Harper

« 𝕺k lassen wir es.» seufzt er.

« Ich wills jetzt wissen Wojtek. » Mein Blick bleibt standhaft und ich sehe ihn bohrend an.

Seufzend gibt er nach.

« Ich weiß doch selbst nicht was du bist, alles nur kein Mensch.»

« Und du weißt es woher? »

Keine Antwort. Er kommt erneut meinem Hals näher. Ich spüre etwas kaltes leicht daran entlang fahren. Seine Zunge ist es nicht. Es sind seine spitzen fang Zähne.

« Ich weiß es weil dein Blut mich nicht interessiert. » seine Stimme bekommt einen heiseren Unterton.

Ich kann nur starren. Wieso sollte mein Blut ihn überhaupt interessieren? Er macht doch eh nur Witze.

« Hör zu, für Späße bin ich grade echt zu kaputt.» doch diese Aussage, bringt ihn nur dazu verständnislos zu schmunzeln und den Kopf zu schütteln.

« Wieso sollte ich dich verarschen? »

« Du bist der beste Freund meines Bruders.»

« Und dein fester Freund, zumindest für die Öffentlichkeit, also solltest du mir wohl trauen. Oder muss ich dir das erst beweisen? »

« Beweis es.» grummele ich nur.

Ich habe keine Lust mir stundenlange Diskussionen oder Erklärungen an zu tun. Er wird es eh nicht ernst meinen. Oder vielleicht ja doch?
Woher auch immer der kleine hoffnungsschimmer gekommen sein mag, das er es vielleicht sogar ernst meinen könnte.
Wieder berühren seine spitzen Zähne meinen Hals. Erst fahren sie nur daran lang, was mir eine aufgeregte Gänsehaut beschert. Doch dann, von einer Sekunde auf die andere, hackt er sein Gebiss in meinen Hals. Was ich spüre ist zuerst nur reiner Schmerz, doch dann scheint es mir zu gefallen was er da mit mir tut.
Am besten soll er damit auf ewig weiter machen, wenn nicht sogar noch mehr. Denn es. Fühlt sich verboten gut an. Zu gut.
Doch er löst sich und löst eine große Welle des Frusts in mir aus. Plötzlich fühle ich mich leer.

« Glaubst du mir jetzt? » grummelt er leicht an genervt.

Ich bejahe nur, durch ein hastiges Kopfnicken.

« Dein Blut schmeckt grässlich. » brummt er.

Die Stelle an meinem Hals fängt allmählich verdammt an zu schmerzen.

« Ich glaube nicht, dass ich anders bin. Noch weniger das ich nicht menschlich bin. »

« Weis dein Bruder vielleicht mehr? »

Ich zucke ratlos die Schultern. Wieso sollte er es mir denn die Jahre lang verschweigen?
Seufzend lasse ich mich auf den Rücken fallen. Ratlos sehe ich ihn an.

« Wie steht's um unseren Plan? » hake ich nach.

« Ich glaube nur die Flecken am Oberkörper allein sind nicht genug.» murmelt er.

« Also soll ich noch mehr drauf legen? » frage ich, unwissend ob es eine Aussage war oder nicht.

Er antwortet schon gar nicht mehr, sofort beugt er sich über mich und öffnet meine Hose.
Mit großen Augen starre ich ihn an, innerlich habe ich zwei Sorgen: das er sich nicht daran hält was er gesagt hat und das Harper Junior nicht mitspielt.
Wojtek fängt an an meinem Hosenbund Knutschflecke zu verteilen. Nur mal so am Rande tut es verdammt weh, aber irgendwie hat es auch was, seine warme Zunge über meine Haut gleiten zu fühlen und seine Zähne die sich in meine Haut graben, damit er nicht verrutscht.

«Wojtek du perverser Arsch.» von außen hämmert es gegen die Tür, weshalb ich provokant ein lautes tiefes stöhnen von mir gebe.

« Was willst du ich bin beschäftigt.» brummt er lustlos.

« Lass die Finger von Harper.»

«Zu spät. » entfährt es mir und ich muss mir das Lachen verkneifen.

Auch Wojtek beißt angestrengt auf seine Unterlippe, während seine Mundwinkel in die Höhe schießen.

« Harper Church komm sofort da raus.»

«Ey du Arsch brüll hier nicht so rum.» ertönen stimmen auf dem Flur.

« Halt die fresse aufmüpfiger Pavian.» grölt Yun zurück. Damit löst er eine regelrechte Welle an Beleidigungen und Pöbeleien aus.

Seufzend lehne ich mich zurück, erstmal haben wir unsere Ruhe. Auch wenn es vielleicht nicht lange anhält, weil das eklige Arschloch immer Raufereien gewinnt.
Wojtek jedoch scheint ganz seine Ruhe haben zu wollen, weshalb er kurzerhand den Schlüssel erneut im Türschloss umdreht und diesen herauszieht und auf eine kommode legt. Vor das Schlüsselloch klebt er ein einfaches Tape.
Ich sehe ihm zu, wie der muskulöse Mann das Fenster öffnet und nach draußen sieht.

« Was ist dir lieber Tod oder Gefangenschaft? » sein Ton ist ernst und die Frage schockiert mich, wahrscheinlich unter anderem weil er sie so plötzlich gestellt hat. 

« Ich denke Tod.»

«Währe nur schön sterben zu können.» seufzt er und sieht hinunter. Da unten ist der Stall für die Pferde, die die Schule aufgrund des Polo Clubs hält.

« Wojtek? »

« Ja? »

« Wie stellst du es dir vor, ein Leben lang hier fest zu sitzen.»