Kapitel 17 - Aminosäuren sind Proteine
Sasukes Sicht
Orochimaru stellte erneut eine Frage auf die keiner eine Antwort zu haben schien und erneut schoss Sakura Harunos Arm wie eine Pfeil in die Luft.
Der Lehrer seufzte und nahm die Rosahaarige dann doch dran, nachdem er keinen anderen Schüler dazu bewegen konnte sich zu melden.
"Ganz einfach.", begann das Mädchen und hätte dabei fast nicht arroganter klingen können. "Die Aminosäurensequenz wird von der Basensequenz der mRNA in Tripletts codiert. Jedes Basentriplett stellt dabei ein Codon dar, welches für eine bestimmte proteinogene Aminosäure steht."
"Korrekt. Schon wieder. Vielleicht sollten einige der hier anwesenden Personen sich gut anhören, was Ms Haruno alles zu sagen hat. Die Note ist für viele hier Versetzungsrelevant, also ist schlafen", der Lehrer schlug in der ersten Reihe auf der Fensterreihe auf einen der Tische und ein braunhaariger Schüler schreckte hoch, "nicht besonders empfehlenswert. Nicht, Mr Inuzuka?"
Gelangweilt sah ich dem Schauspiel zu und blies mir als Beschäftigung alle paar Sekunden eine meiner langen Haarsträhnen aus der Stirn. Eigentlich hatte ich schon vor Monaten vorgehabt sie wieder ganz kurz zu schneiden, doch schnell hatte ich mich mit dieser Länge angefreundet und erkannt, dass etwas länger gewachsenes Haar bei den Frauen viel besser ankam.
"Mr Uchiha, sie sehen auch nicht besonders wissensbegierig aus. Wenn sie sich doch mehr mit ihren Haaren beschäftigen können, anstatt meinem Unterricht zu folgen, können sie mir doch sicher sagen, was eine Aminosäure ist.", forderte mich der gehässig dreinblickende Lehrer heraus. Diese Schlange wusste ganz genau, dass Biologie eine meiner größten Schwächen war und doch wollte er mich vor der ganzen Klasse demütigen.
Ich empfand Wut. Wut, die ich schon bald nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Meine geballten Fäuste entblößten schon weiße Fingerknöchel, als ich mir einen Starrwettbewerb mit Orochimaru lieferte. Mein Puls ging schneller und ich spürte, wie die Hitze in mir langsam aber sicher hochstieg. Versagensängste, Scham und vielleicht auch etwas Furcht vor der ungewissen Zukunft machten sich als Nächstes in mir breit und ich wusste, dass ich das nicht mehr lange aushalten würde.
Plötzlich bewegte sich etwas zu meiner Rechten, kurz bevor ich ausgerastet wäre. Eine dünne und weiche Hand legte sich auf meine Faust und ihr Arm schoss erneut in die Höhe.
"Proteine. Aminosäuren sind Proteine.", rief die Rosahaarige in die Klasse und richtete somit Orochimarus Zorn auf sich. Auch, wenn die Antwort korrekt war, wurde sie doch für das in die Klasse rufen getadelt und setzte sich dann wieder richtig auf ihren Platz diagonal vor mir, aber nicht ohne mir vorher noch einen abwertenden Blick zuzuwerfen.
Am Ende des Unterrichts wollte ich nichts als weg aus diesem dunklen Raum.
Vor der Tür wurde ich auch schon von jemandem erwartet, von dem ich niemals erwartet hätte, dass sie einfach so mit mir reden würde. Besonders nicht nach dem Blick vor ein paar Minuten.
"Wir sollten reden.", durchdrang ihre Stimme meine Gedanken, die sich weniger mit reden, als mit meinen Plänen nach dem Unterricht beschäftigt hatten.
Ihre grünen Augen sahen mich fast ausdruckslos an und fast hätte ich mich in ihnen verloren. Es war, als würde die junge Frau direkt auf meine Mauer sehen und sich nicht schönreden, was sie dort sah. Und ein bisschen von ihrem inneren spiegelte sich auch in dem Smaragdgrün ihrer Augen wieder. Ich sah einen Hauch Entschlossenheit, doch mehr war da nicht. Sogar um ihre Mauer hatte das Mädchen eine Mauer gebaut. Sie faszinierte mich.
Nach mehreren Sekunden der Stille seufzte ich und nickte leicht. Ich ging vor, um ein etwas ruhigeres Plätzchen als den Flur zu finden.
An einer Bank vor den Räumen der Unterstufen waren wir dann endlich etwas ungestört.
"Erstens, du brauchst dringend Nachhilfe. Ich kenne den Blick, den du eben aufgesetzt hast. Druck. Druck und Angst vor dem Versagen. Das müssen wir dringend ändern. Damit sind wir auch schon bei Punkt zwei, du musst dich unter Kontrolle bringen. Ich weiß nicht was dir passiert ist und wenn ich ehrlich bin, ist es mir auch egal, aber du musst dich kontrollieren können. Ich bin nicht in jeder Stunde in der Nähe, um dich zu retten.
Das heißt, Nachhilfe. Morgen. Sagen wir... siebzehn Uhr in der Bibliothek. Wenn du schon etwas vor hast, verschiebe es. Verstanden?", fragte Sakura und sah mich eindringlich an. Noch nie hatte jemanden mir so einen Vortrag mit so wenigen Emotionen gehalten und langsam wurde ich immer neugieriger auf dieses Mädchen.
Ich nickte leicht und da war sie auch schon verschwunden. Zu meinem Entsetzen erschien kurz danach jedoch eine andere Person, auf die ich gut hätte verrichten können, doch diese Suppe musste ich alleine auslöffeln. Karin.
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