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In seinem Rücken nahm das ihm untergebene Volk wieder seine Arbeit auf, während er seine Fingerspitzen über die grau glänzenden Waffen fuhr, ehe er eine von diesen andächtig in die Hand nahm und in der Klinge sein Ebenbild erkennen konnte.
Taehyung schreckt nicht vor der blitzenden und scharfen Schneide zurück, die sich vermutlich in schon so einigen Körpern wiedergefunden hatte - lediglich der Schein ließ sich durch das polieren nach einem Kampf, aufrecht erhalten, dass ihre Rasse nicht den blutrünstigen angehörte.
''Der Prinz!'', ertönte es geschäftig aus der hintersten Kammer der Waffenschmiede, ehe ein dumpfer Schlag ertönte, um zu signalisieren, dass der oftmals etwas ungeschickte Schmied sich versuchte einen Weg zu Taehyung zu bahnen, dessen Hände die Waffe wieder auf ihren Platz rückten und er indessen versuchte, seine Gedanken zu ordnen, um nicht an Momente zu denken, die ihm blühen würden.
Es war ein Spielplatz der sich vor ihm erstreckte - vielleicht nicht einer mit der Definition, dass sich dort kleine Kinder austoben konnten, sondern ältere. Ob man sie als Kinder kategorisiert, blieb jedem selber überlassen, da selbst Kriegsherren wirkten, als wären sie gerade aus dem Schoß der Mutter gekrochen und würden gerad mit ihren naiv blauen Augen die Welt entdecken, mit dem standfesten Glauben der Beste und Stärkste zu sein.
Dieser Gedanke ließ Tae ein wenig Schmunzeln, ehe er seinen Mantel um sich legte und seinem Ausdruck wieder den in Fels betonierten emotionslosen Blick festigte, um seinem Rang die vollste Ehre zu erweisen.
''Der König hat grüßen lassen. Und nun seh' ich Sie in vollkommener Pracht vor mir!'', der Schmied verbeugte sich, ließ es sich aber nicht nehmen ein verschmitztes Lächeln preiszugeben und trotz der Verbeugung den Kopf in den Nacken zu legen und so die eigentlich Taehyung gewidmete Ehre, mit dem Haupt voran in den Boden zu rammen.
In vergangenen Zeiten, so ging es Tae durch den Kopf, hätte der Schmied wohl oder übel die Rolle eines Narren übernommen, aber ihre Rasse lebte nicht mehr auf dem Planeten Erde und so wurde ihm die Ehre eines solchen Anblickes nicht zu Teil und der Verzicht darauf, dass es lediglich bei der Vorstellung blieb, die ihm niemand beweisen konnte, da es der Illegalität angehörte überhaupt das Wissen zu besitzen, was in vergangenen Jahrhunderten passiert ist, musste er bis zum Ende mit der Unsicherheit leben, was seine Ancestoren damals getrieben haben.
''Scheint wohl so. Ich werde in den Kampf ziehen müssen und bitte um Materielle Unterstützung in Form von Waffen. Das sollte Dir mein Vater ebenfalls mitgeteilt haben.''
Leise kichernd erhob sich der Schmied von seinen Knien und eilte geschäftig zurück in den Hinterraum, was auf Grund seiner auffällig kleinen Größe - ungewöhnlich für einen Phlenom (zumindest laut der Papiere war er einer, aber irgendwie wollte das Taehyung nicht glauben) - ein wenig ungelenk aussah, da sein Körper von der einen Seite auf die andere schwankte und es folglich auf eine positive Art und Weise exzentrisch aussah, da Tae dieser Art zu Gehen noch nicht begegnet ist, aber auf der anderen Seite empfand er es amüsant und es erleichterte sein Herz, dass nicht alle Personen gekennzeichnet mit dem Begriff des Phlenom, perfekt erscheinen und nicht alle darauf getrimmt sind, diese Perfektion ausführen zu müssen.
Kopfschüttelnd verließ der die Schmiede, nach dem er sich das Summen des Mannes einige Minuten angehört hatte, da es ihn irgendwie fröhlicher machte und seine Seele baumeln ließ, während die unangenehm lauten und stochastischen Geräusche des Bearbeiten der Klingen im Hintergrund verblassten, hatte er sich wie eine schwerelose Gestalt gefühlt, die beflügelt durch die Galaxie - sein Lebensziel, das er vermutlich niemals erreichen würde - flog und der Geschichte seiner Vorgänger erforschte, um endlich den nicht stillbaren Wissensdurst zu versiegen, der ihn sein Leben lang begleitete.
''Tae!'', Yoongi holte ihn aus seinen Gedanken, während er mit schepperndem Schwert auf ihn zu lief und die Mädchen um ihn herum versuchten, ihre schmachtenden Blicke unauffällig zu gestalten. Doch auch diese Blicke hatten lediglich die Ursache, dass Yoongi äußerlich dem Traumbild eines jeden weiblichen Phlenom entsprach - doch wenn man sich sein Denken anschaute, würde er ausgegrenzt und seine Familie würde ihn verstoßen, so konträr war es zu dem vorausgesetzten Denken des Königs und des Volkes. Doch auch er beugte sich seinem Vater, da auch seine Angst mit der Zeit größer wurde, sich gegen ihn zu stellen, selbst wenn er auf Grund von vergangenen Ärgernissen etwas gegen die Widerwärtigen hegte, was jedoch niemandem bekannt war. Selbst Taehyung nicht, der jegliche Träume, Wünsche und Gedanken seines großen Bruders kannte.
''Wie lange braucht er?'', mit 'er' war der Schmied gemeint und auf Grund der Unwissenheit, die in Tae regierte, besonders im Thema Waffen, zuckte er lediglich mit den Schultern und steckte seine Hände in die Taschen seines Gewandes, besann sich aber eines besseren und entfernte sie sofortigst aus diesen, da es ein Zeichen des nicht Schätzen seines Gegenübers galt. Würde er nicht der Königsfamilie angehören, wäre er jetzt einen Kopf kürzer.
Seufzend verdrehte Yoongi die Augen. ''Warum war mir das bereits bewusst? Du musst noch viel lernen, bevor du an die Macht kommst. Ich hoffe du bist zumindest auf den bevorstehenden Kampf vorbereitet. Ansonsten muss ich mich auf den Thron begeben.'', gab er trocken von sich und leckte sich mit seiner Zunge über die ein wenig getrockneten Lippen, während seine Augenbraue ein Stück weit Richtung Haaransatz wanderte und die Haare in der Sonne mit seiner Klinge um die Wette glänzten.
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