XXV. Männergespräche

Dan|| Immer und immer wieder werfe den Ball gegen die gegenüber liegende Wand. Ich weiß auch nicht genau was mit mir los ist, aber von Lust das Bett zu verlassen und etwas Sinnvolles zu machen, bin ich ziemlich weit entfernt.

Gestern, nachdem April, mein Großvater und ich die Omelettes verdrückt haben, haben April und ich uns auf den Weg gemacht, wieder nach San Diego gemacht. Während wir vor dem Frühstück und auch am Abend davor relativ locker miteinander umgegangen sind und einen Augenblick vergessen konnten, dass zwischen uns beiden die letzten Wochen absolute Funkstille herrschte, war die Rückfahrt sowas von steif und still, dass kann man sich kaum f vorstellen. Ich bin mir nicht sicher, woran es genau gelegen hat, denn ein paar Stunden zuvor, noch bevor sie hoch ist um ihrem Bruder zu schreiben, war noch alles gut. Wir haben herum gealbert, uns geneckt wie wir es früher immer getan haben. Sie hat mich sogar an die faszination teilhaben lassen, als das kleine Würmchen ein paar Morgendliche Gymnastikübungen gemacht hat. Plötzlich habe ich mich ihr wieder so nah gefühlt und mit einem Mal war alles wieder vorbei und ich hatte das Gefühl, sie hat sich wieder in ihr Häuschen eingeschlossen, in dem sie niemanden an sich ran lässt - oder zu mindestens mich nicht.

Es war schon beruhigend, dass nicht nur ich dieses Gefühl hatte, denn mein Großvater hat mir, kaum war April aus dem Raum, geraten ihr hinter zu gehen. Nicht zuzulassen, dass sie mich wieder ausschließt und nicht an dem Teilhaben lässt, was sie grade beschäftigt. So schlau war ich allerdings nicht, habe Eddie beim Frühstück geholfen und gewartet, bis Apes wieder auftaucht. Ab da waren ihre Antworten nur noch abgehackt und ein Gespräch von selber angefangen hat sie schon mal gar nicht.

Als wir aufbrechen wollten, hat mich der alte Mann noch einmal zur Seite genommen und mir den Rat gegeben nun einfach nicht locker zu lassen. Er ist der Meinung, April und ich würden einfach zusammen gehören und das Gefühle sicher noch auf beide Seiten vorhanden sind. Ich will es schon gar nicht mehr abstreiten. Meine Exfreundin bedeutet mir noch immer eine ganze Menge und wenn sie es wollen würde, wäre ich direkt wieder an ihre Seite und würde sie unterstützen wo es nur geht. Bei ihr bin ich mir allerdings nicht so sicher. In den einen Augenblick glaube ich ihr geht's genauso, im nächsten Zweifel ich schon wieder dran. Ich kann sie diesbezüglich einfach nicht einschätzen. Absolut nicht.

Plötzlich wird meine Zimmertür aufgerissen. Ava, Henrys Freundin betritt das Zimmer und stellt sich Wortlos neben meinem Bett. Ich ziehe die Augenbrauen hoch und schaue sie Fragend an, als ich den Ball wieder gegen die Wand werfe. „Das Nervt!", ist ihre Antwort als sie den Ball fängt, sich umdreht und das Zimmer wieder verlässt. Ziemlich überrascht schaue ich der Brünetten hinter her. Sie kann mir doch nicht einfach meinen Ball klauen.

Noch immer in Schlafklamotten stehe ich auf, verlasse mein Zimmer und entdeckte meinen besten Freund und seine Freundin auf der Couch. Wie immer sitzt Ava im Schneidersitz dort und liest eines ihrer tausend Bücher, während Henry seinen Laptop auf seinen Schoß hat und nur kurz ausschaut als er mich hört. Er verkneift sich ein Grinsen, dass kann ich ganz genau sehen. So ein Idiot.

„Warum bist du nicht arbeiten?", will mein bester Freund von mir wissen. Ava schaut zu mir. „Ja genau Daniel, warum bist du nicht arbeiten und nervst stattdessen mit deinem blöden herum geklopfe?", kommentiert Ava nun. Ich zucke mit den Schultern. „Ich habe mich für heute Krank gemeldet." Überrascht schaut Henry mich an und stellt seinen Laptop auf den Tisch. „Du hast dich krank gemeldet?" Ich nicke und lasse mich auf dem Sessel nieder. „Du bist ernsthaft krank oder? Ich mein, anders kann ich mir das nicht erklären." Ich zucke wieder mit den Schultern und schüttel dann den Kopf. „So kann man das nicht sagen."

