•Prolog•
Ich wünsche euch einen schönen zweiten Advent und viel Spaß mit der Fortsetzung von Take me away
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Genervt sitze ich mit verschränkten Armen auf der Couch. Schon seit gefühlten Stunden läuft Carla, Nash Mutter, total angefressen in unserem Wohnzimmer auf und ab und ist nur am Fluchen und zicken. Erst habe ich mich total über ihren Besuch gefreut, immerhin verstehen wir uns eigentlich ganz gut, aber mittlerweile wünsche ich mir einfach sie würde wieder verschwinden.
Grund für ihren Ausbruch ist noch immer Nash und mein Umzug nach San Diego Contry. Sie kann es einfach nicht verstehen, dass wir mit Nashs neuen Job einfach das ganz große Los gezogen haben. Es ist nicht nur für Nash eine unheimlich große Chance, mit mehr Verantwortung und Gehalt, wir können uns dort auch ein eigenes kleines Nest aufbauen, was auch nötig ist, denn immerhin erwarten wir in knapp fünfzehn Wochen unser erstes Kind.
Nashs wollte schon immer, in einem kleinen Häuschen, in einer Vorstadt wohnen - fernab von den ganzen Trouble der Großstadt und dann doch so nah, wenn es mal langweilig wird. Ich habe es eigentlich immer für spießig gehalten, allerdings hat mich das Häuschen am Tag unserer Besichtigung direkt vom Gegenteil überzeugen. Während sich im Erdgeschoss ein Gästebad und die offene Küche mit dem Wohnzimmer, von dem man in den wunderschönen Garten kommt, befindet ist in der oberen Etage das Schlaf-, je zwei Kinder- und Badezimmer sowie noch zwei weitere Räume, welche wir als Gästezimmer nutzen wollen.
Es ist einfach ein Traum und ich hätte wirklich Luftsprünge machen können als wir die Zusage bekommen haben, noch dazu ist es von dort aus grade mal eine gute halbe Stunde bis nach Leoni. So kann ich zu mindest wieder ein Auge auf meine beste Freundin haben, die im Moment zwar über glücklich ist und auf ihrer rosaroten Wolke sieben schwebt, allerdings ist sie in letzter Zeit nicht wirklich vom Glück verfolgt, auch wenn ich mir im Moment sicher sein kann, dass ihr Freund und ihr Bruder einen Auge auf sie haben.
"Perle hörst du mir überhaupt zu?", höre ich Carla Fragen und schaue zu ihr auf. "Ähm, Sorry ich war grade im Gedanken.", lasse ich sie entschuldigend wissen. "Ja wie immer. Du hast mit noch keine Antwort auf die Frage gegeben, warum es ausgerechnet San Diego County sein muss.", meckert sie mich an.
Innerlich verdrehe ich die Augen. Immer wieder die gleiche Leier. Immer wieder bin ich die schuldige. Dabei habe ich mich mal echt gut mit ihr verstanden.....
"Warum fragst du das nicht deinen Sohn? Nash hat sich für den Job beworben, nicht ich.", gebe ich ruhig von mir. "Ach so ein quatsch. Ihr beide seid verheiratet. Du hättest ihm sagen sollen, dass du nicht einsiehst für einen Job so weit weg zu ziehen.", entgegnet sie streng. Ich gebe ein seufzen von mir. "Ich sehe gar nicht ein, mich zwischen eine super Job Chance und Nash zu stellen.", stelle ich klar. "Was ist denn wenn du einen super Jobangebot in New York bekommst? Zieht ihr dann auch nach New York? Oder trennt ihr euch wohlmöglich, weil Nash seine Chance in San Diego nicht entgehen lassen will.", fragt sie mich. Ich schüttel mit den Kopf. "Natürlich nicht. Ich muss zu erst mal mein Studium abschliesen. Danach werde ich auch in San Diego irgendwo ein Job finden.", erwidere ich. "Und wenn nicht?" Kann die Frau nicht einfach mal ihre Klappe halten? "Dann werde ich ein anderen Job bekommen. Carla es wird schon funktionieren. Erstmal müssen wir eh schauen wie das mit unserem Kind klappt.", gebe ich von mir. Sie zieht die Augenbrauen hoch. "Du willst mir doch nicht ernsthaft weiß machen, dass du eine der Frauen wirst, die schön zu Hause beim Kind bleibt, kocht, putzt und sich ein schönes Leben macht, während Nash das Geld nach Hause bringt.", wirft sie mir nun vor. "Das habe ich so, überhaupt nicht gesagt. Das ich die ersten Monate allerdings zu Hause bleiben werde und mein Studium, wenn nötig via Fernstudium abschließen werde, dass ist ja wohl auch klar.", stelle ich klar.
