Wo keiner bleibt
»Unser Leben fühlte sich nach Schlaglöchern an, in denen sich der Regen sammelte. Ein bisschen kaputt, nur die Erinnerung an längst vergangene Zeiten war heile. Manchmal brach der Asphalt und Löwenzähne kämpften sich an die Oberfläche. Perfektion war ein Überbleibsel von gestrigen Tagen, denn im Dorf blieben nur die verlorenen Seelen.«Eigentlich glaubt Yana, ihre erste Liebe Edina längst vergessen zu haben. Und doch hält sie Ausschau nach ihr und ihren rosa Locken, als zum ersten Mal seit der Pandemie wieder das Festival stattfindet, das sie früher jedes Jahr gemeinsam besucht haben. Früher, bevor Edina das Dorf hinter sich ließ, um in der Stadt zu studieren. Damals, als Träume noch nicht das Gewicht von Bierkästen mit vollen Flaschen hatten und so greifbar schienen. Zwischen Pogopits und verschwitzten Punks steht sie auf einmal Edina gegenüber, die sich fremder anfühlt, als Yana sich jemals vorstellen konnte. Was vorbei ist, ist vorbei - oder etwa doch nicht?…