10. Fehlerbehebung
LETZTES KAPITEL
"Ethan!", rief ich um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, "Ethan, bei Fuß!"
Und schon kam der Welpe freudig angerannt. Sofort streichelte ich sein weiches Fell.
Ihn adoptierte ich zur Zeit als ich ein passendes Haus für mich und meinen Verlobten fand.
"Ethan, sitz.", befahl ich dann und nach ein paar vielen Fehlversuchen tat er es endlich und ich konnte ihm die Leine an sein dickes Lederhalsband hängen, "Braver Junge!"
Dieser Hund war unglaublich verspielt und ziehmlich dumm, wenn ich zugeben durfte, es lag wohl an dem Namen.
"Na Komm, mein kleiner Volltrottel.", lächelnd traten wir Beide in den Flur, Richtung Büro.
"Cloud?", ich klopfte dabei auf die Holtztür, öffnete diese danach.
Mein Verlobter, Cloud, saß an seinem Schreibtisch. Brille krumm auf der Nase, braune Haare in alle möglichen Himmelsrichtungen gerichtet und natürlich zusammengezogene Augenbrauen.
"Wie siehst du denn aus?", lachte ich und hielt Ethan's Leine fester, damit der Idiot nicht das geordnete Büro verwüsten würde , beziehungsweise vollsabbern.
Die Liebe meines Lebens stöhnte bloß auf und richtete seine Brille wieder, die ihn überaus attraktiv in meinen Augen machte: "Ist es wirklich so schwer eine Gedichtsanalyse zu schreiben?"
Ein Kichern entfloh mir: "Was denkst du, wie viele Schüler sich bei mir wegen so einem Dreck ausheulen?"
Ja, Cloud wurde Deutschlehrer, außerdem unterrichtete er Philosophie. Ich war Sozialarbeiter an der selben Schule.
Wir beendeten damals unsere Schulkarriere zusammen, er half mir enorm dabei einen guten Abschluss hinzubekommen, und studierten auf der selben Universität.
Nun arbeiteten wir zusammen, lebten zusammen und waren dabei überglücklich.
Die Vergangenheit ist Geschichte, die Zukunft unsere Motivation.
Der Lehrer brummte bloß etwas ungenaues vor sich hin und starrte weiter auf die Klausuren.
"Also ich geh jetzt mit Ethan spazieren, zum Friedhof.", informierte ich ihn, der Drang seine Lippen zu küssen war nach all den Jahren nicht verschwunden, "Magst du uns Gesellschaft leisten?"
"Nein danke, ich sollte diese Korrekturen lieber heute beenden, sondst bringt mich mein Kurs kaltherzig um.", seufzte er und schob dann die Unterlippe heraus.
Ich stimmte ihm zu und ging dann mit einem aufgeregtem Welpen zur Haustür.
"Grüß Ethan von mir.", etönte seine Stimme und mir war schon bewusst, wen genau er damit meinte.
Ich besuchte Ethan regelmäßig, kümmerte mich um sein Grab, redete einfach mit ihm.
"Überarbeite dich nicht.", warf ich fürsorglich zurück, "Auf dem Küchentisch steht ein Tee für dich!"
Es war sein Lieblingstee, ich tat dies gefühlt jeden Tag für ihn und das mit Freude.
"Hey, Light?"
Ich drehte mich zu ihm um.
Cloud war mit verschrenkten Armen an den Türrahmen gelehnt: "Kannst du mich dran erinnern, wo mein Sonnenschein ist?"
Grinsend hielt ich das Armband an meinem linken Handgelenk in die Luft. Der goldene Anhänger, welcher wie eine Sonne geformt war, wackelte fröhlich hin und her.
"Zeigst du mir, wo mein Wölkchen ist?", bat ich dann mit einem liebevollen Unterton.
Sein rechtes Handgelenk erhob sich und ein silberner Wolken-Anhänger baumelte mir entgegen.
Wir Beide mochten Verlobungsringe oder Ringe im Allgemeinen nicht und deswegen trugen wir diese Armbänder.
"Nur noch einen Monat, dann heißt du Cloud Carter!", zwinkerte ich ihn an.
Dieser schüttelte sanft den Kopf und sagte: "Ich liebe dich."
Mit rasendem Herz und einem Vollpfosten an der Leine stieg ich aus dem Haus: "Ich weis."
Und bevor ich die Haustür endgültig schloss war noch ein Satz zu hören:
"Danke für die Fehlerbehebung."
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