XXII. Bestandene Prüfung und Überraschungen
Dan|| Nervös sitze ich auf der Bank, vor Aprils Uni und hoffe, dass sie nun endlich heraus kommt. Ich bin beinahe genauso aufgeregt wie sie selber, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, dass sie ihre Prüfungen auf jeden Fall bestanden hat.
Sie hat mich mit ihrer Unsicherheit und Nervosität in den letzten Tagen allerdings so sehr angesteckt, dass ich vorhin am liebsten selber mit ihr hinein gegangen wäre - das allerdings wollte sie dann doch nicht. Während ich mein linkes Bein Auf und Ab bewege, schaue ich auf die Uhr. Es kann doch nicht wirklich so verdammt lange dauern zu verkünden ob sie ihren Abschluss nun geschafft hat oder nicht.
Als ich ein schwall Studenten aus dem Universitätsgebäude heraus kommen sehe, stehe ich auf und halte Ausschau nach meiner Freundin.
Ich sehe sie freudig, hüpfend das Gebäude mit einer Handvoll anderen Leute verlassen. Mich stört es ein wenig, dass es alles samt nur Kerle sind. Natürlich weiß ich, dass sie sich mit ihren männlichen Kommilitonen besser versteht, als mit den weiblichen, vor allem weil dort noch ein paar Freunde ihres kürzliche verzogenen Zwillingsbruder drunter sind, begeistert bin ich allerdings eher wenig.
Als sie mich entdeckt wird ihr strahlen noch breiter. Sie umarmt die drei Typen, die noch bei ihr stehen, meiner Meinung nach viel zu lange, bevor sie sich in meine Richtung begibt. „Ich habe Bestanden!“, informiert sie mich und fällt mir um den Hals. „Wir haben es dir doch alle gesagt, aber du warst ja der Meinung durchgefallen zu sein.“, erwiderte ich und stelle sie wieder auf ihre Füße. Ich drücke ihr ein Kuss auf die Lippen.
„Was hältst du von einer kleinen Überraschung, Essen gehen und später lassen wir zusammen mit Henry und Susan die Korken knallen?“, schlage ich vor. „Klingt eigentlich echt gut, aber ich sollte mich mal wieder Zuhause blicken lassen. Ich habe heute Morgen mit meiner Mutter gesprochen und sie meinte ganz übertrieben, dass sie gar nicht mehr weiß, wie ihre Kinder aussehen und wir uns doch alle mal wieder zu Hause Blicken lassen sollen.“, erzählt sie mir. Ich streiche ihr ein paar Strähnen aus dem Gesicht. Die letzten drei Wochen hat sie ohne Unterbrechungen bei Henry und mir geschlafen. Sie musste soviel lernen, dass wir uns davor ganze sechzehn Tage nicht einmal gesehen haben, was viel an einem Stück ist, wenn man es mit der restlichen Zeit der letzten fast zwei Jahren vergleicht. Genau deshalb, habe ich mir auch etwas überlegt.
„Okay und was sagst du dazu, wenn du deinen Eltern eben schreibst, dass wir in etwa zwei Stunden vorbei kommen. So wie ich dein Vater kenne, stellt er sich sicherlich direkt in die Küche und fängt an etwas leckeres zu kochen.“, schlage ich vor und schaue sie an. Sie beißt sich auf die Lippen. „Ich bin mir nicht sicher, ob sie sich so lumpe abspeisen lassen.“ Ich lege meine Hände auf ihre Schultern. „Dann sag deiner Mum, dass ich dich noch ein paar Stunden für mich beanspruchen will und....“, ich stocke als sie anfängt zu lachen. „Ich sag ihr das so ganz sicherlich nicht, die denkt doch wer weiß was, was wir nun vor haben.“ Ich ziehe die Augenbrauen hoch und streiche ihr grinsend die Lachtränen aus dem Gesicht. Ihre extrem gute Laune ist einfach tierisch ansteckend.
