,, Jungs kommt ihr, essen fertig." ruft Jin uns.

Wie wild gewordene Tiere laufe ich mit Jimin und Jungkook runter in die Küche.

,, Hyung was gibt es den?" fragt der jüngste den ältesten.

,, Ich hab heute keine Lust gehabt was großes für euch zu zaubern, deswegen gibt es heute nur Spagetti Bolognese." gibt er als Antwort zurück.

,, Ich finde es nicht schlimm. Spagetti gehen schließlich immer und deine Bolognese ist sowieso die beste." ermutige ich unseren Super Koch.

,, Danke Tae."

Gemütlich essen wir zu siebent alles auf und singen neben bei ein paar Songs im Acapella Style.

In einer Woche feiern wir sieben Jahre BTS. Ich gebe zu ich hätte nie gedacht das ich so lange das Leben von Kim Taehyung spielen kann. Irgendwie hab ich damit gerechnet das ich höchstens ein Jahr damit durch komme. Wenn überhaupt.

Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer. Man gut das jeder sein eigenes Zimmer hat. So kann ich meine Geheimnisse besser vor alles verstecken. Es klingt vielleicht Mädchenhaft aber ich schreibe Tagebuch. Anders kann ich es nicht verarbeiten. Ich kann niemanden sagen was ich getan habe. Weder das ich von jemanden sein Leben übernommen habe noch wie ich es geschafft habe den wahren Kim Taehyung zum Schweigen zu bringen.

Vielleicht war es ein wenig brutal, aber wie will man sonst jemanden zum schweigen bringen, wenn er der sein müsste, der als Sänger groß rauskommt. Wenn ich könnte würde ich alles Rückgängig machen.

Ich würde von Anfang an alles anderes machen. Den Tag an dem ich entführt wurde, den Tag mit der ersten Begegnung mit Kim Taehyung und generell all die letzten sieben Jahre. Ich hätte nicht auf diese Party gehen sollen, hätte mich nie mit Kim Taehyung getroffen, ich hätte einfach die Wahrheit sagen sollen.

Inzwischen hab ich zehn Tagebücher und in einer Woche fange ich mit dem elften an, was ich noch kaufen muss. Diese Bücher könnten mir zum Verhängnis werden wenn die jemand findet, schließlich steht da alles drin. Eins in dem meine Vergangenheit steht, eins in dem meine Zeit bei dem Reichen Typen steht. Eins über die Traniee Zeit mit dem Debüt. In diesem Buch steht auf der letzten Seite das ich mich nicht traue alles zu sagen. In den anderen sieben Bücher stehen jeweils für ein Jahr mit BTS.

Es klingt wirklich dämlich aber wenn ich alles aufschreibe geht es mir einfach besser.

,, Tae bist du noch wach?"

,, Ja was ist los Hobi?"

,, Ich will spazieren gehen, will aber einfach nicht alleine sein. Kommst du mit?"

,, Wieso nicht. Frische Luft tut schließlich gut."

Wir zogen unsere Jacke und Schuhe an. Bevor wir raus gingen gaben wir Jin bescheid das wir draußen sind.

Still lief ich neben ihm her. Er blieb mit einmal stehen und sah über die hüpft hohe Mauer neben ihm.

,, Weißt du wo wir hier sind?" fragt mich der sonst so fröhliche unserer Gruppe bedrückt.

,, Das ist ein Friedhof."

,, Fast richtig. Das ist der Friedhof auf dem meine Eltern begraben liegen." gesteht er.

,, Verstehe und wieso zeigt du mir das?" fragte ich neugierig und versuchte dabei nicht unsensible zu klingen.

,, Heute ist ihr Todestag. Ich wollte herkommen. Die letzten Jahre waren wir immer auf Reisen und ich konnte nur an sie denken. Heute kann ich hier bei ihnen sein."

,, Da ist ein Blumenstand. Wollen wir welche für sie holen?"

,, Ja bitte."

Ich kenn ihn so nicht. Normalerweise ist er die Art von Person die nie einen auf bedrückt macht. Doch jetzt, ist er wie ausgewechselt. Ein völlig anderer Mensch.

Mit dem Blumen in seiner Hand führt er mich zu dem Grab seiner Eltern. Traurig starrt er es an.

,, Wenn du was loswerden willst dann sprich ruhig." beginne ich.

,, Vor zehn Jahren hatte ich einen schweren Autounfall...einen Tödlichen...für meine Eltern. Die Ärzte meinten ich könnte wahrscheinlich nie wieder laufen...und wenn müsste ich das tanzen aufgeben...weil ich mit großer Wahrscheinlichkeit eine Behinderung hätte...Sie waren erstaunt als ich beides wieder machen konnte...das verdanke ich meinem Vater...kurz bevor er für immer einschlief..." der ältere machte eine Pause und kämpft sichtlich mit den Tränen.

,, Du musst es nicht erzählen wenn es dir schwer fällt. Ich versteh das." versuche ich ihn zu beruhigen.

,,Nein ich muss es wirklich loswerden. Also das Auto brannte...und meine Mutter war schon nicht mehr ansprechbar...mein Vater half mir als erster aus dem umgedrehten Auto zu krabbel...ich wollte ihm helfen aber stattdessen sagte er mir...ich solle was aus meinem Leben machen...auf seine Anweisung krabbelte ich weiter weg vom Auto...er kam nicht hinterher...er hat mir verschwiegen das er feststeckte...er hat mir geholfen zu überleben...ich hab meinen Vater zum sterben zurück gelassen...bevor ich ihm helfen konnte explodierte das Auto und ich verlor das Bewusstsein...als ich aufwachte war ich im Krankenhaus."

,, Das ist wirklich traurig. Tut mir leid das du sowas erleben musstest."

,, Es ist nicht deine Schuld.

,, Ich hab meine Eltern das letzte mal vor acht Jahren gesehen."

,, Ähm wieso? Wenn ich fragen darf?"

,, Das ist eine lange Geschichte und auch wenn ich es gut finde das du deine Geschichte mir erzählt hast. Ich bin nicht bereit dir meine Geschichte zu erzählen. Auch wenn ich wollte, ich kann einfach nicht. Wenn ich das erzählen würde, würde sich mein ganzes Leben um 180 Grad drehen." gestand ich.

,, Kein Problem. Du kannst es mir anvertrauen wann du willst. Lass dir Zeit."

,, Danke Hobi."

,, Lass uns wieder nachhause gehen."

Ich nicke und wir gehen wieder stillschweigend nachhause.

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