Lesenacht Teil 3

Ihr habt euch mal gewünscht, eure Eltern sollen sterben? Ihr liegt falsch. Ihr wollt das nicht. Glaubt mir. Den Anblick ihrer leeren Augen, ihrer Gedärme verstreut auf dem Boden, während sich eine Horde Mutanten gierig darauf stürtzt. Und ihr liegt da, ein Schrank auf euch, der verhindert, dass ihr euch bewegen könnt. Ihr seid mucksmäuschenstill und hofft nur, dass alles bald vorbei ist. Dann sehen sie dich. Lachen dich aus. Bewerfen dich mit Steine und Teilen, derer welche du geliebt hast. Dann lassen sie euch zurück. Damit ihr langsam krepiert, umgeben von den Einzelteilen deiner Familie. Aber so bin ich nicht. Ich wollte nicht krepieren. Also hab ich mich zusammen gerissen und gekämpft. Immer wieder versucht dem Schrank zu bewegen oder wegzukriechen. Millimeter für Millimeter rutsche ich nach vorn und irgendwann, kurz bevor ich wirklich krepiert wäre schaffte ich es. Ich befreie mich von dem Schrank und versuche aufzustehen. Und hier bin ich nun. Im alten Lager meiner Familie. Kein Essen kein Trinken. Nur ich und meine zerissenen Sachen. Also los. Da ich mich in der Umgebung etwas auskenne laufe ich zum Ausgang der kleinen Höhle. Ein letztes Mal schaue ich in den vertrauten Unterschlupf und wende mich dann für immer ab. Draußen befindet sich ein kleines Wäldchen. Die Beeren an den Büschen schimmern in den buntesten Farben, doch ich weiß genau, jede einzelne ist ungekocht Gift für mich. Das ist einer der vielen Nachteile der Menschen in dieser Welt. Ihr fragt euch, ob das Mensch sein auch Vorteile birgt? Intelligenz oder so etwas? Nein! Die gibt es nicht. Nach den Insekten ist der Mensch das niederste Lebewesen. Wir haben keine magischen Fähigkeiten oder mutieren zu irgendwelchen Kreaturen und mit einem Reiter können wir uns schon gar nicht messen. Wir sind einfach nur Menschen. Die bevorzugte Nahrung von Mutanten und Raubtieren, weil sie sich nicht wehren können, denn Waffen gibt es schon lange nicht mehr. Die Apokalypse frisst alles. Und sie ist noch nicht satt. Aber ich schweife ab. Ich brauche etwas zu essen und zu trinken, also gehe ich zu dem nahe gelegenen Bach. Auch das kann ich nicht einfach unbehelligt zu mir nehmen. Das wäre zu einfach. Doch zu meinem Glück steht die kleine Apparatur meines Vaters noch. Ein kleines Destilliergerät. Vorsichtig versuche ich das versuchte Wasser in den kleinen Eimer zu bekommen, ohne dabei nass zu werden, den schon nur der Kontakt mit dieser Brühe schadet der Menschlichen Haut. Die Reiter hatten an alles gedacht. Gerade will ich das Feuer entzünden, als ein Geräusch mich ablenkt. Ich ducke mich ins nächst gelegene Gebüsch und finde einen Knüppel, welchen ich fest in die Hand nehme. An einem Baum sehe ich einen Echsenmutanten. Die Wut steigt in mir hoch. Diese Mörder. Und schon griff ich an.

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