3-Das ruinierte Date
Am Samstagmittag zupfte ich nervös an meinem roten Sommerkleid herum und tat mir noch etwas Lipgloss auf die Lippen.
„Stress dich doch nicht so, das ist nur ein Date."
Meinte Sam, die sich auf ihrem Bett fläzte und sich eine Folge von Brooklyn 99 reinzog.
Ich fuhr herum.
„Ja, aber es ist mein erstes Date, seit Alec und ich getrennt sind. Ich weiss gar nicht, ob ich sowas noch kann."
Murmelte ich unruhig und sie stöhnte.
„Du bist die Frau, du musst gar nichts tun um ihn zu beeindrucken. So läuft das, schon vergessen?"
Ich war mir ziemlich sicher, dass das nicht so war, aber ich kam nicht mehr dazu, zu antworten, weil es klopfte.
Schnell sprühte ich noch etwas Parfum auf meine Handgelenke und öffnete dann.
Noah stand vor der Türe und lächelte mich an.
In seiner Hand hielt er drei rote Tulpen, die farbenfroh leuchteten.
„Hei. Du siehst mega gut aus."
Meinte er und streckte mir die Blumen entgegen. Ich sah ihm an, dass er genauso nervös war wie ich.
„Oh, vielen Dank. Die sind wunderschön."
Lächelnd nahm ich sie entgegen.
„Ich stelle sie nur kurz in eine Vase. Danach können wir los."
„Hallo Noah!"
Rief Sam noch, dann fiel die Türe mit einem Rumps zu.
„Also, hast du eine Idee wo wir hin können?"
Fragte ich um die Stille zu überbrücken.
„Ich hab einen Tisch in der Pizzeria ganz in der Nähe reserviert. Beliebt bei den Studenten und echt lecker."
Ich blinzelte erstaunt.
„Wow, das hört sich gut an."
Und es war auch gut.
Von aussen sah der kleine Laden echt schön aus. Blumen waren überall in kleinen Töpfen verteilt und standen um die Aussentische herum, die alle besetzt waren. Der Laden schien gut zu laufen und von Tellern strömte mir ein leckerer Geruch entgegen.
„Jetzt hab ich Hunger", verkündete ich und Noah hielt mir grinsend die Türe auf.
„Darauf habe ich gehofft."
Ihn im vorbeigehen anlächelnd lief ich in den Laden und mich umfing sofort den Duft von Pizza. Oh, wie ich das liebte.
Dann fiel die Türe hinter uns zu und mein Blick wurde wie magisch von etwas angezogen. Oder besser gesagt, jemandem.
Alec sass mit Mick und einem weiteren Typen gemeinsam mit zwei Mädels die ich noch nie zuvor gesehen hatte an einem Tisch in der Ecke.
Unsere Blicke zogen sich an und krachten ineinander.
„Mist."
Murmelte ich und Noah blickte in dieselbe Richtung.
Er biss auf die Zähne.
„Na das war ja irgendwie klar."
Merkte er trocken an und ich sah ihn entschuldigend an.
„Tut mir leid, ich wusste nicht, dass er hier ist. Sollen wie lieber gehen?"
Noah hatte wieder das Lächeln auf den Lippen und schüttelte den Kopf.
„Nein, auf keinen Fall. Das lass ich mir nicht versauen. Ich hab mich die ganze Woche darauf gefreut."
Ich verkniff mir ein Grinsen.
„Hast du?"
Er kratzte sich am Nacken. „Ja."
Dann kam die Bedienung und geleitete uns zu unserem Tisch.
Zum Glück lag dieser im toten Winkel sodass man uns von Alecs Tisch her nicht sah. Ich war mega erleichtert.
Wir bestellten jeweils eine Pizza und ich zog Noah damit auf, dass er gerne Ananas darauf hatte und dass das doch ein Frevel an der ganzen Pizza sei.
