ungeplante Konsequenzen
Kapitel 44
Zed
Cole packte Lunas Handgelenke und drückte sie gegen die Wand während Zed sie küsste, seine Zunge in ihren Mund schob und seine Hand wieder um diesen Pferdeschwanz legte, den er gleichzeitig liebte und hasste. Er wollte ihr Haar offen, aber sie so zu kontrollieren hatte definitiv etwas für sich. Er konnte selbst noch immer nicht fassen, dass sie zurückgekommen war, obwohl sie dachte Cole hätte sie verlassen und Zed sie nur benutzen wollen, bis sie ihm langweilig wurde. Dennoch hatte sie gekämpft, hatten ihren Stolz heruntergeschluckt und weiter gehofft. Ihre Hoffnung war belohnt worden, aber Angesicht ihrer Hingabe fühlte sich Zed unendlich egoistisch. Sie wollte ihn und Cole, weil sie sie beide liebte und er hatte sie nicht teilen wollen. Und dennoch war sie zurückgekommen.
Er wusste, dass er sie nicht verdient hatte, er sollte auf die Knie sinken und den Himmel dafür danken, dass sie bei ihnen war und das Geringste, was er tun konnte, war allen Göttern zu schwören, dass er sie glücklich machen würde. Sie würde alles bekommen, was sie von ihm wollte. Er würde sie auf Händen tragen und ihr jeden Wunsch von den Augen ablesen, solange sie ihn nur nie verließ.
Er hatte nie solche Schmerzen ertragen müssen wie in den letzten Tagen und diese Schmerzen waren nie so effektiv versorgt worden wie jetzt. Gott, es tat so gut sie in den Armen zu halten, sie zu schmecken und diese süßen Laute zu hören, die sie ausstieß. Er hätte nie gedacht jemals eine Frau wie ...
„Was zum Teufel sucht sie wieder hier?", fragte eine rasiermesserscharfe und klirrend kalte Stimme und als Zed den Kopf hob und hinter Cole blickte, bemerkte er Elija. Zed erschauderte unwillkürlich, doch diese Reaktion rief der Besitzer des Noir bei jedem hervor, dafür schämte er sich nicht. Es war instinktiv, als würde man vor einen Eissturm Schutz suchen. Gegen eine Naturgewalt nicht anzukommen, war menschlich, vor ihr Respekt zu zeigen mehr als ratsam. Cole ließ Luna los und schob sie weiter in Zeds Arme, der sie wiederum hinter seinen Rücken schob. Niemand würde ihnen ihre Frau wegnehmen, dafür stellte sich Zed sogar dem Teufel persönlich.
„Sie ist wieder unser Babygirl und sie wird es diesmal bleiben", meinte Cole eisern und wie immer hatte Zed den höchsten Respekt vor seinem Freund, wenn dieser die Nerven in Elijas Gegenwart behielt. Etwas was Zed von sich nicht behaupten konnte. Er neigte dazu sich in der Gegenwart dieses Mannes dumm zu verhalten und eine Tracht Prügel zu riskieren.
„Ich habe sie nicht hereingelassen. Sie hat Hausverbot!", bestimmte Elija trocken ohne auf die offensichtliche Versöhnung von ihnen dreien einzugehen.
„Sie gehört uns, sie bleibt bei uns!", fauchte Zed und ließ sich auch nicht von Coles Hand am Oberarm abhalten. Niemand erteilte seinem Babygirl Hausverbot, auch nicht dieser Mistkerl, der es seit zwei Jahren erfolgreich schaffte, sich einer Frau wie Melody entgegenzustellen, dabei war sie das Beste, was diesem Typen passieren konnte.
„Ist das so? Muss ich euch mit herausschmeißen, um sie loszuwerden? Sie macht seit ihrem ersten Tag hier ärger, bringt Unfrieden in meinen Club und ..."
„Ich hab sie reingelassen!", unterbrach eine nicht weniger entschlossene weibliche Stimme ihn und Elija versteifte sich nur, ohne Melody auch nur eines Blickes zu würdigen, die wie aus den nichts bei ihnen aufgetaucht war und einen etwas auffälligen Gaffer mit einer Handbewegung hinfort schnippst. Ja, Melody war die ungekrönte Königin dieses Ladens, das spürten alle instinktiv.
„Du schmuggelst Leute in meinen Club?", fragte Elija mit zusammen gebissenen Zähnen und selbst Zed wagte es nicht ihm näherzukommen, als der Boss des Noir die Hände ballte und seine Fingerknöchel weis hervortraten. So sah man Elija nur selten, er war steht's beherrscht und klang völlig unterkühlt, es sei denn es ging um Melody. Da wurde er nicht selten handgreiflich, das hatte Zed erst vor ein paar Wochen am eigenen Leib erfahren.
„Sie ist eine Freundin und wollte zu ihren Männern, das ist alles!", meinte Melody schulterzuckend, was Elija natürlich nicht sah, weil er sie nicht anblickte. Was war nur mit dem Kerl los?
„Ihre Männer? Die Frauen hier sind Spielzeuge, sie haben keine Männer nur Besitzer, die sie ficken, wie es ihnen passt", erwiderte er und bei dieser Einschätzung der weiblichen Gäste entfuhr selbst Zed ein Knurren. Was passierte da gerade? Das passte gar nicht zu ihm. Zed hatte nie erlebt das Elija eine seiner Frauen auch nur respektlos angesehen hätte, das, was er da sagte, war absolut herabwürdigend und .... Eine Provokation für die Frau die hinter ihm stand.
