•Nash• Das Betten - Problem
•30 SSW•
"Ich glaube nicht das es so richtig ist.", bemerke ich etwas gefrustet und schaue Dan an. Wir beide versuchen schon seid über drei Stunden dieses blöde Babybett auf zu bauen und bekommen es irgendwie nicht ganz so gut hin. Wir sind definitiv nicht dafür gemacht und ich bezweifle, dass es heute noch etwas wird.
Ich bin ganz froh, dass Dan sich angeboten hat mir zu Mindes bei dem Bett zu helfen, während Perle heute ein paar Stunden im Restaurant ist. Sie steht nun nicht wie geplant vier Stunden an zwei Mittage am Eingang und vergibt die Tische, grade wegen der Sache mit dem Mutterschutz, sondern sitzt vereinzelt ein paar Stunden in der Woche bei Woods und Sawyer im Büro und macht die Abrechnung. Ich bin zwar immer noch nicht begeistert davon, dass sie noch unbedingt arbeiten will, aber so ist mir das alle mal lieber, als wie es vorher geplant war. Ausreden werde ich ihr die Sache allerdings trotzdem nicht, dafür läuft es in den letzten zwei Wochen einfach viel zu Harmonisch zwischen uns. Nach den Samstag, den wir mit Leoni, Maggi, den Jungs und Sawyers Exfreundin verbracht haben, gehörten die nächsten drei Tage nur uns beiden und es tat uns sichtlich gut.
"Ich weiß auch nicht. Es kann doch eigentlich nicht so schwer sein das Bett aufzubauen.", kommentiert nun mein Arbeitskollege auch etwas frustriert. "Anscheind schon, sonst wären wir ja schon längst fertig.", gebe ich von mir. "Stimmt, mal im Ernst wie viele Möbel hast du schon aufgebaut?", will er von mir wissen. Ich muss überhaupt nicht lange überlegen. "Noch überhaupt keine. Hier haben wir alles aufbauen lassen und als davor, waren es eigentlich immer meine Eltern, die es an sich gerissen haben." "Ja so ist das bei mir auch.", lässt er mich wissen. "Du kennst auch nicht zufällig jemand der geübt ist in Betten aufbauen?" Ich schüttle mit dem Kopf. "Nein, nicht wirklich. Woods oder Sawyer vielleicht, immerhin haben sie auch sehr viel in ihrem Restaurant selber gemacht. Meinst du ich soll sie mal anschreiben?", frage ich ihn. "Ein versuch wäre es wert oder wir starten einfach noch mal ein versuch und schauen dann ob wir es nicht doch hin bekommen.", antwortet er mir, woraufhin ich nicke und noch mal die Anleitung näher zu ziehe.
Anderthalb Stunden später sind wir zwar schon um einiges weiter, aber noch lange nicht fertig. Irgendwie wollen die ganzen Stäbe nicht passen. "Sieht doch gar nicht mal so schlecht aus.", bemerkt Dan und hält eine weiter Stange grade an die Platte, damit ich sie anschrauben kann. "Wie läuft es eigentlich mit Perle?", höre ich meinen Arbeitskollege fragen. Mittlerweile haben wir ein relativ freundschaftliches Verhältnis - allerdings ist er auch der einzige aus unserer Gruppe von dem ich das behaupten würde. "Gut, wir haben unsere Unstimmigkeit anscheinend wirklich wieder hin bekommen.", lasse ich ihn wahrheitsgemäß wissen. "Das klingt echt klasse. Ich wünschte ich wäre auch so schlau gewesen und hätte noch rechtzeitig die Kurve bekommen.", erwidert er. Etwas neugierig mustere ich ihn.
"Was genau ist denn passiert?", will ich vorsichtig von ihm wissen. Er seufzt.
