Chapter 20: Fake feelings
Tage vergingen und Hyunjin war immer noch am Leben. Je länger der Gefangen an Chans Seite verbrachte, so weniger verstand er sich selber. Seine Hände verloren an Druck, wenn sie Hyunjin berührten, seine Küsse wurden zärtlicher. Es fühlte sich so an, als würde der schwarzhaarige, junge Mann einen Spiegel vor ihn halten, die eine jüngere Version von sich selber zeigte. Eine Version, die noch Hoffnung spüren konnte. Es frustrierte Chan, dass er so weich wurde, wenn er in Hyunjins Nähe war. So war er sonst nicht. Sein Zustand war ihm so fremd, dass er nachts nicht schlafen konnte und noch frustrierter wurde. Chan raufte sich die Haare, fluchte leise vor sich hin, denn seine veränderte Handhabung mit Hyunjin brachten ihn zum Entschluss, dass er etwas für Hyunjin fühlen konnte. Es durfte nicht passieren, das verhinderte alles. Hyunjin brachte ihn dazu sich seiner Arbeit nicht länger zu widmen und lieber bei Hyunjin sein. Er musste unbedingt wieder jemanden suchen, oder sein Geschäft würde ruiniert werden.
Chan richtete sich auf und seufzte. Auch heute konnte er nicht schlafen und versuchte die Gefühle zu verstehen, die er wegen Hyunjin hegte. Hyunjin lag gleich neben Chan und schlief in der Nacht nicht. So bekam er mit, wie Chan sich regte und sich aufrichtete. Er drehte sich zu um um und musterten ihn. „Was ist los?", fragte er. Chan drehte den Kopf zu ihm. „Ich kann nicht schlafen", meinte er und legte sich wieder hin. Hyunjin kuschelte sich zu ihm hin und strich ihm über den Kopf. „Sollen wir kuscheln? Ich kann auch nicht schlafen" Über Chans Lippen huschte ein schnelles Lächeln. Er legte die Arme um ihn und drückte ihn an sich. Es schien langsam auszusehen, dass Hyunjin ihn auch mochte. Dabei war sich Chans stets sicher gewesen, dass ihn niemand lieben könnte. Es tat gut, wie Hyunjin anlächelte, sich an ihn schmiegte. Heute brauchte Chan Gewissheit. „Hyunjin? Magst du mich eigentlich?......Ich weiß, dass ich nicht richtig im Kopf bin...dass ich...ein sehr schlimmer Mensch sein kann.....und dass ich mich nicht im Griff hab....aber ich wollte dir sagen, dass ich dir dankbar bin, dass du mich normal fühlen lässt....mit dir kann ich wieder Zuneigung spüren...ich danke dir dafür, Hyunjin."
„Ist es zu früh zu sagen, dass ich mich in dich verliebt hab?", fragte Hyunjin. Chans Herz schlug lauter. Wärme breitete sich in seinem Körper aus, brachte ihn zum Lächeln. „Nein, ich hab mich auch in dich verliebt. Ich liebe dich", gestand Chan sanft und küsste ihn dann sanft ins Haar.
Er war seit einer sehr langen Zeit glücklich.
Chan schlief glücklich mit Hyunjin in den Armen ein.
Sobald Hyunjin sicherstellte, dass Chan tief und fest schlief, riss er sich von seinen Berührungen und krabbelte aus dem Bett. Hyunjin scannte das Schlafzimmer nach Chans Jacke. Dort in der Innentasche lag der Schlüssel verborgen, mit den er den abgesperrten Bereich aufschließen konnte. Er huschte zu Chans Kleidung, die er auf dem Schreibtisch entdeckt hatte, den Chan nicht benutzte. Hyunjin huschte zu ihnen und kramte in Chans Jacke. Immer wieder lugte er rüber zu Chan, um sich zu vergewissern, dass er immer noch schlief. Als seine Finger kühles Metall berührten, seufzte er erleichtert aus und nahm den Schlüssel zu sich. Hyunjin zog sich schnell wieder an und verließ so leise wie er nur konnte das Schlafzimmer. Sein Ziel war Sungie. Dann seine Freiheit.
Die ganze Zeit hatte sich Hyunjin gefragt, wie es ihm ging und ob er überhaupt noch am Leben war. Seit er Chans Spielzeug war, sah er den bandagierten Mann nicht mehr, wusste aber dass er jenseits der vergitterten Teil lebte. Dort wo er ihn kennen lernte. Hyunjin durfte sich im Bereich aufhalten, in den es wohnlicher war und wo Chan und Changbin lebten. Nur der Zutritt zu seinem ehemaligen Wohnort war ihm verboten. Hyunjin huschte über den dunklen Flur auf der Hut vor Changbin, der manchmal nachts durch die Gänge lief. Vielleicht konnte er auch wie Chan kaum schlafen oder er wollte sich einfach die Beine vertreten. Hyunjin stellte ihn sich dann immer als Nachtwächter vor, der durch ein Museum patroullierte. Hyunjin hoffte, dass er heute nicht seinen Spaziergang antrat sondern wie Chan im Bett lag. Hyunjin erhöhte sein Tempo, damit er schneller zu Sungie konnte. Bald kamen die Gitter in Sicht und die Schlüssel waren gezückt. Hastig schloss Hyunjin auf. Die Gittertür ging leicht quietschend auf, als er sie öffnete und seinen Körper durch die Öffnung zwängte.
Hyunjin hatte glatt vergessen wie dunkel es hier doch war. Als würde er in das Maul eines riesigen Tiefseefisches laufen. „Sungie?",flüsterte Hyunjin in die Dunkelheit. Seine nackten Füße traten in eine Pfütze mit Wasser. Auch eine Sache, an die er nicht länger gedacht hatte. Der Boden hier war mit kalten Wasser benetzt. Hyunjin lief weiter in die Dunkelheit und rief erneut nach dem bandagierten Mann. Ein Wimmern ertönte gefolgt von dem sanften Klang von Sungies Glöckchen. Nach und nach sah Hyunjin Sungies Silhouette. „Hnnn!", rief Sungie erfreut und fiel ihm sofort in den Arm. „Ich würde dich gerne fragen, wie es dir geht aber du kannst nicht reden." Sungie löste sich von der Umarmung und hielt seine behandschuhten Hände hoch.
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