XXIX. Der Wahnsinn
April|| Wütend und enttäuscht schmeiße ich mein Handy in die Ecke. Vorwegen Aiden und auch Noah sind immer für mich da. Ich verstehe es das mein Zwillingsbruder grade eine etwas holprige Zeit hat, dass er mich deswegen aber völlig ausschließt kann ich absolut nicht nachvollziehen. So langsam kann er mir mal kreuzweise den Buckel runter rutschen und unser großer Bruder ebenfalls. Ich soll mir keine Sorgen machen - er kümmere sich schon um alles. Ja natürlich. Aiden und ich haben doch sonst auch immer alles gemeinsam durchgestanden. Ich versteh einfach nicht warum er mich nun so ausschließt - absolut nicht mit mir reden will. Weder über die Sache die am Wochenende passiert ist, noch über irgendwas anderes. Lieber würgt er mich direkt ab, wenn er denn mal abnimmt.
Als ich Noah vorhin angerufen habe und ihm erzählte, dass ich vor habe mich in den nächsten Zug nach Denver zu setzen, meinte er ich soll es lassen - er kümmere sich um die Sache. Er hatte seit Samstag zeit. Fünf Tage und getan hat sich noch immer nichts. Wenigstens konnte er mir sagen, dass die Lage Zuhause bei unseren Eltern wesentlich entspannter ist. Mum und Dad waren Anfangs zwar ziemlich überrascht, es aber wohl ohne Fragen akzeptiert. Was auch das mindeste ist, was sie als Eltern machen können. Granny Fox, hat Elli hingegen wohl ziemlich den Kopf gewaschen (was unsere Eltern vielleicht sogar zum Nachdenken gebracht hat), sodass mein großer Bruder wirklich glaubt, dass unsere Schwester nun die Füße still hält. Ich glaube es zumindest erst, wenn ich es mit eigenen Augen sehe.
Grade von meinem Zwillingsbruder fühle ich mich einfach tierisch allein gelassen, der nebenbei bemerkt sein Versprechen die letzten Wochen meiner Schwangerschaft hier in San Diego zu sein nicht wirklich einhält. Auch wenn ich im Grunde noch gute drei Wochen Zeit habe, könnte es dennoch zu jeder Zeit los gehen und dann? Sitz ich alleine im Krankenhaus.
Ich nehme mein Haustürschlüssel und gehe in den Keller, wo meine Waschmaschine steht. Als ich gestern, bei Perle erwähnt habe, dass ich die ganzen Klamotten für meinen Bauchzwerg noch waschen und das Bett beziehen muss, hat mich meine Freundin nur angegrinst und mir glaubhaft versichert, dass es nun nicht mehr lange dauern wird. Laut ihrer Mutter steht die Geburt fast vor der Tür, wenn man anfängt, so wie ich nun, das "Nest zuende zu bauen". Natürlich. Es ist doch ganz Normal, dass man auf die letzte Tage noch mal alles durch wäscht (oder so wie ich alles zum ersten Mal in die Waschmaschine wirft), damit es für den Nachwuchs auch ja alles frisch ist.
Grade als ich die Kellertreppe wieder hoch gehe, öffnet sich die Eingangstür und ich sehe wie Dan das Treppenhaus betritt. „Was machst du denn hier?", will ich wissen. Etwas erschrocken dreht er sich in meine Richtung. „Ich hab dich versucht zu erreichen und halt mich für verrückt, aber ich habe mir etwas Sorgen gemacht, als ich so überhaupt kein Lebenszeichen von dir gehört habe." „Oh.", gebe ich überrascht von mir und überlasse ihn ohne zu murren den Korb, den er mir abnimmt.
