XIII. Pläne
Maggi|| Ich probiere die Tomatensoße mit einem Löffel und beschließe noch etwas Oregano hinein zu machen. Noch bevor ich schauen kann ob die Nudeln schon gar sind, schnellt es an der Tür.
Sam ist mal wieder beruflich in New York, wobei ich mir nicht sicher bin wie viel Beruf und wie viel Privat da wirklich hinter steckt, weswegen Sawyer und ich die Möglichkeit nutzen uns hier in Ruhe zu treffen. Zeit miteinander zu verbringen und die Zweisamkeit zu genießen.
Während mein Freund heute Mittag die ganze Zeit arbeiten musste, habe ich mich mit der Uni herum geschlagen und bin in der Bibliothek verzweifelt, weswegen ich beschlossen habe, dass Lernen heute einfach mal nicht so ernst zu nehmen, wie an anderen freien Tagen. Stattdessen versuche ich mich heute mal im Kochen. Saw war nicht so von meinem Plan überzeugt, als ich ihm mitteilte er bräuchte heute kein Essen aus dem Restaurant mitbringen.
Als ich die Tür öffne, steht mein Freund vor der Tür. Direkt drückt er seine Lippen auf meine. Ich erwidere den Kuss, unterbrechen ihn allerdings als ich die Plastiktüten wahr nehme. „Du hast nicht wirklich etwas zu Essen mitgebracht?", will ich empört von ihm wissen. Er zuckt mit den Schultern. „Ich habe Hunger und bei deinen Koch künsten wollte ich einfach auf Nummer sicher gehen.", antwortet er mir. Ich verschränke die Arme vor der Brust. „Du bist echt unglaublich!" Etwas beleidigt gehe ich in die Wohnung zurück und schütte die Nudeln ab.
„Du sagst selbst immer: Du kannst nicht kochen!", erinnert er mich. „Wenn ich mir Mühe gebe, bekomme selbst ich Nudeln mit Tomaten Morzarella Soße hin.“, lasse ich ihn wissen und öffne den Kühlschrank um den vorgeschnittenen Büffel Käse heraus zu holen. Nachdem ich den Teller auf die Ablage gestellt habe, schlingt Saw seine Arme um mich und zieht mich zu sich ran.
„Wenn ich dir sage, dass in den Aluboxen bloß das restliche Tiramisu ist, bist du dann noch immer böse auf mich?“, will er von mir wissen. „Wirst du von ein bisschen Tiramisu denn satt?“, stelle ich die Gegenfrage. „Naja, deine Soße und die Nudeln sehen ja....“ - „Nee, du traust meinen Koch Künsten ja nicht, also wirst du lediglich deinen Nachtisch zum Abendessen haben.", unterbrechen ich ihn. Er fängt an mich an der Schulter zu küssen. „Du willst mich wirklich Hungrig ins Bett mitnehmen?“, hakt er nach. „Vielleicht.“, gebe ich leise von mir und genieße seine Liebkosungen. „Hungrig bin ich unausstehlich.“, flüstert er mir ins Ohr. Ich drehe mich in seinen Armen. „Auch gesättigt kannst du echt richtig schön nerven.“, konterte ich. Er zieht die Augenbrauen hoch. „Trotzdem erträgst du mich immer und immer wieder.“ Ich nicke und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. „Tja, dein Charme hat mich halt überzeugt.“, gebe ich von mir und will gerade wiederholt meine Lippen auf seine legen, als sein Magen anfängt zu knurren.
„Lass uns dir etwas zu essen geben, bevor du noch verhungerst.“, beschließe ich und winde mich aus seiner Umarmung. „Also bekomme ich doch etwas von deinen Nudeln mit Tomatensauce?“, will er von mir wissen. „Ausnahmsweise und auch nur weil du Tiramisu mitgebracht hast.“, antworte ich ihn und hole zwei Teller raus. Ich bitte Sawyar die Teller mit Nudeln zu füllen, während ich den Morzarella in die Soße füge und alles noch einmal aufkochen lasse.
