8. Feuerurteile und Fluchtpläne

Hand in Hand gingen Light und ich in das gewohnte Gebäude, als Team, als Paar.
Anders würde ich es nicht wollen.

Doch auch wenn ich überglücklich war, konnte man nicht leugnen, dass ein komisches Gefühl in der Luft des Therapieraumes hing.
Als wir ihn betraten waren fast Alle schon da, Ethan und Jade fehlten bloß.

"Cloud, Light, setzt euch meine Lieben.", befahl Ms.Jackson sanft.

Verwirrt drückte ich Light's mit Narben bedeckte Hand.
Er fuhr mit seinem Daumen über meinen und tat, was sie wollte. Ich machte es genau so.

"Den anderen Beiden habe ich die Neuigkeiten schon erzählt.", die Frau platzierte ihre Hände auf ihren Schoss und musterte uns durch ihre Brille hindurch, "Gute oder Schlechte zu Erst?"

Noch bevor ich darüber nachdenken konnte, brummte mein Freund skeptisch: "Was für'n verkacktes Spiel, spielst du gerade mit uns Gabi?"

Die Ziege schloss für ein paar Sekunden ihre Augen, danach sprach sie: "Das ist kein Spiel, es ist eine todernste Angelegenheit."

Mit einem unsicheren Gefühl im Bauch schaute ich zu Vik und Danielle rüber. Er hatte einen Arm um ihre Schultern gelegt und sie starrte stumpf den Fußboden an.

"Gute Neuigkeiten.", kam es dann aus meinem Mund, "Bitte."

"Jade wurde entlassen! Ihr geht es deutlich besser, sie geht wieder normal zur Schule und hat dort sogar schon Freundschaften geschlossen.", erzählte Ms.Jackson lächelnd.

Auch wenn ich Nichts mit Jade zu tun hatte, machte es mich überaus glücklich dies zu hören.
Dass ein Mensch mit einer mentalen Krankheit auskommt, war bewundernswert.
Klar, es würde nicht einfach sein, jedoch hatte ich tiefes Glauben an die Sechzehnjährige.

"Was ist die schlechte Nachricht?", wollte Light nun wissen.
Er hatte so einen besorgten Ausdruck auf seinem Gesicht, ich wollte ihn küssen und versichern, dass Alles gut war.

Aber dann hörten wir die Nachrichten.
Und die Erde schien sich nicht mehr zu drehen.
Und Alles war ganz und garnicht gut.

Ich griff reflexartig nach Lights Hand, er entzog sie mir.

"Das ist nicht ihr Ernst, oder?!", rief der Schwarzhaarige entsetzt und sprang vom Stuhl.

"Ich wünschte es währe nicht mein Ernst.", zum ersten Mal, klang auch die Therapeutin verzweifelt, "Ethan Sharp, begann um vier Uhr morgens die Tat, sein Heim in Brand zu stecken. Da Jemand früh genug eingriff gab es keine Betroffenen, außer-", sie seufzte, "Ethan selbst."

"Betroffen heißt aber nicht tod, oder?", fragte ich leise.

"Zu Schaden gekommen sind sein ganzer Raum, sowie-"

"Was zu Schaden gekommen ist, ist mir vollkomen egal, du kleines Miststück!", brüllte Light drauf los, er bebte regelrecht vor Wut, "Ich will verdammt nochmal wissen, wie es meinem kleinen Bruder geht und wo er gerade ist!"

Ms.Jackson gab uns die Addresse vom Krankenhaus und sofort sprintete Jeder von uns aus dem Zimmer.

Bevor wir jedoch in's Auto stiegen, hielt Vik uns auf: "Leute, Danielle und ich müssen euch Etwas mitteilen."

"Kann der Scheiß nicht warten?!", zischte Light entnervt.

"Nein, es ist wichtig.", meinte Danielle und trat an Viktor's Seite.

"Was ist los?", ich versuchte mit all meiner Kraft ruhig zu bleiben, für Light, für Ethan.

Der Junge blickte Light direkt in die Augen: "Meine Mutter, Danielle und ich werden weit weg ziehen."

Mein Freund rührte sich nicht, er war wie versteinert.

"Wir wollten es heute eigentlich am Lagerfeuer sagen, aber naja.", das Mädchen verlagerte ihr Gewicht auf einen Fuß und spielte mit ihren schwarz lackierten Fingern, "Wir haben eine bessere Anstalt für mich gefunden, speziell für Essprobleme und dort gibt es auch eine gute Ausbildungsstelle für Vik."

"So kann ich ordentliches Geld verdienen, für meine Transition.", erklärte er mit den Augen immernoch auf Light gerichtet.

Dieser reagierte endlich, unzwar mit einem monotonen: "Das ist toll."

Dann stieg er in den Fahrersitz, rollte das Fenster runter um zu rufen: "Steig ein Wölkchen."

Also tat ich dies und wir ließen die Beiden zurück.

Ich zog meine Augenbrauen zusammen und lehnte mich in den muffelnden Sitz zurück: "Warum fahren sie nicht mit uns?"

Er erwiderte Nichts, erst als wir vor dem Krankenhaus hielten sagte er Etwas.

"Ich liebe dich."

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