Freunde und Weggefährten gefallen sind. Ich kenne dieses Gefühl sehr gut. Als damals mein kleiner Bruder Sidon von einem Leunen angefallen wurde, war ich auch drauf und dran dieses Ungeheuer zur Strecke zu bringen." Miphas Worte waren kein Vorwurf und trotz der Umstände immer noch gezeichnet von ihrer liebreizenden Stimme, welche Kogas Wut augenblicklich in alle Winde zerstreute. „Ihr habt recht es tut mir leid", entschuldigte sich Koga. „Schon gut, wollen wir weitergehen?", fragte Link. „Ja, lasst uns weitersuchen", antwortete Koga. Bevor Link oder Mipha noch etwas erwidern konnten hatte Koga bereits die Provianttasche aufgehoben und war weiter in Richtung Osten gegangen, schnell stieg Link wieder auf seine treue Stute Epona und folgte ihm.

Es dauerte nicht lange, bis sie an einer Stelle ankamen, wo die Erde völligaufgewühlt und teilweise auch verbrannt war. „Hier war es", meinte Koga und blieb stehen, „hier hat Supah sein Leben für das meine in die Waagschale geworfen." Mit einem leichten Ziehen an Eponas Zügeln brachte Link die Stute zum Stehen und sah sich um, es sah eindeutig danach aus als hätten hier alle vier Flüche gleichzeitig gekämpft. Auch Koga und Mipha sahen sich um, als Kogas Blick plötzlich an einem länglichen Gegenstand hängen blieb, der ein Stück von ihm entfernt auf dem Boden lag. „Nein!", keuchte Koga, haste zu dem Gegenstand und hob in auf. Er hielt eines von Supahs Schwertern in der Hand, die Klinge war beschädigt und der Griff verkohlt, trotzdem konnte man es noch eindeutig erkennen. Langsam drehte er sich zu den anderen um und zeigte ihnen seinen Fund. „Oh nein", stöhnte Mipha und stieg mit Link von Eponas Rücken.

Link sah, dass Koga den Tränen nahe war und versuchte ihn zu beruhigen: „Koga, das Supahs Schwert hier liegt, bedeutet nicht zwangsläufig, dass er gestorben ist. Es gibt mehr als nur einen Weg einem Mann sein Schwert abzunehmen, sehen wir uns lieber nochmal genau um." „Gut", willigte Koga ein. Alle untersuchten die Umgebung bis Link schließlich auf eine Spur stieß. „Hier!", rief er, „Supah stand genau hier, die Flüche hatten ihn umzingelt, der Feuer- und der Wasserfluch versuchten anscheinend ihn zu zerquetschen, aber Supah konnte ausweichen. Dadurch haben sich die beiden Flüche gegenseitig ausgeschaltet und was haben wir hier? Das sieht mir eindeutig nach Einschusslöchern des Windfluches aus und diese Spur sieht aus als wäre sie vom Schwert des Donnerfluches. Anscheinend hat Supah die Raserei des Windfluches genutzt, um einen weiteren seiner Gegner auszuschalten, ein kluger Kerl, muss man sagen. Danach ist er wohl auf den Windfluch zu gerannt, um ihn auszuschalten, aber dabei wurde er getroffen und in diese Richtung geschleudert." Link zeigte mit der Hand in die entsprechende Richtung und hielt plötzlich inne, dort auf dem Boden lag eine beschädigte, leicht verkohlte Yiga-Maske. „NEIN!!", schrie Koga aus Leibeskräften und hob die Maske auf, „Nein. Nein. Nein. Supah, du kannst mich doch nicht einfach alleine lassen, nein." Er brach in Tränen aus und ließ sich auf die Knie sinken, nach all der Zeit war es doch so ausgegangen wie er befürchtet hatte.

Mipha legte ihm mitfühlend eine Hand auf die Schulter und Link wollte es ihr gerade gleichtun, als ihm noch einige weitere Spuren auf dem Boden bemerkte. „Supah ist genau hier gelandet", murmelte er, „aber er ist wieder aufgestanden, auf den Fluch zu gerannt und hat ihn erledigt." „Was?", fragte Koga leicht verwirrt. „Ich sagte doch, Supah hat es überlebt und den Fluch ausgeschaltet. Danach ist er wohl vor den Flüchen geflohen und zwar in diese Richtung, nach Osten! Dieser Fuchs hat es wirklich geschafft zu entkommen", erklärte Link. „Natürlich hat er das, er ist ein Yiga", meinte Koga und lief auch schon der Spur hinterher. Schleunigst lief Link zurück zu Epona, stieg auf und trappte mit ihr Koga nach, Mipha dagegen zog es vor erst einmal zu laufen. „Die Spur führt dort entlang!", rief Koga und blieb plötzlich stehen, Link erkannte sofort warum. Supahs Fußspuren führte genau in die Sümpfe von Ranelle, genauer gesagt zur Moor-Garnison, von der allerdings fast nur noch Ruinen übrig waren. „Die Moor-Garnison? Wieso wollte er denn dort hin, ich dachte diese Garnison wäre beim Angriff der Verheerung schwer beschädigt worden?", fragte Koga. „Wurde sie auch", bestätigte Mipha, „aber ich denke er hatte keine andere Wahl als dorthin zu gehen."



Hallo, bin weiterhin gut mit dem Schreiben vorangekommen, deshalb gibt es heute bereits den dritten Teil meiner Geschichte. Wie immer hoffe ich, dass es euch gefallen hat und freue mich natürlich, dass ihr bis hierher gelesen habt.

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