•Perle• Oh mein Gott ihr seit schon da!

Ich wünsche euch einen guten Rutsch ins neue Jahr
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Ziemlich früh waren wir heute wach gewesen und haben uns deshalb auch nach einem sehr kurzen Frühstück auf dem Weg nach San Diego gemacht. Nach insgesamt elf Stunden Fahrt, mit Pause natürlich, sind wir endlich bei Leoni angekommen, sind aber offiziell vier Stunden zu früh.

Nash und ich haben gestern noch so einen gemütlichen Abend zusammen verbracht, dass wir glatt vergessen haben unsere Handyakkus aufzuladen und so überhaupt keine Möglichkeit hatten Leo zu informieren, dass wir früher da sind. "Was machen wir, wenn keiner da ist? Ich mein die Jungs müssten ja normalerweise in ihrem Restaurant sein und Leoni eigentlich in der Uni.", frage ich Nash. Er zuckt bloß mit den Schultern und streicht mit seiner Hand, die schon seit einiger Zeit auf meinen Bein liegt, über mein Knie. "Entweder warten wir dann so lange dort oder gehen an den Stand oder zu Sawyer und Woods ins Restaurant oder erkunden die Stadt.", schlägt er vor. Mir hochgezogenen Augenbrauen schaue ich ihn am. Das kann doch echt nicht sein ernst sein - hoffentlich ist Leoni oder einer der Jungs einfach da, ich habe keine Lust nach so einer langer Fahrt noch stundenlang durch die Gegend zu latschen.

Nash parkt den Transporter hinter Woods Bus, mit dem er vor einigen Monaten durchs Land gefahren ist, Sachen seiner besten Freundin verkauft und eingesammelt hat und auch Leoni unterwegs auf gegabelt und ihr Herz geflickt hat.
Beide steigen wir aus und gehen zusammen zur Haustür um zu schnellen, allerdings tut sich da überhaupt nicht. Auch nicht nach den zweiten, dritten und vierten Mal. "Na super, ich habe eigentlich gehofft, dass einer der drei da ist.", gebe ich von mir. "Kennst du nicht Leos Hamdynummer auswendig?", will Nash von mir wissen. "Ihre alte ja, aber sie hat dich die Nummer gewechselt, als sie mit Woods unterwegs war.", erwidere ich. "Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als uns noch etwas anderweitig zu beschäftigen.", höre ich ihm sagen.

Oh nein.........

"Nash ehrlich ich habe überhaupt keine Lust, nach elf Stunden Fahrt jetzt noch großartig durch die Gegend zu latschen. Ich habe Rückenschmerzen, Hunger und muss auf die Toilette und müde bin ich auch.", jammere ich wir ein kleines Kind, was mein Mann anscheinend ganz Lustig findet. Er kommt auf mich zu und zieht mich in eine Umarmung. "Mein armes Frauchen, wir können uns ja bloß bis zum nächsten Café gehen. Dort kannst du auf die Toilette und dein Hunger stillen. Wenn wir dann zurück kommen und noch immer keiner der drei da ist, dann kannst du dein Sitz zurück machen und ein wenig versuchen zu schlafen.", schläft er vor. "Natürlich, damit ich noch mehr Rückenschmerzen bekomme.", beschwere ich mich, auch wenn es Nash eigentlich nur gut meint. "Vielleicht solltest du wegen deinen Rückenschmerzen mal zum Arzt gehen?", höre ich ihn sagen, allerdings hört sich das eher wie eine Frage an. "Ach quatsch, ich brauche einfach nur eine heiße Wanne und jemanden der alle Kisten für mich ausräumt, damit ich mich nicht andauernd bücken muss.", informiere ich ihn. Er streicht mir durchs Haar. "Ich werde dir sicherlich mehr helfen als beim packen und wenn Leo ihr versprechen nach kommt und ebenfalls tatkräftig hilft dann sind wir ruck zuck fertig ohne das du dich viel zu viel bücken musstest.", verspricht er mir. "Ich hoffe, aber lass uns jetzt lieber doch ein Café suchen. Mir und dem Bauchzwerg lustet es nach etwas süßem.", erwidere ich. "Na dann los."

