X. Nachforschungen

Dan|| Etwas unsicher schaue ich Henry an. Natürlich hat er recht, als er vorhin meinte, dass ich nun wirklich ein paar Versuche starten sollte um mit April wieder in Kontakt zu treten. Von meiner Seite sind auf jeden Fall noch Gefühle da, aber darum geht es in erster Linie überhaupt nicht. Ich will für sie da sein. Sie unterstützen und wieder teil ihres Lebens sein. Sie soll wieder teil meines Lebens sein. Es ist total gruselig, noch letzte Woche habe ich fest dran geglaubt über sie hinweg zu sein und dann sehe ich sie einmal nur ganz kurz und schon sind die Gefühle wieder da.

Ich bin noch immer ziemlich ahnungslos was meine Exfreundin zur Zeit macht, wo sie ist oder wie es ihr geht, weswegen ich nun andere Geschütze auflegen muss um wenigstens etwas über sie zu erfahren, wenn sie, noch, nicht mit mir sprechen will.

Aufmunternd nickt mein bester Freund mir zu, während mein Handy in meiner Hand liegt. "Meinst du es ist wirklich so eine gute Idee ausgerechnet Elli anzurufen? Die beiden hatten noch nie ein sehr gutes Verhältnis zueinander. Wenn sie nun nichts weiß?", gebe ich zu bedenken. Henry zuckt mit den Schultern. "Dann ist es so, aber du hast es versucht, dann bleibt dir immer noch Plan B." Ich ziehe die Augenbrauen hoch und vermute mal stark, dass Perle noch weniger mit mir über April reden wird. Ich seufze. "Ich weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist.", stelle ich klar und suche in meinem Telefonbuch nach Ellis Nummer.

"Auf deine Verantwortung.", gebe ich von mir, ehe ich den grünen Hörer Button drücke und den Lautsprecher anmache. Es schellt ein paar Mal bevor ich ihre Stimme höre. "Elli Hey, hier ist Dan.", gebe ich von mir und schüttle den Kopf - wahrscheinlich kann sie sich das selber denken, immerhin kann sie Lesen. "Hey. Wir haben ja schon eine Ewigkeit nichts mehr voneinander gehört. Wie geht's dir Daniel?" "Ach ja..... Und dir?", antworte ich ihr wage. "Mir geht's super. Ich bin vor fünf Monaten nach Los Angeles gezogen, weil ich hier einen echt super bezahlten Job bekommen habe. Es ist nochmal eine ganz fanden Brandbreite als.....", ich schalte auf Durchzug und bekomme nur am Rande mit, wie sie weiterhin vor ihrer neuen Wohnung, ihrem Kollegen und der Stadt ansich schwärmt und werde erst wieder ins hier und jetzt geholt, als Henry mich mir einem Taschentuchpacket abwirft und mich auffordernd anschaut. "Das klingt echt nach ein großes Los. Ich freue mich wirklich für dich.", werfe ich ein und hoffe das es so einigermaßen passt. "Oh ja da hast du absolut recht. Was ist mir dir? Bist du immer noch bei der gleichen Firma?" Ich verdrehe die Augen. Eigentlich habe ich absolut keine Lust auf Smalltalk... "Ja, aber ich fühle mich wohl dort. Ich brauche nicht so viel Veränderungen." Ich höre sie lachen. "Ja du warst schon immer ziemlich Bodenständig." Ich verdrehe die Augen und sehe wie Henry mit den Händen fuchtelt und mir so signalisiert, dass ich endlich auf den Punkt kommen soll.

"Pass auf Elli, ich rufe eigentlich an, weil ich April die Tage ganz zufällig gesehen habe.", lasse ich sie nun wissen. Ich höre sie genervt stöhnen. "Ja sowas habe ich mir fast gedacht. Habt ihr euch gestritten?" "Nein gestritten nicht, dafür hatten wir überhaupt nicht die Gelegenheit, denn sie hat mich ignoriert eiskalt und ist dann verschwunden. Was mich aber gewundert hat, war dass sie definitiv nicht so aussah als hätte sie vor Monaten eine Abtreibung gehabt. Im Gegenteil sie sah noch ziemlich Schwanger aus.", erzähle ich ihr und bekomme von Henry ein Daumen hoch. "Daniel es tut mir leid , aber sie hat abgetrieben und wir konnten nichts dagegen machen. Das waren doch deine Worte oder irre ich mich da?", hake ich nach als sie nichts drauf erwidert. "Ja." Ich runzle dir Stirn. Die war doch sonst nicht so wortkarg. "Wie erklärst du mir dann, dass sie doch ziemlich Schwanger war? Und komm jetzt bitte nicht an und erzähl mir, dass sie vom wem anders Schwanger ist, denn das passt absolut nicht.", will ich von ihr wissen. Sie seufzt. "Was soll ich dir denn dazu jetzt sagen?" "Wie wäre es mit der Wahrheit Elli? Ich habe gedacht wir wären Freunde oder hat April dich gebeten mir sowas zu erzählen? Und jetzt tisch mir bitte nicht noch weitere Lügen auf.", fordere ich ernst von ihr. Ich habe einfach keinen Bock auf ihre Spielchen.