„Dann sag ihr, dass ich zur Feier des Tages eine Überraschung für dich habe und wir noch etwa zwei Stunden benötigen, bevor ich dich Gesund und Munter Zuhause abliefere.“, ist mein nächster Vorschlag. „Daniel das ist nun auch nicht viel besser. Du weißt doch, dass du meinen Eltern nichts auf den silber Tablett servieren solltest, was sie später gegen uns verwenden könnten - vor allem nicht, wenn die Gefahr groß ist, dass Elli eventuell irgendwo in der Nähe sein könnte.“, gibt sie keck von sich und zieht ihr Handy aus ihrer kurzen Shorts. „Ich schreibe Mum einfach, dass ich bestanden habe und das wir später vorbei kommen und Kuchen mitbringen.“, setzt sie nach und schreibt schnell ihrer Mutter bevor sie ihr Handy wieder weg steckt.
„Also los. Ich habe echt Hunger.“, fordert sie nun von mir und nimmt meine Hand. Ich bewege mich kein Stück. „Wir gehen jetzt nichts essen - ich habe doch vorhin von einer Überraschung gesprochen.“, erinnere ich sie und ziehe sie in die entgegen gesetzte Richtung zu meinem Auto. „Kein Candle
light Dinner mit Champagner?“ Ich schüttel den Kopf und öffne die Tür für meine Freundin. „Hättest du mir zugehört, dann wüsstest du dass ich erst von einer Überraschung gesprochen habe und dann vom Essen.“ „Stimmt und dann etwas von Henry und Susan.“, erinnert sie sich und steigt ins Auto. „Richtig.“
Als ich ihre Tür schließe und auf der anderen Seite ebenfalls einsteige, warte ich darauf das sie anfängt mich zu löchern, warte allerdings vergeblich darauf.
So näher wir meiner, hoffentlich, Überraschung kommen, desto verwirrter wird der Blick von meiner Freundin. Henry hatte mich noch gewarnt, diesen Schritt nicht alleine zu entscheiden. Das Frauen es hassen vor vollendete Tatsachen gestellt zu werden, aber ich werde April zu nichts zwingen, sondern ihr die Wahl lassen, ob sie den Schritt nun mit mir zusammen wagt oder lieber noch nicht.
Als ich vor einem Wohnblock stehen bleibe und parke schaut sie mich Fragend an. Ich krame in meiner Hosentasche herum und ziehe einen Schlüssel hervor. „Hier ist eine Wohnung unbewohnt. Etwas kleiner als die von Henry und mir, aber dennoch genügend Zimmer, dass wir aus dem kleineren ein Arbeitszimmer machen könnten.“, erzähle ich ihr. Sie runzelt die Stirn. „Und was genau willst du mir damit jetzt sagen?“ „Es ist eine echt tolle Wohnung. Einzigartiger Ausblick und der Weg zu deiner Schule wo du nun anfängst oder mein Weg zur Arbeit, ist auch nicht ganz so weit weg.“, mache ich ihr schmackhaft. „Du willst mir also sagen, dass du eine ziemlich perfekte Wohnung gefunden hast und.........“, sie stockt und sieht mich auffordernt an, damit ich weiter rede. „In der ich gerne einziehen würde. Alleine oder vielleicht aber sogar mit dir, was mir ehrlich gesagt im einiges lieber wäre.“
Ziemlich unschlüssig schaut sie mich an. „Lass uns erst mal die Wohnung anschauen. Du musst ja nichts überstürzt entscheiden.“, schlage ich vor und steige aus dem Auto. Noch bevor ich ihre die Tür öffnen kann, ist sie schon ausgestiegen. Sie runzelt die Stirn und schaut mich an. „Was sagt Henry dazu, dass du ausziehen willst?“ Grinsend schaue ich sie an. „Dass ich immer wieder zurück kommen kann, auch wenn Susan aus diesem Zimmer ein Strickzimmer machen will.“, antworte ich ihr und halte ihr den Schlüssel hin. Lachend schüttelt sie den Kopf und murmelt noch ein typisch.