Prüfenden schauen mich beide an. „Bekomme ich meinen Tennisball wieder?" „Auf gar kein Fall. Dan dieses ständige Dong, Dong, Dong, nervt wirklich." Ich seufze und stehe wieder auf. „Dann eben nicht." Ich werde schon etwas anderes finden, womit ich mich beschäftigen kann. Grade als ich wieder in meinem Zimmer verschwinden will höre ich Henry hinter mir. „Dan zieh dich an und lass uns in die Werkstatt fahren. Mein Onkel hat doch diesen alten Truck gekauft der etwas aufgeputzt werden muss, wir können einfach ein bisschen schrauben."„Schatz spinnst du? Dan hat doch grade gesagt, dass er sich Krank gemeldet hat, also wird es ihn auch nicht gut gehen.", schimpft Ava nun. „Glaub mir krank ist er sicherlich nicht. Ich schätze mal in setzt das mit April zu, habe ich recht?" Ich zucke als Antwort mit den Schultern. Ich weiß ja selber nicht was heute mit mir los ist. „Siehst du Schatz, ich Regel das schon, oder willst du verantwortlich dafür sein, dass er sich gleich etwas anderes sucht, um es gegen die Wand zu werfen und wohl möglich die Nachbarschaft aufhetzt?", will er von seiner Freundin wissen. Kurz schaut sie zu mir und dann wieder zu Henry. „Ich glaub nicht das die Nachbarn sich beschweren, aber ich mich.... Also verschwindet lieber.", erwidert sie nun. „Du hast es gehört: Zieh dich an, dann können wir los.", fordert mein bester Freund von mir. Ich nicke und verschwinde in mein Zimmer, lasse die Tür blöderweise aber ran.

Während ich mich anziehe höre ich Ava Henry leise Fragen ob er es für eine gute Idee hält. Ich sollte lieber meinen Arsch hoch bekommen und zu April fahren. Sie Fragen was genau los ist, wobei ich mich Frage, woher sie das ganze alles weiß. Sie scheint ja bestens Informiert zu sein und das obwohl sie meine Exfreundin überhaupt nicht kennt. Ich habe überhaupt nicht gewusst, dass mein bester Freund so eine große Tratschtasche ist. Plötzlich ist meine Lust, mit ihm in die Werkstatt zu fahren wie weggeblasen.

⏭️⏮️

Vier Stunden später sitzen wir beide mit jeweils einer Flasche Bier im inneren des Trucks. Bis vor gut einer drei viertel Stunde, haben wir Schweigend ein wenig rumgeschraubt. Als wir hier angekommen sind, hatte sein Onkel Eugen sich gewundert, weil keiner von uns beiden heute für die Schicht eingetragen war. Als wir ihm erzählten, was wir vor haben, hat er sich ziemlich gefreut. Er will den Truck für sich haben, hatte bisher aber noch keine Zeit überhaupt ich irgendwas dran zu machen. Er hat uns ein wenig Werkzeug und ein paar Ersatzteile, die wir eventuell benötigen können, in die Hand gedrückt und hat uns zu sich Nachhause geschickt. Bei ihm zu Hause sind wir zu aller erst auf seiner Tante gestoßen, die uns direkt mit einer heißen Suppe versorgt hat, bevor sie ins in die Garage gelassen hat in dem der Truck schon auf einer Hebebühne gehievt.

Schweigend haben wir los gelegt, schließlich hat uns Eugen gesagt was gemacht werden muss. Drei Stunden später hatten wir den Wagen von der Hebebühne und waren guter Dinge, dass wir alles richtig gemacht haben. Der Truck ist auch erst angesprungen und wir sind bis zum Straßenende gekommen, danach mussten wir das Teil zurück schieben. Eugen hat uns nur belustigt angeschaut und uns mit Bier versorgt.

„Du solltest mit April reden.", höre ich Henry plötzlich sagen. Ich schaue zu ihm und zucke mit den Schultern. „Ich glaube ich sollte ihr erst mal wieder ein wenig Zeit lassen. Sie nicht bedrängen und hoffen, dass sie von alleine zu mir kommt.", erwidere ich. Ich habe ja selber keine Ahnung, warum sie sich plötzlich wieder zurück gezogen grade zu dem Zeitpunkt, wo es wieder etwas besser gelaufen hat. Sicher, waren davor nur ein paar gute Stunden, aber eigentlich hatte ich das Gefühl, wieder ein wenig an sie ran zu kommen.

