Kapitel 31 - Wo überall Funken sprühen

Sakuras Sicht
Ich war immer noch rasend vor Wut. Tenten hatte heute zum ersten Mal ein Trainingsspiel mit dem Schul-Volleyballteam und ich war nicht im Team. Manchmal verfluchte ich meine neugewonnene Selbstlosigkeit durch die neunen Freunde. Andererseits bewunderte ich aber Tenten dafür, dass sie für sich selbst eingetreten war und sich dadurch einen Platz im Team ergattert hatte.
Prüfend betrachtete ich mich im Spiegel. Ino hatte mir die Haare geflochten und die beiden Zöpfe dann hochgesteckt und mir natürlich auch ein Outfit rausgelegt. Es hing jetzt allerdings wieder in ihrem Schrank und stattdessen trug ich Jeans und einen braunen Pullover über meiner weißen Bluse. Mit dem Kleid, das Ino für mich vorgesehen hatte, wäre ich sicher erfroren. Der Herbst war im vollen Gange.
Seufzend knipste ich das Licht im Bad aus und zog meine Schuhe an, während meine Freundin sich darüber beschwerte, wie langweilig ich aussah. Wir gehen zu einem Volleyballspiel, Ino, keinem Schulball.
Im Foyer trafen wir auf Hinata und machten uns sofort auf den Weg zur Sporthalle. Tenten hatte natürlich schon früher da sein müssen und Temari verließ auf ärztlichen Rat immer noch nicht das Haus. Jetzt waren wir also nur noch drei.
Plaudernd kamen wir an der Halle an und begrüßten die Wärme, die uns in dem eisigen Oktoberwetter gefehlt hatte.
Wir setzten uns auf eine Bank in der zweiten Reihe der Tribüne. Von hier hatte man den besten Blick auf das Spielfeld und unsere Freundin. Die Atmosphäre war phantastisch. Alle freuten sich drauf, das Spiel anzusehen. Ich fragte mich, wie es wohl erst sein würde, wenn die Saison anfing.
Kurz bevor das Spiel dann begann, tauchten auf den Plätzen hinter uns noch einige andere Zuschauer auf. Hinata fiel Naruto um den Hals, Sai und Ino unterhielten sich kurz und Shikamaru musterte mich aus dem Augenwinkel mit dem gleichen abweisenden Blick, wie ich ihn. Sasuke fokussierte sich auf das Spielfeld und Neji hatte sowieso nur Augen für Tenten. Ich drehte mich wieder zurück nach vorne und hielt nach ihr Ausschau. Schließlich fand ich sie im Kreis mit den anderen Spielerinnen und der Trainerin. Wie gerne ich doch jetzt dort unten stehen würde. Das Mädchen sah einfach fabelhaft in ihrem weiß-roten Trikot aus.
"Warum bist du nicht dort unten, wenn du lieber dort wärst?", ertönte plötzlich eine Stimme sehr nah an meinem Kopf. Durch die Lautstärke der jubelnden Zuschauer musste man entweder schreien oder sich sehr nah kommen, um einander zu verstehen. Weder das eine, noch das andere gefiel mir.
"Weil ich die Probetrainings versäumt habe.", antwortete ich kühl. Wieso musste er mich nun wieder daran erinnern?
Der junge Mann schwieg für einen Moment. Erst dachte ich das Gespräch wäre damit beendet, doch dann meldete er sich wieder. "Rede mit Tenten, vielleicht bringt sie dich ins Team."
Jetzt drehte ich mich doch noch mal um. Und sah in Sasukes markantes Gesicht. Ich versuchte aus seinen Augen zu lesen, warum er das Gespräch mit mir suchte, doch ich konnte nichts darin erkennen. Nach unserem kleinen 'Streit' in der Bibliothek hatten wir kein richtiges Gespräch mehr geführt. Mir war bis gerade gar nicht aufgefallen, wie ich es vermisst hatte, seine Stimme zu hören.
"Warum versuchst du mir zu helfen?", fragte ich geradeheraus. Der junge Mann sah an mir vorbei zu den Spielerinnen und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Er wollte mich doch wohl nicht in den kurzen Shorts sehen, oder? Eine bessere Antwort als sein vermeintliches Lächeln bekam ich nicht. Sasuke ließ viel Spielraum für die Phantasie.
Als ich mich dann doch wieder umdrehte, bekam ich leicht Inos Ellenbogen in die Seite gestoßen. Fragend sah ich sie an. Ihr Gesicht sprach Bände. Natürlich hatte sie meine Konversation, wenn man sie überhaupt so nennen konnte, mit Sasuke mitbekommen. Schon seit Wochen lag sie mir in den Ohren damit, dass er ihrer Meinung nach auf mich stand. Einerseits fühlte ich mich geschmeichelt, da nicht viele Leute auf mich standen, andererseits war ich mir nicht ganz sicher, ob ich ihn mochte. Er hatte seine Freundin betrogen. Auch, wenn es Karin war. Außerdem nahm er meine Nachhilfe nicht besonders ernst und war genau die Sorte von Jungs, von denen sich Mädchen wie ich lieber fern hielten. Immerhin wollte ich in keinem schlechten Liebesdrama enden. Ich wollte einfach meinen Abschluss machen und dann in dem Unternehmen meines Vater arbeiten. Keinen Freund suchen!
"Ich sag doch, er steht auf dich.", murmelte Ino mit einem selbstgefälligen Unterton. Dass zwischen ihr und Sai die Funken sprühten, konnte sie aber auch nicht leugnen.
Genau in diesem Moment ertönte der Pfiff. "Sei still, das Spiel fängt an."

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