«Epilog»
Lächelnd decke ich den Tisch ab, stapel dabei, Teller für Teller übereinander und lege das Geschirr einfach oben drauf. Die Eröffnung der Jungs ist nun in vollen gange und mehr als ein Erfolg. An dem ersten Nachmittag sind so viel Leute hier, dass selbst ich und auch Josy, die sich in der Küche mit dem ganzen dreckigen Geschirr beschäftigt, mit anpacken müssen, dabei haben wir gestern beschlossen, kein Finger zu krümmen, da die Jungs gestern ziemlich eigen waren, was die letzten Vorbereitungen angingen. Wir wären nur im Weg und wüssten überhaupt nicht was wir wann wo machen sollen, also habe ich den gestriegen Tag mit Woods Schwester verbracht, während die Jungs den größten Teil des Tages hier rumgewuselt sind. Josy und ich hatten wirklich einen echt miesen Start, haben uns dafür gestern aber um so besser verstanden ohne das dieses blöde Missverständniss über uns hing. Sie hat mir lauter Kindergeschichten von ihr, Woods und auch Sawyer, den sie bedauerlicherweise schon viel länger kennt als ich selber, erzählt. Auch habe ich erfahren, dass sie sich in Japan nicht ganz so wohl fühlt, wie zum Beispiel ihr Bruder glaubt.
Mit den Berg von Tellern in der Hand, begebe ich mich in die Küche, vor bei an meine quatschendem Bruder und Freund, die heute eher wenig am arbeiten sind, was auch völlig normal ist. In der Küche angekommen, stelle ich die Teller ab und bin froh, dass diesmal nichts zu Bruch gegangen ist, denn um die vier Teller sind mittlerweile schon von mir zerdeppert worden, allerdings alle mal noch besser, als wo ich in den ersten Stunden hinter der Theke stande und lauter Bier zapfen und Getränke einschütten musste. Ich war heil froh, als Maggi den Laden, eigentlich als Gast, betreten hat und ich ihr ganz schnell meine Schürze in die Hand drücken konnte.
"Ich habe absolut keine Lust mehr.", lasse ich Josy wissen, die grade den Spüler aufräumt. "Frag mich mal. Ist es denn noch sehr voll?", will sie von mir wissen. Ich schüttel den Kopf. "Nein. Mittlerweile wird es zum Glück echt weniger. Ich habe echt das Gefühle, dass deine Füße qualmen.", antworte ich ihr. "Also ich weiß ja nicht was mit dir ist, aber ich werde mir hier gleich etwas zu essen einpacken lassen und zu euch nach Hause gehen. Ich bin nämlich fertig mit der Welt.", erwidert sie. "Mach das verdient hast du es auf jeden Fall." "Du auch meine liebe." Ich seufze und zucke mit den Schultern. "Ich werde aber noch warten und vielleicht später mit Sawyer und Woods nach Hause kommen.", gebe ich von mir. Lächelnd siehe sie mich an. "Mein Bruder hat wirklich Glück mit dir, andere hätten ihm einen Vogel gezeigt, wenn er sie gebeten hat einzuspringen.", bemerkt sie. "Ich bin nicht jede. Außerdem ist Woods ja nicht nur mein Freund, sonder Sawyer auch mein Bruder, da ist es irgendwie selbstverständlich gewesen, dass ich aushelfe, wenn Not am Mann ist.", erkläre ich ihr. "Okay da hast du absolut recht, aber ich haue gleich trotzdem ab.", lässt sie mich wissen. "Tu das, dich hält ja keiner davon ab. Ich gehe noch mal raus und schaue, ob ich noch ein paar Teller abstauben kann", gebe ich von mir. "Du sollst sie abräumen und nicht abstauben.", bemerkt sie, woraufhin ich ihr bloß die Zunge raus strecke und dann die Küche wieder verlasse.