„Ich hab versucht mit meinen Brüdern zu telefonieren und als mein Handy danach in die Ecke geflogen ist, habe ich es einfach dort liegen gelassen. Tut mir Leid.", erkläre ich ihm entschuldigend und gehe vor ihn die Treppe nach oben um die Haustür auf zu schließen. „Wolltest du denn etwas bestimmtes?", hake ich nach, als ich ihn rein lasse. Er zuckt mit den Schultern. „Ich wollte hören, wie es dir so geht und ob du dir das wegen morgen überlegt hast.", verrät er mir.
„Was haben deine Brüder gemacht, dass wegen ihnen dein armes Handy in die Ecke fliegt?", setzt er Fragend nach und stellt den Korb auf den Boden neben der Couch. „Aiden schließt mich komplett aus und bricht Versprechen und Noah versucht mal wieder alles alleine zu regeln."
„Wahrscheinlich ist es für Aiden..." - „Grade nicht einfach?", unterbreche ich ihn und sehe ihn nicken. „Das gibt ihm noch lange nicht das Recht, mich so auszuschließen. Wir hatten so ein ähnliches Thema vor einige Zeit schon mal.", erkläre ich ihm. „Ich bin mir sicher, dass du ihm nur noch ein paar Tage Zeit geben musst, dann sieht er es selber ein und kommt von ganz alleine zu dir.", versucht er mir das ganze besser zu rede. Ich schüttel den Kopf. „Nein keine Chance, diesmal lass ich mich nicht wieder so schnell von ihm einlullen.", stelle ich klar und sehe wie er lacht. „Lach nicht Daniel. Ich meine das verdammt ernst. Ich habe es satt, dass er ständig einen auf wir packen alles gemeinsam macht und mich dann doch bei so verdammt wichtigen Sachen ausschließt.", lasse ich ihn ernst wissen, setze mich auf die Couch, ziehe den Korb zu mir und fange an die Wäsche zusammen zu legen. „Du bist Schwanger. Vielleicht will er dich auch einfach nur nicht noch mehr aufregen, als es die ganze Sache am Samstag eh schon hat.", höre ich ihn sagen. Ich zucke mit den Schultern. „Vielleicht."
Grinsend sieht er mich an. „Du liebst dein Bruder, wahrscheinlich wirst du ihm schneller verzeihen, als du glaubst. Das tust du immer." „Ja wahrscheinlich.", stimme ich zu. Daniel kennt mich einfach viel zu gut. Schweigen belegten Raum. Mein Exfreund beobachtet mich dabei wie ich die ganzen Babysachen zusammenlege. „Findest du es nicht blöd, die ganzen Sachen neutral kaufen zu müssen?" Ich zucke mit den Schultern. Zugegeben manchmal stand ich schon vor total niedlichen rosafarbenen Strampler gestanden und mich ein wenig geärgert, dass mein Zwergchen es anscheinend spannend machen will, aber es gibt so verdammt viele unisex Strampler und alles was ich noch so gebraucht habe, dass es mir schon gar nichts mehr ausgemacht hat. Ich halte einen beigen Strampler mit einem Nilpferd hoch. „Es gibt auch so super süße Sachen und später kann man ja immer noch etwas in blau oder rosa kaufen.", antworte ich ihm. „Da hast du natürlich recht....Brauchst du eigentlich noch etwas? Kinderwagen? Bettchen? Maxicosi? Irgendwas?", will er von mir wissen. Ich schüttel den Kopf. „Nein. Meine Eltern haben zuletzt Kinderwagen und Maxicosi bezahlt. Klamotten habe ich denke mal auch genug und Granny Fox hat auch noch etwas angekündigt, allerdings habe ich keine Ahnung was da so kommt.", erzähle ich ihm. „Schade.", höre ich ihn sagen und meine ein wenig Enttäuschung heraus zu hören. „Ich hätte gerne auch etwas gekauft."
