7 ~ Eindringling
Als wir in Sportsklamotten ankamen, wurden wir bereits von Frau Maar erwartet. Ihre Arme hatte sie vor der Brust verschränkt. Ungeduldig trat sie mit ihrem Fuß immer wieder auf den Boden. ,,Ihr seid zu spät!", bemerkte unsere Sportlehrerin tadelnd. "Entschuldigung", murmelte ich stellvertretend für meine Freundinnen. ,,Wir haben den Platz nicht gefunden." Hauptsache wir können jetzt anfangen", bemerkte sie mit einem Blick auf die andere, bereit stehenden Schüler. Ich bemerkte, dass Tim sowie ein paar der anderen auch noch nicht erschienen waren. "Aber ... wir sind noch nicht vollzählig!", bemerkte ich während wir uns zu unseren tuschelnden Klassenkameraden gesellten. Ich hatte das Gefühl, wir waren nicht sehr willkommen, da sie uns sofort Platz machten und auch Abstand hielten. Die Frage war nur: Warum? Wahrscheinlich weil ich den Ruf hatte, eine Außenseiterin zu sein. Aber es tat trotzdem weh, obwohl ich es eigentlich gewohnt war, dass man mich nicht leiden konnte. Und ich war so naiv gewesen, zu glauben, dass das sich in dieser Schule ändern würde. Traurigkeit erfüllte mich, als ich mich an die alten Zeiten erinnerte. Lily war die einzige gewesen, die immer zu mir gehalten hatte ... und nun war ich diejenige, die sie im Stich ließ. Ich fühlte mich unglaublich schlecht deswegen. Ich konnte ihr nicht einmal sagen, wo ich war, und warum ich weg musste.
Nach mehreren Minuten sah die Lehrerin ungeduldig auf ihre Armbanduhr. "Wir beginnen jetzt mit dem Unterricht", eröffnete sie uns. "Egal ob noch Einige fehlen - oder nicht!" Gespannt wartete ich darauf, dass sie uns erklären würde, was wir diese Stunde machen würden. Zu meiner Enttäuschung schlug sie nicht cooles, neues vor, sondern rief nur: "Zum Aufwärmen fangen wir mit einer Viertelstunde laufen an. Los!"
Widerwillig reihte ich mich ein und joggte den anderen, teilweise keuchenden Mädchen, hinterher. Währenddessen überholten uns immer wieder die Jungen, die glaubten, sie wären was Besseres und die Lehrerin feuerte uns an. "Schneller, 15 Minuten sind nicht lang!" Sie klatschte in die Hände woraufhin wir etwas an Tempo zulegten. Nach einer Weile machte sich dann der Seitenstich bemerkbar, sodass ich etwas langsamer machen musste. Dennoch lief ich weiter, bis sie uns erneut zu sich rief, und uns erklärte, dass wir heute verschiedene Übungen machen würden, damit sie einen Eindruck unserer Sportlichkeit bekäme.
In diesen Stunden machten wir verschiedene Ballsportarten, aber auch Leichtathletik wie Weitsprung und Hochsprung. Zu meiner Überraschung war ich eine der wenigen, die alles problemlos schaffte, auch wenn ich danach ziemlich ausgepowert und K.O. war.
Müde schleppten Yasmin und ich uns dann zum Manipulations-Kurs, den wir zusammen belegten, auch wenn sie ein Felinog uns ich ein Synaax war. Vielleicht war das aber auch normal. Hannah ging währenddessen zur Pflanzenkunde für Einhörner.
Im Klassensaal saßen Schüler verschiedensten Alters, wahrscheinlich mischte man für diesen Unterricht Schüler jeden Jahrgangs, da es sich nicht lohnte, für die zwei-drei gleichen Magesti je privaten Unterricht zu machen. Am Pult saß eine ältere Lehrerin, die ihr ergrautes Haar zu einem strengen Dutt zusammengebunden hatte und mit ihren rot lackierten, krallenartigen, Fingernägeln ungeduldig auf das Holz klopfte. Auf ihrer Nase saß eine Halbmondförmige Brille, die ihr ein strenges Aussehen verlieh. Sie wirkte wie eine Lehrerein, die viel Erfahrung mit Schülern hatte, und mit der man sich besser nicht anlegen wollte.
