Provokation

Kapitel 31

Zed

Zed spürte wie sich seine Muskeln verspannten als er Elija entdeckte. Dafür musste er sich nicht schämen, der Besitzer des Noirs schaffte es Männer einzuschüchtern die doppelt so groß, doppelt so schwer und doppelt so gruselig aussahen wie er. Selbst sein gutes Aussehen schaffte es nicht diesen Mann wirklich anziehend wirken zu lassen. Die Dunkelheit, die er mit sich führte verschlang alles um sich herum und niemand der klar bei Verstand war, wagte es sich ihm zu nähern. Woher die ganzen Frauen kamen, die Elija verschließ, konnte er sich beim besten Willen nicht erklären. Er spürte auch wie Luna sich enger an ihn und Cole schmiegte und ihre kleinen Finger sein Shirt fester umfassten. Sie hatte Angst vor Elija. Instinktiv. Als wüsste sie genau, dass dieser Mann keiner war, mit dem man seine Spielchen trieb. Die Dunkelheit seines Clubs hatte Elija schon vor langer Zeit verschlungen. Das hier war sein Reich und er und Cole hatten seine Gesetze gebrochen. Er wusste genau, dass das nicht gut für sie enden würde.

„Elija, ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, es wird nie wieder vorkommen", versuchte es Cole so diplomatisch wie er konnte, doch der verstörende Blick von dem dunklen Herrscher dieses Clubs wurde nicht eine Spur milder.

„Ich weiß. Ihr schafft dieses Mädchen aus meinem Club und sorgt dafür, das sie draußen bleibt. Das hier ist verdammt nochmal keine Studenten-Party und ich hab schon genug Probleme mit den Drogen, die sie mir ins Haus geschleppt hat!", fuhr er sie alle drei hart an und Zed hörte wie Luna die Luft einsog und zu einer gewaschenen Antwort ansetzte, war aber nicht dazu in der Lage sie aufzuhalten.

„Ich habe Drogen in den Club geschleppt? Soll der ein Witz sein? Ich war ein Opfer und bin hier mit dem Scheiß in Berührung gekommen, was wohl eher auf ein Missmanagement deinerseits zurückzuführen ist, eure Hoheit! Und jetzt willst du mich rausschmeißen, weil es ein Missverständnis gab? Ist das die Art, wie du mit deinen Gästen umgehst, oder lässt dich das hohe Ross den Sinn für die Realität vergessen? Denn normalerweise entschuldigen sich Club-Besitzer bei ihren Gästen für dreierlei Dinge und treten sie nicht mit Füßen!", platzte es so brachial und ungefiltert aus Luna heraus, dass alle anderen um sie herum wie vom Donner gerührt stehen bleiben. Mist. Mist. Mist. Noch bevor Zed reagieren konnte und Cole sich aus seinem Entsetzen befreite, hatte Elija bereits seine Hand um Lunas Oberarm geschlungen und sie von Zed und Cole weggezerrt.

Elija war niemand der sich so angehen ließ und er hatte wenig Verständnis für Frauen mit einer großen Klappe. Zed wollte nach ihr greifen und sie hinter sich platzieren aber Cole hielt seinen Freund auf, ohne Elija und Luna dabei aus den Augen zu lassen.

„Wenn es eskaliert, haben wir noch ein größeres Problem, Z.", murmelte er, so weise wie immer, was Zed aber nicht verstehen wollte. Als Luna, dann auch noch die Frechheit besaß, dem Club Besitzer direkt in die Augen zu sehen und sich zu weigern schien sich einschüchtern zu lassen, wusste Zed, dass diese explosive Mischung tatsächlich explodieren würde, wenn er versuchte Luna zu verteidigen.

„Du glaubst, ich schulde dir eine Entschuldigung?", knurrte Elija sie von oben herab an und plötzlich viel Lunas aufmüpfiges Auftreten etwas in sich zusammen und sie verbarg nur mit Mühe ein Zucken.

„Ja!", brachte sie gepresst heraus. Eines musste man diesem Mädchen lassen: Sie war verdammt mutig, oder dämlich. Diese Eigenschaften lagen ja bekanntermaßen nahe beieinander und vor allem was sie clever genug um sich ihrer Situation bewusst zu sein.

Zed hätte keine Chance sie vor Elija zu beschützen, auch nicht zusammen mit Cole. Er wünschte sich es wäre anders und die Tatsache, dass er nichts tun konnte nur alles schlimmer machen würde, wenn er sich einmischte, machte ihn rasend vor Wut. Nur Coles Griff hielt ihn davor ab, eine weitere Dummheit zu begehen.

„Ich bin in deinem Club Opfer eines Übergriffes geworden, gerade wenn du so ... sensible Dienste anbietest, sollte hier eine Atmosphäre der Sicherheit herrschen! Ich bin Studentin des Journalismus, ein Artikel von mir darüber könnte deinen Ruf und deinen Club zerstören! Also: anstatt hier ein Drama zu machen, könnten wir uns auch einfach ruhig zusammen setzen, ich bekomme die Regeln erklärt und dann vergessen wir die Sache ein-„

‚Ihr habt mir eine verfluchte Journalistin in den Club gebracht?", fluchte Elija mit einem Blick auf Zed und Cole, der beiden sagten, dass diese Situation gerade dabei war zu eskalieren. Zed zerrte Luna von Elija weg, der gerade dabei war seine sonst so unzerstörbare Fassung zu verlieren und Zed war sich auch sicher, dass er wohl mit noch mehr als nur einer gebrochenen Nase nach Hause gehen wird, wenn diese Nacht endete. Denn obwohl es eindeutig Lunas Schuld war – er würde ihr dafür sowas von den Arsch versohlen – würde er nicht zulassen, dass Elija sie anfasste! Verflucht, warum konnte dieses Mädchen nicht einmal das liebe, brave Babygirl sein wie sie es sollte?