Ich beiße mir auf die Lippen. Das Gefühl ihn auszuschließen wollte ich ihn sicherlich nicht geben. „Mir fällt sicherlich noch etwas ein oder dir selber, wenn du mal Zufällig an Babysachen vorbei kommst.", versuche ich es nochmal zu richten. „Ja vielleicht, aber es wäre ja auch blöd, wenn ich etwas kaufe was du schon längst hast." Ich mustere ihn, stehe auf und nehme ihn an die Hand. „Komm mit, ich zeig dir das kleine Zimmer. Vielleicht schaust du dich mal um. Vielleicht fällt dir dann ja etwas ein was noch fehlt.", beschließe ich und ziehe ihn hinter mir her in mein Schlafzimmer und dann in das, eigentlich ziemlich provisorische Kinderzimmer. Aiden und ich haben selbstständig eine Gipswand gezogen. Nun habe ich ein ziemlich kleines Schlafzimmer und ein ebenfalls relativ kleines Kinderzimmer - für den Übergang sollte es allerdings reichen.
„Wow obwohl es so klein ist, ist es echt gemütlich. Hast du es alleine eingerichtet?", will er von mir wissen. Ich lasse mich in den großen Sessel plumpsen, nicke und lege meine Hand auf meinen Bauch, wo der kleine Zwerg wieder ein paar turn Übungen macht. „Ja zusammen mit Aiden. Wir haben die Wand gezogen, gestrichen und er und mein Dad haben die paar Möbel hier aufgebaut.", berichte ich ihm und streiche über meine Bauch. Dan sieht sich neugierig ein wenig um, öffnet sogar ein paar Schubladen. „Kuscheltier. Das habe ich noch nicht. Oder eine Kuscheltuch. Oder eine Rassel. Oder eine Decke für auf den Boden, irgendwann wird es ja auch versuchen zu Krabbeln.“, gebe ich von mir. Etwas abwesend nickt Dan. Er macht nicht den Eindruck als würde ihn meine Ideen von den Socken hauen. „Aiden oder Noah kaufen doch sicherlich das Kuscheltier oder nicht? Zur Geburt meine ich.“, erwidert er. Ich zucke mit den Schultern. „Aiden sicherlich nicht. Er hat mir ein selbstgemachtes Mobile versprochen und Noah hat sich noch überhaupt nicht geäußert. Ich bin mir noch nicht mal sicher ob er sich bewusst ist, dass die Geburt schon vor der Tür steht und nur darauf wartet zum richtigen Zeitpunkt zu klopfen. Seit er wieder da ist, ist er ständig mit anderen Dingen beschäftigt. Mich würde es noch nicht mal wundern, wenn er sich schon bald wieder ins Ausland verabschiedet.“, erzähle ich. Er schüttelt mit den Kopf. „Das glaube ich nicht. Ich mein er wird bald Onkel, meinst du nicht, dass dies ein Grund wäre mal länger als drei, vier Wochen zu Hause zu sein? Außerdem hatte er doch als er das letzte Mal wieder nach Hause gekommen ist, gemeint es würde nun für ihn reichen. Er wollte beantragen, dass er nicht mehr ins Ausland muss.“, erinnert er mich. „Und dann wurde jemand Krank und er hat all seine Pläne über Bord geworfen.“, kommentierte ich und verkneife mir, dass ab da auch das Chaos bei uns angefangen hat. „Ich glaube kaum, dass er es wirklich noch ein zweites Mal macht. So ein Einsatz belastet ja auch jedes Mal - da ist sicherlich irgendwann genug. Seufzend zucke ich mit den Schultern, wenn ich ihn Fragen würde, würde er mir eh wieder nur ausweichen, wie immer wenn ich dieses Thema anspreche.
