Es ist vorbei

LUCAS SICHT:
Der nächste Trainingstag verläuft sehr gut, doch gegen Ende werde ich immer nervöser. Ich habe mir fest vorgenommen, heute mit Michèle zu sprechen und ihr alles zu sagen, was mir auf dem Herzen liegt. Wir haben auch schon ausgemacht, dass wir zusammen essen, also wird sie heute auf jeden Fall Zuhause sein. Als Christinas Stimme erklingt „so, das war's für heute! Gut gemacht Luca!" bin ich plötzlich sehr angespannt. Als wir uns voneinander verabschieden, wünscht Christina mir viel Glück für das Gespräch, da sie genau weiss, dass ich das für heute eingeplant habe. „Danke, das werd ich brauchen können" bedanke ich mich bei mir. „Wenn was ist, kannst du mir schreiben oder mich anrufen" bietet sie an, was ich sehr süss finde.

CHRISTINAS SICHT:
Es ist nun schon fast Mitternacht und ich hab noch gar nichts von Luca gehört. Ich weiss nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen ist. Ich beschliesse, ihm mal eine Nachricht zu senden.

CHAT MIT LUCA:
-Christina: heyy😌 ich hoffe, es ist alles gut bei dir🙏 ich meine nur weil du dich gar nicht mehr gemeldet hast... naja auf jeden Fall gute Nacht und bis morgen um halb 10 beim letzten Training bevor es nach Köln geht☺️
CHAT ENDE

Ich bekomme keine Antwort auf die Nachricht und beschliesse deshalb schlafen zu gehen.

Als ich am nächsten Morgen in unserem Trainingssaal warte und plötzlich Luca mit seinem Koffer kommt, weiss ich direkt, dass etwas nicht stimmt. In den bisherigen Wochen ist Luca nach dem Training immer noch mal nach Hause gefahren, bevor wir zum Flughafen fuhren. Ich gehe auf ihn zu, nehme ihn fest in den Arm und frage mitfühlend „willst du darüber sprechen?"

LUCAS SICHT:
Wie aufmerksam Christina einfach ist. Sie merkt immer sofort, wenn es mir nicht gut geht und da ich weiss, dass es mir gut tun würde darüber zu sprechen erzähle ich Christina alles. „also gestern nach dem Abendessen habe ich Michèle darauf angesprochen, dass ich mir nicht sicher bin, ob wir die gleichen Vorstellungen von unserer Beziehung haben, habe ihr halt alles gesagt, was mir wichtig ist, wie zum Beispiel meine Freiheit trotz der Beziehung. Wir hatten eigentlich echt ein gutes Gespräch und sie hat auch gesagt, was sie sich von mir wünschen würde und wir konnten sehr offen über alles sprechen. Wir wollten das dann beide erst mal alles bisschen verdauen und haben beschlossen eine Nacht drüber zu schlafen. Heute Morgen haben wir dann nochmal gesprochen, haben uns auch beide gesagt, dass wir uns lieben, haben aber dabei auch geweint, da wir glaube ich beide wussten, dass das momentan einfach zu nichts führen kann und dann hab ich das halt ausgesprochen und mich von ihr getrennt, was mir unglaublich schwer gefallen ist." Ich bemühe mich mit fester Stimme zu sprechen, ohne Christina dabei anzusehen, in der Hoffnung, dass ihr die Tränen in meinen Augen entgehen. Doch natürlich entgeht es ihr nicht. „Hey, das muss dir nicht peinlich sein" sagt Christina liebevoll, nimmt meinen Kopf zwischen ihre Hände und dreht ihn so, dass ich sie jetzt doch anschaue. Sie wischt mit ihren Daumen meine Tränen weg, die mir mittlerweile still über die Wange kullern und fügt hinzu „das ist doch ganz normal, dass man in so einer Situation traurig ist." Sie lächelt mich aufmunternd an. „Natürlich wird das jetzt eine schwere Zeit für dich aber ich bin für dich da und mit der Zeit kommt man ja auch über solche Dinge hinweg, da spreche ich aus Erfahrung" ihr Blick wird traurig. Ich bin Christina gerade so dankbar, dass ich sie schon wieder in den Arm nehmen muss. „Danke für alles!" flüstere ich ihr ins Ohr.

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