Lange macht sie nicht mehr...
Seokjin Pov.
Hastig eilte ich zum Altenheim.
Die Pleger hatten mich heute morgen angerufen und mir gesagt, dass es meiner Oma schlechter ging.
Die ganze Nacht hatte sie Krämpfe und Fieber gehabt.
Namjoon würde auch gleich dazu kommen, ihn hatte ich schon angerufen.
Mit einem Ruck riss ich die Tür zum Zimmer auf und trat herein.
Die eine Pflegerin war gerade dabei, mit einem feuchten Tuch die Stirn zu tupfen.
Erschrocken sah sie mich an.
Ich entschuldigte mich kurz und trat näher ans Bett.
Eine Hand nahm ich in meine und umfasste sie fest.
Es vergingen ungefähr 10 Minuten, bis schließlich ein Poltern im Flur zu hören war. Kurz darauf folgte ein Fluchen, von einer bekannten Stimme.
Namjoon kam herein.
Völlig außer Atem stützte er sich mit seinen Armen auf den Oberschenkeln ab.
"Bin da", gab er sich zu bekennen.
"Das seh ich", entgegnete ich nur.
Er kam näher zu mir und sah mitleidig zu meiner Oma, die zitternd unter ihrer Decke lag.
"Ist heute Nacht irgendwas passiert?", fragend sah Namjoon erst zu ihr und dann zu mir.
Ich zuckte nur mit den Schultern und Frau Kim schüttelte leicht den Kopf.
Namjoon Pov.
War sie einfach so krank geworden? Von gestern auf heut? So schnell?
Ich ging zum Tisch und holte einen Stuhl für Seokjin.
"Hier setz dich."
"Danke", kam nur von ihm, ohne mich ein einziges Mal anzusehen. Sein besorgter Blick lag nur auf seiner Oma.
"Ich bin gleich wieder da", informierte ich Seokjin und verließ das Zimmer. Mal sehen, ob Suha mir vielleicht mehr erzählen konnte.
Leicht klopfte ich an den Türrahmen, um mich bemerkbar zu machen, denn die Tür stand schon auf und Suha saß vertieft vor dem Laptop und gab irgendwelche Dienstpläne ein.
"Hey Suha", begrüßte ich ihn und kam ins Zimmer.
"Hey Namjoon, wie geht es Frau Kim? Krampft sie immer noch?", besorgt sah er zu mir.
Mit einem simplen Nicken bestätigte ich seine Frage und setzte mich auf den Stuhl neben ihn.
"Sag mal, wann ist das denn heut Nacht passiert?"
"Das weiß ich leider nicht so genau, hatte ja keine Nachtschicht und die Schwester, die zu dieser Zeit auf Station war, ist leider schon weg.
Am besten wir fragen sie, wenn sie wieder da ist."
"Hast recht", stimmte ich schnell zu und wollte gerade wieder ins Zimmer gehen, als Suha meinen Namen sagte.
"Namjoon, ist es eigentlich wirklich notwendig, dass du das die ganze Zeit mit dir rumträgst?", dabei deutete er auf meinen Gürtel an dem die Handschellen und die Waffe hingen.
Wieder nickte ich.
"Ja, ich darf es nicht ablegen. Wieso?"
"Einige Damen haben mir gebeichtet, dass sie sich unsicher hier fühlen, wenn sie dich sehen. Die Waffe macht ihnen Angst."
"Ich kann gern einen längeren Pulli anziehen, wenn das hilft. Dann sieht man sie nicht mehr so."
"Ja, mach das. Ich glaube, einige würden das echt zu schätzen wissen."
"Ok, dann bis später Suha."
Ich ging wieder durch den Flur zurück in das Zimmer von Frau Kim.
Seokjin hielt noch immer die Hand seiner Großmutter und sah sie bemitleidend an. Ihren Kopf hatte sie zu ihrem Enkel gedreht und lächelte ihn mühevoll an.
Da ich das Gefühl hatte, etwas Fehl am Platz zu sein, beschloss ich kurz zu mir nach Hause zu fahren und mich frisch zu machen.
Ich informierte noch Seokjin, nahm dann meine Tasche und verließ das Gebäude.
An meinem Auto angekommen, sah ich allerdings schon die nächste Überraschung.
Der zweite Hinweis für diese Woche war da und der Täter wusste sogar, was für ein Auto ich fuhr.
Respekt, langsam wurde er immer genauer.
Wie die letzten Male auch, war es ein kleiner gelber Klebezettel.
Lange macht sie nicht mehr. Dann geht das Spiel erst richtig los.
Ich ließ den Zettel, in meiner Tache bei den anderen Beweisen, verschwinden.
Ich schaute mich kurz um, doch nirgends war eine Kamera zu sehen. Dann checkte ich noch alle Kabel an meinem Auto, ob irgendwas beschädigt oder zerschnitten worden war. War es aber nicht.
Also konnte ich mit ruhigem Gewissen zu mir nach Hause fahren.
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