"Wir waren drei Jahre zusammen, kannten uns durch ihrer Schwester, mit der ich zur Schule gegangen bin, allerdings schon ewig. Wir sind sogar zusammen gezogen und dann fingen wir plötzlich an, wegen jeder Kleinigkeit zu streiten. Manchmal bin ich um sieben ins Büro und irgendwann Abends um zehn elf Uhr war ich wieder zu Hause und dann hat es zwischen uns manchmal richtig geknallt.", erzählt er mir. "Oh, dass kommt mir ein wenig bekannt vor. Zwar arbeiten wir nicht ganz so lange, aber bisher war es auch einer der Streitpunkte zwischen Perle und mir. Sie war fest der Meinung, dass mir die Arbeit wichtiger ist als wir. Als sie und das Baby.", entgene ich. "Aber ihr konntet es klären und habt es wieder in den Griff bekommen?" Ich nicke. "Ja auf jeden Fall. Ihr reicht es schon, wenn ich mich übern Tag verteilt ab und an mal bei ihr melde und das ich mich auf jeden Fall wieder dafür interessiere, was bei ihr grade so los ist, auch wenn es nie anders war.", gebe ich von mir. "Bei uns war es nicht so. Irgendwie habe ich es nie wirklich so wahrgenommen, dass es Apes nicht so gut geht und sie es so sehr belastet. Den Nachmittag vor unserer Trennung hat sie mir geschrieben, dass ihr ältester Bruder wieder kurzfristig in den Einsatz muss. Das sie mich brauch und ich nach Hause kommen oder sie zu Mindes anrufen soll. Er ist bei der Army und sollte eigentlich nicht mehr ins Ausland. Ich habe die Nachricht nicht gelesen, wir hatten so viel zu tun, dass ich nicht einmal auf mein Handy geschaut habe und es dann auch noch im Büro liegen lassen. Als ich nach Hause gekommen bin, war sie nicht da. Was eigentlich nichts neues war, ihr Zwillingsbruder war zu der Zeit auch hier und die beiden haben ziemlich viel zusammen gemacht. Sie haben Ihren Bruder schon am nächsten Tag zum Flughafen bringen müssen und als sie dann wieder nach Hause kam, sind richtig die Fetzen geflogen, sie hat ihre Sachen gepackt und hat sich von mir getrennt.", erzählt er weiter. "Du hast die Trennung einfach so akzeptiert?", frage ich überrascht. Wenn ich eins weiß, dann das ich in so einer Situation mit Perle nicht einfach so Kampflos aufgeben würde. Ich würde alles daran setzen es wieder so einigermaßen hin zu bekommen.
Auch er schüttelt den Kopf. "Natürlich nicht. Ich habe sie andauernd angerufen. Habe ich Tonnenweise Blumen geschickt und hatte sie irgendwann so weit, dass die mir eine Chance gibt. Sie ist wieder bei uns eingezogen und anfangs lief es auch ziemlich gut und dann kam sie eines Morgens an und meinte sie sei Schwanger. Wir haben nie über Kinder geredet, eigentlich war ich auf dem Stand, dass sie überhaupt keine will. Dann hat mein Chef angerufen bevor wir richtig drüber sprechen konnten und ich bin ins Büro. Als ich am Nachmittag wieder zu Hause war, war sie weg und für mich nicht mehr erreichbar. Ihre Eltern meinten sie sei eine Zeitlang bei ihren Bruder in Denver, aber er hat mich gewarnt, ich solle ihr ja nicht mehr zu nahe kommen. Das letzte was ich weiß ist das sie hier irgendwo in El Cajon wohnen soll. Ihre Schwester meinte sie hätte sich gegen das Kind entschlossen und will mich auch nie wieder sehen.", lässt er mich wissen. Ziemlich überrascht schaue ich ihn an. "Du hast allen ernstes einfach so aufgegeben?", hake ich nach. "Was hätte ich denn machen sollen? Mich ihr trotz Aidens Warnung nähern sollen o..." - "Ja auf jeden Fall. Ich mein du hast einmal für diese Frau gekämpft, warum also nicht auch ein zweites Mal?", unterbreche ich ihn. "Wenn sie doch nicht will.", entgegnet er. Ich fasse es echt nicht, dass er so schnell aufgegeben hat.
