Sex on the beach

Hoseok Pov.

"Hör auf jetzt und mach da was rauf!", befahl ich Mia.

Doch sie dachte nicht im Traum daran, sich einzukriegen und mir endlich aus der Patsche zu helfen. Mit dem Abdeckstift in der einen Hand und ihre andere Hand an meinem Kragen, krümmte sie sich vor Lachen.

"Boar ist der fett!", stellte sie fest und prustete erneut los. Auch mir fiel es schwer meine Ernsthaftigkeit zu bewahren, ihr Lachen war unheimlich ansteckend. Doch schließlich drückte sie meinen Kopf noch ein Stück zur Seite und setzte den Stift auf meine Haut. Immer wieder entglitt ihr ein leichtes Kichern, doch größten Teils konnte sie sich jetzt beherrschen.

Nachdem sie eine zeitlang den Stift verwendet hatte, packte sie ihn wieder zurück in ihre Tasche und nahm den nächsten zur Hand. Natürlich entging es mir nicht, wie sie direkt auf dem blauen Fleck extra stärker aufdrückte. Doch ich ließ mir den Schmerz keineswegs anmerken. Das hätte sie wohl gern...

Ich glaubte zu dem auch, dass sie sich extra lange Zeit gelassen hatte, nur um mich länger quälen zu können. Nach einer Viertelstunde war der Knutschfleck weg und wir am Saal angekommen. Mia packte noch hastig ihre Schminktasche zusammen, ehe wir ausstiegen und das Haus betraten. Wie erwartet, waren wir die Ersten hier. Wäre ja auch komisch, wenn nicht. Während mein Onkel irgendwas mit den Kellnern bequatschte, half ich Mia noch schnell die Kärtchen für die Sitzplätze aufzustellen. Die Hälfte davon hatte ich zwar noch nie gesehen, aber was solls, ich musste ja nicht alle Leute auf dieser Welt kennen.

Wir setzten uns extra in die Nähe unserer Eltern und doch weit genug weg, um einfach aufzustehen und mal verschwinden zu können ohne, dass man jeden hoch scheuchen musste. Um 15 Uhr trudelten die ersten Leute ein. Komischerweise kannte sie mich alle. Und ich wünschte wirklich es würde auf Gegenseitigkeit beruhren, doch das tat es keineswegs. Jeder Zweite wunderte rum, wie groß ich doch geworden sei und wie erwachsen ich doch aussah. Immer und Immer wieder verbeugte ich mich als kurzes Dankeschön und lächelte sie, mit einem künstlichen Lächeln an.

Mia schien es ähnlich zu ergehen. Sie wurde einige Male in eine unsanfte, überraschende Umarmung gezogen. Völlig fertig vom vielen Händeschütteln ließen wir uns auf unsere Plätze fallen. Jeder hatte etwas zum anstoßen in der Hand und hielt es in der Luft. Als mein Onkel, dann seine kurze Willkommensrede abgehalten hatte, prosteten wir uns alle zu. Ich ließ die ganze Sache erstmal ganz entspannt mit Sekt angehen. Meine Sitznachbarin trank Orangensaft.

Der Anfang der Feier zog sich ziemlich in die Länge. Bis alle Geschenke überreicht worden waren, dauerte es eine Weile. Jeder wollte mit Jedem erzählen. Und wirklich Alkohol gab es auch noch nicht zu trinken. Mia hatte Recht. Wäre ich nicht mitgekommen, wäre es für sie wohl sterbenslangweilig geworden. Um 19 Uhr gab es nach dem Kaffeetrinken, endlich Abendbrot. Zumindest war es zu 19 Uhr angesetzt und Mia und ich saßen schon hungrig auf unseren Plätzen. Plötzlich spürte ich eine Hand auf meiner Schulter. Hastig drehte ich meinen Kopf herum und sah in das Gesicht meines Onkels, der mir schon mir einer amtlichen Bierfahne entgegen kam.

"Hoseok, du bist doch ein starker Kerl, oder nicht? Kannst du mit helfen, dass Essen hochzutragen? Der Liefertyp ist da."

Natürlich war ich das. Also stand ich auf, zog mein Jacket über und folgte dem Gastgeber nach draußen. Diese blöden Stereporkisten hatten schon echt ihr Gewicht. Was hatte er denn bestellt? Ein ganzes Kalb?

Nachdem ich 3 Kisten auf den Saal befördert hatte, packten wir das Essen aus und stellten alles schick hin. Mia übernahm die Aufgabe, wieder Kärtchen hinzustellen, welches Essen sich wo befand und zündete die Kerzen unter den Behältern an. Ein unglaublicher Duft stieg mir in die Nase und ich konnte es kaum erwarten endlich was zu essen. Nach der Buffeteröffnung fackelte ich nicht lange und zog Mia mit ans Buffet. Immerhin wollte ich nicht allein, wie der verfressene Trottel wirken.

Ich war gerade fertig mit Essen und lehnte mich entspannt zurück, als mir erneut jemand auf die Schulter tippte. Sag mal, was wollen die denn alle von mir?!

"Du Hoseok, ich hab gehört, dass du Barkeeper bist. Meinst du, dass du mir einen Cocktail mixen könntest? Ich hab schon ewig keinen mehr getrunken und wenn du schon mal hier bist...."
Seufzend nickte ich und stand auf. Ich kannte diese Frau zwar nicht, aber ich glaubte, dass das die Tante von Mia war.

"Was denn für einen?", erkundigte ich mich freundlich.

"Ach, wenn ich das wüsste!", lachte sie.

"Mach mir einfach das Beste, was du aus den Getränken an der Bar da, herraus zaubern kannst." Dabei deutete sie auf den Thresen, der mit der kleinen Küche verbunden war, drehte sich auf ihren Absätzen um und stiefelte davon. Genervt ließ ich meinen Kopf nach vorn fallen, doch Mia klopfte mir tröstend auf den Rücken und folgte mir Richtung Thresen.

"Da denkt man einmal, man hat frei und wird nicht erkannt....", nuschelte ich vor mich hin, während ich meine Arme hochkrempelte und mir Gefäße zum Mixen raussuchte. Mia setzte sich derweil auf die Küchentheke und beobachtete mich.

"Willst du auch einen?", fragte ich sie freundlich und lächelte sie an. Für Mia würde ich tausend Cocktails machen, aber nicht für so eine dahergelaufene Schnipfe.

"Hast du was alkoholfreies?", fragte sie unsicher. Doch ich nickte nur und machte mich ans Werk.

Für Mia zauberte ich eine Peach Dream. Das war eine Mischung aus Coconut Cream, Pfirsich, Sahne und Orangensaft. Und für die andere Frau zimmerte ich eine Sex on the beach zusammen, denn mehr Alkohol bot mir die 'Bar' nicht. Mit Wodka-Maracuja, Papaya, Pfirsich, Orangen- und Ananassaft war auch dieser fertig. Zufrieden stellte ich beide Gläser auf den Tisch vor mir und betrachtete mein Werk.

"Willst du gar keinen?", fragte mich mein einziger Zuschauer plötzlich.

Ich schütttelte nur angewidert den Kopf.

"Heute trinke ich kein Süßkram und für meinen Lieblingscocktail hab ich hier nicht alle Zutaten."

"Was ist denn dein lieblings Cocktail?"

"Den den ich letztens im Club gemacht habe. Long Island Iced Tea. Das ist der beste, den es meiner Meinung nach gibt. Der schmeckt nicht so übertrieben süß."


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