Eiseskälte

>01.12.1999 04:45 Uhr

Es wird jetzt endlich richtig Winter, dass heißt Schneemann bauen  :)
Rodeln gehen und vieles mehr  :)
Und das Beste ich kann Thomas endlich einseifen hehehe... :)

Weihnachten kann ich auch kaum erwarten und Silvester erst...
Aber jetzt muss ich mich fertig machen für die Schule... Heute muss ein guter Tag sein :) ich habe voll gut geschlafen und bin schon vor dem Wecker wach :)
Mir gehts total toll und ich habe gestern sogar für die Mathe Arbeit gebüffelt, die kann ich gar nicht verhauen  :)
Wünsch mir einfach gutes Gelingen:)
Ich muss los also bis später...<

>01.12.99 16:30 Uhr
Heyho, die Arbeit ist gut gelaufen glaube ich. Naja wenn nicht, eine schlechte Note ist nicht gleich der Weltuntergang.
Die anderen haben auch größtenteils glücklich ausgesehen.
Morgen will TomTom mit mir zum Höllenhügel Rodeln gehen. <

>02.12.99 14:45 Uhr
Hey,
ich muss heute wohl doch alleine Rodeln gehen, TomTom hat sich gestern verletzt und kann nicht laufen :(
Der Winter ist wohl doch nicht die schönste Zeit des Jahres, für mich ist er immer die beste Zeit des Jahres und das nicht wegen Weihnachten, sondern wegen der Kälte und dem Schnee.
Weißt du, ich liebe das kalte Wetter weil ich dann nicht schwitze und weil ich da immer gut Luft bekomme und die meisten Leute fangen durch die Kälte und dem Zittern an zu stottern, dann bin ich nämlich nicht mehr der einzige und es macht sich dann keiner mehr lustig über mich.
Selbst Clemens und seine Gang bibbern dann vor sich hin :)
Dann wissen die endlich mal wieder wie sich das anfühlt.<

Ich machte mich also fertig und ging in den Keller um meinen Schlitten zu holen, währenddessen stellte ich mir vor, dass ich der schnellste Rodler wäre, wenn ich die Kufen mit ordentlich viel Wachs ein schmiere,
da ich kein normales Wachs fand, nahm ich so eine schmierpaste, die mein Bruder immer nahm um die Kugellager seiner Skateboards zu schmieren.
Eine ordentliche Menge befand sich nun auf den Kufen und ich ging mit samt Schlitten los in den Park.
Dort angekommen war ich leicht verwundert, dass ich fast der einzige hier mit einem Schlitten war.
Ich ging also auf den Hügel rauf und schaute hinab...
Der Teufelsberg war nicht sonderlich hoch gewesen, dafür aber sehr steil und deshalb konnte man ordentlich Geschwindigkeit aufbauen.
Etwa zwanzig Meter weiter war ein zugefrorener See auf dem man immer landet wenn man den Hügel Runterrodelt und genau das war der Spaß an der Sache.

Mittlerweile war ich völlig allein gewesen, doch es störte mich nicht im geringsten, ich war schließlich gern allein.

Ich fing also an allein zu Rodeln und versuchte bei jeder Runde weiter zu kommen als zuvor, mein Ziel war es einen neuen Rekord aufzustellen.
Es funktionierte anfangs auch sehr gut, ich kam immer weiter auf den See und freute mich über jeden Zentimeter den ich weiter kam.
Der ganze Spaß dauerte nur noch zehn Minuten, dann war ich fast in der Mitte des kleinen Sees und freute mich das ich es geschafft habe meinen eigenen Rekord aufzustellen.
Ich stieg von meinem Schlitten ab und wollte mich auf den Rückweg machen um TomTom davon zu berichten...
Auf einmal höre ich ein knacken, ich blieb stehen und sah zu meinen Füßen, ein Riss im Eis, Angst stieg in mir auf,
mir fiel wieder eine Sendung ein, in der es um Einbrüche im Eis ging, dort hatte man erklärt, wie man sich sicher über das Eis bewegt und so, also probierte ich das aus...
Nur Fünfzehn Schritte, dann bin ich an Land, nach dem dritten Schritt knackt es lauter, ich bleibe stehen schaue erschrocken zu meinen Füßen und breche ins Eis ein...

Es ist kalt...
Ich versuche verzweifelt wieder nach oben zu kommen, doch überall ist Eis...
Die Luft wird knapp, ich versuche ein Loch einzuschlagen, doch es funktioniert nicht.
Verzweifelt versuche ich an die Luft zu kommen, doch es gelingt mir einfach nicht.
Ich finde mich mit meinem Schicksal ab und gebe auf, der Überlebenskampf scheint aussichtslos...
Etwas... Nein, jemand greift nach mir...
Frische Luft... Ich fange an zu husten und Spucke etwas Wasser aus.
Ich schaue mich um, wer hatte mich gerettet?
Niemand war hier... Ein paar Fußspuren im Schnee war alles was ich sehen konnte...
Ich rappelte mich auf und ging so schnell ich konnte Richtung Heimat, der Weg wurde Schritt für Schritt beschwerlicher, mir war so unglaublich kalt, das sehen, gehen und atmen fiel mir schwer.

Als ich in meine Straße einbog,  brach ich vor Erschöpfung und Kälte einfach zusammen und wurde bewusstlos.
Ich wachte erst zwei Tage später im Krankenhaus wieder auf.
TomTom saß an meinem Bett und schlief, meine Mutter stand außerhalb von meinem Zimmer und unterhielt sich mit einem Arzt über meinen Zustand, da ich aber noch immer erschöpft war, schlief ich wieder ein.

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