„Also ein Kuscheltier. Irgendwelche speziellen Wünsche?“ Ich schüttel den Kopf. „Nein, ich lass dir da sämtliche Freiheiten. Du wirst sicherlich etwas ganz tolles finden.“ „Okay.“, höre ich ihn sagen und sehe wie er mich mustert. „Bewegt es sich wieder.“, will er wissen und deutet auch meinen Bauch, auf dem immer noch meine Hand liegt. Ich nicke. „Ja, ein paar Turn übungen, um mir den Nachmittag zu versüßen. Leider hat er oder sie noch nicht mitbekommen, dass es in letzter Zeit alles andere als schön ist und es sich mal lieber für die Geburt vorbereiten sollte.“, plappere ich drauf los und sehe ihn schmunzeln. „Ist die werdende Mama etwas Ungeduldig?“ „Oh nein, dass hat mit Ungeduld absolut nichts zu tun. Weißt du eigentlich wie frustrierend es ist, wenn beim Mami-Joga alles davon erzählen, dass der kleine Stups endlich Kopfüber im Geburtskanal liegt, sie mittlerweile Senkwehen haben und jeden Tag Ungeduldig darauf warten, dass es endlich los geht und sich unser Wurm damit einfach viel zu viel Zeit lässt?“ „Es ist vielleicht genauso gechillt wie du.“, entgegnet er. „Oh nein, glaub mir ich bin alles andere als gechillt. Das hat er oder sie dann wohl eher von dir.“, gebe ich von mir und sehe wie er ebenfalls mit den Kopf schüttelt. „Du warst immer der Ruhige - Pohl in unserer Beziehung, erinnerst du dich? Wir konnten den größten Zeitdruck haben und du hast dennoch immer die Ruhe bewahrt.“, kontert er. Grinsend sehe ich ihn an. „Ja, aber auch nur, weil du immer fast durch gedreht bist, wenn es einmal nicht so gelaufen ist, wie du es einst geplant hast. Einer musste dich ja davor bewahren nicht durch zu drehen.“, stimme ich zu und erinnere mich ein wenig belustigt an einige Momente in dem ich ihn fast zur Weißglut getrieben habe, weil ich die Ruhe in Person war. „Das stimmt und weißt du was? Mir fehlt es ungemein, dass du alles ein wenig runter fährst. Das du mich bremst, wenn alles drunter und drüber läuft.“, gesteht er und ich kann voll und ganz nachvollziehen was er meint. Nicht nur ich konnte ihn, wenn notwendig einige Gänge runter fahren lassen, umgekehrt funktionierte es genauso gut und die Sache am Samstag bewies einfach, dass es noch immer ganz gut klappt. Ohne ihn wäre ich mit Sicherheit völlig durchgedreht. „Ich weiß was du meinst.“, ist das einzige, was ich
sage ohne weiter darauf einzugehen.
„Hey meinst du.... Naja wäre es für dich in Ordnung, wenn ich auch noch mal....“, er stockt und deutet nur auf meinen Bauch und ich weiß direkt was er meint. „Ja na klar.“, stimme ich ohne drüber nach zu denken zu, greife nach seiner Hand und lege sie auf die Stelle, wo die Bewegungen besonders stark zu spüren sind. „Es ist echt faszinierend.“, gibt er nach einer Weile des Schweigens von sich, nachdem er sich in meine höhe gehockt hat. „Ja, das fande ich anfangs auch. Manchmal nervt es aber auch nur. Besonders dann, wenn das Kleine mitten in der Nacht der Meinung ist, tanzen zu müssen.“ „Tanzen?“ Ich nicke. „Oh ja. Dann tippelt er oder sie von der einen Seite zur anderen, macht ein paar Pirouetten und tippelt dann wieder zur anderen Seite. Quetscht ein Wenig meine Blase und Niere und dreht sich dann wieder, bevor es anfängt mit einen imaginären Ball Fußball zu spielen.“, gebe ich von mir.
