2.
„Was erwartest du von mir?! Ich wollte nie Vater werden, also blieb mir wohl nichts anderes übrig. Verdammt, ich hatte keine Wahl!"
Die hat man immer, dachte ich traurig, doch sagte nichts. Ich habe es geliebt, doch es hätte unseren Plan von einem Moment zum anderen ruiniert. Ein Leben mit Kind? Unvorstellbar. Wenn man immer auf der Flucht war, hatte man einfach keine Zeit für ein kleines quengelndes Wesen.
Ergeben senke ich den Kopf und nicke schwach. Der Schmerz frisst sich langsam, aber sicher durch meinen Körper. Doch ich darf nichts davon an mich heranlassen. Schwäche hat sich noch nie durchgesetzt.
„Können wir trotzdem...?"
Mit einem Seufzen schüttelt er den Kopf.
„Na gut. Wo?"
Ratlos zucke ich mit den Schultern und schaue mich suchend um. Nichts als Bäume und nasses Laub.
„Dort", ich zeige auf eine hochgewachsene Eiche mit einem Loch am unteren Ende des Stamms.
Zusammen knien wir uns hin und schaufeln mit unseren Händen eine unförmige Grube. Wir sitzen still nebeneinander während ich den blutüberströmten Körper des Neugeborenen nehme und sanft in das Erdloch hineingleiten lasse.
Und als wir sein Grab zumachen, kommt der bitte Geschmack des Schmerzes gepaart mit dem Brennen der Traurigkeit in mir hoch und mir fällt eine Träne aus dem Augenwinkel.
Es war mein Kind.
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