Sie nimmt den Schlüssel entgegen und läuft Kopfschüttelnd auf die Tür zu. Im Hausflur schaut sie mich wieder Fragend an. „Wir müssen bis in die vierte Etage.“, informiere ich sie. Sie seufzt. „Aufzug?“ Ich schüttel den Kopf. Sonst ist sie doch auch nicht so zimperlich. „Ziemlich unpraktisch, findest du nicht? Die ganzen Einkäufe müssen nach oben. Alle Möbel.“, zählt sie auf. Grinsend schaue ich sie an und bin mir fast sicher, dass ich hier nicht alleine einziehen werde. Sie geht die Stufen nach oben und ich folge ihr. „Ich bin ein starker junger Mann. Einkäufe werden kein Problem sein, da mach dir mal keine Sorgen und für die Möbel finden wir schon genug Helfer - außer du Fragst die drei Milchbubis von vorhin, dann könnten wir ein Problem bekommen.“, gebe ich sarkastisch von mir. Sie dreht sich mitten auf der Treppe um. „Jona, Fynn und Trishan, sind keine Milchbubis. Sie sind vielleicht nicht so sportlich wie du, Henry oder mein Bruder, aber sie sind sehr freundlich und zuvorkommend.“, stellt sie klar und verschränkt die Arme vor der Brust. Ich zucke mit den Schultern. „Ist ja gut - trotzdem mag ich sie nicht.“ „Du kennst sie überhaupt nicht.“ „Und trotzdem mag ich sie nicht.“ Sie verdreht die Augen, dreht sich um und geht weiter die Treppe nach oben.
In der vierten Etage bleibt sie zwischen den zwei Wohnungstüren stehen und sieht mich Fragend an. Leicht zucke ich mir den Schultern. „Such dir eine Tür aus.“ Sie verengt ihre Augen. „Natürlich du Idiot. Ich nehme die linke und habe eine fünfzig fünfzig Chance das der Schlüssel nicht passt und grade in diesen einen Moment, lauert dort hinter die ältere Dame mit Kochlöffel und verhaut mich sobald ich mit dem Schlüssel nur in Schloss Nähe bin.“, gibt sie sarkastisch von sich. „Nimm die linke - Wobei die rechte auch frei ist.“, helfe ich ihr nun. Seufzend geht sie zu der Hintern Tür und schließt sie auf.
Wir betreten eine helle, frisch renovierte, Wohnung. April bleibt mitten im kurzen Flur stehen und dreht sich zu mir um. „Warst du schon mal hier?“, will sie von mir wissen. Ich nicke. „Dann will ich eine Führung.“, verklickert sie mir. Wieder nicke ich und öffne direkt die erste Tür hinter dem Eingang. „Das kleinere Zimmer. Ich finde es ist groß genug für einen großen Schreibtisch, ein paar Schränke und einer großen Schlafcouch.“, gebe ich von mir und trete hinter ihr in das Zimmer. „Auf der du schlafen willst, wenn wir uns mal streiten und ich dich nicht mehr in meiner Nähe haben will?“ Grinsend schaue ich sie an. „Jor, entweder das oder für dein Bruder, wenn er mal wieder in San Diego ist.“ Sie zieht die Augenbrauen hoch. „Aiden kommt sicherlich auch bei unseren Eltern unter.“, kommentiert sie. Ich zucke mit den Schultern. „Ich bin mir aber sicher, dass er sich auch freuen würde, wenn er hier unter kommt, falls du dich entscheiden solltest hier mit einzuziehen.“, gebe ich von mir. Nickend stimmt sie mir zu und stell sich an die große Fensterfront.
„Das Zimmer ist echt schön hell.“, bemerkt sie. Ich umarme sie von hinten und drücke ihr ein Kuss hinters Ohr. „Stimmt, aber das ist die Wohnung im allgemeinen. Du musst dir erst mal das Schlaf- und Wohnzimmer anschauen. Es ist quasi eine große Fensterfront.“ Sie dreht sich in meine Armen und drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „Dann zeig es mir, wenn du so sehr davon begeistert bist.“, fordert sie von mir und Küsst mich noch einmal, bevor ich ihre Hand nehme und sie zurück in den Flur führe, mit ihr einmal um die Ecke gehe und dann durch die nächste Tür.
Wir stehen direkt in der hellen großen Wohnküche. Als wir den Raum betreten haben wir direkt links von uns die modern eingerichtet Küche, die wir so übernehmen könnten. „Die Farbe der Küche ist ein wenig grell - findest du nicht?“ Ich zucke mit den Schultern. Für mich ist sie einfach nur gelb.„Ich finde es geht, wenn man die Wandfarbe des restlichen Raumes dieser hier anpasst, geht das denke ich.“ Eher wenig begeistert schaut sie mich an. „Schatz, wenn es dir gar nicht zusagt, können wir auch Folie kaufen und erst mal alles bekleben und uns mit der Zeit eine neue kaufen.“, schlage ich vor, weil sie ihr so überhaupt nicht zuzusagen scheint. „Ja darüber sollten wir echt Nachdenken, wenn ich hier mit dir hier einziehen sollte.“, stimmt sie nun zu. „Oh ich glaube immer noch, dass das Schlafzimmer dich überzeugen wird.“, lasse ich sie wissen und ziehe sie am Badezimmer vorbei direkt in das Schlafzimmer.
