Chapter 23: Showing him his real face
„Würdest du mich immer noch lieben, wenn ich die Maske nicht tragen würde?" Seit einer Weile spielte Chan mit den Gedanken, dass er sich Hyunjin zeigte. Seine Liebe zu ihm hat ihn mutiger werden lassen und Hyunjin sah in ihn den früheren Mensch, der er war. Hyunjin brachte die rasende Wut in ihm zu Schweigen, den tiefen Hass, den er gegen Sungie hegte, war nicht existent. Er half ihn, rettete ihn aus den dunklen Zuständen. „Ja, natürlich", meinte Hyunjinn sanft und legte seine Hand sanft auf die Chans venezianische Maske. Chan nahm seinen ganzen Mut zusammen und löste den Knoten an seinen Hinterkopf, der die Maske an sein Gesicht hielt. Er legte eine Hand vor die Maske, um sie aufzufangen. Sie fiel und gab ein entstelltes Gesicht frei.
Chans Gesicht war voller Narben und Unregelmäßigkeiten. Er glich Frankensteins Monster. Es fehlten nur noch die Nähte, die seine Hautfetzen zusammen hielten. Hyunjin verstand nun, wieso Chan immer die Maske trug. Chan wich den Blick von Hyunjin aus. Er fühlte sich gerade nackt und entstellt. Vorsichtig legte er die Hand auf die vernarbte Haut und streichelte sie sanft. „Du bist wunderschön", raunte Hyunjin. Innerlich musste er sich zusammenreißen, nicht weg zu sehen. Chans Gesicht war zwar nicht so verstörend gewesen wie Sungies, aber es kostete ihn Mut weiterhin Augenkontakt mit ihm zu halten. Er hatte damit gerechnet, dass Hyunjin von ihm weglaufen wird und sich übergab. Er wusste, wie schrecklich er aussah. Überhaupt nicht attraktiv. Niemand würde sich in so ein vernarbtes Gesicht verlieben können. Hyunjin war anders. Er nannte ihn wunderschön. Chans Bitterkeit und sein Hass auf Sungie wurde durch Wärme überflutet. Der vernarbte Mann kuschelte sich nur noch mehr an Hyunjin. Wie sehr er ihn doch liebte.
Nachts wiederholte Hyunjin seinen kleinen Ausflug. Wie gestern hatte er erfolgreich die Schlüssel von Chan entwendet und war nun auf den Weg zu Sungie. Im angrenzenden Bereich rief er leise nach ihm und konnte bald darauf das vertraute Geräusch von Sungies Glöckchen hören. „Hnnn!", wimmert er glücklich. Jedes Mal freute er sich den netten, jungen Mann zu sehen. Sein Herz klopfte laut, als er sich an ihn schmiegte. Er sog Hyunjins Berührungen wie ein Schwamm ein. „Hast du mich vermisst?", fragte Hyunjin und tätschelte Sungies Verband. Sungie nickte heftig und ergriff Hyunjins Ärmel. Heftig zog er daran. „Dnnzmm", wimmerte Sungie. Sein Wimmern war gefüllt vor lauter Aufregung. „Ich hab übrigens Papier und ein Stift gefunden", erwähnte Hyunjin, als er sich von Sungie in sein altes Zimmer führen lies. Die Utensilien händigte er Sungie aus. „Warte, ich muss dir ja noch deine Handschuhe ausziehen und deine Verbände entfernen." Die ganze Prozedur dauerte etwas. Sungies Entstelltheit war für ihn immer noch ein großer Schock. Sungie bemerkte, dass Hyunjin ihn geschockt anschaute und lies den Kopf hängen. Leise wimmerte. Als sich Hyunjin von Sungies Anblick beruhigt hatte, legte er die Hand in sein Haar. „Keine Sorge, ich werde mich daran gewöhnen." Sungie hob den Kopf und sah ihn mit großen braunen Augen an. „Sungie? Kannst du schreiben?"
Es waren Jahre vergangen, seit Sungie einen Stift in die Hand genommen hatte aber er konnte das Schreiben nicht einfach so verlernen. Es war immer noch tief verankert in seinem Gehirn. Sungie nahm den Stift in die Hand und versuchte wieder Gefühl zu haben, einen solchen Gegenstand in die Hand zu halten. Die Beschaffenheit des Stifts fühlte sich fremd an und unwirklich. Genau wie der Einkaufszettel. Sungie brauchte ein paar Anläufe, um koreanische Schriftzeichen auf das Papier zu bringen und sie sahen nicht sehr leserlich aus. Nach und nach gewöhnte sein Gehirn wieder an das Schreiben und seine Schriftzeichen waren nicht mehr ganz so krakeliger, als die ersten. Sungie gab Hyunjin den vollgeschrieben Zettel zurück. Sungies Schrift war sehr unleserlich und Hyunjin brauchte sehr lange, bis er es entziffern konnte. Als er den ersten Satz las, stockte ihm der Atem.
'Chan ist in Wirklichkeit Jisung und ich bin Chan. Jisung gibt sich als mich aus'
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