Der Zorn, der sich auf Melody Gesicht ausbreitete, sprach Bände. Das hier hatte längst nichts mehr mit Cole, Luna oder ihm zu tun und zu dieser Einschätzung schien auch sein Freund zu kommen den Cole deutete mit einer Kopfbewegung zu seinem Nebeneingang, der nach oben zu den privaten Schlafzimmern führte. Sie sollten verschwinden und die beiden in Ruhe lassen. Das ging sie längst nichts mehr an. Etwas, was Luna allerdings anders sah. Sie schlüpfte unter Zeds Armen hindurch und wurde erst von Coles Hand aufgehalten, was sie aber nicht davon abhielt ihren Senf dazuzugeben. Diese Frau hatte wirklich keinerlei Angst vor Elija und das war Brand gefährlich.
„Es muss ja nicht jeder so ein emotional verkrüppelter Mistkerl sein wie du!", entfuhr es Luna und Cole stieß einen Fluch aus, bevor er sie packte und wieder hinter Zed zog, der nach ihr Griff und an sich gepresst hielt, damit sie nicht wieder davon schlüpfen konnte.
„Du bist hier nicht erwünscht! Mir egal wer dich zu seinem Besitz erklärt und wenn Nummer sechs und sieben damit ein Problem haben, können sie sich gleich mit verpissen und ..."
„Elija! Hör auf damit! Du kannst doch nicht ..."
„Du bist gefeuert!", entfährt es Elija kalt und alle erstarren prompt. Einige Leute in der Nähe, die wegen der Musik die Ohren gespitzt hatten um zu lauschen, schnappten nach Luft und selbst Melody sah geschockt aus als Elija sich langsam zu ihr umdrehte, ihr wahrscheinlich zum ersten Mal seit zwei Jahren direkt ins Gesicht sah und die Worte von gerade in einer Kälte wiederholte, die selbst für ihn ein neuer Tiefpunkt war.
„Du bist gefeuert, Melody. Ich habe es satt, dass du mir auf der Nase herumtanzt und mir sagst, was ich zu tun habe und was nicht. Das war heute das letzte Mal!", meinte er und das Blickduell der beiden war so erschütternd, dass sich Zed tatsächlich plötzlich wie ein kleiner Junge vorkam, der bei der Scheidung seiner Eltern zusah. Er hatte sie gefeuert und das konnte er einfach nicht tun. Melody war das Herz des Noirs und das Noir war er.
Er feuerte nicht nur die einzige Frau, die ihn wahrscheinlich jemals die Stirn geboten hatte, er feuerte ... sein Herz, schnitt er raus und warf es weg, weil es sich gewagt sich für sie zu erwärmen. Zed wusste es, so wie jeder in diesem Club wusste, was Melody ihm bedeutete. Niemand kannte ihre Geschichte, niemand wusste was genau zwischen den beiden war, aber jeder spürte es. Und nun war es vorbei.
Die Tränen in Melodys Augen, die man nur erahnen konnte, wurden nicht vergossen. Dafür war viel zu viel Zorn in ihr. Man sah es ihr an.
„Du feuerst mich? Fein. Aber Luna kannst du gar nichts, es sei denn du verstößt gegen deine eigenen Clubregeln. Was außerhalb dieses Clubs passiert geht niemanden etwas an, Elija, auch dich nicht und wenn die beiden sie zu ihrem Babygirl machen, hast du keine Entscheidungsgewalt mehr, denn sie gehört wieder Zed und Cole. Ihr Hausverbot endete also in dem Moment, als die beiden sie zurückgenommen haben."
„Es bestand noch, als du sie hereingeschmuggelt hast. Das ist ein Kündigungsgrund." Stellte er kalt fest und Melody sah kurz zu Cole, Luna und Zed herüber und lächelte sie kurz an. Dann blickte sie wieder zu Elija und das Lächeln erstarb. Sie band ohne ein weiteres Wort die Schürze von ihrer Hüfte, die alle Barangestellten trugen, und pfefferte sie auf den Boden, bevor sie davon stampfte und wahrscheinlich den Club verließ.
Außer der Musik war absolut nichts zu hören. Alle waren wie erstarrt. Die Tänzer, die Gäste, das Sicherheitspersonal. Alle. Und sie alle dachten wohl dasselbe, nämlich, dass das Noir nie wieder so sein würde wie zuvor. Nie wieder.
Luna machte Anstalten ich aus Zeds Armen zu befreien, aber das würde er nicht zulassen.
„Nicht, Babygirl. Er wird schon wieder zur Vernunft kommen", hauchte er ihr zu und als Elija Melody nachsah und das Raunen im Club anfing, sahen sie zum ersten Mal eine Regung in Elijas Gesicht. Zed hörte es nicht aber könnte schwören, dass der Besitzer fluchte bevor er alle einfach stehenließ und in sein Büro marschierte. Dann begann das Gequatsche im Clubraum, das sich sicherlich bis zur letzten Etage unter ihnen erstrecken würde. Bis in den letzten Höllenkreis würde man erfahren, dass der dunkle König, dass der Teufel, seine Königin verloren hatte.
„Wir sollten verschwinden, bevor Elija etwas einfällt, das uns doch noch die Mitgliedschaft kosten könnte", sagte Cole nur und deutete erneut auf den Gang hinauf in die Schlafzimmer. Luna wirkte etwas verstört, folgte ihnen aber und obwohl sie vorgehabt hatten ihre Versöhnung zu genießen wusste Zed instinktiv, dass es heute keinen Sex geben würde. Dafür war die Situation zu sehr eskaliert.
Beta: Geany
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