Kapitel 15 - Auf dem Weg

Karins Sicht
Konzentriert stand ich vor meinem Kleiderschrank und wägte ab, welches Outfit Sasuke wohl besser gefallen würde. Dass er sich nun endlich seine Gefühle mir gegenüber eingestehen konnte, war das beste, was mir seit langem widerfahren war. Ich hatte immer gehofft, dass er sich über die kleinen Gefälligkeit, die ich ihm erwies, irgendwann in mich vergucken würde.
Mit einem breiten Grinsen im Gesicht zog ich mein schwarzes Lieblingskleid aus dem Schrank und verschwand summend in meinem Gemeinschaftsbad. Dieses Jahr hatte ich wirklich Glück mit meiner Zimmernachbarin gehabt. Sie war neu und kannte deswegen noch nicht all die ekelhaften Gerüchte, die über mich verbreitet wurden. Natürlich konnte ich bei manchen nicht verleugnen, dass sie stimmten, aber so ein schlechter Mensch, wie ich immer von allen hingestellt wurde, war ich gar nicht. Und sie wusste es.
Nach einer langen Dusche und nachdem ich mich geschminkt hatte, trat ich fertig aus dem Bad.
"Wow, du sieht's klasse aus.", sagte plötzlich jemand und ich schrie auf vor Schreck. In der Ecke beim Kamin saß ein großer junger Mann mit nassen Haaren. Mein bester Freund Suigetsu.
"Verdammt hast du mich erschrocken!", warf ich ihm vor und war nur froh, dass ich die hohen Schuhe noch nicht getragen hatte, weil ich mit denen auf jeden Fall umgeknickt wäre.
"Sorry, war nicht meine Absicht. Warum... Ah, ja. Du bist mit Sasuke verabredet, oder?", fragte Suigetsu und ich könnte einen Wechsel von Freude zu etwas undurchschaubaren in seinen Augen sehen, als er sich wieder erinnerte. Es war nicht das erste mal gewesen, dass ich diesen Ausdruck in seinen Augen sah. Das letzte mal hatte er mich so angesehen, als ich verkündet hatte, nun mit dem schwarzhaarigen Mann zusammen zu sein.
"Ja, richtig. Kann ich was für dich tun oder warum bist du hier?", wollte ich wissen, während ich mit meine Mantel und die Schuhe schnappte.
"Ähm... ich- ja. Eigentlich wollte ich fragen, ob du mir in der nächsten Wirtschaftsstunde einmal kurz das Thema erklären könntest." Es war zwar ein Anzeichen für eine Lüge, wenn man nicht angesehen wurde, doch da der Hellhaarige mein bester Freund war, ließ ich es durchgehen. Sobald er über das Problem reden wollte, würde ich auf jeden Fall zuhören.
"Okay. Tut mir echt leid, aber ich muss langsam los.", erklärte ich und lief schnell durch den Raum, um ihn kurz in die Arme zu schließen. Er würde es zwar erstmal nicht zugeben, aber er hattet irgendetwas und solange Suigetsu schweigen wollte, würde ich ihn auch darin unterstützen.
Ich bedankte mich noch, als er mir viel Spaß wünschte und lief dann in den linken Flügel des Hauses, wo sich die Zimmer der Jungen befanden.
Vor Zimmer Nummer 2 blieb ich stehen, strich mir nochmal die Haare zurecht und rückte die nervige Brille nach hinten. Wäre ich nicht zu inkompetent mir ins Auge zu fassen, um Kontaktlinsen rein- und wieder rauszunehmen, hätte ich mir schon längst welche zugelegt.
Kurz, bevor ich klopfen konnte, bemerkte ich, wie eine weitere Person den Korridor betrat. Es war niemand anderes, als diese komische Rosahaarige, die mich vor einer Woche morgens doof angemacht hatte. Seitdem hatten wir zwar nicht mehr miteinander gesprochen, aber ich spürte schon, wie diese Ino und Temari ihr Geschichten über mich erzählt hatten. Andererseits bemerkte ich auch, dass sie fast jeden anderen Menschen, außer die vier Mädchen und Naruto mit abwertenden oder gar emotionslosen Blicken betrachtete.
Sie blieb weder stehen noch tat sie irgendetwas anderes, als sie auf dem Weg zum rechten Flügel war. Das einzige, was sie tat, war ihre Augen zwischen der Holztür vor mir und meinem Kleid hin und her wandern zu lassen. Dann verschwand sie wieder. Ich wurde einfach nicht schlau aus der.

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