Frauengespräche und Männer-Probleme
Luna
Sie wackelte regelrecht zu der kleinen Theke an der Seite um Cole zu folgen und das lag nicht nur an diesen mörderischen Absätzen, die sie trug. Ihre Oberschenkel vibrierten vor unerfüllter Lust und es fiel ihr schwer einen rationalen Gedanken zu fassen. Wütend sein konnte sie aber durchaus und das wurde sie auch als Cole kurz ihrem Blick begegnete, zu der Barfrau etwas murmelte und dann mit langen Schritten verschwand ohne auf sie zu warten.
Ja, er hatte gesagt, sie solle warten. Ja sie hatte nicht gehorcht aber ehrlich? Er sah wie sie auf ihm zuging und ließ sie einfach stehen? Das konnte sie gar nicht vertragen allerdings blieb ihr damit auch nichts anderes übrig, als ihm ein Loch in den Rücken zu starren und leise zu fluchen als sie selbst an der Bar ankam.
„Wo geht er hin?", fragte Luna die hübsche Barfrau, die sie kurz ansah, musterte und dann ein Lächeln zuwarf das ihr deutlich machen sollte, dass sie ihr kein Wort verraten würde.
„Soll ich dir was zu trinken machen?", fragte sie und zeigte auf die kleine Getränkekarte auf der Theke. Ja, wahrscheinlich würde Luna auch so überheblich grinsen wenn sie hinter der Bar stehen würde und nur eine weitere von vielen kurzweiligen Zeitvertreiben der Clubmitglieder verpflegen müsste. Aber Luna war eben auf genau der anderen Seite der Theke und sie hatte nicht vor sich von dieser Frau abfertigen zu lassen, so wie es Cole gerade gemacht hat.
„Wenn du es schaffst die Antwort auf meine Frage in den Drink zu mixen?", fragte Luna etwas zickig und lehnte sich an den Rand um die Frau dahinter ebenfalls großspurig anzugrinsen. Normalerweise war Luna wirklich immer nett, aber nur solange sie nicht sowieso schon angeschlagen war und das erst Zed und dann Cole verschwunden waren, ohne etwas anderes zu sagen als: Bleib hier", ging ihr an die Nieren.
„Also eine Cola mit einer Limette drin?", fragte die Frau und legte ihren Kopf schräg, wobei ihre roten Haare kurz etwas Licht einfingen und wie Honig schimmerten. Sie war wirklich hübsch, das musste Luna zugeben. Sie besaß die milchig weiße Haut, die sie sich immer gewünscht hatte und die offenen großen Augen, die sie nicht hatte.
„Du wirst es mir wirklich nicht sagen, oder?" Die Frau schüttelte den Kopf und Luna stöhnte kurz frustriert auf, bevor sie innerlich zusammenbrach und ihre Wut verrauchen ließ.
„Bitte, bitte ich glaube es ist meine Schuld, was auch immer passiert ist und ich habe keine Ahnung wie ich es wieder in Ordnung bringen soll. Das ist mein erster Tag hier, also könntest du deine überlegende Position bitte zu etwas anderen nutzen, als die arme anderen Frauen hier zu quälen?", fragte Luna und die Frau blinzelte ein paar mal, griff dann nach zwei kleinen Gläsern und füllte sie bis zum Rand mit Schnaps.
„Trink!", meinte die Frau, nahm sich selbst eines und kippte es mit einem Mal nach hinten, da hatte Luna noch nicht mal über diese Aufforderung nachgedacht.
„Du solltest wirklich trinken, Schätzchen", meinte die Frau und füllte sich ihr leeres Glas wieder auf. Was passierte hier gerade? War das eine Art Bruderschafts trinken? Luna trank selten Alkohol und wollte gerade hier bei klarem Verstand bleiben.
„Da nehm ich doch lieber die Coke, vielen Dank", meinte sie und die Frau hinter der Bar lächelte.
„Schlechte Entscheidung, wenn du in der verqueren, durchgeknallten Welt der beiden Volltrottel in der Männertoilette durchsteigen willst. Es heißt zwar immer, wir Frauen sind komplizierte aber die Typen hier sind größere Diven als wir alle zusammen!", murmelte, sie trank auch das Glas auf ex und ihre schönen klaren Augen huschten an Luna vorbei und trafen den Nacken des komischen unheimliches Kerls, der ebenfalls kurz an der Bar gewesen war. Okay, vielleicht war sie nicht die Einzige, die hier Probleme mit Männern hatte.
„Ich bin Melody und du bist Zed und Coles neues Babygirl. Die, die sich zur Frischfleischnacht unter Drogen setzen und dann von den beiden hat vernaschen lassen", sagte die Frau und schob das Schnapsglas weiter in Lunas Richtung die gerade spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Zum ersten Mal in ihrem Leben war sie dankbar dafür, dass man das bei ihrer Hautfarbe nicht so gut sehen konnte.
