Wahrheit
Gemächlich marschiert Lucifer den Pfad aus Kies entlang. Sein Ziel ist ihm schon klar, der Preis teuer. Die schwache Abendbrise, die seinen Mantel leicht zum Flattern bringt, kühlt sein Gesicht herunter. Mit sich nimmt er nichts, da keines seiner Besitztümer auch nur etwas Wert für ihn hat. Die am Vortag konfiszierten Schwerter hat er den beiden Kadetten überlassen, wohlwissend was diese mit den Waffen tuen würden.
Hastige Schritte rennen ihm hinterher. Den metallenen Wurfspieß richtet er gegen den Himmel, als er stehen bleibt. Im Takt mit den Schritten hört er immer wieder ein leises Klimpern heraus.
„Ich sagte doch in dem Brief, das ihr mich vergessen sollt." spricht er sein bedauern gegen den Himmel aus. „Und wie?! Ohne dich würde ich nicht hier sein!" brüllt die Stimme Matoimarus ihm hinterher. „Es ist einfach jemanden zu vergessen der lebt. Einen Toten vergisst man aber nie!" Trotz der gesenkten Stimme nimmt man seinen ernst deutlich war. „Du weißt doch garnicht ob die Axiom-Kirche die beiden hinrichten wird!"
Ein bedachtes Lachen kehrt als Antwort von Lucifer zurück. „So wie ich Kirito kenne wird er eher die Axiom-Kirche vernichten." „Die Kirche ist viel zu stark, als das sie von zwei Mann gestürzt werden könnte!" entgegnete die Stimme Amiyas, die Lucifer nicht bei Matoimaru erwartet hat.
Mit funkelnden Augen dreht er sich zu den beiden um. Sein Blick richtet sich nur kurz gegen die Schwerter an ihren Hüften und den kleinen Schild an Amiyas Arm. „Ihr unterschätzt uns beide gewaltig!" lacht Lucifer in einem finsteren Ton. „Ihr wisst nichts über uns! Ihr könnt nichts über uns wissen, da wir uns nie preisgegeben haben!"
„Lucifer" ertönt Matoimarus Stimme schwach und geschockt.
„Geht einfach zurück und vergesst mich. So schützt ihr eure eigenen Leben. Haltet mich weiter auf und ihr stirbt! Mir egal ob ich euch kenne oder nicht!" „Wenn du uns hier tötest wärst du nicht besser als die beiden, die den Primus..." Lucifer unterbricht Amiyas Rede. „Denkt ihr wirklich mich interessiert der Tabu-Index oder irgendwelche Regeln?"
Eine Veränderung in Amiyas Stimme verrät ihm, das Hoshi übernommen hat: „Du rechnest dir die Viertausend Tode selber an, habe ich recht?" „Was für Viertausend Tode? Redest du da von der Seuche vor einigen Jahren?" ist Matoimaru verwundert. „Du hast also eins und eins zusammengezählt, Hoshi." lacht Lucifer. „Ein oder zwei Morde würden mich auch nicht mehr interessieren und schon gar nicht in dieser Welt!"
Unwissenheit und Trauer spiegeln sich in dem Blick von Matoimaru wieder. „Wovon redet ihr da." Hoshis Blick wendet sich nicht von Lucifer ab, während sie ihre Worte an Amiya richtet. „Lucifer kommt nicht aus dem Menschenreich. Er kommt aus der Welt der Götter wie Stacia." „Du willst doch jetzt nur ein Scherz reisen um die Stimmung aufzulockern." lügt Matoimaru sich selber an. „Systemcall delete every bodymodification." spricht Lucifer.
Sofort beginnt sich sein Mantel mit Blut zu tränken, das Haar mit der selben Flüssigkeit zu verkleben und seien Narbe aufzureißen. „Ich bin so verdorben, das ich das Blut meiner Opfer nicht mal mehr von mir weg bekomme." lächelt Lucifer ehrlich, bevor er das Blut wieder verschwinden lässt.
Bei seinem Anblick bricht Matoimaru auf ihren Knien zusammen. Hoshi zeigt hingen nur ein geschocken Gesichtsausdruck. Auf seinen Fersen dreht er sich wieder zu seinem Weg um. „Ich werde eure Erinnerung daran nicht löschen, aus Respekt vor euch, jedoch befehle ich euch nicht einmal im Ansatz jemand von mir zu erzählen. Lebt wohl."
Noch nicht einmal eine Schritt gesetzt schlingen sich die Arme von Matoimaru um sein Hüfte. In seinem Rücken spürt er wie sie ihr Gesicht vergräbt. „Mir egal wer oder was du bist. Ich geh mit dir!" Ihr, durch seinen Mantel, gedämpftes Schluchzen zaubert ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht.
„Gut." gibt er nach. „Und wie sieht es mit dir aus Hoshi?" Obwohl er nicht zu ihr blicken kann, erkennt er in ihrer Stimmlage ihr Lächeln. „Ich werde mich nicht gegen Amiyas Entscheidungen stellen. Also musst du sie fragen. Durch dich glaube ich auch nicht mehr an das, was die Axiom-Kirche uns erzählt." „Dann komm mal her, bevor du wieder Amiya ran lässt." vordert Lucifer sie freundlich auf und pellt Matoimaru von sich ab, damit er sich wieder zurückdrehen kann.
Nur Matoimaru zischen sich habend, da sie sich von Lucifer nicht löst, legt Lucifer seine Hand auf Hoshis Kopf und schließt seien Augen. Sofort erscheinen vor seinem Inneren Auge lauter Einsen und Nullen, die sich wiederum zu englischen Worte ändern. In nur wenigen Sekunden liest er sich die ganzen Befehle, Protokolle und Eigenschaften von Hoshis und Amiyas Kern durch, bis er die Eigenschaft findet, die er gesucht hat. Ein Befehl, der noch auszuführen ist, macht Lucifer etwas stutzig, weshalb er ihn sofort heraus löscht, sowie den Grund, der ihn ausgelöst hat.
Seine Augen nicht öffnend legt er die Hand von Hoshis Kopf auf den von Matoimaru und blickt in ihr Kernprogramm ihnen, nur um den selben Befehl zu entdecken, von dem er bisher nichts wusste. Mit sofortiger Wirkung löscht er ihn auch bei ihr.
Sowie er die Augen wieder öffnet zeigt sich der Schock in den Augen von Hoshi. „Warum kann ich Amiyas Stimme in meinem Kopf hören!?" Ein schelmisches Lachen breitet sich auf Lucifers Gesicht aus, als er Matoimaru von sich weg drückt, damit er endlich seinen Weg fortsetzen kann. „Habe lediglich etwas an euren Inneren verändert, so das sie nun auch Wach ist, wenn du die Kontrolle hast, Hoshi. Nur du kannst jedoch sagen wer von euch beiden die Kontrolle hat. Auch habe ich eine Magie von euch genommen, die bewirkt hätten, das euer rechtes Auge explodiert wäre.
Und jetzt lasst uns zur Central Cathedral gehen. Auf dem Weg kannst du es Amiya und Matoimaru alles erklären."
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