Ich will grade um die Ecke, da kommt mir Woods entgegen und schlingt direkt seine Arme um mich und drückt mir keinen Kuss auf die Lippen. "Alles gut, bei dir?", fragt er mich grinsend. "Ja mir tut bloß die Füße ein bisschen weh.", antworte ich ihm. Er streicht mir eine Haarsträhne hinters Ohr. "Es wird doch ruhiger. Die anderen beiden bekommen das schon allein hin, also geh einfach nach Hause, nimm ein Fußbad und wenn ich dann auch irgendwann nach Hause komme massiere ich dir sogar die Füße.", schlägt er vor. Ich seufze, dass ist echt ein super Angebot...... "Nein ich bleibe noch und geh später mit Sawyer und dir nach Hause.", schlage ich aus. "Wie du meinst, aber dann tu mir wenigstens ein gefallen und mach nocht mehr ganz so lange. Du kannst wenn du magst ja einfach nach Oben gehen.", schlägt er nun vor. "Ja, abgemacht.", stimme ich nun zu, drücke ihm noch ein Kuss auf die Lippen, bevor ich mich von ihm löse und mich nun wieder auf dem Weg mache, leere Teller abzuräumen.
Unterwegs schaue ich kurz bei Maggi vorbei, die mir ein Glas Wasser aufzwingt, so aber keine Zeit hat, auch nur ein Wort mit mir zu reden. Unterstütztung erhält sie überraschenderweise von meinen Bruder, der grade ein paar Gläser am spülen ist.
Anderthalb Stunden später, ziehe ich mich auf die Dachterrasse zurück, wo Woods und ich unser erstes Date hatten. Eigentlich wollte ich noch kurz mit Maggi quatschen, nachdem ich ihre und Saw's ausgelassene Wasserschlach beobachtet habe, wollte ich einfach einmal nachforschen ob Woods mit seinen Vermutungen, dass meine Freundin Interesse an meinen Bruder hat richtig liegt, allerdings war sie ruck zuck weg, als kaum noch etwas los war. Ich werde auf jeden Fall dran bleiben und Augen und Ohren offen halten.
Die Dachterrasse ist noch genauso hergerichtet wie vor einigen Wochen. Eigentlich wollten die Jungs sie auch für das Tägliche Geschäft nutzen, allerdings fehlt ihnen zum einen das Personal um hier oben auch Gäste zu empfangen und zum anderen wurde das Budget auch immer knapper und hätte hierfür nicht mehr gereicht.
Das erste was ich hier oben mache ist meine Schuhe von den Füßen u streifen. Danach ziehe ich mein Handy aus der Hosentasche und setze mich auf den kleinen Tisch, weil Stühle hier nicht vorhanden sind und ich vom Boden ganz sicher nicht mehr hoch komme.
Da ich mein Handy heute ausgemacht habe um mich voll und ganz auf die blöden Teller zu konzentrieren, mache ich es nun erst einmal an.
Kaum ist es an, erhalte ich auch schon eine Nachricht von meiner besten Freundin.
Von Perle:
Wie läuft die Eröffnung? Ich hoffe besser als unsere Packaktion hier heute bei uns. Wir müssen morgen auf jeden Fall telefonieren, wenn ich bis dahin noch unter den lebenden bin. Perle
Besorgt runzel ich dir Stirn. Eigentlich wollten die beiden heute ebenfalls hier sein, aber da sie schon in einer halben Woche hier her ziehen lief bei ihnen heute eine große Kisten pack Aktion. Ich versuche meine beste Frundin anzurufen, muss allerdings feststellen, dass ihr Handy aus ist und auch als ich Nash anrufe, nimmt keiner ab. Ich hoffe einfach das bei beiden, aber vor allem bei Perle, alles in Ordnung ist - immerhin ist meine beste Freundin in der vierundzwanzigsten Woche Schwanger.
Schnell tippe ich Perle eine Antwort.
An Perle:
Das hört sich gar nicht gut an. Ruf mich an! Egal wann. Leoni.
Die Tatsache, dass mir bloß Perle eine Nachricht geschrieben hat und Nash nicht versucht hat mich zu erreichen beruhigt mich ein wenig. Wahrscheinlich hat meine beste Freundin bloß wieder einen Schwangerschaftshormonen Anfall und es ist alles viel harmloser als es sich angehört hat.
