"Eintreten"

Die zweite Aufgabe stand kurz bevor. Cedric hatte das Rätsel um das goldene Ei erfolgreich gelöst und suchte nun nach einer Lösung für die Aufgabe. "Also nochmal", überlegte ich, "irgendetwas mit Wasser und einer Stunde. Ich denke, du musst irgendetwas innerhalb einer Stunde aus dem Wasser holen..." "Ja, aber wie soll ich bitte eine Stunde unter Wasser bleiben?" "Hast du was von Harry gehört? Was macht er?" "Soweit ich weiß, hat er das Rätsel noch nicht gelöst..." "Was? Wie lang will er denn noch brauchen?" "Keine Ahnung, aber es ist sein Problem, wenn er nicht..." "Cedric Diggory!" Mit hochgezogener Augenbraue sah ich ihn streng an. "Du musst zu Harry und ihm sagen, wie er das blöde Ding aufbekommt." "Er ist mein Gegner..." "Er ist vor allem aber erst mal dein Freund. Du wärst wahrscheinlich gekokelt worden, hätte Harry dich nicht vor dem Drachen gewarnt. Jetzt beweis deine Loyalität- wie ein echter Hufflepuff!" Cedric verzog das Gesicht. "Du wirst auch so gewinnen." "Nagut", gab er sich schließlich geschlagen. "Fein. Und ich schaue derweil in der Bibliothek nach etwas Nützlichem. Wir treffen uns wieder hier in einer Stunde, okay?" Cedric nickte und schon sprang ich auf und loef in Richtung Ausgang. "Und mach wirklich", rief ich noch mit erhobenem Zeigefinger Cedric über meine Schulter zu. "Natürlich, Boss", lachte er.