Als unsere Teller auch mit Soße gefüllt sind, setzen wir uns gemeinsam ins Wohnzimmer. „Leo ahnt das du dich mit jemanden triffst.“, höre ich Saw sagen. Ich ziehe die Augenbrauen hoch. „Hat sie das so gesagt?“ Er nickt. „Heute Morgen hat sie uns gefragt ob wir dich mal mit einem Typen gesehen haben. Sie meinte du hättest heute schon wieder so komisch drum herum geredet, als sie dich gefragt hat, was du heute machst.“, erzählt er mir. „Na wunderbar. Hoffentlich taucht sie nicht heute plötzlich auf.“, kommentiere ich. Sie hat es definitiv verdient anders von ihrem Bruder und mir zu erfahren. Mein Freund schüttelt den Kopf. „Glaub ich nicht. Woods hat sie gefragt, was sie an ich muss heute mal lernen so komisch findet.“, versucht er mich zu beruhigen.
Skeptisch schaue ich ihn an, versuche ihm dann aber glauben zu schenken. Während wir essen kommt mir ein anderer Gedanke. „Was glaubt sie, wo du jetzt bist?“ „Unterwegs. Wie an manch anderem Tag auch.“ Ich runzle die Stirn. „Mal ehrlich. Wenn sie logisch eins und eins zusammen zählen würde, müsste sie dann nicht dahinter kommen, dass zwischen uns beiden etwas ist?“, frage ich ihn. Sawyer zuckt nur mit den Schultern. „Wahrscheinlich denkt sie überhaupt nicht so weit.“ „Weil es für sie immer noch ein großes Tabu ist." Mein Freund verzieht das Gesicht. „So groß kann das Tabu gar nicht sein, immerhin ist sie mit meinem besten Freund zusammen. Ich würde ja behaupten gleiches recht für alle.“ Ich nicke. „Ich bezweifle das sie es sooo locker nehmen wird, aber so langsam bin selbst ich echt froh drüber, wenn wir es den anderen endlich gesagt haben.“, gestehe ich und sehe wie er mich überrascht anschaut und direkt nach dem Grund des Sinneswandels Fragt.
Ich zucke mit den Schultern und versuche ihm zu erklären, wie erleichternt es ist, dass Sam von der ganzen Sache weiß. Das mich die kleinen, aber dennoch Lügen auf den Zeiger gehen. „Ich weiß das ich es war, die alles immer und immer wieder heraus geschoben hat, aber so langsam bin ich es auch Leid, alle glücklich verliebt zu sehen, bloß wir müssen warten, bis keiner um uns herum ist und gerade jetzt wo Sam es auch weiß und wir uns eigentlich einfach hier treffen könnten, finde ich es um so schwerer.“, "lasse ich ihn wissen. Er nickt. „Du willst Sam nicht noch mehr Gründe gebend ebenfalls weiter zu lügen.“, trifft er es auf den Punkt. Mein bester Freund meinte zwar, dass er uns im Falle einer direkten Nachfrage der anderen Decken würde, aber das will ich ihn definitiv ersparen - zumal er selber ja auch immer und immer wieder sagt, dass diese Heimlichtuerei endlich ein Ende haben muss.
