•Perle• To-Do-Liste

Obwohl ich überhaupt nicht daran geglaubt habe, hat sich Nash doch tatsächlich gestern und auch Montag und Dienstag frei genommen. Gestern haben wir zu Haus ein wenig herum gewuselt und etwas geputzt. Nicht, dass es bei uns schmutzig oder unordentlich ist, wir können immer und zu jeder Zeit Besuch empfangen, allerdings habe ich immer wenig Lust alles alleine zu machen und lasse gerne auch mal etwas liegen.

Nach unserem Hausputz haben wir gemeinsam gekocht und Apfelstrudel gebacken, was dazu geführt hat, dass wir noch einmal die Küche putzen durften. Wenn wir so ausgelassen miteinander umgehen und uns ausnahmsweise mal nicht streiten, können wir uns noch benehmen wie zwei Teenager. Nachdem die Küche und wir wieder sauber waren und wir das gekochte verputzt haben, wobei mein Hauptaugenmerk eher auf den Apfelstrudel als auf den Kartoffelauflauf und Tomatenhähnchen lag, haben wir einfach etwas im Garten herum gegammelt und eine To – Do – Liste aufgestellt, was wir in den nächsten Wochen bis zur Geburt noch alles unbedingt erledigen müssen. Auch wenn ich eher glaube, das Leoni Nash auf dieses Thema gebracht hat, hat er einmal mehr gezeigt, dass ihn das hier nicht ganz so egal zu sein schein, wie ich vielleicht gedacht habe. Da das fertigstellen, des Babyzimmers ganz oben auf unsere Liste steht, haben wir beschlossen heute in die Stadt zu fahren und zu Mindes schon mal die Wandfarbe zu kaufen und nach ein paar Möbeln zu schauen. Relativ schnell haben wir uns für ein helles Mintgrün für alle vier Wände entschieden, jedoch muss sich meine beste Freundin mit ihrer ganzen Kreativität an der großen Wand wo das Bettchen hin kommt, auslassen damit es nicht so fade wirkt – ob sie nun will oder nicht.

Neben der Farbe, haben wir uns außerdem noch für eine weiße Kinderwiege, eine Weiße Wickelkommode und ebenfalls eine weiße einfache Kommode. Da Nash Eltern vor Wochen schon unbedingt wollten, dass sie die Möbel des zukünftigen Kinderzimmers bezahlen, haben wir alles Fotografiert, meiner Schwiegermutter die Fotos geschickt und relativ schnell ein Okay für alle drei Sachen bekommen, auch wenn sie Preislich schon eher in der Gehobenen Klasse sind, die drei Teile zu bestellen und die Rechnung ihnen zukommen zu lassen. Das ganze haben sie allerdings nur unter der Bedingung zugestimmt, dass die beiden in den nächsten drei Wochen für ein Wochenende hier nach San Diego kommen dürfen um beim aufbauen der Möbel zu helfen. Durch unsere letzten Differenzen, war ich zwar nicht alt so begeistert, aber wenn sie unbedingt wollen und dadurch glücklich sind, soll es eben so sein – wird es mir allerdings zu doof, werde ich ein scheiß tun und die Klappe halten....

Nachdem wir uns mit Nashs Eltern kurzgeschlossen haben, habe ich mit meiner Mum telefoniert und ihr nebenbei von dem Bezahlten Kinderzimmermöbeln erzählt. Schon seit Nash und ich zusammen gezogen sind, entfacht zwischen meinen und seinen Eltern ein regelrechter Kampf, sobald wer etwas bezahlt hat, damit der andere ja auch nachziehen kann. Uns ist das eigentlich egal, aber wenn sie das unbedingt wollen – einen geschenkten Gaul, schaut man schließlich auch nicht ins Maul. Ich hatte die Hoffnung, dass meine Mum sich endlich mal entschließen kann, was sie nun kaufen will, damit wir uns ein wenig danach richten können – aber Pustekuchen, sie war unentschlossen wie eh und je.