"Wo wir schon beim zweiten Punkt sind. Findest du es nicht ziemlich unfair, jetzt wo du Schwanger mit unserem Enkelkind bist, einfach mehrerer Hunderte Kilometer weg zu ziehen. Wir können doch überhaupt keine Beziehung zu dem kleinen aufbauen.", wirft sie mir nun weiter vor und eigentlich wäre es nun der beste Zeitpunkt um sie hinaus zu werfen. "Diskutiere das mit Deinem Sohn aus. Ich habe es echt satt, dass du nur die Schuld bei mir suchst. Dabei ist es dein Sohn der sich für diesen Job beworben hat. Natürlich unterstütze ich ihn, weil wir verheiratet sind und wir zusammen halten müssen, aber im Grunde war es Nashs Entscheidung, sich dort zu bewerben.", entgegne ich. "Du hättest es ihm definitiv ausreden müssen.", knallt sie mir an den Kopf. "Natürlich. Das wäre in einem riesen Streit zwischen deinem Sohn und mir ausgeartet. Entweder er hätte sich wirklich nicht dort beworben und es mir dann jahrelang vorgehalten, oder er hätte sich trotzdem dort beworben und mich anschließend vor die Wahl gestellt.", erwidere ich. "Aber......" - "Carla es gibt in dieser Sache kein aber. Nash und ich werden es gemeinsam durchziehen und auch gemeinsam schaffen. Hauptsache ist doch das wir beide mit der Sache glücklich im reinen sind.", unterbreche ich sie in einen scharfen Ton. Mit großen Augen schaut sie mich an. "Und was ist mit mir? Du nimmst mir die Möglichkeit eine vernünftige Beziehung zu meinen Zukünftigen Enkelkind aufzubauen und..." - "Stopp. Ihr seid genauso wie meine Mutter immer bei uns Herzlich willkommen.", stelle ich klar und unterbreche sie schon wieder. "Natürlich, wir müssen dann ja bloß 900 Meilen fahren.", erwidert sie.
Ich könnte ihr grade echt den Kopf umdrehen. Egal was ich sage, es ist doch trotzdem falsch. Ich hole einmal tief Luft und will grade etwas erwidern, als die Haustür aufgeschlossen wird und Nash endlich nach kommt und ein kurzes Hey von sich gibt, während er seine Jacke aufhängt. "Was machst du denn hier Mum?", will er von Carla wissen während er zu mir kommt, um mir einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken.
"Ich habe gedacht, ich bringe dir mal etwas vernünftiges zu Essen vorbei. Klöße mit Rotkohl und Rinderbraten, du meintest ja gestern am Telefon, dass ihr schon die ganze Woche bloß Suppe gegessen habt.", antwortet sie ihm so als hätten wir grade diese Auseinandersetzung überhaupt nicht gehabt. "Das wäre doch überhaupt nicht nötig gewesen.", entgenet Nash und streicht mir liebevoll über den Bauch und schaut dabei seine Mum an. In den letzten Tagen war mir ständig übel und sodass ich wenn überhaupt bloß eine Suppe gegessen habe. Ich wollte Nash immer und immer wieder etwas anders kochen, allerdings hat er es dankend angeschlagen und ebenfalls, freiwillig, Suppe gegessen. "Wenn Perle für dich nicht....." - "Perle ging es in den letzten Tagen nicht so gut.", unterbricht er seine Mum. "Das beantwortet warum sie, die letzten Tage Suppe gegessen ha...." - "Mum bitte. Es war meine eigene Entscheidung ebenfalls Suppe zu esse. Wenn es mir nicht gepasst hätte, dann wäre ich auch in der Lage gewesen mir alleine etwas anderes zu kochen. Allerdings war ich ganz zufrieden.", unterbricht Nash seine Mutter wieder und ist mittlerweile aufgestanden um sie zur Begrüßung zu umarmen.