Nash schließt noch einmal den Transporter auf, damit ich meine Handtasche heraus holen kann. Ich schnappe mir seine Hand und gehe mit ihm gemeinsam um das Auto herum in richtung Straße. "Oh mein Gott ihr seit schon da!", hören wir jemanden quitschen. Unter allen Bewohnern dieser Erde, würde ich zu 100% die Stimme meiner besten Freundin erkennen, lasse deshalb automatisch Nash Hand los und drehe mich gleichzeitig in richtung der Stimme. Leoni kommst mit vollen Händen strahlend auf uns zu gerannt. Ein blinder würde sehen, dass sie momentan zu den glücklichsten Menschen der Welt gehört. Als sie bei uns ankommt, reicht sie die Sachen die sie in der Hand hatte mit karacho Nash und zieht mich in eine feste Umarmung. "Ihr seid viel zu früh!", gibt sie von sich und denkt überhaupt nicht dran, mich wieder los zu lassen, allerdings genieße ich ebenfalls die Umarmung meiner besten Freundin. Seit langem habe ich das erste mal wieder das Gefühl, dass eine große Last von mir fällt. Leoni hatte schon immer diese Auswirkung auf mich, auch wenn ihr das wahrscheinlich niemals so klar war. Laut ihr, bin ich schon immer ihr Fels in der Brandung gewesen, dass es jedoch andersherum genauso ist, will sie bisher nicht wahrhaben.

"Wir können ja noch mal fahren und in vier Stunden wieder kommen.", höre ich Nash scherzend sagen. Leoni lockert etwas ihre Umarmung. "Untersteht euch. Wobei wenn du Perlchen hier lässt und nur alleine fahren würdest könnten wir noch mal drüber reden.", neckt meine beste Freundin Nash. "Nein, wenn dann nehme ich meine Frau mit.", stellt Nash klar woraufhin meine beste Freundin die Umarmung direkt wieder verfestigt. "Auf keinen Fall, wenn sie schon endlich hier ist dann werde ich sie so schnell auch nicht mehr gehen lassen.", stellt Leo klar. "Es ist ja echt schön, dass du dich so sehr über Perle freust, aber darf ich dich dran erinnern, dass wir beide auch befreundet sind?", will Nash nun immer noch scherzend von ihr wissen und entlockt ihr ein genervtes stöhnen. "Jaja Nash schön das du da bist.", gibt sich nun von sich, was mich zum grinsen bringt. "Wow so fühle ich mich wirklich willkommen.", erwidert er nüchtern, allerdings wissen wir alle das er es ganz sicher nicht so meint. Seufzend löst sie unsere Umarmung. "Sorry. Schön das du da bist.", gibt Leo von sich und klopft Nash einmal kurz auf die Schulter. "Das werde ich mir definitiv merken.", entgenet er und muss grinsen, als er sie anschaut. Die beiden umarmen sich nun doch ebenfalls, allerdings bei weitem nicht so lange und fest wie es bei uns beiden vorhin war.

"Okay, nun aber mal im ernst: warum seid ihr beide schon so früh hier?", will sie wissen und nimmt Nash ein Teil der Sachen die sie ihm grade in die Hand gedrückt hat wieder ab. "Wir waren früh wach und sind dem entsprechenden auch früh los gefahren.", antworte ich ihr. "Und dann könnt ihr nicht anrufen?", hakt sie nach. "Können schon, allerdings haben wir die Akkus nicht aufgeladen.", antwortet er ihr. "Ja dann habt ihr ja Glück, dass ich grade so vorbei gekommen bin.", entgegnet sie und kramt in ihrer Hosentasche nach ihrem Schlüssel. "Musst du nicht eigentlich in der Uni sein?", frage ich sie und nehme ihr eine Tasche ab, damit sie ihren eben nicht gefundenen Schlüssel nun in ihrer Tasche suchen kann. "Eigentlich schon.", antwortet sie mit und zieht ihren Schlüssel hervor. "Aber, die letzte Vorlesung fällt heute auf und auf die jetzige habe ich ehrlich gesagt keine Lust, deshalb war ich in den ersten beiden heute auch nicht und habe einfach blau gemacht.", erzählt sie nun weiter. "Leo, dass ist doch nicht dein ernst?" "Natürlich Perle. Alles das was ich heute hatte, habe ich eh schon mal in Seattle gehört.", erklärt sie uns nun und geht richtung Haustür. Unterwegs dreht sie sich zu uns um und mustert uns kurz im gehen. "Wie war die Fahrt?", fragt sie uns. "Lang, aber okay denke ich.", antwortet Nash und sieht kurz zu mir, woraufhin ich nicke. Kurz nehme ich wahr, dass sie einen Moment die Stirn runzelt, dreht sich allerdings relativ schnell um, damit sie die Tür aufschließen kann. "Warum habt ihr denn nicht einfach noch einen Nachtstop eingelegt?", will meine beste Freundin wissen, als wir die Treppen rauf gehen. "Weil bald schon die Möbel geliefert werden und ich echt keine Lust habe mich beim Streichen zu überschlagen.", kommentiere ich etwas zickig. "Kein Grund gleich so rum zu zicken.", bemerkt Leoni und schließt nun die letzte Tür auf. "Sorry. Ist es denn okay, wenn ich jetzt schnell auf Klo gehe?" "Sicher, aber denk dran: Schuhe aus.", höre ich sie sagen, ziehe direkt meine Schuhe aus und flitzte schnell zur Toilette.