„In drei Wochen, Samstags, haben wir alle Abends frei. Was hältst du davon, wenn ich Vorschlage da für alle zu kochen?“ Begeistert nicke ich. „Auf jeden Fall. Lass uns aber bitte auch April und vielleicht Dan einladen.“, bitte ich ihn und erhalte ein nicken zur Antwort. „Du magst den Lockenkopf sehr, hm?“, stellt er fest, woraufhin ich wieder nicke. „Ja, sie hat sich, genau wie deine Schwester, ziemlich schnell in mein Herz geschlichen.“, gebe ich zu und sehe in lächelnd an. Sawyer erwidert es. „Dann sollten wir es auf jeden Fall tun. Ein wenig Rücken Deckung ist eh immer ganz gut.“ „Deshalb will ich sie gar nicht dabei haben. Sie soll einfach das Gefühl bekommen, dass sie dazugehören. Sie und auch Daniel.“ „Auch gut - ich mag Dan.“ „Dann passt das ja.“
„Deine Nudeln und die Soße sind gar nicht mal so schlecht. Vielleicht solltest du deinen Job bei uns hinter der Theke schmeißen und bei mir in der Küche anfangen.“, gibt mein Freund plötzlich von sich. „Genau.“, ist das einzige was ich dazu sagen kann. „Ich mein das ernst. So können wir mehr Zeit miteinander verbringen - ohne das jemand in den nächsten drei Wochen Verdacht schöpft.“, erwidert er. Ich verdrehen die Augen und stelle gesättigt meinen noch immer halb vollen Teller auf den Glastisch. „Ich habe verstanden, dass du alles ganz blöd findest. Mir geht es ähnlich, aber die heimlichtuerei ist ja auch bald vorbei.“, entgene ich. „So war das nicht gemeint.“ Ich ziehe eine Augenbraue hoch. „Sondern?“ Auch Sawyer stellt sein Teller auf den Tisch und setzt sich dann etwas näher zu mir. Er drückt mir einen kurzen Kuss auf die Lippen. „So wie ich es dir gesagt habe: Dein Essen war wirklich gut und ich könnte etwas Verstärkung gebrauchen.“ „Vergiss es. Wahrscheinlich vertausche ich Salz mit Zucker und Gurken mit Zucchini. Die Sauce hat im Übrigen heute Morgen noch schnell Sam für mich gekocht.“, verrate ich ihm.
Entsetzt setzt er sich wieder ein Stück von mir weg. „Du enttäuscht mich.“ Ich zucke mit den Schultern. „Ja, ich weiß.“ Er runzelt die Stirn. „Du nimmst das ziemlich locker.“ Ich nicke. „Wenn du eine Frau an deine Seite willst, die gut kochen kann, dann mein lieber musst dir jemand andern suchen.“, lasse ich ihn wissen und stelle meinen Teller ebenfalls auf den Tisch. „Vielleicht sollte ich das wirklich. Denn wenn ich es mir recht überlege, muss ich dann ja ständig kochen.“, stimmt er mir zu. „Wenn du etwas außergewöhnliches haben willst definitiv. Wenn du dich allerdings auch mit Pfannekuchen und Pizza oder Lasagne zufrieden gibst, dann kannst du ab und an auch mal auf etwas von mir erwarten.“, verrate ich ihn nun. Einen Augenblick sieht er mich nachdenklich an, bevor er wieder näher zu mir rückt und mich in einen Kuss verwickelt. „Damit gebe ich mich voll und ganz zufrieden.“, informiert er mich, zwischendrin und drückt mich weiter nach hinten.
Es entsteht rasch eine wilde knutscherei, bei der Sawyers Hände unter mein Oberteil rutschen, bis sein Handy klingelt. Beim ersten Mal können wir beide es noch ignorieren - drüber hinweg sehen, dass uns jemand unbewusst unser Zweisamkeit nicht gönnt. Beim zweiten Mal, mache ich meinen Freund auf das klingeln aufmerksam, beim dritten Mal schiebe ich ihn vom mir weg. „Vielleicht ist es etwas wichtiges.“ Sawyer verzieht das Gesicht. „Ich habe Feierabend. Woods und meine Schwester wissen, dass ich unterwegs bin und jeder andere....“, er stockt als sein Handy auch noch ein drittes mal einen Anruf ankündigt. „Sollte mir eigentlich am Arsch vorbei gehen, aber vielleicht sollte ich doch mal schauen, ob nicht irgendwas passiert ist.“
Kurz steht er auf, um sein Handy, welches gerade wieder verstummt, aus seiner Gesäßtasche zu ziehen. Er runzelt die Stirn, als es erneut anfängt. „Wer ist es?“, will ich von ihm wissen und sehe die unentschlossenheit in seinem Gesicht ob er nun dran gehen soll oder nicht. „Abby.“
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top