"Entscheide dich"
~Say something~
"Psst." Ich schlenderte gerade durch die Korridore, als meine Aufmerksamkeit von einem Geräusch erregt wurde. Verwirrt drehte ich mich um und sah gerade noch einen blonden Haarschopf im Türrahmen verschwinden. Ich folgte ihm in ein Klassenzimmer und schloss die Tür hinter uns. "Y/N, wie geht es dir?" Besorgt kam Malfoy auf mich zu und strich mit seinem Handrücken über meine Wange. "Bestens", erwiderte ich kalt. Ich liebte Snape für dieses Zeug, das er mir gegeben hatte. Prüfend sah Malfoy mich an. "Y/N, es tut mir so leid, dass..." "Ich sagte mir geht es bestens." Ich stieß Malfoy von mir weg. Seine Augen blitzten traurig auf. "Du musst nicht so tun, als..." "Hör auf, Draco. Hör einfach auf!" Wütend schrie ich ihn an. "Y/N, ich mach mir Sorgen um dich..." "Spar dir das, Malfoy." "W-Was?" "Ich mein, du tust geradezu so, als ob ich dir etwas bedeuten würde." Verächtlich schnaubte ich. Draco sah mich verwirrt an. "Was? Y/N, ich liebe dich..." "Hör auf, zu lügen. Würdest du mich wirklich lieben, dann hättest du schon längst jedem hier erzählt, wie du wirklich fühlst." Draco sah mich traurig an. "Du weißt, ich..." Ich lachte verächtlich. "Ich will deine Lügen gar nicht hören, Draco. Tu uns beiden einfach den Gefallen und steh zu deinen echten Gefühlen, weil das hier" Mit meinem Zeigefinger deutete ich auf seine Brust. "Das hier kann nicht mehr so weitergehen." "Y/N, ich weiß wie du dich fühlst, aber..." "Du weißt, wie ich mich fühle? Du hast keine Ahnung, Draco. Keinen blassen Schimmer." "Ich möchte für dich da sein. Wie ein richtiger Freund. Ich..." "Und genau das bist du eben nicht- ein richtiger Freund. Du willst bei mir sein, mich trösten, aber dafür musst du mich erst einmal in ein freies Zimmer schleifen?! Damit uns auch ja keiner sieht?!" "Das stimmt nicht, ich..." "Weißt du..." "Nein! Du unterbrichst mich jetzt nicht schon wieder!" Nun war Draco an der Reihe. Er sah mich wütend an. "Ich liebe dich, Y/N. Ich würde alles für dich tun und das weißt du. Nur diese eine Sache. I-ich... ich kann es nicht. Es wäre zu gefährlich für dich. Versteh doch..." Nervös fuhr er sich mit seinen Händen durch sein blondes Haar. Fest blickte ich ihm in die Augen. "Ich verstehe dich." "Was?" "Ja, ich kann es ja irgendwo verstehen. Du willst nicht mit mir gesehen werden. Nicht dass Pansy uns sieht, weil das wäre ja soo gefährlich" Ich fuchtelte wild mit meinen Armen herum. "Verdammt, Y/N!" Draco schüttelte mich. "Hör auf. Dieser Streit macht doch gerade gar keinen Sinn. Mensch, Cedric ist gestorben. Ich will nichts mehr, als für dich da zu sein. Dieser Streit ist doch gerade gar nicht über uns, über Pansy... Lass uns einfach aufhören zu streiten. Lass mich dich in den Arm nehmen. Dich trösten." Ich riss mich aus seinem Griff. "Entscheide dich, Draco. Für mich oder sie..." Dann drehte ich mich um und ließ Draco alleine zurück. Ich wollte weinen, doch das Zeug, das mir Snape gegeben hatte, wirkte noch immer Wunder.
