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Jiwoo | Zwei Tage später

Und das, was ich bereits geahnt habe, ist zu Realität geworden: Ich bin krank und habe achtunddreißig Grad Fieber. Von wo das Fieber kommt, frage ich mich selber. Nun denn, ich fühle mich schrecklich und das sieht man mir an. Den ganzen Tag liege ich nur im Bett und rühre mich nicht vom Fleck, außer wenn ich auf die Toilette muss. Sonst kümmert sich Chaewon um mich, was wirklich sehr großzügig von ihr ist. Ich muss zugeben: Ich habe eine sehr verlässliche Schwester.

Nun betritt meine kleine, blondhaarige Schwester mein Zimmer mit einer Schale Ramen, da sie vorhin gemeint hat, dass ich etwas Nahrung zu mir nehmen soll. Nachdem sie die Portion Ramen auf meinen Nachttisch gestellt hat, holt sie schnell mein Betttisch, welches sie aufklappt, ehe sie diesen zwischen meine Beine stellt. Während sie die Schale, befüllt mit Nudeln, Brühe, Gemüse und so weiter, auf meinen Betttisch stellt, setze ich mich auf.

Nachdem sie mir die Essstäbchen überreicht hat, wünscht sie mir: ,,Guten Appetit, Unnie!" ,,Danke.. Chaewonnie.." kommt von mir, ehe ich vorsichtig anfange zu essen. Beim Essen fragt sie mich: ,,Soll ich dir noch weiter Gesellschaft leisten oder dich in Ruhe lassen?" Ich bin gerade dabei gewesen, auf die Frage zu antworten, doch dann nehmen wir beide wahr, dass jemand an unserer Haustür klingelt. Aus diesem Grund steht Gowon auf und verlässt das Zimmer rasend schnell, um unten die Tür zu öffnen.

Ich warte eine Weile. Die Person, die an der Tür geklingelt hat, scheint Chaewon abzulenken. Wer weiß, vielleicht verheimlicht sie ja, einen Freund zu haben und ist dieser zu Besuch, da meine Eltern nicht da sind. Ich hoffe so sehr, dass sie einen Freund hat, weil sie es so sehr verdienen würde. Ich esse weiter und irgendwann öffnet sich meine Zimmertür.

Ich zucke leicht zusammen, weil Chaewon nicht diejenige ist, die mein Zimmer betritt. Die Person, die mein Zimmer betritt, kommt mir näher und begrüßt mich schmunzelnd, was für mich herzerwärmend erscheint. ,,Hey Jiwoo. Wie fühlst dich?" von Heejin, die sich zu mir auf mein Bett setzt. Auf ihrem Schoß legt sie eine Geschenktüte hin, ehe sie sich mit ihrem Gesicht zu mir dreht. Auf meinen Lippen bildet sich ein sanftes, aber sehr schwaches, Lächeln und antworte leise: ,,Krank. Ich fühle mich krank, aber es ist besser als Gestern. Und du?" ,,Mir geht ganz gut, bis auf, dass ich ein kleines Anliegen habe." redet sie dazwischen und sfoort bereiten mir Heejins Worte Sorgen.

,,Was ist los, Heekkie?" frage ich sofort ein wenig besorgter und langsam ziehe ich dabei eine Schnute, damit sie sieht, dass ich mich ebenso um sie kümmere, wie sie sich um mich kümmert. Die Geschenktüte legt sie ein wenig zur Seite und sie selbst setzt sich noch mehr auf mein Bett. Dabei dreht sie sich noch zu mir, damit mir uns besser in die Augen schauen.

Sie holt einmal ganz tief Luft, ehe sie anfängt, darüber zu reden: ,,Weißt du? Ich habe bisschen über den Tag nachgedacht, an dem du dich abgemeldet hast.. weil es dir nicht sonderlich gut ging. Du meintest ja zu mir, dass du dich auf den Mädchentoiletten übergeben hast, weil es dir mit deinen Gefühlen und Gedanken zu viel war, oder?"

Eine ganz kurze Redepause macht Heejin, während sie mit ihren langen, schwarzen Haaren spielt. Wieder öffnet sie ihren Mund und setzt das Gerede fort: ,,Ich ahne auf jeden Fall, dass Hyunjin und ich die Auslöser sind, weil wir vor dir mehr oder weniger miteinander rumgemacht haben, was absolut nicht okay von uns gewesen ist. Hiermit möchte ich dafür entschuldigen, dass ich so unverantwortlich und unhöfflich war. Auch Hyunjin entschuldigt sich für ihr Verhalten. Wir beide werden versuchen, uns in der Zukunft zurückzuhalten, wenn du in unserer Anwesenheit bist."

,,Es ist okay, Heekkie. Ich habe zwar selber das Gefühl, dass ihr die Auslöser seid, weil sich gleichzeitig das Gefühl von Eifersucht ausgelöst hat. Ich bin weder auf dich noch auf Hyunjin eifersüchtig. Ich bin auf euch beide eifersüchtig, da es zwischen euch einwandfrei läuft, während mein Liebesleben mit einer Achterbahnfahrt zu vergleichen ist. Nichts desto trotz braucht ihr euch nicht zu entschuldigen-" versuche ich zu erklären, allerdings werde ich wieder von Heejin unterbrochen. Was soll's? Mir fehlt die Kraft, um etwas dagegen sagen zu können.

,,Doch! Wir entschuldigen uns, weil wir so rücksichtslos waren. Ich weiß doch, wie schrecklich es dir grade geht, weil du aus der ,Friendzone' nicht herauskommen kannst. Du hängst sehr an Sooyoung und willst am liebsten dieselben Dinge tuen, die ich auch mit Hyunjin mache. Es ist okay, du hast jedes Recht dazu, auf uns sauer zu sein, da unser Verhalten gegenüber dir einfach nicht angemessen gewesen ist." von Heejin.