Doch noch bevor Elija wirklich aus der Haut fahren konnte stand Melody zwischen ihnen.

„Hey, ich denke, wir sollten uns an dieser Stelle alle erst einmal beruhigen. Ich bin mir sicher, dass Luna keinen Artikel über diesen Club schreiben wird!", meinte sie und warf Luna über ihre Schultern hinweg einen strengen Blick zu. Die wollte gerade, mit Sicherheit etwas rebellisches und freches von sich geben. Doch Cole reagierte schnell und drückte ihr die Handfläche auf den Mund.

„Es reicht, Babygirl. Mach es nicht noch schlimmer, du hast dir eben schon eine Strafe verdient, die dafür sorgt, dass du die nächsten Tage nicht wirst Sitzen können, jetzt ist es an der Zeit ein braves Mädchen zu sein, sonst werde ich Zed erlauben den Gürtel zu nehmen!", murmelte Cole ihr zu und Lunas Blick darauf zeigte deutlich, dass sie weder bereit war die Klappe zu halten, noch wohin er sich seine Strafe stecken konnte.

Okay, es war wirklich Zeit, dass sich die Gemüter beruhigten. Dringend!

„Es kommt nie wieder vor!", sagte Zed und war bemüht die ruhige Art nachzuahmen, die sonst immer Cole zu eigen war und seine Hände zu lösen die sich zu Fäusten geballt hatten, bereit Luna zu verteidigen.

„Sie werden sie aufklären und dann wird sie eine vorzeigen Babygirl sein", begann Melody mit einer beschwichtigenden Stimme, beide Hände auf Elijas Brust und dann wurden Zed, Cole und Luna Zeuge von einem Moment, der so merkwürdig war, dass er die Situation sofort von aggressiv aufgeladen in ... etwas anderes verwandelte. Elijas Blick legte sich auf Melody und er starrte sie an, als würde er sie zum ersten Mal direkt ansehen. Seine Wut viel in sich zusammen, als hätte man die unterste Karte aus einem Kartenhaus gezogen und er machte zwei Schritte von der zierlichen Bardame zurück. Als hätte er sich verbrannt.

Er brauchte eine gefühlte Ewigkeit um seinen Blick wieder von ihr abzuwenden und dann noch einmal eine um sich wieder zu fangen. Für einen kurzen Moment hatte Elija, der große, böse Dämon dieses Clubs, ausgesehen wie ein Mensch. Verwirrt, in seinem Schicksal verloren und verletzlich. Und das war gruseliger als sonst. Zed hatte immer gewusst, dass es zwischen Melody und Elija etwas gab, was sich irgendwo zwischen Anziehung und crinch befand. Aber das war einfach nur verdreht. Was zum Teufel war das zwischen ihnen?

„Langsam fühle ich mich wie ein Vater mit sieben pubertierenden, dämlichen Jungs, die er wieder in die Spur bringen muss!", fluchte der Club-Besitzer, als er sich wieder gefangen hatte und sich daran zu erinnern schien, warum er so wütend war.

„Ich bin mir sicher, Melodie wird dich Daddy nennen, wenn du ihr das sagst, ansonsten ist das eher Hitchs Ding, ich passe an der Stelle", meinte Zed und versuchte mit diesem Witz die Spannung zu lösen, aber alles, was er sich dabei einfing war Melodys wütenden Blick und Elijas spöttisches schnaufen.

„Ich hätte dir den Kiefer brechen sollen, anstatt der Nase, dann würdest du jetzt nicht so eine gequirlte Scheiße von dir geben, Nummer sieben!" Und damit ging der dunkle Prinz von dannen, so schnell das Zed sich nicht davon abhalten konnte es als Flucht zu interpretieren. Nicht vor Cole oder ihm, nein so naiv war Zed nicht. Vor ihr: Melody. Was mehr als deutlich machte, mit wem man es sich hier drinnen wirklich nicht verscherzen sollte.

„Danke, Melody", hauchte Cole mit so viel Honig in der Stimme, dass es niemand hätte abschütteln können, doch da rümpfte Melody lediglich ihr keine Nase und betrachtete Luna eingehend, der immer noch der Mund zugehalten wurde.

„Sie werden dich übers Knie legen und dafür sorgen, dass du jeden Moment zugleich verabscheust und genießt und wenn es nicht so ist gehörst du hier nicht her, Luna und das wäre wirklich schade!", meinte sie nur und verließ sie dann ebenso.

„Ich werde nie wieder ein Glas ohne Spucke an dieser Bar bekommen, oder?", fragte Zed um auch die Anspannung zwischen ihnen dreien zu nehmen und Cole grinste ihn schelmisch zu.

„Hast du noch nie. Aber am besten tun wir schnell was sie sagen, sonst bekommen wirklich noch einen Arschtritt von Elija." Murmelte Cole halb belustigt, halb ernst.

„Na dann. Zeit für eine kleine Unterhaltung und dann ein ausführliches Spanking, nicht war Babygirl?", fragte Zed provozierend und Luna war immer noch wütend und funkelte ihn zornig an, sagte aber kein Wort. Wie es aussah, hatte die kleine Furie endlich verstanden in welche Scheiße sie sich gerade fast geritten hatte und dass es nur einen Weg gab, da wieder herauszukommen: mit einem schönen geröteten Hintern.

Beat: Geany

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