"Guten Tag, liebe Schüler", begrüßte sie uns während sie langsam aufstand und sich mit beiden Händen am Pult abstützte. "Seht nur, wie die Sonne scheint." Sie blickte einen Moment aus dem Fenster, wo vereinzelt Wespen entlang zischten. Die Sonne erleuchtete jeden noch so düsteren Winkel des Geländes und ließ alles in einem wunderschönen Glanz erscheinen. "Welch glorreicher Tag um ein neues Jahr zu beginnen." Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Sie wendete sich den Schülern zu, die jeden ihrer Schritte erwartungsvoll beobachteten. "Wie geht es euch?", fragte sie uns. "Seid ihr bereit?" Doch sie wartete nicht darauf, dass jemand antwortete sondern redete sofort weiter. "Wie ihr seht, haben wir auch dieses Jahr wieder einigen Zuwachs von der ersten Klasse bekommen. Begrüßt mit mir unseren neuen Felinoge." Sie hob ihre rechte Hand und zeigte in die Richtung, in der Yasmin, ich, sowie ein paar andere von unseren Klassenkameraden saßen. Als höfliches Klatschen erklang, fühlte ich mich immer unwohler in meiner Haut und begann, unruhig auf meinem Stuhl umher zu rutschen. Ihr Blick blieb an mir heften, doch dann erhob sie ihre Stimme wieder. "Alle außer die Erstklässler verlassen jetzt bitte den Raum!", befahl sie. "Verwandelt euch ein paar Mal hin und her - damit ihr wieder in Übung kommt!"
Eine Schaar Schüler strömte zur Tür, wahrscheinlich froh darüber, allein zu sein. Aber wenn ich darüber nachdachte, würden sie bestimmt machen, was unsere Lehrerin gesagt hatte. Zumindest ich würde das tun. Nachdenklich legte ich meinen Kopf auf das kühle Holz meines Tisches. Dann seufzte ich laut. Mir war sonderbar zumute, da ich mich anscheinend in einem Raum voller Höllenkatzen - Felinogen - befand. Als Kaninchen hatte man da schon das Recht, sich unwohl zu fühlen.
"Was ist, mein Mädchen? Ist dir nicht gut? Soll ich die Krankenschwester rufen?" Die ältere Frau hatte sich über mich gebeugt, und tätschelte mir aufmunternd die Wange. Ich richtete mich auf, und blickte ihr in die gelblich grünen Augen, in denen sich Weisheit widerspiegelt. "Nein", begann ich, "Mir ist nur etwas unwohl bei dem Gedanken, dass um mich herum lauter ... Katzen sind ... verstehen Sie?" Sie schüttelte ihren Kopf. "Ich fürchte ... nein." Sie blickte mich durchdringlich an während ich mir eine Antwort überlegte. "Ich bin die Einzige, deren Magesti kein Felinog ist!" "Du bist kein ... Felinog? Hab ich das richtig verstanden?" Sie trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, was ein klapperndes Geräusch erzeugte. Dann stützte sie ihr Hände auf die hölzerne Fläche vor mir. "Ja." Nun hatten wir die ungeteilte Aufmerksamkeit der ganzen, anwesenden Schüler. Alle starrten uns an. "Warum bist du denn in diesem Unterricht?" Ihr Kopf näherte sich meinem Gesicht unaufhörlich. "Ihr Unterricht stand auf meinem Stundenplan", antwortete und beugte mich zu meinem Rucksack hinunter, indem ich eine Weile herumsuchte. Irgendwo musste der Stundenplan sein, denn dass ich ihn eingepackt hatte, wusste ich ganz genau.