Während wir assen vergass ich fast, dass wir mit Alec im selben Restaurant waren. Es war so unbeschwert und es fiel uns immer irgendein neues Thema ein, über das wir uns unterhalten konnten. Und es war nicht erzwungen. Ich fühlte mich einfach wohl. Zwar kribbelten Noahs Blicke nicht so sehr auf meiner Haut wie die von Alec, mussten sie aber auch nicht.
Als unsere Teller leer waren, lehnte ich mich etwas zurück.
„Ich glaube, ich platze gleich."
Gluckste ich.
„Ich hätte ein lockereres Kleid anziehen sollen."
„Dasselbe wollte ich auch grad sagen."
Amüsiert betrachtete ich ihn.
„Ah ja? Ein Kleid würde dir sicher stehen."
Witzelte ich und Noah lachte leise auf.
„So war das doch nicht gemeint."
Ich nippte grinsend an meinem Glas, als mir plötzlich kalt wurde. Auch Noah war etwas ernster geworden und starrte auf das Glas in seiner Hand.
Mick und die anderen liefen grade an uns vorbei aus dem Restaurant. Eines der Mädchen hatte sich bei ihm eingehakt.
„Paige", meinte er süffisant und nickte mir zu.
Alec hatte die Hände in den Hosentaschen verschwinden lassen und grinste herablassend, als er Noahs Blick einfing. Dieses eiskalte Grinsen hatte er wirklich drauf.
„Nick."
Ich verdrehte innerlich die Augen. Alec wusste genau, wie Noah hiess. Das hatte er absichtlich falsch gesagt. Sie bewegten sich weiter, doch dann tat Noah etwas wenig intelligentes.
„Ich heisse Noah, nicht Nick. Falls du dir das merken kannst."
Meinte er ganz ruhig und drehte sich auf dem Stuhl um.
Ich hielt den Atem an und Micks Brauen schossen in die Höhe.
Alec blieb stehen und drehte sich dann langsam um.
Seine Gesichtszüge hatten etwas Katzenhaftes, wie ein Jäger, der seine Beute umkreiste.
Langsam machte er kehrt und stellte sich direkt vor Noah hin, der sich ebenfalls erhob. Alec war ein Stück grösser als der Junge mir gegenüber und blickte ihm vernichtend an.
Mick begann zu grinsen. Er wusste genau, was passieren würde. Genau wie ich.
„Was hast du gesagt, Noel?"
Knurrte Alec und Mick prustete los. Doch die beiden Jungs sahen sich noch immer verbissen an. Noah war bemüht, nicht nachzugeben und stark zu wirken. Doch ich wusste, was Alec für eine Wirkung auf andere Menschen hatte. Er besass diese natürliche Autorität.
Ich musste dazwischen gehen, bevor noch irgendetwas schief ging.
„Bitte lasst den Blödsinn okay? Die Leute schauen schon."
Meinte ich laut und klopfte auf den Tisch.
Keiner von beiden reagierte.
Ich war frustriert, wieso musste Alec mir diesen schönen Moment so kaputt machen.
„Verdammt, verschwinde einfach Alec."
Zischte ich ihm zu, doch sein eisiges Lächeln wurde nur breiter.
„Ich glaube Nils wollte mir noch etwas sagen."
Meinte er und machte einen Schritt auf Noah zu als würde er ihn gleich erwürgen.
Fassungslos starrte ich ihn an.
„Du...du bist echt....ach vergiss es."
Tränen schossen mir in die Augen. Alberne Tränen die mir peinlich waren. Aber Alecs Blick flackerte, als er das sah. Für eine Sekunde blitzte Sorge darin auf. Dann hob er die Hände und machte wieder einen Schritt zurück.
„Na, dann. Man sieht sich, Nevio."
Meinte er verächtlich grinsend noch zu Noah und drehte sich dann endgültig weg. Kaum war er weg wischte ich mir die Tränen schnell aus den Augenwinkeln.
„Es tut mir so leid, Noah. Er ist einfach unausstehlich, ich kann...es tut mir wirklich leid."
Stammelte ich und Noah setzte sich langsam hin.
„Ja, das ist er echt."
Meinte er trocken.