"Nagut. Soll ich dir dein Essen trotzdem schon fertig machen? Perle wollte vorhin nichts essen.", will Carla nun von ihm wissen. Wirklich gefragt, hatte sie mich nicht, aber okay. Nash schaut mich kurz an eher er sich an seine Mutter wendet. "Klar, aber ich bekomme das auch alleine hin." Seine Mutter seufzt. "Ich mache das doch gerne. Du warst den ganzen Tag arbeiten, da muss sich ja jetzt jemand um dein Wohl kümmern.", höre ich sie sagen und würde am liebsten einen Wutschrei los lassen. Noch vor einigen Minuten dreht sie mir die Worte im Mund herum und fragt mich allen ernstes ob ich ein Hausmütterchen werden will, welches zu Hause bleibt und sich ums kochen und putzen kümmert und nun wirft sie wirklich ein, dass Nash nun jemanden brauch der sich um sein Wohl kümmert?
Bevor ich hier wirklich überkoche, stehe ich auf und gehe in unser Schlafzimmer, bloß mit den Worten ich lege mich etwas hin.
Kaum liege ich im Bett verwandelt sich die Wut in Trauer und es laufen auch schon die ersten Tränen. Ich nehme ein Kissen in den Arm und lege mich auf die Seite.
Seit ich Schwanger bin, bin ich total sentimental und nah am Wasser gebaut. Jede Kleinigkeit bringt mich zum Heulen und Carla hat es diesmal auch geschafft.
Es dauert etwas bis ich leise die Tür höre und kurze Zeit später Nash vor mir hockt.
Mit dem Daumen streicht er mir Tränen aus dem Gesicht. "Was ist los?", möchte er von mir wissen. "Frag deine Mutter.", gifte ich ihn an, auch wenn er überhaupt nichts dafür kann. "Die habe ich grade quasi rausgeschmissen, weil ich mir fast gedacht habe, dass sie der Grund deines verschwinden ist.", informiert er mich. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Nicht dein ernst." "Doch natürlich. Vorher habe ich ihr allerdings noch klar gemacht, dass ich nach der Arbeit niemanden brauche der sich um mein Wohl kümmert und wenn doch, dann kannst nur du etwas für mich tun und das wir dann niemanden hier haben wollen.", erzählt er mir und bringt mich zum kichern. "Du bist echt Idiot.", gebe ich von mir und schlage ihn leicht gegen die Schulter. "Warum? Das ist mein ernst.", stellt er klar. Leicht schüttel ich etwas lächelt den Kopf.
Liebevoll streicht er mir durchs Haar. "So gefällst du mir schon besser. Magst du mit erzählen, was zwischen Mum und dir vorgefallen ist?", fragt er mich. "Das übliche.", antworte ich ihm, weil ich ihm davon nicht erst einmal erzähl habe, seit gestern steht, dass wir beide umziehen. Er seufzt. "Ehrlich ich liebe meine Mum, aber ich bin wirklich froh, wenn wir Umgezogen sind, dass du endlich mal wieder zur ruhe kommst und nicht ständig mit ihr rum zickst.", gibt er von sich. "Ich zicke nicht rum, sondern deine Mum. Ich verteidige mich nur.", stelle ich klar. "Und trotzdem regt es dich immer wieder auf und ich glaube kaum, dass es so angenehm für unseren kleinen Wurm hier ist.", erwidert er und legt seine Hand unter meinem Oberteil auf meinen Bauch und streicht leicht drüber. Als wenn das Würmchen Nash seine vollste Zustimmung zu dem Kommentar geben will fängt es leicht an zu treten. "Schön das ihr euch mal wieder einig seid.", bemerke ich. "Wir wissen halt, was gut für dich ist.", kommentiert er hingegen und drückt mir einen Kuss auf die Stirn.
"Ich liebe dich.", geben wir wie so oft von uns und grinsen uns an. "Na los rutsch mal ein wenig rüber, damit ich auch etwas Platz habe - hier unten ist es nämlich echt etwas unbequem.", fordert er von mir. "Was ist mit den Klößen und Rotkohl?", frage ich statt seine Forderung nach zu gehen. Er zuckt mit den Schulter. "Die werden mir schon nicht weg laufen.", antwortet er mir und steht auf um mich Vorsicht ein Stück nach hinten zu schieben, allerdings scheint er nun doch andere Pläne zu haben, denn mit einem Hops ist er über mich drüber und Legt sich hinter mir.
Als ich seine starken Arme um mich spüre, ist der Streit mit Carla schon fast vergessen und ich bin mir sicher, dass wir weiterhin ohne großartige Probleme eine hervorragende gemeinsame Zukunft haben werden.....
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