2.Kapitel
Als ich das Schulgebäude verlies sah ich ihn wieder. Louis, der der mich heute verteidigt hatte. Er sah mich an, beobachtete mich. Es war mir unangenehm. Ich versuchte weg zu sehen, es zu ignorieren. Doch als ich dann doch hin und wieder ihm einen kurzen Blick zuwarf, war sein Blick nicht abwertend oder sonst irgendetwas. Sein Blick war freundlich. Er war aufmerksam. Er war sanft. Aber er war nicht angeekelt. Er war nicht verachtend. Ich redete mir ein das er nicht mich ansah, sondern irgendein Mädchen das er hübsch fand.
Ich überquerte zügig den Schulhof. Ich wollte ihnen keinen Grund geben das sie mich wieder fertigmachen. Ich wollte einfach nur weg. Ich ging schnell zu der Bushaltestelle und wartete auf meinen Bus. Ich war alleine, Gott sei Dank. Als er kam fuhr ich nach Hause und dort sperrte ich die Türe auf und trat ins Haus. Meine Mutter war arbeiten und Gemma noch in der Schule also war ich alleine. So konnte ich nachdenken, was ich im Moment zwar nicht gerade wollte, aber was soll's. Ich setzte mich auf unser Sofa und sah an die Wand gegenüber von mir.
Keine sehr sinnvolle Beschäftigung, aber was Anderes konnte ich nicht machen. Meine Gedanken kreisten nur so durch meinen Kopf. Sie drehte sich um das was heute vorgefallen war. Sie drehten sich um Louis. Warum ging er nicht einfach aus meinem Kopf? Ich wollte mich nicht verlieben, es würde sich nichts bringen. Er würde mich nie wollen. Er war sicher nicht einmal schwul. Es war alles so frustrierend. Als es mir schlussendlich zu blöd wurde stand ich auf und lenkte mich mit Aufgaben ab.
Ich ging nach oben in mein Zimmer und setzte mich an den Schreibtisch. Ich nahm mir meine Hausaufgaben aus meiner Schultasche und fing an. Ich saß sicherlich eine Stunde an ihnen und dann lernte ich noch ein wenig für die bevorstehenden Tests. Als meine Schwester nach Hause kam sah sie kurz zu mir und wir redeten eine Weile. Als schließlich unsere Mutter kam machte sie Essen und wir aßen gemeinsam zu Abend. Ich wurde gefragt wie es in der Schule war und, und, und. Dieselben Fragen wie immer und dieselben Antworten wie immer.
Ich merkte das sich meine Mutter Sorgen um mich machte und sie versuchte auch oft mit mir darüber zu reden. Ich versuchte ihr immer wieder klar zu machen das es mir nichts ausmachte das ich keine Freunde hatte, das ich anders war. Sie verstand nicht das ich anders sein wollte. Sie verstand nicht warum ich aus der Reihe tanzte. Sie würde es wahrscheinlich nie verstehen, aber das störte mich nicht. Als ich mich noch eine Weile mit ihnen unterhalten habe und wir noch etwas ferngesehen hatten, ging ich schlafen. Doch heute war etwas anders. Kaum hatte ich mich ins Bett gelegt kam mir Louis wieder in den Kopf. Warum konnte ich ihn nicht einfach vergessen? Als ich es dann schlussendlich doch schaffte ein zu schlafen war es ein relativ ruhiger und erholsamer Schlaf.
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