"Und wenn sie eigentlich nur darauf wartet, dass du die Eier in der Hosen hast und kämpfst?", kontere ich. "Dann hätte sie mich nicht so aus ihrem Leben ausgeschlossen. Ich habe ja überhaupt keine Ahnung ob sie noch hier wohnt oder nicht. Was sie macht oder nicht. Ob sie abgetrieben hat oder vielleicht gar nicht Schwanger war oder es jetzt noch ist.", informiert er mich. "Frag doch ihre Schwester oder ihren Zwillingsbruder oder ihre Eltern." Er zuckt mit den Schultern. "Das habe ich doch alles schon probiert. Ihre Schwester meinte ich soll akzeptieren, dass Apes nichts mehr mit mir zu tun haben will. Weder sie noch ihre Eltern oder ihr Zwilling wollen mir ihre neu Adresse oder Handynummer geben." "Was ist mit ihren Freunden?", schlage ich vor, allerdings schüttelt er den Kopf. "April war schon immer eher eine Einzelgängerin, da gibt es nicht alt so viele Möglichkeiten.", erwidert er. "Aber es gibt welche?" Etwas zögerlich nickt er. "Dann nutze sie doch einfach. Mehr als du schon verloren hast kannst du nicht verlieren." Er schaut mich nicht grade überzeugt an. "Ihre beste Freundin ist momentan im Italien. Ich glaube kaum, dass sie soviel weiß." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Ehrlich, glaub mir wenn ich dir sage, dass grade beste Freundinnen mehr wissen als sie jemals zugeben würden.", versichere ich ihm. Er zögert etwas. "Vielleicht...." - "Nichts vielleicht es ist so.", unterbreche ich ihn zum wiederholten Mal. "Es gibt nichts was Leoni von Perle nicht weiß.", setze ich nach und schraube eine weitere Stange an. "April ist aber nicht so." Eine Zeitlang schaue ich ihn an. "Naja, aber wenn es eine Möglichkeit wäre, würde ich an deiner Stelle auf jeden Fall danach greifen.", gebe ich von mir uns sehe wie er mit den Schultern zuckt.
Eine weile bauen wir das Bettchen schweigend zusammen. "Was hast du eigentlich über diese Kinder sache gedacht?", durchbreche ich die Stille. "Ich hätte ohne groß zu überlegen zu ihr gestanden. Natürlich war es nicht geplant, aber die Situation wäre nun mal so gewesen und ich hätte versucht mit ihr zusammen das beste draus zu machen.", antwortet er mir. "Ein Grund mehr nach zu forschen, was aus ihr und eurem Kind geworden ist. Findest du nicht? Vielleicht bist du sogar schon Vater." Er schüttelt den Kopf. "Das wäre noch viel zu früh. Der Schwangerschaftstest hat dritte bis viertel Woche angezeigt, also müsste sie nun etwa zwischen der Fünfundzwanzigsten und Sechsundzwanzigsten Woche sein.", erwidert er. Ich runzle die Stirn. "Wie lange ist euer Trennung denn her?" "Etwas mehr als fünf Monate.", gesteht er. "Also ist es noch ganz Frisch. Vielleicht gibt es ja doch noch eine Chance.", muntere ich ihn auf.
Er zuckt bloß mit den Schultern. Zwanig Minuten später haben wir es tatsächlich geschafft, das Bett vollständig aufzubauen. "Nash?", höre ich Perles Stimme rufen und stehe auf. Noch bevor ich ihr ein Lebenszeichen geben kann, erscheint sie schon im Zimmer und strahlt seid langen mal wieder diese Wärme aus. "Hey.", geben wir beide von uns. Ich ziehe sie in eine Umarmung und drücke direkt meine Lippen, wenn auch nur kurz, auf ihre. "Alles gut bei euch beiden?", will ich von ihr wissen lege meine Hand auf ihren Bauch und spüre direkt die Bewegungen unseres Zwergchen. "Das spürt man doch, oder?", gibt sie von sich. Ich nicke, drücke ihr einen Kuss auf die Schläfe und lege einen Arm um sie.