Als ich mir dir Hände wasche muss ich ein wenig schmunzeln, denn im Gegensatz zum letzten Mal, als Nash und ich hier waren, ist hier nun eindeutig eine Weibliche Note vorhanden. Letztes mal stand hier einzig und allein Männer Shampoo, die Handtücher lagen einfach über der Badewanne, überall lagen leere Klopapierrollen herum und die Zahnbürsten der Jungs lagen zwischen den Rasieren und Bürsten - mir hat sie damals im Vertrauen verraten, dass sie sich noch nicht ganz sicher ist, ob sie wirklich bei den beiden wohnen bleibt, immerhin schwebte diese Sache mit Woods und Sawyers Lüge wie ein Schatten über die drei, außerdem wollte sie nicht anfangen, den Jungs hinter her zu räumen. Nun scheint Leoni sich hier echt wohl zu fühlen, denn es sind Haken für die Handtücher angebracht, die Zahnbürsten stehen in roten Bechern, Bürsten und Rasierer sind schätzungsweise in dem Spiegelschrank, der neu hier hängt, untergebracht, außerdem steht hier genauso viel Frauen wie Männer Shampoo rum und auch ein kleiner Mülleimer mit Deckel steht hier - im großen und ganzen scheint sie sich hier echt wohl zu fühlen, andererseits würde sie sich nicht so ausbreiten. Ich trockne mir die Hände ab und verlasse das Badezimmer wieder.

Während Nash auf einem der Hocker sitzt und seinen Kopf auf seine Hände abstürzt, die auf dem Tresen liegen die Küche und Wohnzimmer voneinander trennen, scheint meine beste Freundin in der Küche am werkeln zu sein. Ein ganz neues Bild bietet sich mir, denn kochen war noch nie Leonis Stärke. "Die Jungs scheinen einen schlechten Einfluß auf dich zu haben, wenn du dich freiwillig in die Küche stellst.", bemerke ich grinsend und gehe in deren richtung. Meine beste Freundin steckt mir die Zunge raus. "Dein Mann meinte du seist am verhungern und genau deshalb bin ich das ganze Zeug, welches ich mir bei Saw und Woods hab einpacken lassen, am auspacken.", lässt sie mich wissen. "Oh gott, du bist echt ein Schatz.", gebe ich von mir und umarme meine Freundin einmal, ehe ich mir eine Pizzaschnecke in den Mund stecke. "Die sind echt himmlisch.", informiere ich sie mit vollen Mund und beobachte meine beste Freundin dabei, wie sie die Nudeln mit Gemüse und Käse auf einem Teller schüttet. "Na das musst du mir nicht sagen, die macht der neue Koch im Restaurant immer. Er kocht echt göttlichen. Selbst ich könnte mich in alles rein setzen.", erzählt sie mir. "Was sagt dein Bruder dazu?" Leo verdreht sie Augen. "Das es zwar alles lecker ist, Ray aber menschlich total daneben ist. Woods will ihn sogar entlassen. Überlegt mal nach nicht mal einer Woche.", antwortet sie auf Nash seine Frage und stellt mir ein Teller hin. "Warum?", hake ich neugierig nach. Klar die beiden Jungs führen das Hotel gemeinsam, allerdings hatte ich bislang immer gedacht, die Küche wäre allein die Sache von Leonis Bruder. "Er hat mir heute morgen in den Hinteren geknif......" - "Ich hätte ihn hochkant rausgeschmissen und ihm dann noch zusätzlich ordentlich eine verpasst wobei eine noch viel zu wenig ist.", unterbricht Nash sie und sitzt nun Kerzengrade auf sein Stuhl. "Sei du nicht auch so ein Neandertaler, wie Woods heute morgen. Ich kann mich ganz gut selber währen. Ich habe dem Typen eine ordentliche Schelle verpasst und ich glaube auch kaum, dass er es noch einmal tun wird. Es ist aber noch lange kein Grund jemanden raus zu werfen.", erwidert Leoni und reicht Nash nun auch einen Teller. "Naja eigentlich wäre er ja selber Schuld. Ich meine wie kann man auch so blöd sein und die Freundin des einen Chefs und gleichzeitig die Schwester des anderen Chefs so behandeln.", kommentiere ich. Leoni seufzt und deutet an das wir uns auf dem Sofa setzen sollen, nachdem sie auch Nash einen Teller gereicht hat.