Meine Sorgen scheinen förmlich zu verpuffen, als sich zwei Arme um mich schlingen und ich Woods Duft wahr nehme. "Alles okay bei dir?", will er von mir wissen, drückt mir ein kurzen Kuss hinters Ohr und legt seinen Kopf auf meine Schulter. "Klar, außer das meine Füße total weh tun und du mich ganz sicher nach Hause tragen musst.", gebe ich etwas scherzend von mir. "Klar mache ich doch direkt, aber wir können auch hier schlafen und unser erstes Date nachholen.", schlägt er vor. Ich schüttel den Kopf. "Ganz sicher nicht. Die Gefahr, dass irgendwer hier noch kommt und uns zum wiederholten Mal erwischt, ist einfach viel zu groß.", gebe ich von mir und merke wie er anfängt an meinem Ohr zu knabbern. "Wenn dein Bruder weg ist, wird heute keiner mehr hier rauf kommen.", entgegnet er. "Trotzdem ein schreckendes Erlebnis dieser Art reicht mir diese Woche absolut.", erwidere ich und höre ihn seufzen. "Heißt das, dass Sex die nächste zeit ins Wasser fällt?", will er von mir wissen. "Auf keinen Fall, wo denkst du hin? Aber es sollte definitiv passieren, wenn weder mein Bruder noch deine Schwester in der Nähe sind und wir die Türe abschließen können.", beschließe ich. "Na das wird sich in den nächsten Tagen definitiv finden lassen.", bemerkt er.
"Übrigens, soll ich dir von deinem Bruder ausrichten, dass du dir einen Job bei uns definitiv in die Haaren schmieren kannst. Wie viel Teller hast du zerdeppert?", richtet er mir aus und hört sich etwas belustigt an. "Wenn man die Teller der letzten anderthalb Stunden dazu zählt, insgesamt neun. Allerdings bin ich auf einen doofen Job hier auch gar nicht aus.", erzähle ich ihn. "Dir ist aber schon klar, dass dein Bruder es nicht so meint und er sogar jemanden feuern würde, wenn du hier anfangen wollen würdest?", hakt er nach. "Ja ich weiß."
Woods erwidert daraufhin nichts, sodas eine angenehme Stille zwischen uns entsteht. Ich lehne mich etwas zurück und genieße die wärme die von Woods aus geht.
Ich gebe ein zufriedenes seufzen von mir. "An was denkst du?", will Woods wissen.
"Das ich schon lange nicht mehr so glücklich war und ich wirklich froh bin, dass mich alle dazu überredet haben, dass ich hier neu starte und alles andere in Seattle hinter mir lassen.", antworte ich ihm ehrlich.
"Trotz schmerzender Füße?", höre ich ihn Fragen. Ich drehe mich zu ihm. "Trotz schmerzender Füße und der doofen Lüge mit der unsere Freundschaft begonnen hat.", stelle ich nun klar. "Aber mal ehrlich, glaubst du wir wären schon so weit, wenn es die Lüge nicht gegeben hätte?", will er von mir wissen.
Tja das ist eine sehr gute Frage....
Ich zucke mit den Schultern. "Keine Ahnung, aber ich denke wir wären schon viel früher, viel weiter gewesen, wenn du diese lüge nicht so lange durchgehalten hättest.", gebe ich von mir. "Ja genau, mach mir noch vor....", ich unterbreche ihn, in dem ich meine Lippen auf seine drücke und ihn in einen langen, zärtlichen Kuss verwickel.
"Ich liebe dich.", gibt er atemlos von sich, als wir uns voneinander lösen und löst ein mächtiges Glücksgefühl in mir aus. Strahlend schaue ich ihn an und weiß gar nicht wohin mit den ganzen Gefühlen. Bei Logan waren diese drei Worte sehr selten, auch wenn wir miteinander verlobt waren, allerdings haben sie nicht mal ansatzweise eine solche Auswirkungen auf mich gehabt wie nun die von Woods. Einmal mehr wird mir klar, dass Sawyer mit seinem Gerede, dass es zwischen Logan und mir nicht echt war, zu einhundert Prozent ins Schwarze getroffen hat.
Bevor ich etwas erwidere und bei ihm hoffentlich die selben Gefühle auslöse, verwickel ich ihn nochmals in einen langen und sanften Kuss. Synchron bewegen sich unsere Lippen zueinander und ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals schon so viele Schmetterlinge im Bauch harte. Ich streiche ihm durch die Haare.
"Ich liebe dich auch."
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