"Als ich dir das erzählt habe, war es wirklich Thema bei ihr, noch dazu war sie ziemlich überzeugt, dass sie dich nie wiedersehen will, also fande ich es nur Fair dir davon zu erzählen.", erklärt sie mir. "Fair mir etwas zu erzählen, was so eigentlich noch überhaupt nicht statt gefunden hat?" "Ja, ich wollte dir vor Augen führen, dass April solche Entscheidungen auch alleine fällt und schon längst mit dir abgeschlossen hat.", lässt sie mich wissen. Ich schaue zu Henry der den Kopf schüttelt und Nie im leben flüstert. "Glaubst du nicht, dass es viel fairer gewesen wäre, wenn du mir gesagt hättest wo sie ist oder wie ich sie erreichen kann, damit ich mit ihr darüber hätte sprechen können?", will ich von ihr wissen. "Mach die Augen auf Daniel. Meine Schwester hat dich aus ihrem Leben gestrichen. Ihr ist es scheiß egal wie es dir geht oder was du machst und soll ich dir noch etwas sagen?", höre ich sie Fragen. "Klar nur zu, solange es die Wahrheit ist." "April ist total überfordert mit der ganzen Situation und bekommt kaum noch etwas alleine auf die Kette. Den letzten Stand den ich habe, ist das sie sich mit ein paar Paaren getroffen hat und sich mittlerweile entschieden hat, dass Baby zur Adoption frei zu geben.", erzählt sie mir. Überrascht schaue ich auf und sehe das mein bester Freund genauso schaut. Ich bin mit absolut nicht sicher, ob ich es glauben soll oder nicht. Verstehen könnte ich es, schließlich wird es tatsächlich zur Zeit nicht einfach für meine Exfreundin sein, aber würde sie unser Kind wirklich zur Adoption frei geben, ohne mit mir darüber zu sprechen?

"Du musst mir ihre Nummer oder ihre Adresse geben. Ich finde ich habe ein Recht dazu wenigstens einmal mir ihr darüber zu reden.", fordere ich sie auf. "Nein sorry Dan. Wenn du mir zugehört hast, hast du bereits mitbekommen, dass sie absolut nicht mehr mit dir zu tun haben will und dich aus ihrem Leben gestrichen hat. Sei so schlau schau endlich ebenfalls nach vorne und vergiss meine Schwester.", lehnt sie ab. Grade will ich noch etwas erwidern, als sie nur ein ich muss jetzt auch wieder los von sich gibt und auflegt.

Etwas fassungslos über das was ich eben gehört habe, schaue ich Henry an, der bloß mit den Schultern zuckt. "Ich weiß nicht, aber ich würde da jetzt erst mal nicht so viel gewichtigung reinlegen. Überlegt nur mal wie oft sie euch in die Beziehung gegretcht ist.", bemerkt er nun. Ich nicke. "Und mal ehrlich, wir reden von April. Sie liebt Kinder und auch wenn die Situation vielleicht nicht die beste ist, ich glaube kaum, dass sie über Adoption nachdenkt, dafür ist sie einfach überhaupt nicht der Typ." Ich seufze.
"Du hast recht, trotzdem will ich wissen was Sache ist. Vielleicht verrät mir Perle doch etwas mehr."

⏭️⏮️

"Hey.", überrascht schaut Nash mich an, als er mir mit der kleinen auf dem Arm die Tür öffnet. "Hey, ich wollte mich für mein Verhalten im Krankenhaus entschuldigen. Ich glaube ich habe euch noch nicht mal richtig zu eurem Nachwuchs gratuliert.", gebe ich ehrlich von mir, auch wenn das nicht der eigentliche Grund für mein erscheinen ist. "Komm rein.", fordert er mich auf und macht mir platz. "Du brauchst dich aber nicht entschuldigen. Es war ziemlich offensichtlich, dass dich die Begegnung mit April ziemlich aus der Bahn geworfen hat.", setzt er nach, während ich ihm in die Küche folge. "Ja so kann man das auch sagen.", murmle ich.

"Und wie geht's euch drei? Hält die Kleine euch schön auf Trap?" Er schüttelt den Kopf. "Ehrlich gesagt haben wir es uns schlimmer vorgestellt. Allerdings genießt sie es ungemein auf dem Arm zu sein. Meine Mutter hat schon gemeckert, dass wir das Kind doch auch mal in ihre Liege legen sollen, allerdings finden wir kuscheln momentan noch schöner.", erzählt er mir strahlend. "In ein paar Tagen werdet ihr das vielleicht anders sehen.", schmunzle ich und erhalte ein nicken zur Antwort. "Und Perle lässt dich mit der Ruby schon alleine?" Nash schüttelt den Kopf. "Nein oder eher gesagt weiß ich es nicht ganz so genau, sie hat sich vorhin etwas hingelegt. Sie muss ja Nachts aufstehen, weil sie stillt." Ich nicke verständnisvoll.

