Lesenacht Teil 1

Ein Knacken aus dem Garten an der Seite des Gartens ließ Jim auffahren. Schnell drückte er sich in die nächste Ecke und kauerte sich zusammen. Wenn das ein Schlächter gewesen war, würde sich sein Heimweg noch schwerer gestalten, als er sowieso schon war. Er hatte nämlich einen Umweg nehmen müssen, da seine eigentliche Route von einer Straßensperre einiger Plünderer blockiert worden war. Seine Augen streiften über das Gartengrundstück, auf der Suche nach der Quelle des Geräusches. Das allgemeine Kinstern des dauerhaft brennenden Feuer in den Dachstühlen der Häuser konnte er schon gut ausblenden um sich auf die wichtigen Geräusche zu konzentrieren. Er sah eine Bewegung in den Schatten und sofort spannte sich sein gesamter Körper an. Er fuhr in seine Tasche und umschloss fest den Griff seines Dolches. An der Tür, welche in das Haus führte, welches in dem Garten stand entdeckte Jim einen Mann, welcher vorsichtig versuchte das Schloss zu knacken. Ein metallisches aufblitzen signalisierte Jim,  das dieser Mann mindestens ein Messer bei sich hatte. Grund genug, ihn anzugreifen. Seine Gemeinschaft konnte alles brauchen, was man als Waffe nutzen konnte. Nachdem Jim sich nocheinmals genau umgeschaut hatte, löste er sich aus seiner Ecke um gleich darauf mit dem Schatten der Gartenmauer zu verschmelzen. Langsam schlich er daran entlag, bis er an dem kleinen Tor ankam. Von hier bis zu seinem Ziel waren es nun noch etwa drei Meter ohne Deckung oder ähnliches. Jim atmete tief durch, zog dann seinen Dolch und brachte den Weg mit drei schnellen und leisen Schritten hinter sich und rammte dann seinen Dolch tief in den Rücken des Mannes welcher sich an der Tür zu schaffen gemacht hatte. Man konnte ihm die Überraschung und die Panik von den nun starren Augen ablesen. Dieser Mann hatte sich in kompletter Sicherheit gewogen. Der größte Fehler, den man zu diesen Zeiten machen konnte. Selbst wenn man bei dem Militär in einem verbarrikadierten Haus wäre, konnte jede Sekunde etwas passieren. Schnell machte Jim sich daran die Leiche zu durchsuchen. Er fand das Messer welches er gesucht hatte und einen Dietrich. Grade wollte er sich dem Rucksack seines Opfers widmen als ein Geräusch ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es hörte sich wie ein Schnalzen mit der Zunge an und wurde nur von einem Wesen ausgestoßen. Einem Schlächter. Ohne zu zögern warf Jim sich in den nächst besten Busch und kauerte sich zusammen. Die Dornen des Busches merkte er nichteinmal, so hoch war sein Adrenalinpegel. Nur wenige konnten behaupten, einen Schlächter überlebt zu haben und auf keinen Fall ein 15jähriger Junge mit einem Dolch. Jim versuchte seinen Atem so ruhig wie möglich zu halten und ließ seine Augen erneut über das Grundstück schweifen. Dann sah er ihn. Die Kreatur kam hinter der Garage hervor und sah sich um, wenn sie das überhaupt konnte. Wenn man sich die Silhouette eines Schlächters betrachtete könnte man ihn für einen Menschen halten. Natürlich musste man die beiden zusätzlichen Arme, die statt mit einer Hand mit einem großen Stachel besetzt waren. Doch das war auch die einzige Gemeinsamkeit mit den Menschen. Die Schlächtern hatten keine Augen, keine Ohren und keine Nase. Keiner wusste wie sie sich orientieren. Ihre Haut war meist nicht mehr existent, da viele versucht hatten die Schlächter zu erschießen, zu verbrennen oder zu sprengen. Doch diese Kreaturen standen immer wieder auf. Die einzige Möglichkeit einen Schlächter zu überleben, war die Flucht. Das Wesen sieht sich im Garten um, verschwindet dann aber wieder dort wo es hergekommen war. Jim rührte sich immer noch keinen Millimeter. Es würde wieder kommen. Angespannt wartete er einige Minuten. Sein Adrenalinpegel sank und er spürte zunehmend die kleinen Dornen, welche sich in seine Haut bohrten und die Kälte welche langsam in seine Konchen kroch. 'Wo bist du?' Als er sich diese Frage stellte spürte er plötzlich den feuchten Atem der Kreatur in seinem Nacken.

“Hinter dir.“

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