„Ich kann verstehen, wenn du nichts mehr mit mir zu tun haben willst wegen dem ganzen Scheiss, das war wirklich nicht meine Absicht, dir solche Probleme zu bereiten."
Der Schwall an Wörtern kam mir einfach so über die Lippen.
Er wirkte grimmig und entschlossen.
„Nein, ich lasse mich von ihm doch nicht einschüchtern."
Meinte er mit fester Stimme.
„Es war sein eigener Fehler, dich gehen zu lassen, jetzt bin ich dran."
Er lächelte schon wieder und ich war ehrlich erstaunt. Das war wirklich...beeindrucken.
Ich musste ebenfalls leicht lächeln.
„Na gut."
„Willst du noch ein Eis?"
Der Rest des Dates verlief schön und vor allem
Ungestort. Wir teilten uns ein Eis, spazierten im Unipark umher und fütterten die Enden mit den Brotkrumen, die überall herum lagen. Es war entspannt und schön.
Irgendwann sah Noah auf die Uhr und verzog die Lippen.
„Ich muss jetzt los, ich habe noch Bandprobe. Tut mir leid, aber ich hoffe, wir können das widerholen?"
Ich nickte lächelnd.
„Sehr gerne, das war wirklich sehr schön."
„Fand ich auch. Du kannst ja mal bei einer Probe dabei sein, wenn du magst."
„Sehr gerne."
Daraufhin umarmten wir uns und er drückte mir einen kurzen, scheuen Kuss auf die Lippen. Ich lief knallrot an ind er kratzte sich verlegen am Nacken.
„Bis dann."
Dann lief ich zu Sam zurück, um ihr alles in allen Einzelheiten zu schildern.
Diese war grad mit Cindy am Telefon. Als ich ins Zimmer kam, verabschiedete sie sich und erzählte mir ebenfalls von diesem Leonardo.
„Und was ist mit Felix? Denkst du, er weiss davon?"
Fragte ich und hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Der lockige Typ mit dem ich mich so gut verstand liebte Cindy über alles und es würde ihm das Herz brechen, wenn sie ihm verliess.
„Nah, das ist bestimmt nur ein harmloser Flirt."
Sam wischte meine Bedenken zur Seite.
„Erzähl mir lieber von deinem Date."
Und das tat ich. Bei dem Part mit Alec musste ich sie davon abhalten, ihm die Birne einschlagen zu gehen, aber ansonsten freute sie sich für mich.
„Also er hat dich geküsst, wie hat es sich angefühlt?"
Ich spielte mit meinen Nägeln.
„Ganz...gut."
Sie hob eine Braue.
„Gut? Okay. Und seid ihr jetzt zusammen oder was?"
Ich runzelte die Stirn.
„Nein! Ich kenne ihn doch erst seit einer Woche. Das wäre doch viel zu schnell, nicht?"
Sie zuckte die Schultern.
„Wir lernen uns erst kennen."
Meinte ich ergänzend.
„Wie du meinst."
„Okay Mädels, in zwei Monaten beginnen die Spiele. Das heisst bis dann will ich dass jede Einzelne von euch fit, heiss und dünn ist. Kapiert? Keine extra Cookies mehr und keine Trainingsstunden verpassen! Wir wollen unsere Jungs schliesslich unterstützen."
Ashley klatschte lächelnd in die Hände und ich hievte mich vom Gras hoch, auf dem ich mich gedehnt hatte.
Das grosse Footballfeld war grade unbenutzt, deswegen war das nun unser Trainingsplatz.
Sam warf mir einen vielsagenden Blick zu.
Dann gesellte sich David zu uns. Er steckte in einem rot weissen Anzug, was echt elegant aussah.
Es stand ihm und er fühlte sich wohl. Das war schön zu sehen.
„Also los Ladies", forderte uns Ashley auf und begann, vor uns einige Figuren zu präsentieren, die wir lernen mussten für die Choreo.
Ich hatte keine grossen Probleme damit, sowas konnte ich mir gut merken.
„Strengt euch an! Ich will durchgedrückte Rücken sehen."