Einen Augenblick schaut er mich an, als sei ich völlig verrückt. „Du redest doch Unsinn.“ Ich schüttel den Kopf, muss dann aber doch Grinsen, als er mich noch immer ungläubig anschaut. „Okay, vielleicht ist das eine oder andere etwas übertrieben, aber glaub mir wenn ich dir sage, dass es sich manchmal wirklich so anfühlt. Das ist noch gar nichts zu dem, was sich manchmal mitten in der Nacht oder dann wenn ich gemütlich auf der Couch liege abspielt.“
„Und es gibt keine Statistik die belegt, ob Mädchen oder Jungen mehr aktiv sind?“ „Nein, zumindest habe ich davon noch nichts gehört und meine Hebamme oder Frauenärztin haben diesbezüglich auch noch nichts gesagt.“, antworte ich ihm. „Du bist doch sonst immer so neugierig. Wie hast du es geschafft, so lange unwissend zu sein?“ Ich zucke mit den Schultern. „Ich liebe Überraschungseier und nun habe ich ein ganz großes.“, lasse ich ihn wissen. Er runzelte die Stirn. „Das klingt ziemlich nach Aiden.“ Lachend nicke ich. „Ja stimmt, wobei ich manchmal auch das Gefühl habe, meine Frauenärztin weiß das Geschlecht ganz genau und will es mir nicht verraten, weil ich Anfangs meinte das es ganz schön wäre es nicht zu wissen. Soll ich dir mal die Ultraschallbilder zeigen?“, will ich wissen, weil viele einfach immer total scharf darauf sind, die Bewegungen grade eh abrupt beendet sind und ich einfach nicht will, dass diese Lockere Stimmung zwischen uns wieder verschwindet, so wie bei seinem Großvater. „Ja gerne.“
Viel zu schnell stehe ich auf, verlasse das Zimmer und gehe zu meiner Handtasche um meinen Mutterpass heraus zu holen, in dem ich alle Bilder aufbewahren. „Hier. Ich habe überall drunter geschrieben, in der wie vielten Woche es entstanden ist und welches Geschlecht es angeblich vorgegeben hat.“, erzähle ich ihn und reiche ihm die Bilder. „Dieses ist das älteste. Da war ich in fünfunddreißigsten Schwangerschaftswoche. Die Frauenärztin meinte, dass er oder sie nun etwas 48 cm groß ist und um die zweieinhalb Kilo wiegt.“ „Das ist echt der Wahnsinn.“ Ich nicke. „Ja.“, stimme ich zu. „Vor allem wenn man dran denkt, dass das Würmchen hier drin ist und auch irgendwie raus muss.“
„Hast du Angst vor der Geburt?“, will er von mir wissen. „Und wie. Vor allem weil es grade wirklich so aussieht, als müsse ich da ganz alleine durch. Ich glaube nämlich kaum, dass mein blöder Zwillingsbruder sein Versprechen hält und in nächster Zeit hier aufschlagen wird, so wie er es versprochen hat und Perle oder eine der anderen beiden Mädels, will ich ungern mit im Kreißsaal haben, auch wenn sie es mir angeboten haben.“, antworte ich ihm ehrlich. „Und Noah?“ „Der ist auf den Weg zu Aiden nach Denver. Klar kann es gut sein, dass er rechtzeitig wieder hier ist und vielleicht bringt er Aid sogar mit, aber im Moment sieht es eher schlecht aus.“ „Was ist mit deiner Mutter.“ „Dan ernsthaft?“, gebe ich empört von mir. Er zuckt mit den. „Lass mal. Eher stehe ich das ganz alleine durch.“ „Oder du rufst mich an.“ „Dich?“, frage ich überrascht und sehe ihn tatsächlich nicken. „Ja ich mein bevor du da wirklich alleine durch musst - ich hab doch gesagt, dass ich für dich da sein will. Für dich und das kleine Würmchen.“, erwidert er und legt noch einmal seine Hand auf mein Bauch. „Okay, vielleicht mache ich das sogar, aber wenn du dann einmal da bist, gibt es kein zurück mehr.“ „Damit werde ich kein Problem haben.“
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