Freund hört sich toll an
LUCAS SICHT:
Das war echt ein kurioses Erlebnis eben. Aber es ist schön, dass Christina und ich gemeinsam Lachen können wie kleine Kinder. Wir setzen uns noch etwas mit einem Glas Orangensaft auf den Balkon in die Sonne. „Was hast du eigentlich so vor über Ostern?" fragt Christina und ihre Frage stimmt mich traurig. „Ehrlich gesagt habe ich überhaupt nichts vor. Ich kann nicht zu meiner Familie und hier in Köln kenne ich auch nicht wirklich Leute. Wenn du dann bei deinen Eltern bist, werde ich wohl die Tage damit verbringen in meinem Appartment zu sitzen und Songs zu schreiben." „Hmm, wieso kommst du eigentlich nicht einfach mit?" schlägt Christina vor. Ihr Angebot überfordert mich. Natürlich würde ich nichts lieber tun als Ostern mit Christina zu verbringen aber ich bin mir nicht sicher, ob das für ihre Eltern überhaupt okay wäre. Immerhin kennen sie mich gar nicht und Ostern verbringt man ja eigentlich gerne im Kreise der Familie. „Ich möchte echt nicht euer Familienwochenende stören. Ich komm schon klar. Auch wenn ich dich natürlich schrecklich vermissen werde." sage ich ehrlich und lächle Christina an. „Du bist süss, komm her." lächelt sie und knuddelt mich kurz. Dann spricht sie weiter „Ich würde dich aber genau so vermissen und deshalb fände ich es sehr schön, wenn du mitkommen würdest. Ich bin mir sicher, meine Eltern würden sich auch freuen dich kennen zu lernen, schliesslich sehen sie uns seit Wochen im Fernseher zusammen tanzen. Ausserdem bedeutet Ostern uns jetzt nicht so viel, dass wir da unbedingt im Familienkreis bleiben müssen. Wir treffen uns nur immer dann, weil dann halt alle frei haben. Und so wie ich gestern gesehen habe, würde es nicht schaden, noch ein paar Zusatztrainings einzuschieben, was aber schwierig werden könnte, wenn du hier bleibst." „Hey! So schlecht war ich doch gar nicht." verteidige ich mich. Christina winkt ab „Jaja, das ist jetzt auch egal. Aber was ist jetzt, kommst du mit?" sie sieht mich mit grossen Augen an. „Du bist echt nicht fair Christina. Du weisst genau, dass ich niemals nein sagen könnte, wenn du mich so ansiehst. Und bei all diesen Argumenten hab ich doch sowieso keine Chance. Aber nur wenn dein Eltern wirklich nichts dagegen haben." gebe ich mich geschlagen. Christina fällt mir stürmisch um den Hals und küsst mich überschwänglich. „Genau das würde ich so vermissen." grinse ich. Nachdem Christina kurz mit ihren Eltern telefoniert hat, verkündet sie freudig „Alles in Ordnung! Sie freuen sich, wenn du kommst." „Jipiie." freue ich mich und möchte dann wissen „Und was hast du ihnen jetzt gesagt? Also ich meine wegen uns?" „Ich hab ihnen nur gesagt, dass ich meinen netten Tanzpartner hier gerne mitbringen würde, da dieser sonst alleine in Köln versauern und Ostern in Einsamkeit verbringen müsste." „Na danke auch, das klingt ja echt als wär ich das allergrösste Opfer und deine Eltern müssten mich aus Mitleid aufnehmen." lache ich. „Ach was, die freuen sich wirklich." winkt Christina ab. „Also bleibt die andere Sache erst mal weiterhin ein Geheimnis?" frage ich um sicherzugehen. „Wenn das für dich okay ist. Ich fände es schön, wenn meine Eltern dich erstmal richtig kennenlernen, ohne dauernd darüber nachzudenken, ob du mir wohl guttust, ob ich glücklich bin und so weiter. Sie sind immer sehr skeptisch, wenn ich ihnen meinen neuen Freund, oder ähh, wie man das auch nennen soll, vorstelle." Christina wird rot und man merkt ihr die Unsicherheit bei ihren Worten an. Ich streichle ihr zustimmend über den Arm, trete ganz dicht an sie heran, so dass unsere Gesichter nur wenige Zentimeter voneinander entfernt sind, schaue ihr tief in die Augen und flüstere „Freund hört sich toll an finde ich." Dann schliesse ich die letzte Lücke zwischen uns und lege meine Lippen leidenschaftlich auf ihre. Als sich unsere Zungen treffen und ich den süssen Geschmack des Osafts wahrnehme, steht bereits mein ganzer Körper unter Strom. „Freund also." wiederholt Christina strahlend, nachdem sie sich wieder von mir gelöst hat. Auch ich muss lächeln „Genau. Und natürlich ist es okay für mich wenn du einen Eltern noch nichts sagen willst. Dann stehe ich nicht so unter Beobachtung haha. Es wird mir nur unglaublich schwerfallen, dich nicht dauernd zu küssen, wenn wir die ganze Zeit zusammen sind." „Ach komm schon, daran müssen wir uns sowieso gewöhnen, auch wenn Let's Dance weitergeht, ausser du möchtest am nächsten Tag in gefühlt 100 Zeitungen davon lesen. Ausserdem werden meine Eltern ja wohl kaum 24 Stunden um uns rum schwirren. Und jetzt haben wir ja erst mal noch etwas Zeit für uns bis morgen." Bei ihren letzten Worten hat Christina ein verführerisches Lächeln aufgesetzt und ihre Stimme hat einen rauen Klang bekommen. Sie zieht mich vom Balkon wieder in die Wohnung rein.
CHRISTINAS SICHT:
Den ganzen restlichen Nachmittag und Abend lang geniessen wir unsere Zweisamkeit. Wir kuscheln auf der Couch, knutschen in der Küche, schauen uns einfach nur gegenseitig an und lächeln oder stehen Hand in Hand auf meinem Balkon und schauen hoch zu den Sternen. Als wir danach nebeneinander im Bett liegen, sage ich leise „Ich freue mich wirklich sehr, dass du mitkommst morgen. Das wird wunderschön." Luca zieht mich in seine Arme und streichelt mir sanft über den Rücken. „Ich mich auch. Hätte ich früher gewusst, dass ich bei Let's Dance so eine liebevolle, unglaublich süsse, lebensfrohe und wunderschöne Frau kennenlerne, hätte ich da schon viel früher mitgemacht." „Uh, da kann man sich ja richtig geehrt fühlen, wenn du sowas sagst." stelle ich fest. „Ja das kann man. Vielleicht sollte ich es Renata mal sagen." neckt er mich grinsend. Na warte denke ich mir, boxe ihn gegen die Brust und murmle „Idiot" Dann kuschle ich mich an ihn ran und sage „Vielleicht sollte ich Moritz auch mal erzählen, wie gerne ich mit ihm getanzt hätte." Luca lacht auf und drückt mir einen Kuss auf den Kopf „Ich hab dich auch lieb, schlaf gut Christina!" Und da ich mich so geborgen fühle, bin ich ruckzuck eingeschlafen.
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