Rief Ashley und lief durch die Reihen der sich quälenden Mädels.
„Gibt es für sowas eigentlich nicht einen Coach?"
Fragte mich David leise, während ich mein Bein so gerade wie möglich in die Luft streckte und es fest hielt.
Ausser Atem antwortete Sam für mich im Flüsterton.
„Doch, aber die hat gerade babypause und hat die Führung solange Ashley übergeben."
Na super.
„Kein Geschwafel, da hinten. Ich will volle Konzentration!"
Rief Ashley rüber und wir schwiegen wieder. Es war echt heiss und die Sonne brannte erbarmungslos auf uns runter.
Nach geschlagenen 40 Minuten Training hatte die rothaarige Grazie dann Erbarmen und liess uns unter die Duschen hüpfen.
Als ich dann angezogen, wieder in uniform, die wir beim Training allerdings nicht benutzt hatten, auf der Bank sass und mir die Turnschuhe anzog, setzte sich Ashley plötzlich schwungvoll neben mich. Die Uniform passte ihr wie angegossen und sie roch nach Kirsche und Zimt.
„Hei Paige."
Ich lächelte schwach und fing mir vielsagende Blicke von Sam und David ein, die aber beide die Klappe hielten.
„Hei Ashley."
„Ash."
Ich blickte verwirrt auf.
„Nenn mich Ash, Süsse."
Ich verzog die Lippen möglichst freundlich.
„Ash. Ja, was gibts?"
„Ach ich wollte mich erkundigen wie es dir so geht? Ist immerhin erst die zweite Woche."
Ich packte meine Tasche.
„Mir gehts gut, danke der Nachfrage, ich fühle mich echt wohl."
„Vor allem in dieser Uniform, nicht?"
Sie schlug die Augen auf und ich sah etwas katzenhaftes darin. Sie verfolgte ein Ziel, da war ich mir bewusst. Aber was blieb mir anderes übrig als mitzuspielen, wenn ich Stress aus dem Weg gehen wollte.
„Ja, die ist echt toll."
Stimmte ich zu.
Sie spitzte die Lippen und beugte sich vor.
„Sag mal, du und Alec habt nichts mehr miteinander zu tun, oder?"
Vor meinem inneren Auge zog die Szene in der Dusche letzte Woche an mir. Da hatten Alec und ich sehr viel miteinander zu tun gehabt. Sehr viel.
Ich errötete und schüttelte schnell den Kopf.
„Nope, gar nichts."
„Also denkst du dass er vielleicht Interesse an etwas neuem haben könnte?"
Ich starrte sie baff an.
„Ehm...ja. Ja klar, denke schon."
Autsch, das war echt nicht angenehm. Den Blicken meiner beiden Freunden her zu urteilen sah es auch nicht sondern angenehm aus.
„Ich dachte mir, du könntest mir vielleicht sagen was Alec alles so mag. Du weisst schon, dass ich den anderen Mädels hier etwas voraus habe."
Sie zwinkerte und schien es wirklich ernst zu meinen.
„Also...Alec mag Football."
Begann ich. Und er mochte es zu kuscheln, er mochte es mit mir zusammen Spaghetti zu kochen und darüber zu streiten, ob es Pesto oder Tomatensauce dazu gab. Er mochte es, mich Bambi zu nennen und er mochte es, mit mir zusammen im Internet nach einem Gebrauchtwagen zu suchen. Er mochte so vieles. Doch das waren private Dinge zwischen ihm und mir und die gingen niemanden was an.
„Ja...und was noch?"
Ash sah mich an als wäre ich unterentwickelt.
„Er mag Eis. Eisessen wäre sicher eine tolle Idee."
Presste ich hervor und ihr Blick hellte sich auf.
„Super, danke süsse."
Ich sprang auf und griff hastig nach der Tasche.
„Keine Ursache. Ich muss jetzt los. Bye."
Mechanisch rauschte ich an David und Sam vorbei, die mir sofort folgten.
Sie sagten nichts, aber wir wussten es alle drei. Ich war nicht über Alec hinweg.
