Wiedersehen

Mittlerweile waren zwei Monate vergangen. Noch immer hatte ich die gesamten Geschehnisse weder vergessen noch verdrängen können.

Es klopfte an der Wohnungstüre, aber ich erwartete doch überhaupt niemanden. Genervt riss ich die Türe auf, wahrscheinlich brauchte wieder einer der vergesslichen Kommilitonen Zucker oder Salz.

Doch es stand niemand geringerer als Alan Rickman mit einem Blumenstrauß vor meiner Tür. Fassungslos sah ich ihn an und schnappte nach Luft, durch seine Größe füllte er den ganzen Türrahmen aus.

„Hör zu! Bevor du die Türe zuknallst will ich dir nur sagen, ich habe versucht dich zu vergessen, aber ich konnte es nicht! Somit habe ich begonnen dich zu suchen. Bitte gib uns wenigstens eine Chance", sprach er schnell. Das graue Haar hing im wirr ins Gesicht und sein Blick war verzweifelt, er wirkte abgehetzt.

Jetzt konnte mich nichts mehr halten, ich sprang ihm entgegen und begann ihn zu küssen. Der Blumenstrauß flog ungeachtet zu Boden. Sofort schlang Alan seine Arme um mich und drückte mich zurück in die Wohnung. Er knallte die Türe hinter uns zu und das alles, ohne den Kuss zu beenden. Lange standen wir küssend in dem viel zu kleinen Flur, es tat so gut ihn wieder zu umarmen. Ich hatte Alan ebenso furchtbar vermisst und das, obwohl wir uns noch gar nicht so gut kannten. Irgendwie war da eine Anziehung, die ich so noch nie gespürt hatte.

Ich nahm Alans Gesicht in meine Hände und sah ihm lange in die Augen, tausende Schmetterlinge folgen währenddessen in meinen Bauch. Freudig und aufgeregt zugleich konnte ich noch immer nicht glauben das ich es ihm wert war, dass er in seiner knappen Zeit nach mir suchte. Er hatte ja nur Anhaltspunkte über meinen Aufenthaltsort bei unserem damaligen Gespräch erhalten.

Als wir uns etwas beruhigt hatten, zog sich Alan Mantel und Schuhe im Flur aus und überreichte mir nun endlich die Blumen, die durch den Sturz etwas in Mitleidenschaft gezogen waren.

Wir gingen in den Wohn-Essbereich, wo er sich auf das kleine Sofa setzte. Ich machte uns einen Tee, der in den Tassen dampfte. Ich wollte mich neben ihn setzen, doch Alan nahm mich an der Hüfte und zog mich auf seinen Schoß. Vergessen war der heiße Tee, viel lieber teilten wir miteinander süße Küsse, die immer mehr an Intensität gewannen.

Ich hielt es einfach nicht mehr aus, ich wollte ihn einfach überall spüren. Langsam knöpfte ich das dunkelblaue Hemd auf und streichelte seine warme Haut darunter. Ein dunkles brummen aus Alans Kehle bestätigte, dass ich alles richtig machte. Ich zog das Hemd aus seiner schwarzen Hose, damit ich es ihm ganz ausziehen konnte.

Nun saß Alan oberkörperfrei vor mir, seine Augen glitzerten verführerisch und versprachen viel. Ich erinnerte mich sofort wieder an die Silvesternacht. Auch seine Hände blieben nicht untätig, fuhren unter meinen Kapuzenpullover und streichelten meine Haut. Er begann den Pulli über meinen Kopf zu ziehen, nun saß ich nur noch in Hose und BH vor ihm.

Sein Blick, der über meinen Körper glitt, machte mich unsicher. Ich verschränkte meine Hände vor meiner Brust, doch Alan nahm meine Hände und zog mich an seinen Oberkörper. Meine gesamte Haut begann zu kribbeln, als sie auf seine traf. Seine silbrigen Brusthaare kitzelten leicht, doch ich wurde viel zu sehr abgelenkt von unserem Zungenkuss. Ich merkte auch nicht, dass ich keinen BH mehr anhatte, erst als ein kühler Lufthauch auf meine Brüste traf und große Hände sie zu massieren begannen.

Ich stöhnte in den Kuss und hielt mich an Alans Schultern fest. Wir entkleideten uns weiter. Genug des Vorspiels dachte ich mir mit meinen letzten bisschen Verstand. Ich setzte mich auf seine Erektion und begann mich langsam zu bewegen, während ich ihn weiter küsste.

Alan strich mit seinen Fingern über meinen Rücken bis hinunter zu meinem Hintern und begann unseren Rhythmus zu beschleunigen, was uns beide aufstöhnen ließ...

***

Am nächsten Tag in der Früh musste Alan zu einem Termin und ich hatte ebenso etwas zu erledigen. Etwas komisch war es schon, dass der berühmte Schauspieler hier in dieser heruntergekommenen Studentenwohnung zu Besuch und sogar über Nacht geblieben war. Etwas verzweifelt raufte ich mir meine frisch gewaschenen, noch feuchten Haare. Wie sollte das jetzt weitergehen, dachte ich. Die Situation schrie nach einem klärenden Gespräch, immerhin war ich nur noch offiziell zwei Monate hier in London. Eigentlich schlief ich nicht gleich mit jedem, aber irgendwie war das gestern etwas Besonderes.

