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Jiwoo | Zur selben Zeit

Nun sitze ich mit meiner Tasse Tee an meinem Schreibtisch. Nachdem ich einen Schluck zu mir genommen habe, stelle ich die Tasse in der Farbe Peach zur Seite und greife nach einem kleinen Notizbuch. Heejin hat es mir gesagt, dass ich mir meine Gedanken rund um Sooyoung in einem Notizbuch sammeln soll, also ziehe ich es auch durch! Sooyoung ist sonst immer die Person gewesen, an der ich alles rauslasse, wenn es mir nicht gut geht, doch jetzt geht es schlecht, da meine Gedanken nur noch um sie drehen.

An sich erzähle ich ihr viel. Sie, Heejin und Chaewon sind die einzigen Menschen, die wissen, dass es mir im Allgemeinen nicht gut geht. Es ist auch besser so, dass sie die Einzigen sind, da es nichts ist, war anderen angehen soll. In letzter Zeit bin ich ziemlich in Stress und in den drei Jahren sind sie diejenigen gewesen, die zumindest ansatzweise etwas von meinen Problemen wissen.  An sich muss ich mit anderen Menschen über meine Sorgen sprechen, bei denen ich mich geborgen und sicher fühle, da es nicht wirklich gesund ist, seine Gefühle und Sorgen in sich hineinzufressen. Nun denn, ich schlage das Notizbuch auf und stoße sofort auf die Notizen von der letzten Begegnung, bevor ich ihr meine Gefühle offenbart habe

Im ernst, ich bereue es, ihr gesagt zu sagen, denn jetzt geht es mir nicht mehr so ​​gut. Naja, es wird besser. Da bin ich mir sicher. Vielleicht aber auch nicht.

Zu gar nichts habe ich Kraft. Ich wünschte, dass ich etwas mehr Kraft hätte, allerdings wird daraus wohl nichts. Nicht einmal meinen Kugelschreiber konnte ich auseinander nehmen, um die Patrone mit blauer Tinte in meinen Kugelschreiber rein zutun. Blau ist die Farbe der Sehnsucht und ich sehne mich nach einem Leben mit mehr Glück in der Liebe, aber auch nach einem Leben, das nicht so kompliziert sein muss. Ich verstehe es nicht ... wieso muss ich mich in dieses Mädchen verliebt haben?

Ja, ich verstehe das auch nicht so recht... wieso sie? Wieso ausgerechnet sie?

Es gibt so viele Mädchen auf diesem Planeten - und auch Jungs, da ich bisexuell bin - und ich muss mich ausgerechnet in meine beste Freundin verliebt haben. Ja, seit dem heutigen Treffen bin ich mir sicher, dass ich mich bedauerlicherweise in sie verknallt habe, wenn nicht früher. Ha Sooyoung. Dabei möchte ich es nicht mal, da sie meine beste Freundin und Seelenverwandte ist. Ich würde alles kaputt machen, wenn ich ihr von meinen Gefühlen für sie erzähle. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass sie von meinem Art Crush schon geahnt hat, als wir uns heute zum spazieren getroffen haben. Ich meine... ich bin der auffälligste Mensch, den es gibt, wenn es um Crushes und Liebe geht.

Auf jeden Fall. Als ich Sooyoung davon erzählt habe, hat sie darauf folgend erwähnt, dass sie es schon gemerkt hat. Ja, sie hat gemerkt, dass ich mich in sie verknallt habe. Auch wenn alles ins Gute gelaufen ist, bin ich ganz und gar nicht zufrieden damit, wofür sie sich entschieden hat. Zwar wollte ich eigentlich nichts von ihr, aber irgendwie wäre es ein schönes Gefühl, wenn sie meine Liebe erwidern würde. So komisch es auch nur klingt. Ja, ich bin mir absolut unsicher darüber, was ich eigentlich möchte und was nicht.

Das Treffen mit ihr war wirklich wunderschön. Ich kann mich nicht entscheiden, was schöner war... dass wir beide auf der Bank gesessen haben und wir dabei kuschelnd die Sterne beobachtet haben oder dass sie die ganze Zeit meine Hand gehalten hat, weil ich richtige Angst im dunklen und finsteren Wald bekommen habe. Nun denn, der Spaziergang mit ihr war wunderschön - wie jeder andere Spaziergang mit ihr auch - und ich hoffe so sehr, dass wir das nachholen können. Nur beim nächsten Mal soll sie mich irgendwo hinführen. Ich möchte, dass sie mir ihre Lieblingsorte zeigt, also ich stelle mir das wirklich schön vor.