Seufzend rieb ich mir über die Stirn.
„Kommst du mit, wir treffen noch Felix im Park, bevor es dunkel wird", meinte Sam und ich schüttelte den Kopf.
„Nein, ich geh ins Zimmer."
Sie sah mich zweifelnd an, drückte mich dann aber kurz und machte sich mit David auf den Weg in Richtung Park, während ich gerade weiter neben dem Uni-Komplex an der Fassade entlang weiterlief.
„Steht dieser Felix vielleicht auf Männer?"
Hörte ich David noch interessiert fragen, dann waren sie zwischen den Bäumen verschwunden.
Passend zur Uniform hatte ich meine Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden, den ich jetzt allerdings öffnete. Der Wind am Abend war deutlich kälter, wenn man frisch geduscht war.
In Gedanken versunken marschierte ich auf das Wohnheim zu, als ich Monica entdeckte.
Sie stand zwei anderen Mädels aus unserem Jahrgang gegenüber und schien sich mit ihnen zu streiten.
Ich ignorierte es, war nicht mein Problem.
Dann entdeckte mich die kleine, etwas mollige junge Frau und winkte mich begeistert hinüber.
Ich seufzte, aber da ich sowieso nichts besseres zu tun hatte als Hausaufgaben zu machen, schwenkte ich ab und ging direkt auf das Dreiergespannt zu.
„Hei Monica", meinte ich und lächelte sie an. Sie strahlte über das ganze Gesicht und hakte sich sofort demonstrativ bei mir unter.
„Also, darf ich euch meine Freundin Paige vorstellen?"
Meinte sie und betonte das Wort „Freundin" unheimlich stark.
Die beiden Mädels waren verstummt und sahen mich nur aus grossen Augen an. Hatte ich etwas was im Gesicht?
„Hi."
Machte ich etwas ratlos und die beiden schienen beinahe umzufallen.
Sie piepsten Monica noch irgendwas zu, dann machten sie sich so schnell aus dem Staub dass ich mich fragte ob ich ihnen irgendwas getan hatte.
Fragend blickte ich zu Monica hinunter.
„Was war dass denn eben?"
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung uns spazierte mit mir in Richtung Wohngebäude.
„Ach, nur zwei Mitschülerinnen von mir, die mir nicht geglaubt haben, dass ich mit Alecs Exfreundin befreundet bin, die schon in ihrem ersten Jahr Teil der Cheerleaderinnen wurde."
Erklärte sie eifrig und ich machte mich los.
„Was?"
Ich hatte langsam die Schnauze voll. Und das liess ich leider an der armen Monica aus.
„Ich bin nicht nur Alecs Ex, ich bin eine eigene Person, Monica. Und wenn du nur mit mir befreundet bist, weil ich die Ex von irgend einem Footballspieler bin, dann lass es einfach."
Ich liess sie mit grossen, traurigen Augen stehen und stapfte wütend weiter. Es war schon etwas hart gewesen, aber das Fass war endgültig übergelaufen. Ich wollte den Namen Alec nie wieder hören. Nie wieder.
Als ich den Gang zu meinem Zimmer entlang lief, wurden meine Beine allerdings ganz weich.
Apropos Alec.
Da stand er, an meine Zimmertür gelehnt und tippte auf seinem Handy rum.
Dabei hingen ihm einige dunkle Strähnen ins Gesicht.
Ich atmete langsam ein und aus. Dafür dass es erst Montag war, war die Woche schon recht am Arsch.
Ich kam vor ihm zum stehen und er hob den Blick.
„Was machst du hier? Das ist mein Zimmer."
Seine Mundwinkel hoben sich.
„Ich weiss. Ich wollte mit dir reden."
Ich schloss die Türe auf und ging ins Zimmer.
„Ich aber nicht mit dir."
Meinte ich knapp und stiess die Türe zu.
Doch seine Hand stoppte sie.
Ich versuchte mit aller Kraft, die Türe zu zu machen, doch er schob sie immer weiter auf, als wäre es ein Klacks.
„Es dauert nicht lange."