Für den Abend hatten wir uns wieder verabredet. Alan würde mich vor dem Campus mit dem Auto abholen und wir würden zu ihm nach Hause fahren. Ich war schon neugierig wie er so leben würde. Vielleicht würde es ein Gespräch geben, ob es nun gut ausging, oder nicht, das würde nicht mehr alleine in meiner Hand liegen. Ich würde das Wochenende bei ihm verbringen, dementsprechend hatte ich eine kleine Sporttasche mit dem Nötigsten gepackt.

Ungeduldig wartete ich in der Wohnung, bis es endlich Zeit wurde nach unten zu gehen. Voller Freude stieg ich in sein Auto und gab ihm einen Begrüßungskuss, den Alan gleich verlängerte. Durch den Stau brauchten wir circa eine halbe Stunde bis wir bei ihm angekommen waren.

Er zog mich an der Hand den kurzen Weg im Vorgarten entlang, schloss die Tür auf und meinte: „Willkommen in unserem Heim."

Wie, was, wann?! Was heißt unserem Heim schoss es mir durch den Kopf. Hatte er eine Partnerin, weil er in der Mehrzahl sprach? Sofort verfinsterte sich meine Mine und am liebsten wäre ich gleich wieder gegangen.

„Wo ist sie?", fragte ich schnippisch.

Alan sah mich mit seinen braunen Augen verwirrt an. „Wer soll wo sein?", fragte er irritiert.

„Na, wenn du schon ‚UNSER' sagst, wirst du wohl kaum alleine hier wohnen", brachte ich gerade noch so heraus, bevor ich ihm an die Gurgel springen wollte. Nun erdreistete er sich auch noch zu lachen, ich drehte mich um und wollte nur noch gehen, ich wollte ihn nie wiedersehen! Wusste ich es doch, was würde Alan schon vorn mir wollen, es wäre doch zu schön gewesen! Ich spürte schon, wie sich die ersten Zornestränen in meinen Augen sammelten.

„Warte! Nicht so schnell!", sagte er rasch, da er nun scheinbar die Situation richtig begriffen hatte. Alan hielt mich fest, somit konnte ich nicht mehr gehen.

„Du hast alles falsch verstanden", beteuerte er, „ich wollte dich fragen, ob du nach dem Semester zu mir ziehen willst. Ich weiß, es geht alles sehr schnell, aber mehr als versuchen können wir es nicht. Du kannst jederzeit wieder ausziehen, wenn du meiner überdrüssig geworden bist, auch wenn ich sicher versuchen werde dich aufzuhalten."

Mir fiel die Tasche aus der Hand, die ich bereits zum Gehen genommen hatte. Ihm überdrüssig?! Spinnt er! Wie könnte man nur je genug von ihm bekommen, ging es mir durch den Kopf.

„Alan, hast du dir das auch gut überlegt? Es könnte sein, dass du mich danach nicht mehr so schnell loswirst", gab ich ihm lächelnd zur Antwort.

„Ich hatte genug Zeit in den Monaten, in denen ich immerzu an dich gedacht habe, mir das Ganze gründlich zu überlegen. Also ja, ich bin mir sicher", schloss er bestimmt das Gespräch, zog mich in seine Arme und gab mir einen Kuss.

Als wir den Rundgang durch das wunderschöne Stadthaus beendet hatten, saßen wir noch lange im Wohnzimmer, aßen zu Abend und tranken Rotwein. Ich konnte es noch immer nicht fassen, wie konnte diese Silvesterparty nur so mein Leben verändern. Vor allem, dass ich Alan angeschüttet hatte, dass genau er in diesem Moment neben mir stand, war einfach unglaublich.

Ich schmiegte mich in Alans Umarmung und genoss den Moment. Wir würden schon sehen wohin es führen würde, die Zukunft würde es zeigen...


**ENDE**

NACHTRAG:

Hast du bis hierher gelesen, aber noch keine Sterne ✨bei den Kapiteln hinterlassen? Das war doch sicher nur, weil du so im Lesefluss warst, dass du ganz darauf vergessen hast?! ... Es würde mich sehr freuen, wenn du das jetzt noch nachholen würdest, denn wenn du bis hierher gelesen hast, kann es doch nicht so schlecht gewesen sein.

Bitte honoriere somit meine Stunden und wochenlange Arbeit, die in meine Geschichten fließen. Denn nur so wird es zukünftige Projekte von mir geben, in dem, dass ich sehe, dass du mich und meine Arbeit wertschätzt. Denn sonst muss ich annehmen, dass dir meine Arbeit nicht gefallen hat und ich somit in Zukunft auch nichts mehr schreiben werde.

Es dauert für dich nur eine Sekunde den Stern⭐ jeweils am Kapitelende zu drücken und würde mir als Autor sehr viel bedeuten. Bitte denke darüber nach!! Dein Handeln entscheidet auch mit, wie es in Zukunft hier bei mir weitergehen wird!

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