Nach einer Weile legte ich ihr triumphierend das raschelnde Papier vor die Nase. "Hier! Sehen sie!" Mit meinem Finger zeigte ich auf die Stelle, an der ihr Unterricht, sowie dieser Saal vermerkt war. "Tatsächlich." Murmelnd nahm sie den Plan an sich, und kontrollierte mehrmals, ob sie sich nicht versehen hatte. "Aber ... ich unterrichte nur Felinoge! Es muss sich um einen System-Fehler handeln." Sie eilte, mit meinem Stundenplan in der Hand, zurück zu ihrem Pult. Dort nahm sie das bereit liegende Telefon zur Hand. "Ich muss mit dem Direktor reden", meinte sie entschuldigend zur Klasse. Hektisch tippte sie eine Nummer ein und legte den Hörer an ihr Ohr.
Eine Weile blieb es still, doch dann fing sie an, in die stille Klasse zu reden, was etwas sonderbar war, da wir nicht verstanden, was der Direktor zu ihr sagte. "Ich hätte eine Frage", sagte die Lehrerin deutlich ins Telefon. "Warum befindet sich eine Schülerin, deren Magesti kein Felinog ist, in meiner Klasse?" Dann bleib es wieder ruhig. "Genau. Das habe ich mir auch so gedacht." Sie lachte leise auf. "Verena Evans." Als sie meinen Namen sagte, musste ich schlucken. Ich hasste es einfach so genannt zu werden! Aber ... an dieser Schule kam ich wohl oder übel nicht daran vorbei. Ich sollte mich lieber mit diesem Gedanken anfreunden.
In der Zwischenzeit hatte die Lehrerin kaum mehr als "Mmh" und "Ja" von sich gegeben, doch jetzt war ihr mit einem Schlag die ganze Farbe aus dem Gesicht gewichen. Sie selbst machte einen relativ schockierten Eindruck. "Wie bitte?" Ihre Stimme hob sich. "Das ist ein Scherz, oder?" Sie begann energisch im Kreis zu gehen. Ihre Schritte schallten durch den Raum. "Oh. In Ordnung. Auf Wiederhören!" Abrupt blieb sie stehen und knallte das Gerät entgeistert zurück auf den Tisch. Ich zuckte erschrocken zusammen. Was hatte der Direktor ihr bloß erzählt, dass sie jetzt so weggetreten wirkte? Musste ich mich fürchten?
"Verena ... Evans", wisperte sie wie in Trance. Ihre Stimme klang eisig, als sie langsam auf mich zuging. Jeder Schritt schallte durch den Raum. Es schien, als hätten sämtliche Schüler ihre Luft angehalten. Sie blieb erneut vor meiner Bank stehen. "Verena Evans." Sie musterte mich, als würde sie mich in einem völlig anderen Licht sehen. Fast respektvoll glitten ihre Blicke über mich. Eine Gänsehaut ließ mich erschüttern. "Verena Evans", widerholte sie jetzt zum dritten Mal. "Du wirst bei uns in der Klasse bleiben." Sie lächelte. Zaghaft erwiderte ich es. "Allerdings wird dein Unterricht anders ausfallen, als das von uns ... Felinogen." Sie legte mir eine Hand auf die Schulter. "Es freut mich, dass der Herr Direktor mir eine solch wertvolle Schülerin anvertraut", fuhr sie fort. "Wie ... meinen sie das?" Nervös sah ich mich nach einer Fluchtmöglichkeit um. Diese Frau schien mir suspekt. Ich erwischte mich, wie ich mich nervös nach einer Fluchtmöglichkeit umsah. Die Tür war zum Glück nicht weit entfernt, aber die Fenster waren noch näher. Sollte es dazu kommen, dann würde ich einfach aus einer der vielen Fenster springen. Der erste Stock war ja noch nicht so hoch. "Du bist ein Synaax", flüsterte sie ungläubig. In ihren Augen konnte ich eiserne Entschlossenheit erkennen, als sie sich an die ganze Klasse wandte. "Wir haben einen Synaax in unseren Reihen sitzen!"
Erstmals blieb alles still, dann brach jedoch tosender Applaus aus. Und ich saß mitten drin und wusste nicht wie ich mein rotes Gesicht verbergen sollte. "Immer musste du den großen Auftritt machen", raunte Yasmin mir durch den Lärm zu. Sie stupste mich spielerisch mit dem Ellbogen an während ich am liebsten vor Scham im Boden versunken wäre. Warum mussten sie immer so viel Aufheben machen? Ein Synaax war ja schließlich auch ein Magesti - nur ein etwas seltener.