Meinte er und trat einfach ein.
Ich blitzte ihn frustriert und hilflos an.
„Verschwinde einfach Alec, ich will dich hier drinnen nicht haben."
Er liess den Blick über mein Bett und das daneben stehende gefüllte Regal schweifen.
„Magst du Noah hierhaben?"
Fragte er dann prompt. Wow, er kannte also seinen Namen.
„Magst du nicht lieber bei Ashley sein?"
Konterte ich und kurz blickte er mich verwirrt an.
Dann verschloss er sich wieder.
„Ich bin hier um dir zu sagen, dass es mir leid tut. Das am Samstag. Ich wollte dir dein Treffen nicht versauen."
Ich hob eine Braue.
„Das war kein Treffen, sondern ein Date."
Er knirschte mit den Zähnen.
„Treib es nicht zu weit, Paige."
Ich schnaubte.
„Und wieso nicht? Es geht dich rein gar nichts an, denn wir sind nicht mehr zusammen! Ich mag dich nicht einmal mehr!"
Fuhr ich ihn an. Sein Blick wurde dunkel und er trat näher zu mir. Ich wich zurück und stiess mit den Knien ans Bett. Mist.
„Das ist nicht wahr. Du magst mich noch. Das wissen wir beide."
Ja, das war so. Aber ich musste es irgendwie leugnen.
„Nein. Tue ich nicht. Du bist gemein zu David und Noah, du verhältst dich mir gegenüber komisch und..."
„Definiere komisch."
Meinte er und irgendwie war seine Hand an meinen Oberarm gelangt, wo er langsam mit dem Finger hin und her strich.
Die Türe fiel ins Schloss.
Er brachte mich komplett aus der Rolle.
„Du...du küsst mich und danach verschwindest du wieder, du bist charmant und danach wieder ein riesen Arsch."
Er neigte den Kopf auf diese Weise wie nur er es konnte.
„Willst du wissen, wieso ich das tue?"
Ich nickte und er beugte sich langsam zu mir runter. Mir stockte der Atem und es war plötzlich viel zu heiss im Zimmer.
„Weil ich nicht aufhören kann, an dich zu denken. Egal was ich tue immer bist du da, in meinem Kopf. Und wenn ich dich so sehe..."
Er machte eine kurze Pause und sog die Luft ein, während er mich ansah. Mir wurde warm. Sehr warm.
„Wenn ich dich so sehe, dann würde ich am liebsten..."
Er brach ab und zog seine Hand von meiner Schulter zurück. Als hätte er sich wieder gefangen. Er tat das richtige, er wollte sich von mir fern halten wie ich es von ihm verlangt hatte am Abschlussball.
Doch gerade jetzt war ich es, die sich nicht an ihre eigenen Regeln halten konnte.
„Was würdest du am liebsten tun?"
Flüsterte ich leise und griff nach seiner Hand.
Seine Augen funkelten.
Dann senkte er seine weichen Lippen auf meine und legte sanft seine Hände auf meine Wangen. Es kribbelte und mein Bauch rumorte gefährlich.
„Das."
Murmelte er, als er sich langsam löste.
Ich hielt die Augen geschlossen und mir entwich ein leiser Seufzer.
Mist, ich machte mich nicht gerade gut.
„Und das."
Raunte er nahe an meinem Ohr und begann dann, langsam meinen Hals zu küssen und mit den vollen Lippen weiter nach unten zu wandern. Seine Küsse hinterliessen brennende Stellen auf meiner Haut und ich legte den Kopf in den Nacken und biss mir auf die Lippen. Ich durfte es nicht zulassen. Auf keinen Fall. Aber ich wollte es so gerne. Und mein Kopf hatte sowieso schon lange das Kommando abgegeben.
„Mhm."
Machte ich nur, als er sich wieder aufrichtete. Dann öffnete ich die Augen und blickte direkt in seine. Das Grün schien zu brennen.
„Was noch?"
Flüsterte ich weil ich nicht wollte, dass er seinen Körper weiter von meinem entfernte.