"Oh hey Dan. Ich hab gar nicht gewusst, dass du hier bist." "Wie beide haben zusammen das Bett aufgebaut.", lasse ich sie wissen. Ihre Augen fangen noch mehr an zu strahlen, als ihr Blick auf das weiße Bettchen fällt. "Wow das ist echt toll. Cool das du Nash geholfen hast Dan. Er hätte wahrscheinlich noch nächstes Jahr dran gesessen, wenn er alleine gewesen wäre. Er ist in Handwerklichen Sachen nämlich echt ungeschickt.", gibt sie von sich und streicht einmal über das Bett. "Na Danke das du mich vor meinem Kollegen lächerlich machst.", beschwere ich mich scherzhaft. Sie verdreht nur die Augen und zuckt mit den Schultern. "Es ist nur fair es ihm vorher zu sagen, nicht das er wohl möglich noch auf die Idee kommt und als Gegenleistung verlangt das du mit ihm ein Schrank aufbaust." Grinsend sieht sie mich an. "Keine Sorge ich bin mindestens genauso begabt wie Nash und werde in naher Zukunft sicherlich nicht mehr so schnell Möbel kaufen die ich aufbauen muss.", versichert Dan Perle. Sie zieht eine Augenbraue hoch. "Na hoffentlich hält das Bettchen auch wenn der Bauchzwerg drin liegt.", bemerkt sie und wackelt einmal dran. "Also hör mal, wir sind vielleicht nicht die super schnellen perfekten Betten aufbauer, aber wenn wir etwas machen, dann richtig.", versichert Dan ihr. "Na das will ich auch hoffen.", erwidert sie und streicht noch mal über das Bett. "Sawyer hat mir ein haufen Pasta á la Saw eingepackt, damit wir nicht mehr Kochen müssen. Dan magst du vielleicht mit essen?", will meine Frau von ihm wissen. "Nein schon gut, wahrscheinlich futtere ich euch....." - "Ach was. Ich bin zwar Schwanger, aber kein Vielfraß. Leonis Bruder hat wirklich so viel eingepackt, dass wir wahrscheinlich noch übermorgen davon essen können. Sehe es als Dankeschön, für deine Hilfe.", unterbricht sie ihn und an ihrer Stimme hört man genau heraus, dass sie keine widerrede akzeptiert.
~•~
Dan hat selber gemerkt, dass man Perle manchmal einfach nicht widersprechen sollte und ist tatsächlich zum essen geblieben und ist jetzt erst gegangen. Ein Glück das morgen Samstag ist und wir nicht früh raus müssen.
Schnell habe ich noch die dreckigen Gläser in die Spülmaschine gepackt und folge nun Perle, die schon vor einigen Minuten nach oben gegangen ist. Lächelnd stelle ich fest, dass sie schon wieder an dem aufgebauten Bett steht. Ich gehe auf sie zu und schlinge meine Arme von hinten um sie. "Ich finde es wirklich toll, dass ihr das Bett aufgebaut habt.", informiert sie mich und lehnt sich leicht gegen mich. "Und ich finde es wirklich toll, dich so strahlen zu sehen.", entgene ich und platziere einen Kuss hinter ihr linkes Ohr. Sie genießt meine liebkosung sichtlich, weswegen ich es noch ein paar mal wiederhole.
"Ich mag Dan. Er scheint ein echt netter Typ zu sein.", höre ich sie sagen. "Ja das stimmt, aber willst du jetzt wirklich über meinen Arbeitskollegen sprechen?" Sie dreht sich in meinen Armen und schlingt ihre Arme um meinen Hals bevor sie ohne eine Antwort auf meine Frage, ihre Lippen auf meine legt und mich in einen langen und intensiven Kuss verwickelt. "Ich hatte eher den Eindruck, dass ihr schon längst über den Arbeitskollegenstatus hinweg seid.", lässt sie mich leise wissen. "Eifersüchtig?" Sie scheint einen Augenblick zu überlegen, schüttelt dann aber den Kopf. "Ich denke um Dan muss ich mir keine Sorgen machen, er hat definitiv die falschen Körperteile. Ich denke wenn Luca...." - "Dann müsstest du dir genauso wenig Sorgen machen. Sie hat vielleicht die richtigen Körperteile, allerdings ist sie definitiv die Falsche Frau.", unterbreche ich sie, da ich mir überhaupt nicht sicher bin wie ernst sie diese Andeutung vorhin meinte. Bevor sie etwas erwidern kann verschließe ich ihren Mund mit meinen Lippen. "Die falsche also, ja?", lässt sie nicht locker, als wir uns wieder voneinander lösen. Na wenn sie heute unbedingt Bestätigung brauch, werde ich ihr diese natürlich liebend gerne geben. "Definitiv. Die richtige habe ich nämlich bereits schon gefunden.", versichere ich ihr. Sie zieht die Augenbrauen hoch. "Was dagegen, wenn ich beweise will?"
"Nein, absolut nicht."
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