Nach einer Weile wurde wieder alles still, nur tuschelten noch hier und da Schüler oder zeigten auf mich. "Darum hat sie niemanden ihr Magesti genannt", hörte ich einen Jungen zu seinem Kumpel sagen. "Pscht!", ermahnte der anderen ihn uns sah auffällig in meine Richtung. Verzweifelt vergrub ich meinen Kopf in meinen Händen. Wenn das so weiter gehen würde, wäre ich gleich ein Heldin, die die Schüler in Not retten müsste. Aber das war ich nicht" Ich war eine gewöhnliche Schülerin, wie jeder n diesem Internat. Das war auch der Grund wieso ich den beiden Jungen schließlich einen bitterbösen Blick zuwarf und "Was gibt es da zu glotzen" rief. Sofort wandten die beiden sich resigniert von mir ab und sprachen über etwas anderes weiter. Die verbleibenden Minuten nutzen die Schüler um weiterzutuscheln und die Lehrerin um auf ihrem Pult zu sitzen, ab und zu seufzen, den Kopf zu schütteln und abwesend auf ihre silberne Armbanduhr zu starren.
◇◇◇
"Wie war denn euer Unterricht?" plapperte Hannah uns zu, während wir durch den Flur liefen. "Ätzend", antwortete ich mies gelaunt und kickte ein kleines Steinchen beiseite. "Toll!" Yasmin schien ganz begeistert. "Unsere Lehrerin hat beim Direktor angerufen, und anschließend der ganzen Klasse erzählt, dass unsere liebe Vera hier ein Synaax ist." "Oh." Hannah legte mitfühlend einen Arm um mich, den ich sogleich abschüttelte. "Mir geht es gut, danke", rief ich verteidigend und sauste dann in Richtung Zimmer davon. Warum genau ich das tat, wusste ich nicht.
In dieser Nacht schlief ich nicht sonderlich gut, was zum einen daran lag, dass ich andauernd die Blicke der anderen Schüler vor mir ah, und zum Anderen, dass Yasmin mir es lustig fand, mir um halb zwei in der Nacht, die Decke wegzuziehen. "Was ist?", murrte ich deshalb, als meine kalten Füße mich bemerkbar machten. "Ich habe was gehört", flüsterte sie ängstlich. Ihr heißer Atem schlug mir ins Gesicht. "Hast du dir wohl eigebildet." Ich streckte meine Dinger nach der Decke aus, um weiterschlafen zu können, doch Yasmin zog sie mir jedes Mal fort. "Nein! Da ist jemand!" "Bist du dir denn sicher?" Schlecht gelaunt richtete ich mich auf und blinzelte ein paar Mal bis meine Sicht scharf wurde. "Ich bin ein Felinog - schon vergessen? Ich hab einen ausgeprägten Gehörssinn." Fast panisch zerrte sie an meinem Handgelenk. "Komm jetzt!"
"Warte!" Müde tapste ich zum Klo, schnappte mir die Klobürste uns lief anschließend bewaffnet mit Yasmin zur Tür. "Ich habe Angst", wisperte Yasmin und kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum. "Hier!" Ich drückte ihr die Klobürste in die Hand. "Ist besser als gar nichts!" Etwas verblüfft nahm sie sie entgegen. Dann, mit einem Mal, rissen wir die Tür auf, doch draußen war nichts. Der schwach belichtete Flur war leer. "Fehlalarm", murmelte Yasmin erleichtert.
