Notfall
Mit dem Fuß wippt Lucifer ungeduldige über dem Boden. Durch die Fester erkennt er, das es wie aus Eimern schüttet.
Als würden die drei fehlenden Kadetten jeden Moment durch die Eingangstor gestürmt kommen, um sich vor dem Regen zu schützen, liest er sich noch einmal die Liste vor ihm durch. „Eine Dreiviertel Stund schon, bald knackt ihr meinen Rekord im Zuspätkommen." nuschelt er vor sich hin, die Sorge in seiner Stimme versteckend. Ohne Vorwarnung beugt sich Matoimaru durch das Fenster der Rezeption. „Das wird aber schwer deinen Rekord von fast zwei Stunden Verspätung zu übertreffen!" „Stimmt." lacht Lucifer zurück. „Du hast ja den zweiten Platzt bekommen mit deiner ganzen Stunde, Matoimaru." „Aber auch nur weil Yue und Yui ein mal getauscht hatten, damit Yui mit dir Training machen kann." murrt sie zurück. „Ach ja," erinnert sich Lucifer zurück, „das wer das erste und letzte mal wo ich keine Verspätung hatte. Bin froh das Miss Azurica das schon vorausgesehen hatte, wenn auch, dass sie mich dafür trotzdem bestraft hat."
„Die drei Zuspätkommer werden schon bald hier sein." versichert sie ihm und stellt sich mit den Armen vor ihrer Brust an die Seite.
Die Eingangstür öffnet sich und sofort dreht Matoimaru ihren Kopf zu dem Mädchen mit ihren kurzen hellbraunen Haar, das vor Nässe tropft. „Da kommt ja schon eine." Mit völlig durchnässter Kleidung stellt sie sich vor die Rezeption. „Kadettin Frenica Szeski meldet sich zurück und entschuldigt sich für die Verspätung." „Mit welcher Begründung hast du dich verspätet?" fragt Lucifer höflich nach, sein Augenmerk auf ihre leicht zitternde Hände gelegt. „Mein Schwertmeister Humbert Zizek hat mir etwas aufgetragen, was ich zuerst beenden sollte."
Mit einem leichten Lächeln antwortet Matoimaru für Lucifer. „Geh du dich jetzt erst einmal aufwärmen und neu Kleidung anziehen, Kadettin Szeski." „Jawohl." kommt zurück und sofort läuft das Mädchen in die Richtung der Treppe zu den Zimmer.
Lucifer schließt sein Auge und atmet leise für sich durch, bevor er ernst wird: „Kadettin Szeski, was genau wurde dir aufgetragen. Und erfinde jetzt nicht irgendetwas, denn deine Verspätung und dein Körperhaltung gaben mir schon zu viel verraten!"
Ohne das Mädchen zusehen, weiß er sofort, das sie innehält vor Angst. „Lucifer, was meinst du damit?" dreht sich Matoimaru verwundert zu ihm.
„I-Ich darf das nicht sagen. D-Das hat er mir befohlen mit seinem Adelstitel." stottert Frenica. Wohlwissend, was für gefahren es birgt, richtet er die Worte gewählt an sie: „Dann befehle ich dir mit meinem Titel, das du es mir sagen sollst." Jede Freundlichkeit weicht aus seinem Gesicht, als er sich auf den Tisch setzt um das Mädchen genauer zu sehen.
Tränen fliesen ohne Vorwarnung in strömen herunter. Auch die Stimmlage des Mädchens passt sich ihrem Ausdruck an: „E-Er befahl mir ... das ich Eugeo u-und ... Kirito sage ... d-das ihre T-Tiese und R-Ronye bei ihnen sind und sie ... die beiden mit ... i-ihren Adelstitel bestrafen wollen."
Ungläubig blickt Matoimaru zu dem Mädchen. „Das kann ich mir nicht vorste..." Noch während sie spricht springt Lucifer durch das Rezeptionsfenster und an ihr vorbei zur Tür.
Noch bevor hinter ihm die Tür zufliegt, vernimmt er wie Matoimaru ihm etwas zuruft, verstehen worum es geht tut er nicht.
Der Regen klatscht ihn ins Gesicht und das Kies knirscht gewaltig unter seinen Stiefeln auf dem weg zu den Wohngebäude der Eliteschwertkämpfer in Ausbildung. „Die Ärsche haben denen eine Falle gestellt!" knurrt er vor sich hin. Mit Mühe muss er seien Mordlust unterdrücken, die sich schnell ihn ihm ausbreitet.