Ich habe gedacht, dass ich jetzt auch meinen Senf dazu geben könnte, allerdings scheint es so, als wäre Heejin noch nicht fertig mit reden. Aus diesem Grund schweige ich und lasse sie zu Ende ausreden. ,,Und als Entschuldigung haben Hyunjin und ich dir eine kleine Geschenktüte vorbereitet. Hoffentlich gefällt es dir." kündigt sie an und reicht sie mir danach rüber. Wieso geben sich die beiden so viel Mühe? ,,Soll ich dir den Betttisch kurz wegstellen, damit du dir die Geschenke anschauen kannst?" schlägt Heejin vor und steht vorsichtig auf, damit sie sich schon mal bereit stellen kann, als würde sie bereits meine Antwort ahnen. Sie hat recht, da ich mir sehr gerne ansehen möchte, was mir die beiden vorbereitet haben.

Dementsprechend gebe ich ein leichtes Nicken von mir, damit sich Heejin um den Betttisch kümmern kann. Nachdem sie diesen zur Seite gestellt hat, setzt sie sich wieder zu mir auf mein Bett und fordert mich dazu auf: ,,Los Jiwooming! Pack die Geschenke aus!" Jiwooming.. wie lange es schon her ist, dass sie mich so genannt hat. Viele vergessen immer, dass ich Spitznamen habe und werde deswegen nur nach meinem richtigen Namen genannt.

Während ich meine Geschenke raushole, bitte ich sie darum: ,,Bitte nenne mich immer nach meinem Spitznamen. Ich kriege da das Gefühl, dass unsere Freundschaft stärker ist, weißt du?" Ihre Augen weiten sich, doch auf ihren Lippen bildet sich ein sanftes Lächeln, welches mich selber zum Schmunzeln bringt. Sie erwähnt dabei: ,,Oh okay. Ich dachte eigentlich immer, dass du keine Spitznamen magst, aber wenn das so ist, dann nenne ich dich gerne Jiwooming oder Ming. Das klingt so süß an dir." Ihre Worte bringen mich in Verlegenheit, jedoch halten sie mich nicht davon ab, den gazen Rest auszupacken.

Sie haben sich so viel Mühe gegeben. Sowohl Hyunjin als auch Heejin. In der Geschenktüte sind zwei Plüschtiere drinnen gewesen: Ein weißes Kaninchen und ein kleines, graues Kätzchen mit gelben Augen. Die beiden Plüschtiere schreien schon nach den beiden, da es ihre Lieblingstiere sind. Ebenso ist da eine selbstgemachte Karte drinnen gewesen, in der sie mir ,Gute Bessungen' gewünscht haben und ebenso paar nette Worte hinterlassen haben.

Was zu Essen darf auch nicht fehlen, denn ich habe drei weitere Packungen Ramen bekommen, Mikado mit Erdbeergeschmack und etwas, womit ich am wenigsten gerechnet hätte: Sushi mit Garnelen. Sushi ist Garnelen ist zwar mein Lieblingsessen und das müsste auch jeder wissen, aber dass ich es von den beiden bekomme, kommt ein wenig unerwartet. Die beiden sind so süß.

,,Danke danke danke, Heekkie! Und danke auch Jinnie von mir, Das ist wirklich so lieb von euch, aber das hättet ihr wirklich nicht machen müssen." äußere ich sehr erfreut, wobei meine Stimme immer noch sehr heiser und schwach klingt. ,,Nichts zu danken und doch! Das ist das Mindeste, was wir für dich tuen können. Als Abschluss möchte ich noch gerne loswerden, dass Hyunjinnie und ich uns bessern werden. Das verspreche ich dir.. aber Händchen Halten macht dir hoffentlich nichts aus, oder?" fragt Heejin plötzlich, ehe ich kichernd keinen Kopf schüttele, da ich es süß finde, dass sie danach fragt.

,,Ja, macht ruhig. Damit habe ich wirklich kein Problem. Ihr müsst aber auch nicht immer bei mir zu sein, weißt du?" von mir, während ich die Katze und das Kaninchen zu meinen Pinguin lege. ,,Naja.. ich finde es schon sehr wichtig, für dich da zu sein, da du selber einfach etwas Unterstützung in solchen schwierigen Zeiten brauchst. Ich bin auf jeden Fall für dich da und wer weiß... vielleicht kannst du eines Tages auch meiner großen Liebe vertrauen!" meint sie schmunzelnd.

Das hat sie nicht gesagt? Ich glaube, ich habe mich verhört. Ich könnte jetzt am liebsten schreien, wäre meine Stimme nicht heiser. ,,Deine große Liebe also? Omg... ich bin eure Trauzeugin ja? Und es tut mir Leid, dass ich so starke Vertrauensprobleme habe. Ich mag Hyunjin sehr und sie ist schon eine süße Freundin. Ja, ich hoffe, dass ich ihr eines Tages vertrauen kann. Ich brauche nur Zeit, ja?" erkläre ich ihr schmunzelnd und gebe ihr die Packung mit dem Garnelensushi zurück. Ich frage sie ganz freundlich: ,,Könntest du das in meinen Kühlschrank tuen?"

,,Ja, kann ich machen. Dann bis gleich." von ihr, ehe sie mit der Packung Sushi mein Zimmer verlässt. Ich bin mehr als froh darüber, dass Heejin hierhingekommen ist. Heute hat sie mir definitiv bewiesen, dass es dreizehn Jahre wahre Freundschaft zwischen uns beiden ist. ich bin Heejin mehr als dankbar und außerdem bin ich wirklich froh darüber, sie als einer wahren Freunde zu sehen, da ich nicht mehr so viele von diesen habe.

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