„Ich glaube das ist genau das was du nicht machen solltest. Du musst präsent sein. Ihr klar machen, dass du wirklich für sie da sein willst. Das du sie wirklich wieder haben willst.", entgegnet mein bester Freund. Ich schaue ihn an. Da ist schon etwas dran, aber vielleicht sollte ich es auch nicht ganz so übertreiben. Ich schüttel den Kopf. „Dan, als ihr euch getrennt habt, war ein Punkt warum es bei euch beiden nicht so gut lief, dass April der Meinung war, du seist nicht genug für sie da. Das sie dir nicht wichtig genug ist.", erinnert er mich. Ich trinke ein schluck von meinem Bier. „Ich weiß." „Gut, denn deshalb solltest du ihr nun zeigen das du nun für sie da bist. Dass du am Samstag zufällig bei ihr auf der Matte standest, war doch schon mal sehr gut, auch wenn der Grund, weswegen ihr dann Zeit zusammen verbracht habt, vielleicht nicht der tollste war. Aber du musst jetzt dran bleiben, sonst läufst du einfach nur nebenher.", redet er auf mich ein. „Ich weiß gar nicht, ob sie mich überhaupt wieder in ihr Leben haben will. Ich Blicke bei ihr einfach nicht durch.", gestehe ich. Prüfend schaut er mich an. „Du bist der Vater ihres Kindes, wohl oder übel muss sie dich in ihr Leben lassen."

Theoretisch gesehen, hat er recht. Bevor es aber damit endet, dass wir uns nur des Kindes wegen sehen, kaum ein paar Worte miteinander reden und wenn dann nur das nötigste, bleibe ich ihr lieber so lange fern, wie sie es für nötig hält. Natürlich will ich Teil im Leben unseres Kindes sein, aber dafür April ganz aufgeben? Nie im Leben. „Herrgott Daniel, wir reden hier von April. Sie liebt dich, da machen so ein paar Wochen Funkstille auch nichts aus. Ich denke sie braucht einfach nur die Gewissheit, dass du wirklich da bist. Du hast doch sonst nicht so schnell aufgeben, wenn ihr euch gestritten habt." „Henry wir haben hier eine ganz andere Situation als ein paar lausige Streits." Er zieht die Augenbrauen hoch. Ich verstehe nicht, warum er glaubt, dass es so einfach sein wird. „Ihr hattet euch schon mal getrennt. Da warst du um einiges motivierter." Ich zucke mit den Schulter. Eine ganz andere Situation eben. „Da war sie auch sauer auf mich. Hat mich angeschrien und mir klar gemacht das es so nicht läuft wie es eben läuft. Jetzt.....", ich stocke und trinke mein Bier leer, ehe ich meinen besten Freund anschaue. „macht sie schneller dicht als mir lieb ist, mal davon abgesehen, dass ich absolut nicht weiß, wie es Gefühlstechnisch bei ihr aussieht.", beende ich meinen Satz. Henry der nun ebenfalls sein Bier ausgetrunken hat steigt aus dem Wagen aus und nimmt mir die leere Flasche ab. Wortlos stellt er sie in den Kasten und nimmt sich zwei weitere Flaschen. Er reicht mir eine Flasche und setzt sich wieder neben mich. Er nimmt das Feuerzeug und öffnet erst meine und dann seine Flasche. „Ich wiederhole mich gerne noch mal: wir reden von April. Außer das euch diese komische Trennung noch etwas hinterher geschlichen ist, wart ihr Glücklich. Du hast sie glücklich gemacht, genauso wie sie dich. Ich glaube einfach nicht das innerhalb ein paar Monate all die Gefühle verschwinden können."

Seufzend lehne ich mich zurück. Eigentlich hat er recht. April und ich haben zwar nie drüber gesprochen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns trotzdem in einer Sache einig waren, nämlich das wir die Zukunft miteinander verbringen wollen. Das ich ihr irgendwann einen Ring an den Finger stecke und wir gemeinsam alt und grau werden. „Als sie sich das erste Mal von dir getrennt hat, hast du eine Nacht lang gesoffen und dann gesagt, dass unser Äpfelchen es auf jeden Fall Wert ist, dass du um sie zu kämpfst. Hat sich daran jetzt etwas geändert?" „Nein." „Dann mach es doch auch endlich. Als ich Ava kennen gelernt habe und dir gesagt habe, dass ich nicht weiß, ob sie es wert ist, dass mit Susa zu beenden und mich mit ihr in etwas neues zu stürze, hast du mir gesagt, dass man manchmal etwas wagen muss um an seinen Glück zu kommen, vielleicht solltest du mal auf deine eigenen Ratschläge hören."

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