"Ich bleib hier sitzen. Wenn ich mich nämlich jetzt auf die Couch pflanze, schlafe ich ein, sobald ich meinen Teller nicht mehr in den Händen halten.", informiert uns Nash und erst jetzt fällt mir auf wie kaputt er aussieht, was ja eigentlich kein wunder ist, immerhin ist er die ganzen elf Stunden gefahren. "Das Bett habe ich heute morgen frisch bezogen, also könntest du nach dem Essen direk dort rein springen.", kommentiert Leoni und steckt sich eines dieser Pizza teile in den Mund. "Danke, ich denke genau das werde ich auch tun.", erwidert er.
"Warte mal, was ist eigentlich mit Woods seine Schwester? Ist sie schon wieder abgereist?", frage ich nun als mir einfällt, dass Leo erzählt hat, sie sei hier. Meine beste Freundin schüttelt dem Kopf. "Nein, sie ist heute morgen zu einer alten Freundin, weil es Platzmäßig sonst etwas eng geworden wäre. Sie und Woods wollten nämlich auf keinen Fall zusammen in einem Bett schlafen.", erzählt sie und direk macht sich ein schlechtes Gewissen in mir breit. "Nash und ich können auch ins Hotel gehen.", schlage ich nun vor und sehe wie sie energisch mit den Kopf schüttelt. "Auf keinen Fall! Es ist schon so lange geplant, dass ihr beide hier schlaft solange euer Bett im neuen Haus noch nicht aufgebaut ist, da musste Josi sich halt eine Ausweiche Möglichkeit suchen.", stellt sie klar. "Außerdem glaubst du wohl nicht, dass ich für die Schwerster meines Freundes freiwillig bei meinem Bruder schlafe? Also hätte sie sich so oder so eine andere Bleibe suchen müssen.", setzt sie nach.

Ich runzel die Stirn. "Aber du kannst doch bei Woods schlafen oder nicht?" Sie zuckt mit den Schultern. "Der Herr findet wir beide hocken in den letzten Tagen etwas viel aufeinander und möchte Nachts mal wieder etwas Freiraum. Also wundert euch nicht, wenn ich ihm zum größten Teil auch hier zu Hause aus dem Weg gehe.", antwortet sie. "Hat er das wirklich so gesagt?", will Nash nun wissen. Leo schaut zu ihm rüber. "Es ist doch völlig egal wie er es gesagt hat. Gesagt hat er es auf jeden Fall und nun muss er auch mit den Konsequenzen leben.", lässt Leo ihn wissen. "Meinst du nicht du übertreibst ein bisschen?", hakt er nun nach, allerdings schüttelt sie den Kopf.
"Überhaupt nicht und nun will ich nicht mehr drüber reden. Erzählt mir lieber, was bei euch alles in den letzten drei Tagen los war!"

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