Er grinste schief und charmant.
„Ich glaube es wäre besser, wenn ich dir das zeige."
Eine kurze weile sahen wir uns nur dann.
Dann fielen wir übereinander her.
Ich drückte mich eng an seinen Körper, während mich seine Arme umschlossen und wir uns wild küssten. Ich biss ihm leicht auf die Lippen, woraufhin er leise knurrte und den Reissverschluss meiner Uniform am Rücken runter zog.
Sofort waren seine Hände auf meiner nackten Haut und zogen langsam die Unifrom nach unten. Ich liess es zu.
Ich fuhr mit meinen Händen unter sein Shirt und genoss die Gänsehaut auf seinem Körper.
Dann strampelte ich mich aus der lästigen und
Überflüssigen Kleidung raus und Alec schloss die Lücke zwischen uns sofort wieder, nachdem er sich das Shirt über den Kopf gezogen hatte.
Seine Haut an meiner Haut. Ich hatte das Gefühl elektrisch aufgeladen zu sein. Ich küsste ihn und seine Hände wanderten meinen Oberkörper entlang. Ich spürte genau, dass er mich wollte. Und ich wollte ihn.
Also zog ich an seinem Gürtel und wir fielen rückwärts auf mein Bett.
Er war nun über mir und schob sich zwischen meine Beine.
„Du machst mich verrückt, Bambi."
Knurrte er gegen meine geschwollenen Lippen und mein Herz machte einen Satz.
„Das schaffst du auch ganz gut ohne mich."
Murmelte ich und er lächelte kurz. Seine Hände fuhren die Innenseite meines Oberschenkels hinauf und er wirkte als wäre er überaus fasziniert von mir.
Dann verkreuzten sich unsere Finger und er wanderte mit seinen Lippen langsam weiter an meinem Körper hinunter.
Ich schnappte nach Luft und krallte meine Nägel in seine Hände.
In meinem Körper explodierten kleine Feuerwerke und in diesem Moment hatte er die volle Kontrolle über mich. Ich war wie wachs in seinen Händen und als er er mich wieder küsste, war ich bereit.
Ihn nicht wieder gehen zu lassen und für immer an mich zu drücken und zu küssen.
Ich keuchte und öffnete die Augen, während ich seinen Gürtel öffnete.
Etwas flackerte in seinem Blick auf.
„Sicher?"
Murmelte er und ich nickte. Dann ging seine Hose ebenfalls zu Boden und uns trennte nichts mehr.
Ich hatte seine Nähe vermisst. Dieses einzigartige Gefühl in mir dass nur er auszulösen vermochte.
Ich krallte mich an seinen Schultern fest, während er seine Stirn an meine legte. Wir bewegten unsere Körper rythmisch und schlangen unsere Arme und Beine umeinander. Einmal flüsterte ich seinen Namen und konnte ihn leise stöhnen hören.
Ich konnte nicht genug bekommen, von seinen Händen, seinen Küssen, die einfach überall waren. Von ihm. Ich bekam nicht genug von ihm.
Selbst als wir nur noch da lagen, ich an seine Brust gekuschelt und er mit seinem Arm, den er um mich geschlungen hatte, war es perfekt. Ich seufzte wohlig und er zeichnete kleine Kreise mit den Fingern auf meine Hüfte, während uns die Bettdecke wärmte, die er um uns geschlungen hatte.
Ich konnte seinen Herzschlag spüren, der sich langsam wieder im normalen Bereich einpendelte.
Dann hob ich den Kopf und er küsste mich auf die Nasenspitze. Ich musste Lächeln.
„Du scheinst etwas ausser Atem zu sein", flüsterte er mit einem frechen Grinsen auf den Lippen.
Dann küsste er mich unendlich sanft.
„Das ist gut."
Ich schauderte und schloss die Augen wieder.
Ich wünschte mir, dass dieser Moment niemals enden würde.
Und in diesem Augenblick flog die Türe auf.
Liebe Sternchen, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich freue mich, euch im nächsten wieder zu sehen ;)
Eure Angora77
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