"Und wie geht's dir? Du hast die Tage ja eher den Eindruck gemacht, als ging es dir nicht so gut.", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. "Tja mittlerweile wieder ganz gut. Obwohl ich geahnt habe, dass sich um die selber April handelt, war ich dennoch ziemlich überrascht.", antworte ich ihm. "Das ging wohl nicht nur dir so. Perle hat gestern Abend eine ganze Weile mit April telefoniert.", lässt er mich wissen. Überrascht schaue ich ihn an. "Ehrlich? Sie hat dir nicht zufällig etwas erzählt?", will ich vorsichtig von ihm wissen und erhalte ein Kopfschütteln als Antwort. "Sorry, ich hätte da auch sicherlich keine Chance - sie kann eisern schweigen." Innerlich stöhne ich auf. Das ist doch totaler Mist.

"Aber hat sie vielleicht mal etwas davon erzählt, dass April über Adoption nachdenkt?", frage ich ihn nun direkt. Ziemlich überrascht schaut er mich an. "Ähm nein. Sowas hätte Perle mir erzählt."
"Was hätte ich dir erzählt?", hören wir Perle fragen. "Oh Hey Daniel. Wir geht's dir?" "Hey, jor muss ne. Und dir? Du siehst ein wenig blass aus. Unterstützt Nash dich mit der kleinen nicht genug?", frage ich sie. "Oh doch, Nash ist toll sonst hätte ich mich wohl kaum ein bisschen hinlegen können. Aber jetzt möchte ich immer noch wissen, was ich dir erzählt hätte?" Sie öffnet den Kühlschrank und holt eine Karaffe mit anscheinend Wasser und Zitronen heraus. "Das April über Adoption nachdenkt.", antworte ich ihr. Überrascht dreht sie sich um. "Reden wir über dieselbe April?" Ich nicke. "Ja, außer du kennst noch eine andere, außer die die dich die Tage im Krankenhaus besucht hat."

Sie schüttelt den Kopf. "Nein nicht wirklich, aber dann kann ich dich beruhigen. Diese April denk sicherlich nicht über eine Adoption nach.", versichert sie mir. Ich ziehe eine Augenbraue hoch. "Sicher?" Sie nickt. "Absolut. Zum einen freut sie sich total auf ihr Baby und zum anderen hatte sie sogar das Kinderzimmer schon viel eher fertig als wir. Sie und ihr Zwillingsbruder haben in ihrem Schlafzimmer eine Wand gezogen, damit es ein extra Kinderzimmer gibt.", erzählt sie und runzelt die Stirn. "Wer hat dir so ein Mist überhaupt erzählt?" "Elli."

Mit großen Augen schaue sie mich an. "Ihre Schwester?" Ich nicke. "Was eine blöde Hexe.", faucht sie. "Perle. Du kennst sie doch gar nicht.", bemerkt ihr Mann. "Glaub mir Nash, was Apes mir schon alles über diese falsche Ziege erzählt hat reicht alle mal aus um der festen Überzeugung zu sein, dass sie durch und durch böse ist. Solche Aktionen bei ihren Geschwistern zu bringen, ist wirklich absolut unterste Schublade.", stellt sie klar. "Was hat sie denn noch so gemacht?", hake ich nach. Einen Moment schaue sie mich an schüttelt aber den Kopf. "Sorry, aber ich bin nicht befugt euch das zu erzählen, aber es hat nicht direkt etwas mit April zu tun. Es ist nur etwas, was sie ziemlich aufgeregt hat, aber das wird schon wieder."

"Du kannst mir nicht zufällig ihre Adresse oder Handynummer oder so geben?", frage ich sie und bekomme direkt ein Kopfschütteln als Antwort. Allerdings habe ich absolut mit dieser Antwort gerechnet. "Solange sie mir kein grünes Licht gibt, ist da wirklich nichts zu machen." "Ich bezweifle, dass sie dir da aber jemals grünes Licht geben wird." "Na.....Ich wäre mir da nicht so sicher, euer wiedersehen hat sie definitiv nicht kalt gelassen.", verrät sie mir, macht mir dadurch zumindest ein wenig Hoffnung, und nimmt Nash die kleine ab, die angefangen hat zu knöttern. "Ich glaube da hat jemand Hunger. Wir sind dann mal oben, ach und Dan, falls du von Nash in nächster Zeit mal allein ein Smily als Nachricht bekommst, solltest du vielleicht mal dein Hintern hier her bewegen, denn nur vielleicht, könnte rein zufällig April hier sein."

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