Vergeblich suchte ich in den verschiedensten Büchern nach etwas. Nach meinem gefühlt hundertsten Buch jedoch fand ich etwas, dass Cedric weiterbringen würde- einen sogennanten Kopfblasenzauber. Schnell schrieb ich mir eine Notiz mit den wichtigsten Informationen darüber, schlug das Buch wieder zu und wollte es gerade in das Regal zurückstellen, als ich plötzlich Nevilles Stimme auf der anderen Seite hörte. "Ich weiß, was dir helfen könnte, Harry. Es gibt ein Kraut- Dianthuskraut- ich habe gerade etwas darüber gelesen. Es lässt dir Kiemen wachsen oder so." Plötzlich fiel es mir wie Schuppen von den Augen und keine zwei Sekunden später fand ich mich in dem Gang wieder wo Neville mit Harry und Hermine stand. "Dianthuskraut? Hast du gerade Dianthuskraut gesagt?", fragte ich Neville. "Ähm ja, hab ich... wieso...?" Schnell drehte ich mich zu Harry. "Snape hat sowas." "Was?" "Ich muss doch bei Snape Nachsitzen und dabei soll ich seine ganze Zutatengläser für Zaubertränke abstauben. Er hat Dianthuskraut. Wenn du willst, kann ich es dir besorgen..." Alle drei sahen mich verwirrt an. "Entschuldige, dass ich dich so einfach frage, Y/N, aber wieso willst du Harry helfen? Du bist ja wohl klar für Cedric." "Das bedeutet aber nicht, dass ich nicht auch Harry unterstützen kann", fuhr ich sie an. Was wollte sie denn mit ihrer neunmalklügerischen Art. "Cedric hat schon einen anderen Weg gefunden..." Noch immer sahen sie mich misstrauisch an. Ich seufzte genervt. "Na gut, wenn ihr nicht wollt. Es war nur ein nett gemeintes Angebot..." Sofort drehte ich mich wieder um und wollte gerade um die Ecke aus der Bibliothek verschwinden, als Harry mir hinterherrief: "Okay, Y/N. Warte bitte." Sofort blieb ich stehen. "Ich komme mit", erklärte Neville mir. Genervt verdrehte ich die Augen. Ich mochte Neville nicht sonderlich gerne und außerdem missfiel es mir, dass mir hier scheinbar jeder misstraute. "Gut. In einer halben Stunde vor Snapes Büro.", sagte ich und zischte ab. "Ced! Ich hab was!" Freudestrahlend betrat ich den Hufflepuff Gemeinschaftsraum. "Y/N, wo warst du denn so lange?" Cedric sah mich mit besorgtem Blick an und deutete auf die Uhr an der Wand hinter ihm. Es war schon fast 23:00 Uhr! "Ups. Das mit der Stunde hatte wohl nicht so gut geklappt", lachte ich und ließ mich neben ihm sitzen. Gut gelaunt hob ich ein Stück Pergament in die Luft. "Deine Lebensretterin hat aber etwas gefunden." Cedric nahm mir den Zettel aus der Hand. "Einen Kopfblasenzauber?", fragte Ced verwirrt. "Jap. Das funktioniert so ähnlich wie ein Astronautenhelm für das Wasser. Du zauberst dir quasi eine Blase aus Luft um den Kopf, in der du ganz normal atmen kannst. Perfekt geeignet zum Tauchen.", strahlte ich. Auch Cedrics Miene erhellte sich schlagartig. "Du bist die Beste!" "Ich weiß", grinste ich zurück. "Na los, du musst ihn üben.", drängelte ich Cedric. "Bald beginnt schon die zweite Aufgabe. In genau 11 Stunden." "Du hast recht." Cedric sprang auf. "Kommst du mit?" "Ich habe noch etwas zu erledigen, sorry, aber wir sehen uns bei dem Tunier!" "Okay. Bis morgen." "Viel Glück!" Schon war Cedric verschwunden- in Richtung der Vetrauensschülerbäder. Somit konnte er direkt testen, wie gut der Zauber unter Wasser wirkte. Ich hingegen stand auch wieder auf und machte mich auf den Weg zu Snapes Büro. Ich musste wahnsinnig aufpassen. Um jede Ecke hätte ein Lehrer oder Mister Filch mit seiner Missgeburt von Katze auftauchen können. Es war schon weit nach Bettruhe, als ich vor Snapes Büro auf Neville traf. "Bereit?", fragte ich ihn leise. "Bereit." Ich hielt meinen Zauberstab auf die Tür, die zu Snapes Büro führte. Alohomora. Sofort sprang die Tür auf und Neville und ich huschten hindurch. Lumos. Langsam ging ich auf die hohen Regale zu. Neville stand hinter mir, als ich begann die Reihen nach dem Glas voll mit Dianthuskraut zu durchsuchen. Flubberwürmer. Fledermauskot. Feenflügel. Dianthuskraut. Aha! "Da ist es!", flüsterte ich zufrieden und zog das Glas aus dem Regal. "Wie viel brauchen wir, Neville?", fragte ich an Neville gerichtet. "Ungefähr eine Hand voll", erwoderte er genauso laut. Schnell griff ich in das Glas und holte eine große Faust voller glitschigen Algenzeugs heraus. "Ihh...", sagte ich entsetzt. Das Kraut sah nicht nur ekelig aus. Es fühlte sich auch genauso an und roch noch viel schlimmer. Schnell drückte ich den Deckel wieder auf das Glas. "Hier, nimm du." Schnell drückte ich Neville das Kraut in die Hand und stellte das Glas anschließend wieder zurück ins Regal. "Und jetzt schnell weg!" Mit schnellen Schritten gingen wir in Richtung Tür. "Geh schon mal vor. Ich mach das hier", erklärte ich Neville. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Schon war er weg. Feigling. Vorsichtig- darum bemüht keinen Lärm zu machen- schloss ich die Tür. Colloportus. Schon war sie wieder verriegelt. Zufrieden ging ich einige Schritte zurück und knallte direkt in... "Professor Snape?"
Kalte Augen starrten mich an. Nun ja, wohl eher töteten sie mich fast durch seinen Blick. "Miss Y/N." Snapes Stimme schallte durch die dunklen leeren Gänge. Er bemühte sich gar nicht darum, leise zu reden. "Was für eine Freude. Sie hatte ich gesucht." Snapes Stimme war eiskalt. Ein Schauer lief mir über den Rücken. "Vielleicht wollen sie hereinkommen. Sie wissen ja, wie man am Besten in mein Büro einbricht." Ich schluckte schwer. Alohomora. ,löste Snape mich ab. Sofort flogen die Tür auf. "Eintreten", befahl Snape mir. Widerwillig betrat ich also sein Büro. "Nun Miss Y/N", Snape stand mit dem Rücken zu mir und goss etwas Wasser in ein Glas. "Was haben Sie denn hier drin gesucht?" Langsam drehte er sich zu mir um und reichte mir zu meinen Erstaunen das Glas Wasser. Verdutzt starrte ich darauf. "Trinken Sie", wies Snape mich an. "Danke, aber...", wollte ich wiedersprechen, doch Snape unterbrach mich. "Trinken Sie!", sagte er etwas lauter. Missmutig setzte ich also das Glas an meine Lippen, hob es an und trank einen Schluck daraus. Sofort drehte sich mir mein Magen um und meine Sicht begann zu schwärzen. Er hatte mich vergiftet! Das war das letzte, dass ich dachte, bevor ich vollkommen das Bewusstsein verlor.

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