Wie aus dem Spasti ein Kind wurde

Mein dreizehnter Geburtstag lag nun schon ein paar Wochen hinter mir, ich stottere schon viel weniger, es macht mir riesig Spaß mich richtig mit TomTom unterhalten zu können.
Ja es holpert noch ein bisschen aber es geht.

In der Schule läuft es auch wieder ganz gut.
Der neue Vertrauenslehrer wollte mich gestern in seinem Büro sehen, das habe ich allerdings nicht zugelassen und weit Abstand genommen.

Clemens und seine Gang wollen mich immer noch täglich verhauen, doch es hält sich weitgehend in Grenzen.

Die Quälereien der drei sind nicht mehr so schlimm wie letztes Jahr...
Das könnte daran liegen, dass Torben aus der 9 b sich in den Kopf gesetzt hat, den dreien mit schlagenden Argumenten zu zeigen, wie man sich anderen gegenüber verhalten sollte.

Einen Freund habe ich immer noch nicht gefunden, aber die Hoffnung ist noch lange nicht verloren.

Mein Tagebuch ist immer noch mein bester Freund und weiß alles über mich.
Am liebsten sitze ich an meinem Lieblingsplatz und schaue auf meine Elbe und lasse meine Probleme einfach ins Wasser fallen.

Tom hat mal zu mir gesagt: "Hey kleiner Bruder, such nicht nach Freunden, wenn jemand zu dir kommt, wird er selbst einen besten Freund in dir finden."

Erst nach meinem Schulabschluss sollte sich diese Aussage bewahrheiten, doch bis dahin brauchte ich häufiger den Zuspruch meines geliebten Bruders und meinen Lieblingsplatz.

Man hatte mich nach meinem Geburtstag in dem Jahr nicht mehr Spasti gekannt und ich durfte sogar mitspielen.
Endlich konnte ich Kind sein, mit richtigem Namen und fast ohne Beleidigungen.

Von jetzt an kann es nur besser werden.

Mein letzter Eintrag in mein Tagebuch lautet.

>22.04.02 16:00 Uhr

Heyho mein bester Freund,
ich werde heute deine letzte Seite beschreiben.

Ich möchte mich bei dir bedanken, dafür das du mich durch meine schweren Zeiten begleitet hast und immer zur Stelle warst.
Ein neues Tagebuch werde ich nicht mehr anfangen, langsam werde ich zu alt für Tagebücher und keines kann das was du konntest.
Ich werde dich immer behalten und dich lesen.

Ich hab dich lieb,
aber verrat es keinem.<

Und mit diesen Worten ist auch diese Kindheitserinnerung zu Ende.

Ich bedanke mich bei allen Leserinnen und Lesern für eure Aufmerksamkeit.

Man liest sich auf jeden Fall  :)

*Ende*

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