„Luna", erwiderte sie und Melody, die sich gerade den dritten Schnaps einschenkte, hielt kurz inne und sah sie zweifelnd an.
„Dein Ernst? Was ist das, dein Stripperin-Name?" fragte sie grinsend und Luna trank endlich ihr erstes Glas. Diese Frau wusste viel und irgendwie mochte sie Melody, also war es klug sich mit ihr gut zu stellen.
„Sagte die, die Melody heißt. Was ist es bei dir, der Spitzname deines Knuddels Profils?", konterte sie und Melody lachte kurz auf.
„Okay ich mag dich, Luna, deswegen gebe ich dir einen wirklich gut gemeinten Ratschlag: Halt dich bei allem was zwischen den beiden richtig oder falsch läuft heraus. Zed ist ein aggressiver, undisziplinierter Arsch, versuch am besten nie mit ihm alleine zu sein und Cole... tja. Er mag süß sein und er würde definitiv nie einer Frau etwas antun, aber wenn es wirklich mies wird, willst du ihn nicht gegen dich haben, glaub mir. Und du hast ihn sofort gegen dich, wenn du versuchst Zed und ihn gegeneinander auszuspielen. Früher oder später wirst du zwischen den beiden aufgerieben werden und von dir nicht mehr als ein Haufen Sägespäne übrig bleiben. Hab deinen Spaß und bei dem ersten Anzeichen, dass es ernst werden könnte, solltest du abhauen!" sagte sie vollkommen ernst und Luna glaubte ihr. Doch leider sagte diese Frau ihr absolut gar nichts was sie nicht schon gewusst hatte. Sie hatte gesehen wie Zed ausrastete und auch wie Cole seine ... Fähigkeiten einsetzte und zu entkommen hatte sie auch schon versucht.
„Danke für die Warnung aber auf all das bin ich selbst schon gekommen und glaub mir: Ich wollte es wirklich bei dieser einen Nacht belassen aber, die beiden sind echt hartnäckig und haben mir ständig aufgelauert. Was sollte ich da machen? Zed scheint wirklich etwas aufbrausend, aber Cole ist eindeutig der Gefährlichere von ihnen", sagte Luna streng und setzte sich auf den Hocker, was ihre Füße ihr mehr als dankten. Diese Schuhe waren wirklich nicht sehr angenehm, zum Glück hatte sie die meiste Zeit auf den Knien verbracht.
Melody aber starrte sie einfach nur an. Ziemlich intensiv. Und sie schwieg, was es irgendwie noch intensiver machte. Eine ganze Weile lang, bis sich ein Mann neben Luna auf die Theke stützte.
„He, Mel. Kann ich ein Bier haben?", fragte der Kerl und zu Lunas erstaunen sah Melody ihn nicht mal an.
„He! Mein Bier!"
„Bier ist aus!", grummelte Melody gezwungenermaßen um den Kerl wieder loszuwerden aber der schien das nicht wirklich zu schnallen.
„Was? Aber es ist nicht mal Abend und..."
„WAS? WILLST DU MEINE BESTELLKÜNSTE INFRAGE STELLEN? DANN BESCHWER DICH BEI ELIJA UND GEH MIR NICHT AUF DIE NERVEN!", schrie die hübsche Bardame und der Kerl wurde erst weiß wie eine Wand, hob dann beschwichtigen die Hände und trollte sich wieder. Luna sah dem Mann nach und vor allem sah sie, wie der gruselige Typ auf der Couch, den Melody vorhin ähnlich wütend angestarrt hatte wie Luna Cole, kurz in ihre Richtung sah und den Störenfried mit den Augen niederstarrte. Und dass, obwohl Mr Dunkel und Unheimlich mit anderen Dingen beschäftigt war, wie mit der Frau, die für ihn gerade einen Lapdance hinlegte.
„Wenn du noch länger glotzt, werden wir beide doch noch Feinde!", grummelte Melody und Luna drehte sich schnell wieder von dem Typen weg.
„Hm?"
„Elija. Hör auf ihn anzustarren!", fauchte sie und bei der Verdächtigung, dass Luna Interesse an diesem Kerl haben könnte erschauerte sie unwillkürlich.
„Der Kerl verursacht mir Gänsehaut und das nicht auf die gute Art, ich verzichte!", meinte sie schnell und das schien die Bardame dann doch zu beruhigen.
„Gut.", meinte sie schlicht, schenkte Melody einen weiteren Schnaps ein und lehnte sich ihr dann entgegen.
„Und nun erzähl mir davon, wie sie dir aufgelauert haben!", meinte sie und Luna wusste, dass sie eventuell einen Fehler damit gemacht hatte, ihr das erzählt zu haben!
Beta: Geany
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