Mittlerweile sind wir bei den Klamotten angekommen und am liebsten hätte ich bereits einen Strampler nach den anderen gekauft und habe mich sogar schon in ultra süße Socken verliebt. „Müssen wir wirklich alles in Unisex kaufen?", will ich von Nash wissen und muss mich wirklich bemühen die rosa Strampler nicht in die Hand zu nehmen und anzuhimmeln. „Sobald du etwas blaues oder rosannas kaufst, ist mir doch klar, ob es ein Mädchen oder ein Junge wird.", kommentiert er und hat einen grünen Schlafanzug mit Wolken in der Hand. Wer entwirft den so etwas? „Ich verstehe immer noch nicht genau, warum du das Geschlecht vorher noch nicht wissen willst. Außerdem kann man einem Jungen und einen Mädchen sowohl rosa als auch blau anziehen." Er dreht sich zu mir um und drückt mir einen Kuss auf die Lippen. „So ist die Überraschung viel größer und glaub mal, sollte unser Bauchzwerg ein Junge sein, werde ich persönlich dafür sorgen, dass er nicht alt so viele rosa Klamotten in seiner Schublade hat – auf jeden Fall noch so lange, wie er noch nicht selber entscheiden, kann ob ihm rosa nun gefällt oder nicht." Ein wenig grimmig schaue ich ihn an. „Ich finde es immer noch doof! Uns würde zum Beispiel die Bezeichnung Bauchzwerg wegfallen oder ich könnte dunkel blaue Socken mit Autos kaufen, ohne Gefahr zu laufen, dass du vielleicht ungewollt auf das Geschlecht kommst.", beschwere ich mich. „Du kannst auch blaue Schlafanzüge mit Autos oder rosa Prinzessinnen Socken kaufen, ohne mir davon zu er..." – „Das ist doch blöd. Wenn ich alleine unterwegs bin und etwas für den Bauchzwerg kaufe, will ich es dir auch zeigen können und es nicht in einer Kiste unter dem Bett verstecken.", unterbreche ich ihn murren und gehe an ihm vorbei.

Ich steuere die Badetücher an und entscheide mich hier relativ schnell, vielleicht sogar ein wenig aus Trotz, für ein beige Farbendes Tuch mit Löwenkopf. Ich merke wie Nash seine Arme von hinten um mich legt und sein Kinn auf meine Schulter ablegt. „Wie wichtig ist dir das mit den nicht Unisex Sachen wirklich?", will er von mir wissen. Ich zucke mit den Schultern. „Da ich weiß wie wichtig dir es ist nicht zu wissen ob es ein Mädchen oder ein Junge wird, kann ich denke ich damit Leben, auf bestimmte Farben oder vor allem Muster und Motiven zu verzichten. Ich bitte einfach Leo und Maggi etwas sehr Geschlechtsspezifisches zu kaufen, aber dann musst du dich auf extreme Sachen gefasst machen.", gebe ich warnend nach. „Och ich denke damit komme ich klar – immerhin werden wir mit Sicherheit auch einiges an Alternativen haben, sodass die Sachen nicht ständig in Gebrauch sind.", erwidert er milde gestimmt. Na wir werden sehen......

Nachdem wir das Badetuch und einen passenden Schalfanzug gekauft haben, ich nicht mehr so ein schlechtes Gewissen habe, dass wir noch kaum etwas haben, verlassen wir Händchenhaltend das Geschäft. „Weißt du auf was ich jetzt Lust hätte?", frage ich ihn nach einer Weile des Schweigens. Er zieht die Augenbrauen hoch. „Hat Mama wieder ungewöhnliche Gelüste?", will er von mir wissen, woraufhin ich ihn gegen die Schulter Boxe. So schlimm bin ich nun auch wieder nicht... „Du bist doof! Aber ja, mir gelüstet es nach einer Knoblauchgurke.", informiere ich ihn. Er verzieht das Gesicht. „Wo bitte wollen wir hetzt eine eingelegte Knoblauchgurke herbekommen?" Ich zucke mit den Schultern, woraufhin er seufzt. „Vielleicht hat Saw welche?" Ich beiße mir auf die Lippen. Leonis Bruder hat so einiges, aber Knoblauchgurken? „Keine Ahnung, aber ich bezweifle es.", gebe och von mir. „Wollen wir ihn anrufen und Fragen?" Wieder ziehe ich die Schultern hoch. „Mir egal, aber wahrscheinlich zwingt uns Leo dann doch dort zu bleiben, denn wenn er welche hat, müssen wir sie ja wohl oder übel abholen und du wolltest heute doch eigentlich daheim bleiben." „Von mir aus können wir auch doch hinfahren, vielleicht hat Sawyer ja auch etwas anderes Vorbereitet, was deine Gurken ersetzen könnte. Uns bleiben ja noch drei weitere Tage, um uns von der Außenwelt abzuschotten und einfach unsere Zweisamkeit genießen können.", schlägt er vor.

