Erwacht
Kalte Tropfen fallen immer wieder auf sein Gesicht. Gleichzeitig wird das Rauschen der Regentropfen, die auf die Blätter der Bäume prasseln, immer lauter.
Langsam öffnet Lucifer sein linkes Auge um das Licht des Regenwetters zu erblicken. Sein Augenlied zieht sich jedoch schnell wieder zusammen, als ein Tropfen von der dunkelgrünen Baumkrone knapp über dem Auge landet.
Mithilfe der Hände und dem Baumstamm, an dem er liegt, rappelt er sich vorsichtig im Matsch auf.
Nach und nach spürt er wie erschöpft sein Körper dennoch ist, obwohl er noch nichts getan hat. Mühselig versucht er erneut sein rechtes Auge zu öffnen, erfolglos.
„Scheiße." stöhnt Lucifer und blickt erneut gegen die trostlose Baumkrone. Während immer wieder vereinzelte Tropfen auf ihn fallen, erhebt er eine seiner Hände in die Höhe, als würde er nach etwas greifen. Dabei betrachtet er seinen Handrücken, der sich hinter einem fingerlosen, schwarzen Handschuh versteckst. Auch spürt er an der Handfläche eine leichte Metallplatte. Die Aufmerksamkeit erhalten jedoch die Blutspritzer, die sich ins Material eingefressen haben. Sein Blick folgt dem blutig, schwarzen Fetzen, der sein Ärmel des Mantels sein soll bis zu seinem Körper herab. Unter dem Mantel trägt er ein schwarzes Oberteil. Der Rest des blutigen Mantels geht ihm bis zu den Füßen, wobei das untere Ende wie seien Ärmel zerfetzt ist. Durch diese Fetzen erkennt er die ebenfalls schwarze Hose, deren Beine in den knöchelhohen Stiefeln verschwinden. Die erhobene Hand führt er vorsichtig zu seinem blutrotem Haar.
Kopfschüttelnd steht er langsam aus dem nassen Dreck auf und stütz sich etwas gegen den Stamm.
Nach und Nach fallen die letzten Erinnerungen über ihn her. Erinnerungen an seinen Kampf, aus dem er siegreich hervor ging, jedoch selber schwerer Verletzungen erlitt. „Er kann nicht überlebt haben." lacht er leise und kalt vor sich hin, während er seine Hand zur Faust ballt. „Scheiße ey." kommt es erst ruhig von ihm, bis er es noch einmal laut los Brüllt. „Scheiße!"
Vor Wut schlägt er mit seiner Faust gegen das Holz. Bei einem wiederholten Versuch jedoch entfernt sich seine Hand nur schwer vom Stamm. Überrascht blickt er auf seinen Arm und erkennt eine seiner Krallen mit den drei, pechschwarzen Klingen, die bis über seinen Unterarm gehen. Während er seine Waffe verwundert anblickt, beginnt sie sich in dunklen Partikeln aufzulösen und seine Hand wieder freizugeben.
Langsam beginnt er zu begreifen, wo er sich im Wald befindet. „Nein." lacht er und dreht sich vollständig zu dem Baum. Erneut schlägt er wütend gegen den Stamm und aus dem nichts bildet sich wieder seine Kralle. Ohne große Mühe durchtrennt der Stahl den Stamm an den drei Trefferpunkten und hinterlässt tiefe Kerben, die einem Schlag mit einer Axt ähneln. Kurz darauf verschwindet die Waffe wieder.
Schon ahnend was passieren wird, zeichnet er in der Luft vor dem Baum ein S mit dem Finger, der beim ansetzten schon begonnen hat zu leuchten. Beim antippen des Buchstabens öffnet sich ein violettes Fenster.
Lucifer beginnt zu fluchen. „Ich hasse sie Kikuoka." Mit einem Handstreich schließt er das Stacia Window und öffnet ein neues von sich selber.
Schnell erkennt er an den Werten, das man ihn mit seinem Masteraccount. Während er unter seiner Durabillity einen Wert von Fünfzigtausend hat, zeigt seine System Control Authority einen Hundert als Wert an. Die ID fehlt bei ihm jedoch gänzlich, was ihm zum Lachen bringt.
„Als Gott in einem Spiel gefangen! Das kann ja auch nur mir passieren." Ungläubig schließt er das Fenster und stellt sich einen kleinen Handspiegel vor, der daraufhin auch sofort vor ihm in der Luft erscheint. Blitzartig greift er nach ihm und schaut sich an.
Sein linkes blutrotes Auge verengt sich schlagartig, als er sein Gesicht erblickt. Über sein rechtes Auge erstreckt sich eine tiefe Narbe, weshalb er sein Auge nicht mehr öffnen kann. Schwer erkennt er auch das in seinem Haar, wie auch auf seinem Mantel, Blut klebt.
Er tut sich schwer mit seinen Lippen ein lächeln zu Bilden, während er sich an die Worte des JSDF-Beamten erinnert und leise flüstert: „Der STL liest die Seele der Menschen aus." Erneut schüttelt er den Kopf. „Somit sieht sieht man seine eigen Seele in dieser Welt. Scheinbar ist meine Seele so kaputt und vom Blut meiner Opfer verunreinigt.
So kann ich aber nicht in irgendein Dorf gehen." stellt er selber fest. „Systemcall change appearance."
Sofort verschwindet das Blut von seinem gesamten Körper und zeitgleich repariert sich der Mantel von selbst. Wesentlich zufriedneren lässt er den Spiegel aus seiner Hand gleiten, so das sich dieser im Fall von alleine auflöst.
„Und jetzt auf zum nächstgelegenen Dorf." setzt er sich sein erstes Ziel und stapft im Schlamm durch den Wald.
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