„Hey, was ist denn mit dem Bade und Wohnzimmer?“, will sie von mir wissen. „Das Badezimmee siehst du schon noch früh genug und im Wohnzimmer standest du ja quasi schon. Im Badezimmer gibt es eine große Badewanne, die dich überzeugen wird, wenn du nach dem Zimmer noch Zweifel hast.“, gebe ich euphorisch von mir und muss grinsen, als April ziemlich überrascht vor der riesigen Fensterfront steht. „Der Balkon ist zwar super schmal - also mit einer großen Grillparty wird es hier wohl nichts, aber ich denke für einen kleinen Tisch und zwei Stühle zum Frühstücken reicht es alle mal.“ „Es ist echt eine Tolle Wohnung, zwar mit vielen Ecken, aber der Ausblick ist echt unbezahlbar.“
Ich stelle mich hinter sie und lege mein Kopf auf ihre Schulter und schlinge meine Arme wieder um sie. „Heißt das du würdest hier mit mir einziehen wollen?“, frage ich sie direkt. Sie seufzt. „Meinst du wir sind schon bereit diesen Schritt wirklich zu gehen? Mir kommt es vor als wären wir erst seit gestern zusammen.“, höre ich sie sagen. „Wir sind mittlerweile anderthalb Jahre zusammen, Apes. Ich würde dich am liebsten gar nicht mehr her geben, aber wenn es dir lieber ist, ziehe ich hier auch erst mal alleine ein und du verbringst einfach soviel Zeit hier wie du willst.“, schlage ich vor, denn zu etwas zwingen, was sie nicht will oder womit sie sich nicht wohl fühlt, ist das letzte was ich will. „Naja, wenn wir es nicht probieren, dann können wir ja überhaupt nicht sagen ob es klappt oder nicht. Richtig?“ Ich drücke ihr ein Kuss auf die Schulter. „Richtig, aber wieso sollte es nicht klappen? Du hast doch die letzten drei Wochen auch bei mir quasi gewohnt und es hat super geklappt.“, versuche ich es ein wenig Positiv hervorzuheben. „Schon, aber ich habe neunzig Prozent des Tages auch gebüffelt. Aber wenn wir den Schritt wirklich wagen, kann ich sicherlich immer zu meinen Eltern, wenn ich Abstand brache. Das haben sie zu Elli, Aiden und Noah ja auch gesagt.“
„Naja wie gesagt, wenn es nötig ist schlafe ich auch auf der Couch im zweiten Zimmer.“ Sie dreht sich in meine Richtung. „Du hast dir das wirklich gut überlegt? Ich werde in den zweiten Zimmer viel Platz für meine ganzen Unterricht Sachen brauchen, wenn ich ab dem ersten in der Vorschule anfange.“,gibt sie von sich. Grinsend sehe ich sie an. „Ja, dass habe ich mir fast gedacht, aber ich denke ich werde damit Leben können, wenn wir dir ein eigenes Regal kaufen werden, wo ich absolut nichts rein stellen oder legen darf.“, versichere ich ihr. Sie nickt. „Und dass ich ziemlich lange im Bad verbringen kann, grade wenn eine schöne große Badewanne vorhanden ist, hast du auch bedacht?“, hakt sie nach. Diesmal bin ich es der nickt. „Solange du mich zwischendurch mal mit in die Wanne nimmst, gebe ich dir alle Zeit der Welt.“ Kurz schaut sie, als müsse sie ernsthaft lang über meine Forderung nachdenken. „Ja ich glaube da könnten wir irgendwo ein Kompromiss finden.“, lässt sie mich nun wissen und drückt mir ein Kuss auf die Lippen.
„Also ziehen wir hier zusammen ein?“ „Wir können es ja zumindest mal versuchen.“
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