Ich nicke. „Ist es denn in Ordnung, wenn ich am Montag trotzdem zu meinen Gymnastikkurs gehe?", frage ich ihn. Er hebt meine Hand an seinen Mund und platziert einen Kuss auf meine Fingerrücken. „Natürlich, wenn du nichts dagegen hast begleite ich dich sogar und schwimme ein paar Bahnen, während du durchs Wasser hüpfst." Grinsend schaue ich ihn an. „Klingt gut. Vielleicht kann ich dir dann sogar April vorstellen, dann kannst du dich wenigstens nicht beschweren, dass du sie nicht kennst und nicht weißt, mit wem ich mich rumtreibe.", schlage ich vor und erhalte ein nicken als Antwort. „Klingt gut, aber dann lass uns jetzt mal ausfindig machen wo sich Leoni und die anderen rumtreiben und dann mal schauen ob wir auch deine Gelüste stillen können.", schlägt er vor. Oh man, das hört sich ganz danach an, als würden wir nur fahren, damit ich etwas Gescheites zu essen bekomme und nicht weil wir einen gemütlichen rest Tag mit unseren Freunden verbringen wollen...

Ich habe direkt Leo geschrieben, um heraus zu finden an welcher Ecke des Strandes sich die sechs rumtreiben. Bevor wir uns auf den Weg gemacht haben, waren wir uns noch schnell umziehen und sind nun auf den Weg zu den anderen. Unser Auto haben wir grade bei meiner besten Freundin und den Jungs in der Einfahrt stehen lassen und sind dann Leonis Weg Beschreibung gefolgt, allerdings würde es mich nicht wundern, wenn wir niemals ankommen, denn ihre Orientierung war noch nie die beste. „Schau ich glaube da drüben am Grill steht Woods.", lässt mich Nash wissen und zeigt in die Richtung, in der ich tatsächlich den Freund meiner besten Freundin sichte. Wir steuern die Gruppe an. Während Woods am Grill steht und anscheinend die Gemüsespieße dreht, sitzen Maggi, Sawyer, Sam und eine uns unbekannte schwarzhaarige Frau auf einer riesigen großen Decke sitzt. Einzig von meiner besten Freundin fehlt jede Spur.... „Hey da seid ihr ja auch schon.", begrüßt und Woods und zieht mich in eine kurze Umarmung, bevor er Nash die Hand reicht. „Wo steckt denn deine Freundin?", frage ich ihn und schaue mich noch mal ein wenig um. „Sie ist eben nach Hause sich umziehen. Sie wollte nämlich grade den Deckel von der Dose mit dem eingelegten Fleisch öffnen und hat sich die ganze Suppe über ihre Bluse gekippt.", erzählt er mir woraufhin ich etwas das Gesicht verziehe. „Aber sie kommt doch gleich wieder oder?", hake ich nach. „Ich denke schon, allerdings hat sie heute schon den ganzen Tag wirklich miese Laune, deshalb würde ich meine Füße dafür nicht ins Feuer legen.", antwortet er mir. „Wieso hat sie denn schlechte Laune?", will ich wissen und bekomme ein Schultern zucken als Antwort. „Ich habe wirklich keine Ahnung, da musst du sie eher selber Fragen." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Habt ihr euch gestritten?" Er schüttelt den Kopf. „Nein. Eigentlich nicht." Dann weiß ich auch nicht, vielleicht ist sie einfach mit den falschen Fuß aufgestanden – dass hat ja jeder schon mal. Ich zucke nun ebenfalls mit den Schultern und drehe mich zu den anderen um. Bis auf die unbekannte, sind die anderen drei schon aufgestanden und haben Nash begrüßt ehe ich direkt von dem großen Bruder meiner besten Freundin in die Arme gezogen werde.

