Kapitel 30 - Wiedergutmachung
Karins Sicht
Energisch klopfte ich gegen die verdammte Holztür und hoffte, dass der Bewohner da war.
Das Heulen hatte ich schon vor Tagen aufgegeben, nun kamen meine Rachegelüste an die Oberfläche. Wie hatte ich so blöd sein können, zu denken, Sasuke Uchiha könnte es wirklich ernst mit mir meinen? Einerseits hasste ich diese Haruno dafür, dass sie mir von seinen Affären erzählte, doch andererseits war ich ihr dankbar dafür, dass ich jetzt nicht mehr wie die letzte Idiotin an seiner Seite war. Aus reiner Nächstenliebe hatte sie es zwar nicht gemacht, das war mir schmerzlich bewusst, aber trotzdem spielte ich mit dem Gedanken mich bei ihr zu bedanken. Eine bessere Beziehung zu dieser Gruppe zu haben war generell eine gute Idee. Sollte ich es tatsächlich schaffen, Sakura zu meinen Freunden zählen zu können, war das die perfekte Basis, um Sasuke eins auszuwischen. Ich wusste genau, dass er etwas für sie übrig hatte, die Blicke, die er ihr zuwarf waren ziemlich aussagekräftig und ich war ja nicht blöd. So naiv wie ich war, hatte ich aber gehofft eines Tages diejenige zu sein, die er mit solchen Blicken beschenkte. Diese Zeiten waren nun allerdings vorbei.
Die Tür ging auf und ich stand einem blonden Jungen Mann gegenüber. Er trat zu Seite, damit ich reinkonnte und stellte keine Fragen. Anscheinend war Naruto doch nicht so dumm, wie ich immer angenommen hatte und hielt zur rechten Zeit den Mund.
Mit langen, selbstbewussten Schritten stolzierte ich durch den Raum. Mein Ex war von seinem Bett aufgesprungen und wollte sich mir schon fast in den Weg stellen. Ich hob allerdings meine Hand und ließ sie im Gehen so schnell und hart, wie ich konnte auf seinem Gesicht landen. Das Klatschen und sein verdutzter Gesichtsausdruck waren wie Balsam für meine Seele.
Unbeirrt lief ich auf mein Ziel zu, eine Kommode am anderen Ende des Raums. Ich warf Sasukes Klamotten und andere Dinge darauf, die er bei mir im Zimmer gelassen hatte und war froh, dass ich nie irgendetwas hier gelassen hatte.
Ohne ein weiteres Wort drehte ich mich um und schritt mit erhobener Nase wieder zurück durch den Raum. An der Tür schenkte ich Naruto ein kleines Lächeln zum Abschied und ging dann runter in den Gemeinschaftsraum. Mein Gott hatte sich das gut angefühlt.
Als ich einen freien Sessel entdeckte, ließ ich mich drauf fallen und wog ab, was ich als nächstes zu sollte. Entweder ging ich sofort zu Sakura, um mich zu bedanken und für mein Benehmen zu entschuldigen, oder ich suchte Suigetsu auf. Er war seit langem schon mein bester Freund und ich wollte ihn wissen lassen, dass ich meinem Ziel, über Sasuke hinwegzukommen, gerade erheblich näher gekommen war.
Schließlich entschied ich mich dazu, erstmal eine bessere Verbindung zu Sakura und ihren Freundinnen zu bekommen. Würde Suigetsu etwas davon mitbekommen, dass ich mich rächen wollte, würde er es mir sicherlich ausreden.
Mein Weg führte mich also wieder hoch, doch diesmal in die andere Richtung. Vor Ino und Sakuras Zimmer blieb ich stehen. Woher ich wusste, wo sie wohnten, hatte ich vergessen. Das spielte auch im Moment keine Rolle.
Erneut klopfte ich an eine Holztür und bekam den gleichen perplexen Blick von Ino, wie von Naruto vorhin.
"Was willst du denn hier?", fragte sie nicht besonders freundlich. Wahrscheinlich hatte ich das verdient. In den letzten Jahren war ich nicht besonders nett zu ihr gewesen. Lag vielleicht an der leichten Eifersucht über ihre wunderschönen blonden Haare. Mit roten Haaren hatte man es leider nicht immer ganz so leicht auf dieser Schule.
"Ich ähm... ich wollte mit Sakura reden. Ist sie hier?", entgegnete ich zaghaft. Ino brauchte gar nicht zu antworten, denn meine Zielperson hatte mich wohl gehört trat neben sie.
Ihr Blick war ausdruckslos wie immer. "Was gibt's denn?"
"Ich wollte mich bedanken. Dafür, dass du mir das von Sasuke erzählt hast. Jetzt stehe ich wenigstens nicht mehr wie die letzte Idiotin da. Also, danke.", erklärte ich ihr. Als nächstes drehte ich mich so, dass ich zu beiden sprechen konnte. "Außerdem wollte ich mich dafür entschuldigen, dass ich euch so mies behandelt habe, vor allen Dingen dich, Ino. Natürlich kann ich es damit nicht ungeschehen machen, aber vielleicht könnt ihr mir mein Verhalten eines Tages verzeihen."
Ich sah vom Boden auf und erkannte den Anflug eines Lächelns in Inos Gesicht. Sakuras Ausdruck veränderte sich nicht, aber damit hatte ich auch erstmal nicht gerechnet.
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