Kurz bevor er am Eingang angekommen ist, ertönt ein lauter Schrei aus dem inneren der oberen Etagen. Sofort befürchtet er, das seine Vermutung des Geschehens eingetroffen ist.
Die Tür stößt er mit der Schulter auf, nur um von einem Eliteschwertkämpfer in Ausbildung verwundert begutachtet zu werden. „Herr Lucifer, was ist hier los?" fragt dieser, wird jedoch völlig von Lucifer ignoriert.
Schlitternd rennt Lucifer aus die Treppe zu und überspringt mehrere Stufen auf einmal um zur dritten Etage zu gelangen. Sowie er in der Etage ankommt, stolpert ihm panisch ein Elitschwertkämpfer entgegen.
Lediglich eine Hose tragend, blickt er voller Angst Lucifer an. Mit der rechten hält er das Band fest, mit dem er seinen rechten Armstummel vom Bluten abhält. „Bitte, ihr müsst mir helfen! Sie haben schon Raios ermordet." schreit er zu Lucifer. Gnadenlos richtet Lucifer seinen Blick auf ihn. „Secundus Humbert, eure Ausreden höre ich mir später an!" bellt er den Verletzten vor ihn an. „Ihr lasst euch jetzt erst einmal von Miss Azurica versorgen!" Ohne eine Antwort rennt Lucifer an ihm vorbei, faucht ihn aber noch an: „Von mir aus hättest auch du krepieren können."
Dem ihm bekannten Gang folgend, landet er innerhalb weniger Sekunden am Raum des Primus, die Tür sperrangelweit auf. Den Luxus des Adels im inneren ignorierend marschiert er mit kochendem Blut hinein. Seine Aufmerksamkeit richtet sich jedoch schnell Geschehen des Schlafzimmers.
Er beruhigt sich leicht, bei dem Anblick wie die beiden Eliteschwertkämpfer in ihren blauen und schwarzen Uniform ihre Kadetten bei sich haben. Bis auf Eugeos rechtes Auge, welches er geschlossen hat und Blut heruas tropft, sehen die beiden unverletzt aus. „Immerhin..." flüstert Lucifer vor sich und begibt sich zu den vieren in das Schlafzimmer.
Erst beim betreten des Raumes erblickt er die armlose Leiche des ehemaligen Primus, die Arme mit dem Schwert nicht weit von ihm entfernt.
Nur kurz wendet er einen emotionslosen Blick auf den Adeligen, bevor er sich den Vier widmet, von denen ihn nur Kirito und Eugeo ihn schuldbewusst und um ihre Kadetten fehlende betrachten. Noch bevor einer der beiden etwas sagt, erhebt er sein Wort: „Mir ist egal wie ihr es getan habt oder ob es gut war. Ich bin verpflichtet meine euch vorerst gefangen zu nehmen wegen dem hier." Erschrocken drehen sich die beiden Kadetten in den Armen ihrer Meister zu Lucifer um. „Bitte, sie haben uns nur geschützt vor..." Lucifer bringt sie durch einen schweren Atmer zum schweigen.
Gleichzeitig vernimmt er wie Matoimaru hinter ihm den ersten Raum betritt.
„Ich würde ja gerne euren Wunsch erfüllen, dann würde ich mich aber gegen das System stellen." richtet er seien Worte an die Kadetten, Tiese und Ronye. „Ist schon gut ihr Beiden." versucht Kirito sie zu trösten.
Lucifer richtet seine Worte gleichzeitig an die Kadetten als auch an Matoimaru. „Ich bitte euch zusammen in eure Unterkünfte zurück zu gehen, auf das Befehlen will ich verzichten." Den Ernst in seiner Stimme vernehmend, folgen sie seiner Bitte nur gezwungen.
„Kommt." nimmt Matoimaru sie mit gesenkter Stimme an die Hand und verlässt mit ihnen die Räume unter Lucifers wachendem Auge. Erst danach wendet er sich an die beiden. „Ich habe keine Ahnung was die Götter mit euch planen, ich weiß aber, das dies alles nicht so ist wie sie es gedacht haben." Für den Augenblick einer Sekunde verändert sich der Blick von Kirito.
Lucifer hingegen hält seien geöffneten Hände zu den beiden. „Ich bitte um eure Schwerter. Ich werde sie vorerst für euch verwahren, bis entschieden ist was mit euch beiden geschieht." „Gut." stimmen die beiden ein und überreichen ihn ihre Schwerter. „Dann folgt mir bitte!" gibt er den letzten Befehl an die beiden und verlässt den Raum mit ihnen.
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