„Das ist übrigens Abby. Sie arbeitet auf dem Kreuzfahrtschiff, auf dem ich vor einigen Monaten auch gearbeitet habe.", stellt Sawyer uns vor, woraufhin die schwarzhaarige noch nicht mal den Blick hebt. „Abby, das sind Nash und Perle die besten Freunde meiner Schwester." Die angesprochene nickt uns nur stumm zu, woraufhin ich mir ein Kommentar verkneifen muss und mich nun ebenso stumm neben Maggi setze. Maggi verdreht ebenfalls nur die Augen, nachdem sie mit einem nicken auf Abby gezeigt hat. Sie scheint ja echt beliebt zu sein, da brauche ich mir gar nicht so eine Mühe geben, sie zu hassen.... „Du sag mal Sawyer, du hast nicht rein zufällig Gurken in so einem Knoblauchsud eingelegt?", frage ich den Bruder meiner besten Freundin nun. „Wieso?" „Perle gelüstet es nach Knoblauchgurken und wir haben ehrlich gesagt keine Ahnung wo wir sie hier her bekommen. In Seattle, haben wir die immer bei einem Griechen geholt, der sie allerdings auch nicht immer hatte. Wir waren heute schon bei zwei verschiedene und haben absolut keine bekommen.", erzählt Nash. Auf den Weg hier her haben wir extra bei einem Griechischen Imbiss und einem griechischen Supermarkt gehalten, haben allerdings keine frisch eingelegten bekommen und die aus dem Glas schmecken mir nicht. „Ich habe letztens welche für das Restaurant eingelegt, allerdings müssen die noch gut eine Woche ziehen.", lässt er mich wissen. Ich seufze. „Und da ist nichts zu machen? Absolut nichts?", hake ich nach. „Wenn du absolut nicht warten kannst und unbedingt eine haben willst, kann ich dir später gerne eine holen, allerdings kann ich dir nicht versprechen, dass sie schon schmecken, immerhin ziehen sie erst drei Wochen.", antwortet er mir. „Du würdest mir wirklich jetzt schon eine geben?" Er zuckt mit den Schultern. „Wir wissen doch mittlerweile alle, dass du echt unausstehlich sein kannst, wenn du auf etwas Hunger hast und es nirgendwo auffindbar ist und da ich nicht verantwortlich sein will, dass du Nash mit deinen Schwangerschaftshormonen zur Weißglut treibst, lässt sich das einrichten.", erklärt er mir. Ich mache große Augen. „Du! Du kannst wirklich froh sein, dass du der große geliebte Bruder meiner besten Freundin bist und im Moment meine einzige Knoblauchgurken Quelle bist.", informiere ich ihn beleidigt. Grinsend sieht er mich an und will grade etwas erwidern, als ihm Abby ins Wort fällt. „Kannst du mir vielleicht euren Schlüssel geben? Ich müsste mal auf die Toilette." Sawyer schaut sie etwas überrascht an. „Ich gehe eben mit, dann kann ich Perle auch gleich eine der Gurken aus dem Keller holen.", beschließt er. „Ich habe gedacht, du hast sie fürs Restaurant gemacht.", bemerke ich. „Habe ich auch, aber die lagern im dunklen, kühlen Keller.", informiert er mich und steht auf, um seiner Ex Freundin zu folgen, die schon längst aufgestanden ist und sich von unserem Platz entfernt hat.

„Eigentlich hätte er doch auch einfach Leo anrufen können, dass sie auf Abby warten soll um sie rein zu lassen und sie auch direkt in den Keller schicken können, damit sie ihrer besten Freundin eine Gurke mitbringen kann, oder nicht?", will Nash wissen. „Das wäre sicherlich nicht gut gegangen. Abby kam gestern schon und hat so überhaupt kein Interesse an Leonie gezeigt und war sogar beleidigt, dass Leos Zimmer nicht mehr frei ist, damit sie es als Gästezimmer nutzen kann.", erzählt Woods uns und setzt sich nun ebenfalls zu uns. Ich schaue ihn entgeistert an. „Und dann sag du mir noch mal, dass du nicht weißt warum sie schlechte Laune hat.", werfe ich ein. „Sicherlich nicht nur wegen den Vorfall gestern." „Aber mal ehrlich, sie benimmt sich auch hier nicht viel anders und hat grade sogar Lauthals gelacht, als sie sich das Zeug über die Bluse geschüttet hat.", mischt sich Maggi ein. „Aber nicht nur sie, wir haben auch anfangs gelacht u..." – „Sam du weißt ganz genau, dass das etwas völlig anderes ist. Immerhin haben wir ihn nicht an den Kopf geworfen, dass sie nicht nur zu doof ist um Kaffee zu trinken, sondern auch um eine Dose auf zu machen.", unterbricht sie ihren besten Freund nun etwas lauter. „Das hat sie nicht wirklich gesagt.", kommentiert Nash. „Doch. Heute Mittag hat sie die Kaffeetasse mit ihrer Hand umgeworfen.", erwähnt Woods. „Das ist doch typisch für Leoni – wir lieben sie doch alle auch wegen ihrer manchmal tollpatschigen Art und ihren fehlenden Orientierungssinn.", gebe ich von mir und erhalte zustimmendes grummeln der anderen. „Apropos fehlenden Orientierungssinn: Sie hat grade geschrieben, dass sie den Weg nicht mehr findet und bevor ich ihr sage, dass sie auf ihren Bruder und Abby warten soll, flitze ich mal eben selber schnell, passt jemand von euch auf den Grill auf – ich denke mal das die Gemüsespieße nicht mehr alt so lange dauern.", bittet Woods uns und wartet gar nicht auf eine vernünftige Antwort sondern springt direkt auf um seiner Freundin zu Hilfe zu eilen.

„Ist diese Abby wirklich sooo schlimm?", will nun von Maggi wissen und erhalte ohne wirklich überrascht zu sein ein nicken. „Ich würde mich nicht wundern, wenn es heute noch zwischen ihr und Leoni knallt."

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