Doch dem wollte ich nicht so richtig glauben schenken. Prüfend sah ich mich um. Mein Blick blieb in einer dunkleren Ecke hängen. Ich nahm eine leichte Bewegung wahr. "Da. Sieh mal!" Ich stupste Yasmin an und zeigte mit meinem Finger an die Stelle, an der ich eine Person - oder zumindest einen Schatten - vermutete. "Tatsächlich!" Erstaunt sog sie die Luft ein. Wir tapsten einige Schritte näher während die Klobürste leicht in Yasmins Händen zitterte. Dann blieben wir stehen. "Wer ... wer ist da?", fragte ich in die Dunkelheit. Meine Stimme zitterte, doch ich versuchte keine Angst zu zeigen. "Hallo?" Keine Antwort. Unsicher sah ich Yasmin an. Vielleicht hatte ich mich getäuscht, und da war überhaupt niemand! Zögerlich machten wir noch einen Schritt nach vorne. Nur noch zwei Schritte, dann würde ich wissen, ob das alles Einbildung oder doch Realität war. Entschlossen ballte ich meine Hände zusammen und machte einen Schritt vorwärts, doch dazu kam ich nicht. Irgendwas rempelte mich an. Keine Sekunde später saß ich auf dem kalten Boden und rieb mir meinen schmerzenden Hintern. Vor lauter Überraschung hatte ich laut aufgeschrien. Was war das? Oder vor allem wer? Yasmin reichte mir die Hand, während sie abwesend in die Ferne starrte. "Was war das denn?", stammelte ich. Langsam rappelte ich mich auf. Ich hab keine Ahnung", meinte sie. Sie starrte immer noch wie hypnotisiert in eine Richtung. Ich folgte ihrem Blick. "Das Fenster?", fragte ich sie erstaunt. "Was ist damit?" Ich legte meine rechte Hand auf ihrer Schulter ab, die eine enorme Hitze ausströmte obwohl es ziemlich kühl hier war. "Sie ist aus dem Fenster gesprungen", stammelte Yasmin und zeigte zum anderen Ende des Flures hin. "Aus dem Fenster?" Erstaunt blickte ich sie an. "Das hier ist der vierte Stock. Bist du dir auch ganz sicher?" "Ja." Ihre Stimme klang fest, obwohl ihr Blick immer noch auf das Glas gerichtet war.
Plötzlich blendete helles Licht mich und eilige Schritte erklangen. Erschrocken sahen wir uns an. "Verdammt Vera!", schimpfte Yasmin, "Warum musstest du auch schreien?" Die Schritte kamen näher. "Hallo? Ist hier jemand?", fragte eine weibliche Stimme, die zweifelsohne einer Lehrerin gehörte. Anstatt zu antworten, griff ich mir Yasmins Arm. "Schnell. Lass uns abhauen", zischte ich ihr ins Ohr und zog sie, so schnell es ging, zu unserem Zimmer. Da wir beide nicht erwischt werden wollten, huschten wir rein und legten uns mit klopfendem Herzen in unsere kühlen Betten. Keine Sekunde zu früh! Die Person schien gerade an unserer Tür entlangzugehen. Ein dumpfes "Ich dachte, ich hätte einen Schrei gehört" drang zu uns rein. Um bloß keinen Lärm zu machen, hielt ich die Luft an. Mein Herz hämmerte verräterisch laut in meiner Brust. Zu unserem Glück entschloss die Person sich dann doch schließlich, dass sie es geträumt hatte und entfernte sich wieder von uns. Kurz drauf waren die Schritte dann ganz verklungen und ich sog die Luft erleichtert ein. Gottseidank wurden wir nicht erwischt! Was man dann wohl mit uns gemacht hätte? Schon am zweiten Tag einen Schulverweis? Darüber wollte ich lieber nicht nachdenken. Stattdessen konzentrierte ich mich auf das Rascheln, als Yasmin ihre Bettdecke zurückschob und auf das Tapsen, als sie ins Bad huschte. Es schepperte kurz, und dann raschelte es wieder. Eine Weile überlegte ich, was da wohl gescheppert hatte, bis mir wieder einfiel, dass Yasmin gerade unsere Waffe weggetragen hatte. Sofort prustete ich, so leise es ging, los. "Du hast doch nicht ernsthaft die Klobürste unter deiner Decke versteckt, oder?", kicherte ich. "Doch." Sie murrte noch eine Weile beleidigt weiter, doch ich versuchte es bestmöglich zu ignorieren und driftete in einen unruhigen Schlaf.
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