Entspannt schlenderte ich durch die Korridore. Gerade, als ich bei dem Badezimmer der Maulenden Myrte vorbeilief überkam mich ein unsäglicher Schmerz. Sofort schossen mir die Tränen in die Augen und liefen keine zwei Sekunden später wie ein Wasserfall an meinen Wangen herunter. Verdammt. Was war jetzt los. Plötzlich löste sich etwas um meine Brust herum. Ich konnte wieder frei atmen, doch... es schnürte mir die Kehle zu. Mein Herz fühlte sich an, als ob es gerade auf ein neues in tausend Stücke zerbrechen würde. Ich schnappte nach Luft- bekam aber keine. Langsam sank ich in die Knie. Alle Gefühle überkamen mich. Cedrics Tod. Der Verrat. Der Streit. Die Eifersucht. Die Trauer. Alles. Lange konnte ich mich wohl nicht mehr bei bewusstsein halten. "Y/N?" Eine panische Stimme rannte auf mich zu. War das... "Harry?", japste ich. "Y/N, was... wie..." "Harry. Snape. Averte Affectus. Jetzt." Das war alles, was ich rausbekam, bevor mich die Erschöpfung überkam und ich bewusstlos gegen eine Schulter flog.
Ein Tropfen löste sich von der feuchten Wand und fiel mit einem leisen Plopp zu Boden. Dann noch einer und noch einer. "Wieso...?" "Potter, wenn Sie nun bitte einmal ihren Mund halten könnten. Ich versuche mich zu konzentrieren." Snape zischte wütend. Warte was? Snape? Potter? Was war hier los? Etwas tropfte auf meine Lippe. Ich konnte mich nicht bewegen. Konnte nicht verhindern, dass es in meinen Mund trat. Plötzlich löste sich mein Körper. Die Spannung fiel weg. Kraftvoll schwang ich meine Augen auf und atmete hörbar tief und schnappend ein. Kerzengerade saß ich nun auf Snapes Pult und starrte in das missmutige Gesicht von Snape und das besorgte von Potter. "Miss Y/N." Snape nickte mir zu. Verwirrt blickte ich mich um. "Ich hatte Ihnen ja empfohlen, hier zu bleiben." "Was?" "Die Wirkung hat nachgelassen." Snape warf einen Seitenblick auf Potter. "Potter hat Sie fast bewusstlos gefunden und zu mir gebracht." Ich erinnerte mich an den Schmerz zurück, der mit der Nachlässigkeit der Wirkung kam. Es fühlte sich so unecht an. Ich meine, ich wusste ganz genau, was ich gefühlt hatte, doch konnte es einfach nicht nachempfinden. Kein Gefühl war mehr in meinem Körper. "Irgendetwas muss ihre Reaktion aber verschlimmert haben..." Nun sah mich Snape mit hochgezogener Braue an. Malfoy! Ich schluckte. Vorsichtig hob ich meine Schultern ein Stück und senkte Sie wieder. "Ich habe keine Ahnung, Professor. Aber danke für das Zeug." Er schaute mich durch seine schwarzen Augen an. Ich konnte den Blick nicht deuten. "Will mir..." "Potter, ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie draußen warten könnten." Snape durchbohrte nun wieder Harry mit seinen Blicken. Der knickte schließlich ein und verschwand mit hängenden Schultern aus dem Raum, nachdem er mir mit einem fragenden Blick ein zustimmendes Nicken entlockt hatte. "Nun, Miss Y/N", sagte Snape, nachdem die Tür ins Schloss fiel. "Ich schätze, es wäre wohl angesichts ihrer Lage sinnvoll, Ihnen eine Hand voll des Krautes zu geben. Schließlich möchte ich wirklich ungern, Sie alle paar Stunden bei mir aufkreuzen sehen." Ich sah ihn emotionslos an. "Nun, sie können mir glauben, dass das auf Gegenseitigkeit beruht." Es sah so aus als ob Snapes Mundwinkel leicht zuckten. Warte, nein. Das konnte nicht sein. "Nehmen Sie, sobald die Wirkung wieder nachlässt und der Schmerz zu schwer wird, einen Tropfen dieser Flüssigkeit ein." Vorsichtig schob er mir ein Fläschen entgegen. "Aber passen Sie auf. Zu viel und ein zu ofter Gebrauch macht Sie auf Dauer abhängig und ändert Ihren Charakter." Ich nickte nur stumm. Dann stand ich auf, nahm das Fläschen und ging Richtung Tür. "Miss Y/N?" Vorsichtig drehte ich mich um und starrte nochmals in Snapes schwarze Augen. "Ich weiß es ist schwer, aber versuchen Sie ihn loszulassen. Das Kraut ist keine Dauerlösung. Früher oder später müssen Sie sich Ihren Gefühlen stellen. Stellen Sie sicher, dass Sie dann die richtigen Leute an Ihrer Seite haben."
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