Und das ist auch passiert. Da wir uns heute wieder getroffen haben, hat Sooyoung die Möglichkeit gehabt, mir ihren Lieblingsort zu zeigen. Wir haben uns auf einen Bauernhof befunden, in dem sehr viele Tiere auf dem Feld gewesen sind. Dabei hat sie mir erzählt, dass sie ihre Kindheit dort verbracht hat, da sie früher ganz nah am Bauernhof gelebt hat. Passend hat sie mir ihr altes Haus gezeigt, welches jetzt einfach so leer steht. Zumindest hat das Haus so ausgesehen, als würde es leer stehen.

Heute haben Sooyoung und ich am späten Nachmittag telefoniert und es ist schon ein Teil meines Alltags, mit ihr über mein Handy zu sprechen. Mit ihr zu telefonieren gibt mir das Gefühl, dass alle Sorgen einfach verschwinden! Ich fühle mich sorglos und sicher, wenn wir miteinander reden. Ich weiß ganz und gar nicht, was ich ohne sie machen würde. Sie ist der Grund, wieso ich lächeln kann. Mir würde es lange nicht so gut gehen, wie jetzt, wenn sie nicht meine beste Freundin wäre. Ohne sie wäre ich einfach ein hoffnungsloser Fall. Ach schade, dass sie nicht erwidern kann.

Wie lustig, dass ich mir vor genau zwei Wochen schon sicher gewesen bin, dass sie niemals etwas für mich empfinden wird. Ihre Wort gehen mir nicht aus dem Kopf. Lass uns einfach Freunde bleiben, sind ihre Worte gewesen. Ich bin auch froh darüber, dass wir weiterhin eine richtige Freundschaft führen können. Nichts desto trotz tut es ziemlich weh, wenn ich darüber nachdenke. Alles, was mit Liebe zu tun hat, ist neu für mich - obwohl ich gleichzeitig viel Erfahrung mit Liebe gehabt habe - und von daher muss ich lernen, wie man mit einem gebrochenen Herz umgeht.

Sie hat mir gezeigt, dass sie von besten Freunden nichts möchte. Ich bin am Arsch. Ich will ihr davon erzählen, da ich den Drang dazu habe, allerdings bin ich mir ziemlich sicher, dass ich alles kaputt machen würde, wenn Sooyoung davon erfahren sollte. Es macht mich fertig, ihr nichts davon erzählen zu können. Das Leben ist einfach nur unfair!

Ja und jetzt weiß sie davon. Dabei spielt sie mit meinem Herz, indem sie so tut, als wäre nichts. Wieso hältst du noch meine Hand, wenn du eigentlich nichts von mir willst? Ich habe mich in dich verliebt. Wie schnell hast du es bitte verdrängt? Oder nutzt du es aus, um mich schwächer zu machen? Was ist dein Plan?

Nun denn, ich klappe das Notizbuch zu und trinke meinen Tee zu ende aus. Ich stehe auf und schmeiße mich auf mein Bett, ehe ich mein Handy aus meiner Hosentasche heraushole. Ich blicke auf dem Sperrbildschirm und sofort fallen mir die vier ungelesenen Nachrichten von Sooyoung auf. Wieso schlägt mein Herz wieder so schnell? Ah stimmt, es sind nur die Gefühle für Sooyoung, die sie selber nicht erwidert. Die Gefühle für sie, die ich am liebsten in die Tonne kloppen will. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich eines Tages noch ihretwegen einen Herzinfarkt bekomme. Ich wünsche mir so sehr, dass es aufhört. Ja, Liebe tut mir definitiv nicht gut.

Entweder stelle ich am Ende fest, dass die Person nicht die Richtige ist, wodurch wir uns trennen, oder ich werde von meinem Crush abserviert. Wann habe ich jemals Glück in der Liebe gehabt? Oder vielleicht bin ich einfach viel zu jung für Liebe und muss abwarten. Ich hasse es, zu warten. Am liebsten will ich jetzt einen Partner an meiner Seite haben, der mir die Zuneigung gibt, die ich mir schon immer erhofft habe.

Nun denn, eines Tages wird alles besser. Hoffentlich. Die Zeit heilt alle wunden, würde ich sagen, wobei Narben für immer an einem bleiben werden. Ich warte ab und trinke dabei Tee. Vielleicht habe ich eines Tages viel mehr Glück.

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